MysteriousFire
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DVdEN - GG Kapitel 24: Eine offene Rechnung
10.12.2015 um 03:12(Wieder erst spät nachts gemerkt, dass Uploadtag war)
Der blanke Wahnsinn durchströmte Methos durch seinen ganzen Körper. Diese Schlacht war sein Element, Tod und Zerstörung umgab ihn. Fast im Sekundentakt stürzte ein toter Neo-Angel vom Himmel und die Schreie der noch Kämpfenden und der Sterbenden schallte durch die Luft. Er roch den Duft von verbranntem Fleisch und sah in Gesichter der Verzweiflung. Seine eigene Grausamkeit nährte sich an dem Geschehen. Er fühlte sich lebendig, Herr über den Tod.
Es war ihm gleichgültig, dass mit jedem Toten seine eigene Stellung geschwächt wurde. Wenn sie es nicht gegen die Engel schafften, waren sie ohnehin nutzlos für ihn. Er war so im Rausch, dass er fest von seinem Sieg überzeugt war – ja, er konnte es auch ganz alleine schaffen. Einzig ärgerlich war, dass sein Meister nun am Boden nachfolgen musste. Doch das war nur ein geringes Ärgernis, gegenüber dem Kick, den Methos hier durchlebte. So verringerte sich die Anzahl seiner Kämpfer im Minutentakt. Die Engel verzeichneten zwar auch Verluste, aber im Gegensatz zu den Neo-Angels waren sie organisiert und unterstützten sich auch im Gefecht. Methos Laune versetzte das kaum einen Stich, vielmehr wurde er scharf darauf nun selbst einzugreifen.
Er flog weiter nach vorne und suchte nach einem würdigen Gegner. Sein Blutdurst hatte seinen Zenit erreicht und er wollte endlich selbst einen Engel schmecken. Begierig erinnerte er sich an das Blut des Engels zurück, durch den er zum Neo-Angel wurde und war gespannt, ob diese Engel ihn ebenso befriedigen konnten. In einem riskanten Manöver driftete er um die Kämpfenden herum und kam der Spitze dieses Getümmels immer näher. Manches Mal wich er nur knapp einer Lichtkugel aus, die von den Engeln umher geschossen wurden. Doch all das geilte ihn nur weiter auf und seine psychopathischen Züge prägten sich in seiner Mimik deutlich aus. Mit einer mordlüsternen Grimasse drehte er sich im Flug um sich selbst wie ein Kreisel und ließ sein Schwert durch den Schwarm gleiten. Mit lautem Lachen spritzten ihm einzelne Tropfen der von seiner Klinge Getroffenen ins Gesicht. Ihm war nun völlig egal, wen oder was er traf – Hauptsache sein Umfeld wurde in von ihm erzeugten Schmerz durchtränkt.
Als er sich wieder dem Annähern der Spitze zuwandte, stellte er dort eine Änderung fest; Seine Schwester begab sich gefolgt von zwei Engeln in den Sturzflug – scheinbar auf die Höhle zu, die Methos nun auch auffiel. Er gab zwei Neo-Angels in seiner unmittelbaren Flugnähe zu verstehen, ihm zu folgen und setzte ebenfalls auf die Höhle an.
Die Zwei sollten ihm den Unrat, der ihm womöglich folgen wollte vom Hals halten. Sein Ziel hatte sich soeben auf die drei Höhlenforscher definiert. Wie zu erwarten, wurden einzelne Engel an der Spitze auf ihn aufmerksam und näherten sich ihm. Statt sich aber um jene zu bemühen, schrie er einigen Neo-Angels auf ungefähr gleicher Flughöhe zu, sie sollten ihm Deckung geben. Sie taten wie geheißen und verwickelten die Engel in Kämpfe. Mit sich zufrieden richtete Methos seine Aufmerksamkeit wieder auf seine ausgewählten Opfer. Diese waren inzwischen gelandet und scheinbar gab Aphila den Engeln nun die nächsten Befehle. Ihm war schleierhaft, was mit seiner Schwester passiert war und es interessierte ihn auch nur geringfügig – aber es war erkennbar, dass sie die Engel im Griff hatte. Vielleicht war ihr Fleisch auch eine Versuchung wert. Alles aber der Reihe nach, erst einmal wollte er das Blut eines hochrangigen Engels schlürfen und da waren ihre zwei Helferlein wohl durchaus die richtige Wahl.
Er gab seinen Leibwächtern ein Signal und alle drei begaben sich in die Landung. Methos landete wenige Meter von den Engeln entfernt im Sand. So auch seine zwei Gefährten, ein paar Schritte hinter ihm. Er blickte mit dem Schwert lässig in der Hand herumspielend in die Gesichter der ihm zugewandten Flügelmänner. „Wie ich sehe, ist meine Schwester bereits vorgegangen. Das heißt dann wohl, ich werde mir erst euer Blut einverleiben“, sagte Methos in absolut selbstgefälligem Ton. Der von Methos gesehen Linke stutzte kurz und harkte dann zu Methos Überraschung nach: „Du bist Aphilas Bruder? Das heißt also, du bist das Monstrum – Methos.“ Der Angesprochene zog eine amüsierte Fratze: „Ach, mein Ruf eilt mir also voraus? Ist ja sehr liebreizend.“ Es entging ihm nicht, dass der rechte Engel ihn seit der Landung wutentbrannt anstarrte. So wandte er sich an Diesen: „Und was hast du für ein Problem?“ Mit einer hasserfüllten Stimme, dass es selbst Methos kurz einen Schauer durch die Flügelspitzen laufen ließ, antwortete er zähneknirschend: „Hast du mich etwa schon vergessen? Kannst den armen, menschlichen Schoßhund deiner Schwester wohl in seiner wahren Gestalt nicht wiedererkennen, was?“ Es dauerte einen Augenblick, bis Methos unter schallendem Lachen den entscheidenden Geistesblitz ausrief: „Jetzt sag bloß, der Rufus war ein Engel?! Ich krieg mich nicht mehr ein! Das ist ja ganz großes Kino.“ Sein Lachen wollte gar nicht mehr aufhören. Plötzlich aber änderte sich sein Gesichtszug und er strahlte wieder das pure Böse aus, als er abschließend sagte: „Als hätte ich den Samen gepflanzt und ernte nun das blühende Früchtchen. Dein Blut habe ich mir redlich verdient.“ Anschließend leckte er sich genüsslich über die Lippen.
Der ehemalige Rufus setzte gerade zum Sprung auf seinen Peiniger an, da sprach der andere Engel auf ihn ein: „Warte, bist du dir sicher es ist klug, dass ausgerechnet du gegen ihn kämpfst? Raphael überlege dir das gut; Lass deine Wut gegen ihn nicht deinen Verstand übernehmen.“ Doch Raphael schüttelte den Kopf und erklärte kurz und bündig: „Ich schulde es Aphila und mir, diesen Schandfleck von der Erde zu putzen.“ Methos musste bei dieser Aussage lachen: „Große Worte, Rufus-Engelchen. Ob du mir nun als Mensch oder Engel gegenüber stehst macht keinen Unterschied, du wirst meine Klinge zu schmecken bekommen und ich deinen Lebenssaft.“ Schließlich drehte sich Methos noch zu seinen Begleitern um: „Ihr beide haltet mir den Anderen da vom Leib, ich will ungestört mit „Raphael“ spielen, verstanden?“ Prompt stürmten sie nach vorne. Die Engel tauschten einen letzten Blick aus und dann standen sich endgültig Methos und Raphael gegenüber.
„Kannst du es denn riskieren, deine Herrin alleine in diese große, dunkle Höhle gehen zu lassen? Müsstest du als Engel nicht über deinen Rachegelüsten stehen?“, spottete Methos los. Raphael aber konterte kühl: „Gleiches gilt für dich, du bist doch offenbar seit Neuestem der Speichellecker dieses Dämons. Kann das denn richtig sein, dass du dich hier vergnügst, während dein Meister im Sand herumkriecht?“ Methos Augen verengten sich. Zischend gab er Antwort: „Dass du es wagst - ich bin keines Meisters Knecht und für diese schamlosen Worte wirst du bluten!“ Sie stürmten beide vor. Ihre Schwerter sirrten durch die Luft und trafen sich in der Mitte. Ein Sandwirbel entstand bei dem Aufprall ihrer Kräfte. In Methos schrie jetzt alles nach einem möglichst brutalen Kampf. Er wollte Blut spritzen lassen, Sehnen zerschneiden und Knochen splittern hören. Als der Druck beider Klingen zu groß wurde, wichen beide nach oben aus und aus dem daraus entstandenen Schwung starteten sie wiederum fast simultan einen weiteren Schlag in Taillenhöhe. Wieder schlugen lediglich die Waffen aufeinander. Methos wich einen Sprung zurück und vergrößerte mit seinen Flügeln den Radius seiner Sprungweite. Er wollte Raphael locken, ihn aus dem Rhythmus seiner Angriffe bringen. Ihre Kampfstile schienen ihm erstaunlich ähnlich und das machte die Auswahl eines geeigneten Angriffes schwierig. Er war zwar bluthungrig, aber ihm war durchaus das Level seines Gegners bewusst. Tatsächlich folgte Raphael ihm und so witterte Methos seine Chance. Mit einem verschmitzten Lächeln winkelte er seinen Fuß bei einem weiteren Sprung in die entgegengesetzte Richtung und als Raphael ebenfalls mit einem von seinen Flügeln unterstützten Sprung zu ihm wollte, setzte Methos schnell seinen Fuß auf und machte einen Sprung in die Höhe und übersprang damit Raphael. Während dieser von der Aktion überrascht noch ausbremsen musste, war Methos für einen Bruchteil einer Sekunde genau über Raphael und drehte eine geschickte Pirouette bei der er seinem Schwert weiteren Schwung gab und damit über die Auswuchsstelle der Flügel am Rücken seines Gegners zog.
Die Folge war ein ordentlicher Schnitt in Raphaels Gefieder und der Verlust einiger Feder. Auch hatte der Rücken sicherlich Schaden abbekommen, das wurde von den übrigen Federn jedoch gut verborgen.
Methos landete hinter Raphael, als dieser sich fing und abrupt eine Drehung um sich selbst machte – ebenfalls wieder den Schwung dabei für eine Abwehr nutzend. Methos lächelte überlegen, als sein Schwert in fester Hand den vollen Schwung des Angriffes ausbremste. Der Schock seines Gegenübers wegen des Rückentreffers hatte seine Wirkung. Methos blickte in ein verstörtes Gesicht. Er spürte es deutlich; die Angst, die ihm entgegen strömte. Er konnte sich einen Kommentar dazu nicht verkneifen: „Hat das Engelchen etwa die Hosen voll? Dachtest wohl, ich wäre wie jeder andere Neo-Angel, hm?“ Von Raphael kam keine Antwort. Es war für Methos offensichtlich, dass er unterschätzt worden war. Das ließ ihn aber keine Gnade walten. Seine Klinge rutschte von der Schneide seines Gegenübers ab und steuerte den Kopf Raphaels an. Dieser realisierte gerade noch rechtzeitig, was passierte und wich zur Seite aus. Dabei streifte ihn die Spitze dennoch und eine hauchdünne Schnittwunde wurde erkennbar. Raphael machte einige Sätze zur Seite und wischte ein wenig Blut von dem Schnitt.
„Das hast du dir wohl einfacher vorgestellt. Komm schon, zeig mir deine Wut, deinen Hass gegen mich! So ist das langweilig“, stachelte Methos ihn an. Er ließ ihm einen kurzen Augenblick, damit die Worte Wirkung zeigten. Raphael versank scheinbar tatsächlich in Gedanken. Das war für Methos ein gefundenes Fressen. Er stürmte auf ihn los und setzte ihn regelrecht unter einen Hagel aus Hieben. Raphael war so konfus von diesem Angriff, dass jeder Hieb nur haarscharf an ihm vorbei rauschte. Er wich nur noch aus und sein eigenes Schwert lag vergessen in seiner gesunkenen Hand. Plötzlich aber trafen sich ihre Blicke und Methos sah zu seiner Verwunderung in entschlossene Augen. Er spürte regelrecht, wie hinter diesen Augen ein Plan gegen ihn geschmiedet wurde.
Wie auf ein geheimes Kommando, schoss Raphaels Schwerthand nach oben und blockte mit ungeheurer Standfestigkeit seinen letzten Hieb. Die Klinge zitterte richtig vom plötzlichen Widerstand. Schon schoss Raphael gen Himmel. Methos war irritiert und vermutete einen Hinterhalt in der Luft. Allerdings bot ein Luftkampf auch mehr Freiheiten. So hob auch er ab, mit angemessenem Abstand zu seinem Kontrahenten. So flogen sie in einem langsamen Kreis mit einigen Metern Luft dazwischen und sahen sich leicht in ihrer jeweiligen Flugrichtung gebeugt an. Jetzt wollte es Methos aber wissen: „Was erhoffst du dir nun von der Verlegung des Kampfes in höhere Gefilde? Glaubst du etwa, nur weil du schon früher diese Gestalt hattest, wäre das heute ein Vorteil für dich? Durch deine Verletzung am Rücken von Vorhin dürfte das hier sogar ein Nachteil sein! Wenn du aufgeben willst, kannst du es auch einfach sagen – vielleicht wird dein Tod dann etwas weniger grausam“ Während er sprach, bemerkte Methos allerdings, dass Raphaels Blick immer wieder für wenige Millisekunden von ihm auf etwas knapp versetzt hinter seinem Rücken wanderte.
Zuerst zögerte er, dem Gedanken sich umzudrehen nachzugeben – es konnte auch eine taktische Falle sein. Doch mit jeder Sekunde wuchs seine Neugier und letztlich winkelte er einen seiner Flügel so an, dass er einen schnellen Dreh um sich selbst einzuleiten vermochte, ohne Raphael Zeit für einen Angriff zu lassen. Er drehte sich also schnell um – und wurde von dem Gefühl, als hätte die Sonne ihm soeben höchstpersönlich einen Faustschlag ins Gesicht verpasst, überrascht. Ehe er auch nur die Möglichkeit zur Realisierung des gerade Geschehenen hatte, schlug er mit Gewalt auf dem sandigen Wüstenboden auf und gab einen schmerzerfüllten Schrei von sich.
DVdEN - GG Kapitel 24: Eine offene Rechnung
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Der blanke Wahnsinn durchströmte Methos durch seinen ganzen Körper. Diese Schlacht war sein Element, Tod und Zerstörung umgab ihn. Fast im Sekundentakt stürzte ein toter Neo-Angel vom Himmel und die Schreie der noch Kämpfenden und der Sterbenden schallte durch die Luft. Er roch den Duft von verbranntem Fleisch und sah in Gesichter der Verzweiflung. Seine eigene Grausamkeit nährte sich an dem Geschehen. Er fühlte sich lebendig, Herr über den Tod.
Es war ihm gleichgültig, dass mit jedem Toten seine eigene Stellung geschwächt wurde. Wenn sie es nicht gegen die Engel schafften, waren sie ohnehin nutzlos für ihn. Er war so im Rausch, dass er fest von seinem Sieg überzeugt war – ja, er konnte es auch ganz alleine schaffen. Einzig ärgerlich war, dass sein Meister nun am Boden nachfolgen musste. Doch das war nur ein geringes Ärgernis, gegenüber dem Kick, den Methos hier durchlebte. So verringerte sich die Anzahl seiner Kämpfer im Minutentakt. Die Engel verzeichneten zwar auch Verluste, aber im Gegensatz zu den Neo-Angels waren sie organisiert und unterstützten sich auch im Gefecht. Methos Laune versetzte das kaum einen Stich, vielmehr wurde er scharf darauf nun selbst einzugreifen.
Er flog weiter nach vorne und suchte nach einem würdigen Gegner. Sein Blutdurst hatte seinen Zenit erreicht und er wollte endlich selbst einen Engel schmecken. Begierig erinnerte er sich an das Blut des Engels zurück, durch den er zum Neo-Angel wurde und war gespannt, ob diese Engel ihn ebenso befriedigen konnten. In einem riskanten Manöver driftete er um die Kämpfenden herum und kam der Spitze dieses Getümmels immer näher. Manches Mal wich er nur knapp einer Lichtkugel aus, die von den Engeln umher geschossen wurden. Doch all das geilte ihn nur weiter auf und seine psychopathischen Züge prägten sich in seiner Mimik deutlich aus. Mit einer mordlüsternen Grimasse drehte er sich im Flug um sich selbst wie ein Kreisel und ließ sein Schwert durch den Schwarm gleiten. Mit lautem Lachen spritzten ihm einzelne Tropfen der von seiner Klinge Getroffenen ins Gesicht. Ihm war nun völlig egal, wen oder was er traf – Hauptsache sein Umfeld wurde in von ihm erzeugten Schmerz durchtränkt.
Als er sich wieder dem Annähern der Spitze zuwandte, stellte er dort eine Änderung fest; Seine Schwester begab sich gefolgt von zwei Engeln in den Sturzflug – scheinbar auf die Höhle zu, die Methos nun auch auffiel. Er gab zwei Neo-Angels in seiner unmittelbaren Flugnähe zu verstehen, ihm zu folgen und setzte ebenfalls auf die Höhle an.
Die Zwei sollten ihm den Unrat, der ihm womöglich folgen wollte vom Hals halten. Sein Ziel hatte sich soeben auf die drei Höhlenforscher definiert. Wie zu erwarten, wurden einzelne Engel an der Spitze auf ihn aufmerksam und näherten sich ihm. Statt sich aber um jene zu bemühen, schrie er einigen Neo-Angels auf ungefähr gleicher Flughöhe zu, sie sollten ihm Deckung geben. Sie taten wie geheißen und verwickelten die Engel in Kämpfe. Mit sich zufrieden richtete Methos seine Aufmerksamkeit wieder auf seine ausgewählten Opfer. Diese waren inzwischen gelandet und scheinbar gab Aphila den Engeln nun die nächsten Befehle. Ihm war schleierhaft, was mit seiner Schwester passiert war und es interessierte ihn auch nur geringfügig – aber es war erkennbar, dass sie die Engel im Griff hatte. Vielleicht war ihr Fleisch auch eine Versuchung wert. Alles aber der Reihe nach, erst einmal wollte er das Blut eines hochrangigen Engels schlürfen und da waren ihre zwei Helferlein wohl durchaus die richtige Wahl.
Er gab seinen Leibwächtern ein Signal und alle drei begaben sich in die Landung. Methos landete wenige Meter von den Engeln entfernt im Sand. So auch seine zwei Gefährten, ein paar Schritte hinter ihm. Er blickte mit dem Schwert lässig in der Hand herumspielend in die Gesichter der ihm zugewandten Flügelmänner. „Wie ich sehe, ist meine Schwester bereits vorgegangen. Das heißt dann wohl, ich werde mir erst euer Blut einverleiben“, sagte Methos in absolut selbstgefälligem Ton. Der von Methos gesehen Linke stutzte kurz und harkte dann zu Methos Überraschung nach: „Du bist Aphilas Bruder? Das heißt also, du bist das Monstrum – Methos.“ Der Angesprochene zog eine amüsierte Fratze: „Ach, mein Ruf eilt mir also voraus? Ist ja sehr liebreizend.“ Es entging ihm nicht, dass der rechte Engel ihn seit der Landung wutentbrannt anstarrte. So wandte er sich an Diesen: „Und was hast du für ein Problem?“ Mit einer hasserfüllten Stimme, dass es selbst Methos kurz einen Schauer durch die Flügelspitzen laufen ließ, antwortete er zähneknirschend: „Hast du mich etwa schon vergessen? Kannst den armen, menschlichen Schoßhund deiner Schwester wohl in seiner wahren Gestalt nicht wiedererkennen, was?“ Es dauerte einen Augenblick, bis Methos unter schallendem Lachen den entscheidenden Geistesblitz ausrief: „Jetzt sag bloß, der Rufus war ein Engel?! Ich krieg mich nicht mehr ein! Das ist ja ganz großes Kino.“ Sein Lachen wollte gar nicht mehr aufhören. Plötzlich aber änderte sich sein Gesichtszug und er strahlte wieder das pure Böse aus, als er abschließend sagte: „Als hätte ich den Samen gepflanzt und ernte nun das blühende Früchtchen. Dein Blut habe ich mir redlich verdient.“ Anschließend leckte er sich genüsslich über die Lippen.
Der ehemalige Rufus setzte gerade zum Sprung auf seinen Peiniger an, da sprach der andere Engel auf ihn ein: „Warte, bist du dir sicher es ist klug, dass ausgerechnet du gegen ihn kämpfst? Raphael überlege dir das gut; Lass deine Wut gegen ihn nicht deinen Verstand übernehmen.“ Doch Raphael schüttelte den Kopf und erklärte kurz und bündig: „Ich schulde es Aphila und mir, diesen Schandfleck von der Erde zu putzen.“ Methos musste bei dieser Aussage lachen: „Große Worte, Rufus-Engelchen. Ob du mir nun als Mensch oder Engel gegenüber stehst macht keinen Unterschied, du wirst meine Klinge zu schmecken bekommen und ich deinen Lebenssaft.“ Schließlich drehte sich Methos noch zu seinen Begleitern um: „Ihr beide haltet mir den Anderen da vom Leib, ich will ungestört mit „Raphael“ spielen, verstanden?“ Prompt stürmten sie nach vorne. Die Engel tauschten einen letzten Blick aus und dann standen sich endgültig Methos und Raphael gegenüber.
„Kannst du es denn riskieren, deine Herrin alleine in diese große, dunkle Höhle gehen zu lassen? Müsstest du als Engel nicht über deinen Rachegelüsten stehen?“, spottete Methos los. Raphael aber konterte kühl: „Gleiches gilt für dich, du bist doch offenbar seit Neuestem der Speichellecker dieses Dämons. Kann das denn richtig sein, dass du dich hier vergnügst, während dein Meister im Sand herumkriecht?“ Methos Augen verengten sich. Zischend gab er Antwort: „Dass du es wagst - ich bin keines Meisters Knecht und für diese schamlosen Worte wirst du bluten!“ Sie stürmten beide vor. Ihre Schwerter sirrten durch die Luft und trafen sich in der Mitte. Ein Sandwirbel entstand bei dem Aufprall ihrer Kräfte. In Methos schrie jetzt alles nach einem möglichst brutalen Kampf. Er wollte Blut spritzen lassen, Sehnen zerschneiden und Knochen splittern hören. Als der Druck beider Klingen zu groß wurde, wichen beide nach oben aus und aus dem daraus entstandenen Schwung starteten sie wiederum fast simultan einen weiteren Schlag in Taillenhöhe. Wieder schlugen lediglich die Waffen aufeinander. Methos wich einen Sprung zurück und vergrößerte mit seinen Flügeln den Radius seiner Sprungweite. Er wollte Raphael locken, ihn aus dem Rhythmus seiner Angriffe bringen. Ihre Kampfstile schienen ihm erstaunlich ähnlich und das machte die Auswahl eines geeigneten Angriffes schwierig. Er war zwar bluthungrig, aber ihm war durchaus das Level seines Gegners bewusst. Tatsächlich folgte Raphael ihm und so witterte Methos seine Chance. Mit einem verschmitzten Lächeln winkelte er seinen Fuß bei einem weiteren Sprung in die entgegengesetzte Richtung und als Raphael ebenfalls mit einem von seinen Flügeln unterstützten Sprung zu ihm wollte, setzte Methos schnell seinen Fuß auf und machte einen Sprung in die Höhe und übersprang damit Raphael. Während dieser von der Aktion überrascht noch ausbremsen musste, war Methos für einen Bruchteil einer Sekunde genau über Raphael und drehte eine geschickte Pirouette bei der er seinem Schwert weiteren Schwung gab und damit über die Auswuchsstelle der Flügel am Rücken seines Gegners zog.
Die Folge war ein ordentlicher Schnitt in Raphaels Gefieder und der Verlust einiger Feder. Auch hatte der Rücken sicherlich Schaden abbekommen, das wurde von den übrigen Federn jedoch gut verborgen.
Methos landete hinter Raphael, als dieser sich fing und abrupt eine Drehung um sich selbst machte – ebenfalls wieder den Schwung dabei für eine Abwehr nutzend. Methos lächelte überlegen, als sein Schwert in fester Hand den vollen Schwung des Angriffes ausbremste. Der Schock seines Gegenübers wegen des Rückentreffers hatte seine Wirkung. Methos blickte in ein verstörtes Gesicht. Er spürte es deutlich; die Angst, die ihm entgegen strömte. Er konnte sich einen Kommentar dazu nicht verkneifen: „Hat das Engelchen etwa die Hosen voll? Dachtest wohl, ich wäre wie jeder andere Neo-Angel, hm?“ Von Raphael kam keine Antwort. Es war für Methos offensichtlich, dass er unterschätzt worden war. Das ließ ihn aber keine Gnade walten. Seine Klinge rutschte von der Schneide seines Gegenübers ab und steuerte den Kopf Raphaels an. Dieser realisierte gerade noch rechtzeitig, was passierte und wich zur Seite aus. Dabei streifte ihn die Spitze dennoch und eine hauchdünne Schnittwunde wurde erkennbar. Raphael machte einige Sätze zur Seite und wischte ein wenig Blut von dem Schnitt.
„Das hast du dir wohl einfacher vorgestellt. Komm schon, zeig mir deine Wut, deinen Hass gegen mich! So ist das langweilig“, stachelte Methos ihn an. Er ließ ihm einen kurzen Augenblick, damit die Worte Wirkung zeigten. Raphael versank scheinbar tatsächlich in Gedanken. Das war für Methos ein gefundenes Fressen. Er stürmte auf ihn los und setzte ihn regelrecht unter einen Hagel aus Hieben. Raphael war so konfus von diesem Angriff, dass jeder Hieb nur haarscharf an ihm vorbei rauschte. Er wich nur noch aus und sein eigenes Schwert lag vergessen in seiner gesunkenen Hand. Plötzlich aber trafen sich ihre Blicke und Methos sah zu seiner Verwunderung in entschlossene Augen. Er spürte regelrecht, wie hinter diesen Augen ein Plan gegen ihn geschmiedet wurde.
Wie auf ein geheimes Kommando, schoss Raphaels Schwerthand nach oben und blockte mit ungeheurer Standfestigkeit seinen letzten Hieb. Die Klinge zitterte richtig vom plötzlichen Widerstand. Schon schoss Raphael gen Himmel. Methos war irritiert und vermutete einen Hinterhalt in der Luft. Allerdings bot ein Luftkampf auch mehr Freiheiten. So hob auch er ab, mit angemessenem Abstand zu seinem Kontrahenten. So flogen sie in einem langsamen Kreis mit einigen Metern Luft dazwischen und sahen sich leicht in ihrer jeweiligen Flugrichtung gebeugt an. Jetzt wollte es Methos aber wissen: „Was erhoffst du dir nun von der Verlegung des Kampfes in höhere Gefilde? Glaubst du etwa, nur weil du schon früher diese Gestalt hattest, wäre das heute ein Vorteil für dich? Durch deine Verletzung am Rücken von Vorhin dürfte das hier sogar ein Nachteil sein! Wenn du aufgeben willst, kannst du es auch einfach sagen – vielleicht wird dein Tod dann etwas weniger grausam“ Während er sprach, bemerkte Methos allerdings, dass Raphaels Blick immer wieder für wenige Millisekunden von ihm auf etwas knapp versetzt hinter seinem Rücken wanderte.
Zuerst zögerte er, dem Gedanken sich umzudrehen nachzugeben – es konnte auch eine taktische Falle sein. Doch mit jeder Sekunde wuchs seine Neugier und letztlich winkelte er einen seiner Flügel so an, dass er einen schnellen Dreh um sich selbst einzuleiten vermochte, ohne Raphael Zeit für einen Angriff zu lassen. Er drehte sich also schnell um – und wurde von dem Gefühl, als hätte die Sonne ihm soeben höchstpersönlich einen Faustschlag ins Gesicht verpasst, überrascht. Ehe er auch nur die Möglichkeit zur Realisierung des gerade Geschehenen hatte, schlug er mit Gewalt auf dem sandigen Wüstenboden auf und gab einen schmerzerfüllten Schrei von sich.