Narrenschiffer schrieb am 23.10.2015:Daniele Ganser - Nato-Geheimarmeen in Europa
23.10.2015 um 00:22
t827dad umschlag 11370
Ist eine umfangreiche Zusammenfassung der vorhandenen Literatur (parlamentarische Protokolle, Sekundärliteratur, journalistische Artikel). Von daher ganz praktisch, wenn einen das Thema interessiert.
Gänzlich vermisse ich Quellenkritik (es wird nur zitiert, aber nicht analysiert) sowie eigene Forschungstätigkeit. So wirkt das Buch auf mich wie eine überdimensionierte Seminararbeit.
Wenn Ganser seine Theorien nicht belegen kann, kann er ja zum Science-Fiction oder fantasy Genre wechseln
:D Der Schweizer Historiker Daniele Ganser hat in den letzten Jahren für Aufsehen gesorgt. Mit umstrittenen Thesen zu angeblichen NATO-Geheimarmeen, Fragen rund um 9/11 und jüngst zu der Corona-Pandemie hat er sowohl Zustimmung als auch scharfe Kritik hervorgerufen. Als ehemaliger Waldorfschüler findet er immer wieder Anklang in anthroposophischen Kreisen, die ihm eine Plattform bieten. Trotz der Kontroversen, die ihn umgeben, bleibt er auch 2023 in der Anthroposophie-Szene aktiv. Im Oktober 2015 hielt Ganser einen Vortrag mit dem: «Fakten, Meinungen, Propaganda – Wie mache ich mir selbst ein Bild?». an der anthroposophischen Universität Witten/Herdecke, der bei der Lokalpolitik erheblichen Widerstand ausgelöst hat:
Am Donnerstag trat Dr. Daniele Ganser an der Universität Witten/Herdecke bei Dortmund auf. Für zehn Euro konnten sich die Studenten das Referat des ehemaligen Lehrbeauftragten der Universität Basel anhören. Der Titel: «Fakten, Meinungen, Propaganda – Wie mache ich mir selbst ein Bild?».
Der Vortrag wurde zum Politikum. Die lokale SPD und die Grünen schrieben einen offenen Brief. Sie forderten die Universität dazu auf, Ganser auszuladen und sich von ihm und seinen Thesen zu distanzieren. Ganser stuft Verschwörungstheorien zu 9/11 als ernsthaft zu diskutierende Erklärungsansätze ein. Die linken Parteien betonten, dass sie zwar für Meinungsfreiheit seien, aber die «Verschwörungstheoretiker-Szene», in der sich Ganser bewege, für einen passenderen Rahmen für «seine abwegigen Thesen» hielten. Die Parteien zitieren einen Bericht der «Schweiz am Sonntag», in dem der ehemalige Basler Uni-Rektor Antonio Loprieno Gansers Thesen zu 9/11 dieselbe empirische Wahrscheinlichkeit beimisst wie der Theorie, dass Ausserirdische die ägyptischen Pyramiden gebaut haben könnten. Gansers Thesen seien ungefähr so seriös wie die Erich von Dänikens, schlussfolgern die Politiker.
Bei früheren Vorträgen habe Ganser den Rat geäussert, auf Youtube statt in den Abendnachrichten nach Informationen zu suchen. Diese Argumentation entspreche dem Pegida-Spruch «Lügenpresse halt die Fresse!», nur dass Ganser es auf eine vornehmere Art und Weise ausdrücke, heisst es im offenen Brief.
Quelle:
https://www.aargauerzeitung.ch/verschiedenes/verschworung-spd-und-grune-gegen-daniele-ganser-ld.1622651