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DVdEN - GG Kapitel 3: Der Himmel hat Probleme (Hörbuch)
21.10.2015 um 19:36Gastsprecher/in Yudie Amalia aka oxbox / Alphawal
Anmerkung: Ja, da spricht eine Männerstimme, diese Person fühlt sich aber weiblich und da ich dies respektiere, diese etwas verwirrende Gastsprecher-erwähnung ;)
Lamal lief nervös von links nach rechts und wieder zurück. Immer wieder zwischendurch warf er hoffnungsvoll einen Blick auf die Beobachterlinse. Nichts zu sehen, das Bild war nach wie vor aus unerklärlichen Gründen getrübt. Er war von der Erde abgeschnitten, ihm blieb nichts weiter übrig als den Wolken unter seinen Füßen beim Wandern zuzusehen und das Beste für seine Engelsbrüder zu hoffen. Er war eingeteilt dazu, die Missionen seiner Geschwister zu überwachen und ihnen wenn nötig, Hilfe zu kommen zu lassen.
Für diese einfache Aufgabe war er auch geeignet, er war kein guter Krieger - daher trug er auch eine schlichte, weiße Robe und keine Uniform oder Ähnliches. Gerade als er sich auf den Stuhl vor der Beobachterlinse, mit dem er die Geschehnisse auf Erden mit zu verfolgen pflegte, setzte ging das Himmelstor auf. „Lamal, zwei deiner Brüder sind zurückgekehrt!“, hörte er Petrus rufen. Er kam ihnen sofort entgegen. Tatsächlich, es waren Achel und Vaith! Achel trug wie für seine Stellung üblich ein hochgeknöpftes, weißes Gewand – wogegen Vaith eine offene Weste und eine schlabbrige Hose trug, auch in weiß wie eigentlich jede Kleidung eines Engels. „Dem Herrn sei Dank, euch geht es gut!“, begrüßte er sie.
Vaith rümpfte die Nase: „Ach? Wo habe ich es unserem alten Herrn zu verdanken noch zu leben? Unser Bruder wurde doch bestimmt von dir herunter geschickt und nicht von unserem Vater.“ Lamal sah betrübt drein. „Du solltest als Engel nicht so reden. Ja, ich mag Achel zu Hilfe geschickt haben – doch war es sicher Vater zu verdanken, dass Achel gerade zur Verfügung stand. Alle anderen höherrangigen Brüder sind nämlich auf Missionen unterwegs, es war also sicher seine Vorsehung Achel zu dir zu schicken!“, argumentierte er. Es half nichts, Vaith schnäuzte bloß einmal verächtlich und missachtete Lamals Einwurf. Er schritt mit den Händen in der Tasche an ihm vorbei, während er fragte: „Wieso hat sich meine Rettung eigentlich so dermaßen verspätet? Hieß es nicht anfangs noch, sobald eine Gefährdung für den Ausführenden und damit der Mission besteht wird eingegriffen?“ Lamal äußerte sich bestürzt: „Ja, das stimmt. Die Beobachterlinse hat aber einen Defekt, ich weiß nicht woran es liegt, sie überträgt einfach keine Bilder mehr. Das Letzte was ich sah, warst du wie dir der Arm ausgerissen wurde. Warum ist der eigentlich nicht wiederhergestellt worden?“, fragte er auf den Stumpf an Vaiths rechter Seite deutend. Achel, noch immer am Himmelstor stehend, meldete sich zu Wort: „Vaith ist ohne ausdrückliche Erlaubnis zur Erde, ich sah es als angemessene Strafe ihm den Arm vorzuenthalten.“ Lamal nickte, zum Zeichen verstanden zu haben. Es lohnte sich nicht darüber zu diskutieren, Achel stand ohnehin über Vaith und ihm. Was er zu ihnen sagte, oder was er mit ihnen tat war quasi Gesetz für sie.
Plötzlich piepte es von der Beobachterlinse aus. Lamal drehte sich sofort danach um und lief zum Pult. Dort waren viele kleine und große Linsen angebracht an der Orte auf der Erde zu sehen waren, wo ihre Brüder und Schwestern tätig waren. Lamal hoffte, das Piepen hatte zu bedeuten, der Defekt war bloß zeitlich bedingt gewesen. Tatsächlich schien sich auf einer großen Linse in der Mitte etwas zu tun. Erst war es nur ein wirres Farbenmeer, doch dann klarte das Bild auf; Einer ihrer Brüder, von einem ähnlichen Rang wie Vaith und Lamal, stand einer unüberschaubaren Menge an Dämonen gegenüber. Achel sowie Vaith traten ebenfalls näher, um die Übertragung mit zu verfolgen. „Sollte Achis nicht eigentlich mit einigen anderen unserer Geschwister möglicherweise überlebende Menschen ins Paradies begleiten?“, fragte Vaith an Lamal gerichtet. Lamal antwortete: „Doch, doch. Eigentlich schon. Sie müssen in einen Hinterhalt gelockt worden sein. Allerdings frage ich mich, wieso er sich den Scheusalen alleine stellt. Wo sind seine Begleiter?“ Vaith beugte sich etwas nach vorne um Details auszumachen, dann zeigte er mit dem Finger auf den Boden. „Sieh mal genau hin, dann erkennst du es“, Vaiths Stimme hatte sich verdunkelt. Als Lamal seiner Aufforderung folgte, lief ihm ein Schauer über den Rücken bis in die Flügelspitzen. Der Boden unter Achis Füßen war von blutroten Pfützen getränkt und überall um ihn herum lagen abgetrennte Körperteile herum.
Lamal sprach mit zittriger Stimme: „Oh Nein! S-Sollten wir nicht sofort Hilfe schicken? A-Achel, flieg schnell zu ihm! Er muss überleben!“ Doch Achel rührte sich nicht. Vaith drehte sich zu Achel und packte ihn am Kragen. „Hast du was an den Ohren! Geh gefälligst zu ihm und hilf ihm!“, schrie Vaith ihn an. Doch Achel schaute nur hochmütig zur Linse und sprach: „Habt mehr Vertrauen in euren Bruder und gebt ihm die Chance sich zu beweisen.“ Vaith und Lamal trauten ihren Ohren kaum. Achel gab seinen Bruder mehr oder weniger zum Sterben frei. Vaith ließ Achel mit einem trotzigen „Pah!“ los und schaute wie Lamal gebannt auf die Linse.
Achis war trotz der gewaltigen Anzahl seiner Gegner ganz gefasst. Er hob sein bereits von Blutstropfen verschmiertes Schwert an, warf sein langes schwarzes Haar, welches ihm im Kampf ins Gesicht geflogen war, in den Nacken zurück und machte sich zum Angriff bereit. Schon kamen drei Dämonen auf ihn zu. Er duckte sich unter der Kralle des Rechten weg und trennte dabei dem Mittigen seinen Unterleib vom restlichen Körper. Es spritzte zu allen Seiten Blut und der rechte Dämon wurde von einem Spritzer im Auge getroffen. Während dieser sich überrascht an sein Auge fasste wurde er von Achis Schwert einen Kopf kürzer gemacht. Auch dieser Körper stürzte blutig zu Boden. Nun standen sich Achis und der nun übrig gebliebene linke Dämon gegenüber. Dieser Dämon aber war scheinbar anders. Er kämpfte nicht mit seinen bloßen Krallen, er war doppelt so groß und trug einen schweren Hammer mit sich. Achis wusste, hier war Vorsicht zu walten. Er konnte sich keinen Treffer erlauben. Da rannte der Dämon mit seinem Hammer drohend auf ihn zu. Erst war sich Achis unsicher, sollte er direkt ausweichen, oder erst abwarten und dann einen Konter starten? Es war nicht ganz risikolos, aber er entschied sich rechtzeitig einen Konter starten zu können. Der Dämon brüllte nun direkt vor ihm stehend und mit wahnwitziger Kraft stoß er den Hammer auf Achis hinunter. Diesem blieb nichts weiter übrig, als den Hammer mit der bloßen Klinge seines Schwertes zu stoppen. Es gab einen gewaltigen Rumms und die Schockwelle des Schlages ließ Staub aufwirbeln. Mit aller verfügbaren Kraft stemmte sich Achis dagegen. Ihm lief der Schweiß übers ganze Gesicht. Das Schwert hielt gerade so Stand. Allerdings sah Achis, dass es eine Bruchstelle gab. An dieser hatte sich bereits ein tiefer Riss gebildet. Noch so einen Treffer würde das Schwert nicht aushalten. Der Dämon sprang ein oder zwei Schritte zurück, nur um dann wieder mit enormer Wucht den Hammer auf ihn zu schwingen. Diesmal befand es Achis für klüger auszuweichen.
Kurz bevor der Hammer ihn erreichte, sprang er hoch. Seine Absicht war es, vom Sprung aus den Kopf des Dämons direkt zu durchdringen.
Leider hatte er nicht damit gerechnet, dass der Dämon seinen Hammer noch vor dem Aufprall auf den Boden abbremste und ihm entgegenschlug. Erschrocken hielt Achis sein Schwert vor sich, um den Schlag zumindest halbwegs zu überstehen. Der Hammer traf ihn und während sein Schwert unter der Schlagkraft des Hammers in zwei Stücke zersplitterte, spürte er auch wie sich seine Knochen dem Druck beugten und unheilvoll etwas an seiner Brust knackte.
Er fiel zu Boden und rollte sich so gut es ging ab. Er musste husten und dabei tropfte ihm Blut aus dem Mund. Sein Schwert machte keinen besseren Eindruck. Knapp die Hälfte der Klinge war abgebrochen und fast der gesamte Rest bis zum Schaft durchzog sich mit Rissen. Damit eine Schlacht zu gewinnen war so ziemlich ausgeschlossen. Allerdings blieb ihm nicht viel Zeit darüber nachzudenken, das Vibrieren des Bodens kündigte ihm die Annäherung seines Gegners an. Kaum war er wieder etwas taumelnd auf den Beinen, schrie das Ungetüm ihn sabbernd an. Es blieb Achis keine Wahl mehr, etwa er setzte alles auf eine Attacke – oder er war geliefert. Als der Dämon zum finalen Angriff angerannt kam, war es Achis klar. Die Beine, er musste mindestens eines der Beine erwischen. Nur dann konnte er ihm auch schwereren Schaden zufügen. Also rannte er seinem Feind todesmutig entgegen. Er erhöhte sein Tempo mit jedem Schritt und als der Hammer schließlich auf ihn zugerast kam, wich er eine Nasenspitze weit aus und setzte den Rest seiner Klinge am rechten Bein an um in einem Rutsch das Schwert durchzuziehen. Der Dämon jaulte vor Schmerz auf, das Bein flog neben Achis zu Boden. Eine große Blutfontäne schoss aus dem Stumpf heraus. Achis rannte schon völlig außer Atem zum Dämon hin und mit einem beherzten Schwung köpfte er ihn. Dabei flogen wenige kleine Stücke von dem schon zerbrochenen Schwert ab.
Endlich hatte er ihn getötet… Doch es war noch lange nicht getan damit. Hinter ihm knurrte noch die gesamte andere Dämonenschar, die das Spektakel mit verfolgten. Jetzt waren sie dran. Achis wurde schon leicht schwindelig. Er wusste nicht, ob er das noch zu schaffen vermochte. Allerdings waren seine Auswahlmöglichkeiten auch nicht gerade groß. Wo war bloß die vorher für solche Fälle abgemachte Hilfe seiner Geschwister? Es war doch vereinbart in solchen Fällen Rettung zu schicken!
Darauf war aber nun eben kein Verlass, damit musste er sich abfinden. Alles was noch drin war, war es diese Viecher im Alleingang abzuschlachten.
Er holte ein paar Mal tief Luft um sich zu beruhigen, ging tief in sich und dankte seinem Vater für seine Existenz. Dann setzte er seine letzte Energie auf den von ihm gelernten Schwerttanz des gelobten Sieges und begab sich in die Ansammlung von Dämonen.
Unzählige Enthauptungen, Halbierungen, Teilungen und weiteren Verstümmelungen später stand nur noch eine einzige Gestalt lebend da. Ein einziges Wesen hatte die Schlacht überlebt. Von oben bis unten voller Blut, als wäre darin gebadet worden. Keuchend war noch ein: „Vater, ich habe meine Pflicht erfüllt..“ zu hören, dann brach Achis zusammen.
Oben im Himmel hatten Achel, Vaith und Lamal alles mit angesehen. „Seht ihr, Brüder? Er hat es geschafft, weil er seinen Glauben behalten hat! An ihm kannst du dir ein Beispiel nehmen, Vaith!“, mahnte Achel. Dieser verzog eine Miene. „Mein Bruder Nekro hat also nicht stark genug geglaubt, oder was?!“, empörte er sich. Achel schloss die Augen und gab gleichgültig zurück: „Dein Bruder, war auch unser Bruder und ich bedauere seinen Verlust. Sein Tod aber, war unvorhersehbar. Ich habe seinen Kampf beobachten dürfen und sein Versagen im letzten Augenblick war äußerst unschön. Wohlmöglich wurde die Dringlichkeit seiner Hilfsbedürftigkeit falsch eingeschätzt, doch wäre er für uns unabdingbar gewesen – dann wäre unser Vater sowieso eingeschritten. Da dies nicht der Fall war, kann man davon ausgehen seine Niederlage war gerechtfertigt.“ Vaith war kurz vorm Ausrasten: „Duuuu!! Ich bring dich um!“ Er raste auf Achel zu und holte mit seiner linken Faust aus. Wie, als habe er dies erwartet, wehrte Achel den Schlag mit der bloßen Hand ab – noch immer mit geschlossenen Augen. Als er die Augen öffnete, sah er Vaith durchdringend an: „Wenn du deinen linken Arm nicht auch noch verlieren willst, solltest du lernen dich zu zügeln.“ Vaith zog widerwillig seine Faust zurück und sah gekränkt drein. „Ich werde mich nun um Achis kümmern, pass du so lange auf diesen Hitzkopf auf, Lamal“, befahl Achel. „Jawohl“, kam es von Lamal.
Achel wandte sich ab und ging mit würdevoller Haltung gen Himmelstor.
Anmerkung: Ja, da spricht eine Männerstimme, diese Person fühlt sich aber weiblich und da ich dies respektiere, diese etwas verwirrende Gastsprecher-erwähnung ;)
DVdEN - GG Kapitel 3: Der Himmel hat Probleme
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Lamal lief nervös von links nach rechts und wieder zurück. Immer wieder zwischendurch warf er hoffnungsvoll einen Blick auf die Beobachterlinse. Nichts zu sehen, das Bild war nach wie vor aus unerklärlichen Gründen getrübt. Er war von der Erde abgeschnitten, ihm blieb nichts weiter übrig als den Wolken unter seinen Füßen beim Wandern zuzusehen und das Beste für seine Engelsbrüder zu hoffen. Er war eingeteilt dazu, die Missionen seiner Geschwister zu überwachen und ihnen wenn nötig, Hilfe zu kommen zu lassen.
Für diese einfache Aufgabe war er auch geeignet, er war kein guter Krieger - daher trug er auch eine schlichte, weiße Robe und keine Uniform oder Ähnliches. Gerade als er sich auf den Stuhl vor der Beobachterlinse, mit dem er die Geschehnisse auf Erden mit zu verfolgen pflegte, setzte ging das Himmelstor auf. „Lamal, zwei deiner Brüder sind zurückgekehrt!“, hörte er Petrus rufen. Er kam ihnen sofort entgegen. Tatsächlich, es waren Achel und Vaith! Achel trug wie für seine Stellung üblich ein hochgeknöpftes, weißes Gewand – wogegen Vaith eine offene Weste und eine schlabbrige Hose trug, auch in weiß wie eigentlich jede Kleidung eines Engels. „Dem Herrn sei Dank, euch geht es gut!“, begrüßte er sie.
Vaith rümpfte die Nase: „Ach? Wo habe ich es unserem alten Herrn zu verdanken noch zu leben? Unser Bruder wurde doch bestimmt von dir herunter geschickt und nicht von unserem Vater.“ Lamal sah betrübt drein. „Du solltest als Engel nicht so reden. Ja, ich mag Achel zu Hilfe geschickt haben – doch war es sicher Vater zu verdanken, dass Achel gerade zur Verfügung stand. Alle anderen höherrangigen Brüder sind nämlich auf Missionen unterwegs, es war also sicher seine Vorsehung Achel zu dir zu schicken!“, argumentierte er. Es half nichts, Vaith schnäuzte bloß einmal verächtlich und missachtete Lamals Einwurf. Er schritt mit den Händen in der Tasche an ihm vorbei, während er fragte: „Wieso hat sich meine Rettung eigentlich so dermaßen verspätet? Hieß es nicht anfangs noch, sobald eine Gefährdung für den Ausführenden und damit der Mission besteht wird eingegriffen?“ Lamal äußerte sich bestürzt: „Ja, das stimmt. Die Beobachterlinse hat aber einen Defekt, ich weiß nicht woran es liegt, sie überträgt einfach keine Bilder mehr. Das Letzte was ich sah, warst du wie dir der Arm ausgerissen wurde. Warum ist der eigentlich nicht wiederhergestellt worden?“, fragte er auf den Stumpf an Vaiths rechter Seite deutend. Achel, noch immer am Himmelstor stehend, meldete sich zu Wort: „Vaith ist ohne ausdrückliche Erlaubnis zur Erde, ich sah es als angemessene Strafe ihm den Arm vorzuenthalten.“ Lamal nickte, zum Zeichen verstanden zu haben. Es lohnte sich nicht darüber zu diskutieren, Achel stand ohnehin über Vaith und ihm. Was er zu ihnen sagte, oder was er mit ihnen tat war quasi Gesetz für sie.
Plötzlich piepte es von der Beobachterlinse aus. Lamal drehte sich sofort danach um und lief zum Pult. Dort waren viele kleine und große Linsen angebracht an der Orte auf der Erde zu sehen waren, wo ihre Brüder und Schwestern tätig waren. Lamal hoffte, das Piepen hatte zu bedeuten, der Defekt war bloß zeitlich bedingt gewesen. Tatsächlich schien sich auf einer großen Linse in der Mitte etwas zu tun. Erst war es nur ein wirres Farbenmeer, doch dann klarte das Bild auf; Einer ihrer Brüder, von einem ähnlichen Rang wie Vaith und Lamal, stand einer unüberschaubaren Menge an Dämonen gegenüber. Achel sowie Vaith traten ebenfalls näher, um die Übertragung mit zu verfolgen. „Sollte Achis nicht eigentlich mit einigen anderen unserer Geschwister möglicherweise überlebende Menschen ins Paradies begleiten?“, fragte Vaith an Lamal gerichtet. Lamal antwortete: „Doch, doch. Eigentlich schon. Sie müssen in einen Hinterhalt gelockt worden sein. Allerdings frage ich mich, wieso er sich den Scheusalen alleine stellt. Wo sind seine Begleiter?“ Vaith beugte sich etwas nach vorne um Details auszumachen, dann zeigte er mit dem Finger auf den Boden. „Sieh mal genau hin, dann erkennst du es“, Vaiths Stimme hatte sich verdunkelt. Als Lamal seiner Aufforderung folgte, lief ihm ein Schauer über den Rücken bis in die Flügelspitzen. Der Boden unter Achis Füßen war von blutroten Pfützen getränkt und überall um ihn herum lagen abgetrennte Körperteile herum.
Lamal sprach mit zittriger Stimme: „Oh Nein! S-Sollten wir nicht sofort Hilfe schicken? A-Achel, flieg schnell zu ihm! Er muss überleben!“ Doch Achel rührte sich nicht. Vaith drehte sich zu Achel und packte ihn am Kragen. „Hast du was an den Ohren! Geh gefälligst zu ihm und hilf ihm!“, schrie Vaith ihn an. Doch Achel schaute nur hochmütig zur Linse und sprach: „Habt mehr Vertrauen in euren Bruder und gebt ihm die Chance sich zu beweisen.“ Vaith und Lamal trauten ihren Ohren kaum. Achel gab seinen Bruder mehr oder weniger zum Sterben frei. Vaith ließ Achel mit einem trotzigen „Pah!“ los und schaute wie Lamal gebannt auf die Linse.
Achis war trotz der gewaltigen Anzahl seiner Gegner ganz gefasst. Er hob sein bereits von Blutstropfen verschmiertes Schwert an, warf sein langes schwarzes Haar, welches ihm im Kampf ins Gesicht geflogen war, in den Nacken zurück und machte sich zum Angriff bereit. Schon kamen drei Dämonen auf ihn zu. Er duckte sich unter der Kralle des Rechten weg und trennte dabei dem Mittigen seinen Unterleib vom restlichen Körper. Es spritzte zu allen Seiten Blut und der rechte Dämon wurde von einem Spritzer im Auge getroffen. Während dieser sich überrascht an sein Auge fasste wurde er von Achis Schwert einen Kopf kürzer gemacht. Auch dieser Körper stürzte blutig zu Boden. Nun standen sich Achis und der nun übrig gebliebene linke Dämon gegenüber. Dieser Dämon aber war scheinbar anders. Er kämpfte nicht mit seinen bloßen Krallen, er war doppelt so groß und trug einen schweren Hammer mit sich. Achis wusste, hier war Vorsicht zu walten. Er konnte sich keinen Treffer erlauben. Da rannte der Dämon mit seinem Hammer drohend auf ihn zu. Erst war sich Achis unsicher, sollte er direkt ausweichen, oder erst abwarten und dann einen Konter starten? Es war nicht ganz risikolos, aber er entschied sich rechtzeitig einen Konter starten zu können. Der Dämon brüllte nun direkt vor ihm stehend und mit wahnwitziger Kraft stoß er den Hammer auf Achis hinunter. Diesem blieb nichts weiter übrig, als den Hammer mit der bloßen Klinge seines Schwertes zu stoppen. Es gab einen gewaltigen Rumms und die Schockwelle des Schlages ließ Staub aufwirbeln. Mit aller verfügbaren Kraft stemmte sich Achis dagegen. Ihm lief der Schweiß übers ganze Gesicht. Das Schwert hielt gerade so Stand. Allerdings sah Achis, dass es eine Bruchstelle gab. An dieser hatte sich bereits ein tiefer Riss gebildet. Noch so einen Treffer würde das Schwert nicht aushalten. Der Dämon sprang ein oder zwei Schritte zurück, nur um dann wieder mit enormer Wucht den Hammer auf ihn zu schwingen. Diesmal befand es Achis für klüger auszuweichen.
Kurz bevor der Hammer ihn erreichte, sprang er hoch. Seine Absicht war es, vom Sprung aus den Kopf des Dämons direkt zu durchdringen.
Leider hatte er nicht damit gerechnet, dass der Dämon seinen Hammer noch vor dem Aufprall auf den Boden abbremste und ihm entgegenschlug. Erschrocken hielt Achis sein Schwert vor sich, um den Schlag zumindest halbwegs zu überstehen. Der Hammer traf ihn und während sein Schwert unter der Schlagkraft des Hammers in zwei Stücke zersplitterte, spürte er auch wie sich seine Knochen dem Druck beugten und unheilvoll etwas an seiner Brust knackte.
Er fiel zu Boden und rollte sich so gut es ging ab. Er musste husten und dabei tropfte ihm Blut aus dem Mund. Sein Schwert machte keinen besseren Eindruck. Knapp die Hälfte der Klinge war abgebrochen und fast der gesamte Rest bis zum Schaft durchzog sich mit Rissen. Damit eine Schlacht zu gewinnen war so ziemlich ausgeschlossen. Allerdings blieb ihm nicht viel Zeit darüber nachzudenken, das Vibrieren des Bodens kündigte ihm die Annäherung seines Gegners an. Kaum war er wieder etwas taumelnd auf den Beinen, schrie das Ungetüm ihn sabbernd an. Es blieb Achis keine Wahl mehr, etwa er setzte alles auf eine Attacke – oder er war geliefert. Als der Dämon zum finalen Angriff angerannt kam, war es Achis klar. Die Beine, er musste mindestens eines der Beine erwischen. Nur dann konnte er ihm auch schwereren Schaden zufügen. Also rannte er seinem Feind todesmutig entgegen. Er erhöhte sein Tempo mit jedem Schritt und als der Hammer schließlich auf ihn zugerast kam, wich er eine Nasenspitze weit aus und setzte den Rest seiner Klinge am rechten Bein an um in einem Rutsch das Schwert durchzuziehen. Der Dämon jaulte vor Schmerz auf, das Bein flog neben Achis zu Boden. Eine große Blutfontäne schoss aus dem Stumpf heraus. Achis rannte schon völlig außer Atem zum Dämon hin und mit einem beherzten Schwung köpfte er ihn. Dabei flogen wenige kleine Stücke von dem schon zerbrochenen Schwert ab.
Endlich hatte er ihn getötet… Doch es war noch lange nicht getan damit. Hinter ihm knurrte noch die gesamte andere Dämonenschar, die das Spektakel mit verfolgten. Jetzt waren sie dran. Achis wurde schon leicht schwindelig. Er wusste nicht, ob er das noch zu schaffen vermochte. Allerdings waren seine Auswahlmöglichkeiten auch nicht gerade groß. Wo war bloß die vorher für solche Fälle abgemachte Hilfe seiner Geschwister? Es war doch vereinbart in solchen Fällen Rettung zu schicken!
Darauf war aber nun eben kein Verlass, damit musste er sich abfinden. Alles was noch drin war, war es diese Viecher im Alleingang abzuschlachten.
Er holte ein paar Mal tief Luft um sich zu beruhigen, ging tief in sich und dankte seinem Vater für seine Existenz. Dann setzte er seine letzte Energie auf den von ihm gelernten Schwerttanz des gelobten Sieges und begab sich in die Ansammlung von Dämonen.
Unzählige Enthauptungen, Halbierungen, Teilungen und weiteren Verstümmelungen später stand nur noch eine einzige Gestalt lebend da. Ein einziges Wesen hatte die Schlacht überlebt. Von oben bis unten voller Blut, als wäre darin gebadet worden. Keuchend war noch ein: „Vater, ich habe meine Pflicht erfüllt..“ zu hören, dann brach Achis zusammen.
Oben im Himmel hatten Achel, Vaith und Lamal alles mit angesehen. „Seht ihr, Brüder? Er hat es geschafft, weil er seinen Glauben behalten hat! An ihm kannst du dir ein Beispiel nehmen, Vaith!“, mahnte Achel. Dieser verzog eine Miene. „Mein Bruder Nekro hat also nicht stark genug geglaubt, oder was?!“, empörte er sich. Achel schloss die Augen und gab gleichgültig zurück: „Dein Bruder, war auch unser Bruder und ich bedauere seinen Verlust. Sein Tod aber, war unvorhersehbar. Ich habe seinen Kampf beobachten dürfen und sein Versagen im letzten Augenblick war äußerst unschön. Wohlmöglich wurde die Dringlichkeit seiner Hilfsbedürftigkeit falsch eingeschätzt, doch wäre er für uns unabdingbar gewesen – dann wäre unser Vater sowieso eingeschritten. Da dies nicht der Fall war, kann man davon ausgehen seine Niederlage war gerechtfertigt.“ Vaith war kurz vorm Ausrasten: „Duuuu!! Ich bring dich um!“ Er raste auf Achel zu und holte mit seiner linken Faust aus. Wie, als habe er dies erwartet, wehrte Achel den Schlag mit der bloßen Hand ab – noch immer mit geschlossenen Augen. Als er die Augen öffnete, sah er Vaith durchdringend an: „Wenn du deinen linken Arm nicht auch noch verlieren willst, solltest du lernen dich zu zügeln.“ Vaith zog widerwillig seine Faust zurück und sah gekränkt drein. „Ich werde mich nun um Achis kümmern, pass du so lange auf diesen Hitzkopf auf, Lamal“, befahl Achel. „Jawohl“, kam es von Lamal.
Achel wandte sich ab und ging mit würdevoller Haltung gen Himmelstor.