traces
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2013
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
III Ira
19.10.2015 um 23:39Manchmal liebe ich ja Bonbon-Papier - ganz besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wie viel Energie Menschen darauf ver(sch)wenden, ihre Wünsche darin zu verpacken, sowohl verbal als auch nonverbal, ist schon erstaunlich.
Da stehste mangels alternativen Sitz- und Stehgelegenheiten im Einstiegsbereich, hast Müh und Not im schwankenden Bus unter Leitung eines Raubsau-Fahrers lässig Haltung zu bewahren - und dann, noch gefühlte 3 Km vor der nächsten Haltestelle wird sich immer eine Dame finden (es sind nie Männer, denn die machen klare Ansagen ohne Bonbonpapier), die sich betont unauffällig auf Kuscheldistanz zu dir begibt. Eine Dame, die die Fliehkraft der nächsten Kurve gekonnt ausnutzt, um dann noch betonter unauffällig Tuchfühlung mit deinem Rücken und deinen Fersen aufzunehmen (edit: Da Frauen die Fliehkräfte aber meist unter- und die Kontrolle ihrer Körperachse bei Bewegung meist überschätzen, latschen sie dir zunächst in die Achillessehnen rein). Im Rücken spürst du bereits ihren adrenalinschwangeren Atem - und du spürst zudem die zwei glühenden Punkte ihrer Augen in deinem Genick, durch die sie Laserstrahl-like ihren bohrendsten Wunsch schickt. Du kannst ihn spüren, ja fast schon riechen: Sie will hier raus - um jeden Preis! Und dafür ist sie bereit, über deine Leiche zu gehen, Waffengewalt anzuwenden! DU bist der Feind! Du stehst ihr im Weg - wer weiß, wozu sie fähig ist...Du checkst unauffällig die Beschaffenheit der Absätze ihrer Stilettos. Unbehagen macht sich breit.
Und dann isses da! Völlig unerwartet, plötzlich, wie aus dem Nichts - DAS Bonbon-Papier!
Sie packt das künstlichste, scheinbar sozial erwünschteste Höflichkeitslächeln aus, das sie finden konnte - die noch immer erkennbaren gefletschten Zähne tarnt sie geschickt mit dem Naivchen-hihi:
"Ähm....steigen Sie jetzt auch gleich...?...ich müsste nämlich....hihi....ja achso, Sie müssen da auch....hihi....ja, das ist ja hier immer so schwierig....ach na dann ist ja gut....*grins*"
...doch in diesen kleinen verräterischen, um Mund und Augen gemeißelten Fältchen erkennst du die nackte Botschaft ohne Bonbon-Papier:
Für drei Minuten ihres Lebens warst du der Stein des Anstoßes! der Wurm in ihrem Apfel!! die Barriere auf dem Weg zu ihrer Freiheit!!! der Schatten während ihres Sonnenbads!!!! der Endgegner im Kampf um ihren Ausstieg!!!!! der unerbittliche Wächter der Türen, hinter denen sich ihr Leben befindet!!!!!!
Welch ein triumphales Gefühl es doch ist, ihr Platz zu machen :D
Wie viel Energie Menschen darauf ver(sch)wenden, ihre Wünsche darin zu verpacken, sowohl verbal als auch nonverbal, ist schon erstaunlich.
Da stehste mangels alternativen Sitz- und Stehgelegenheiten im Einstiegsbereich, hast Müh und Not im schwankenden Bus unter Leitung eines Raubsau-Fahrers lässig Haltung zu bewahren - und dann, noch gefühlte 3 Km vor der nächsten Haltestelle wird sich immer eine Dame finden (es sind nie Männer, denn die machen klare Ansagen ohne Bonbonpapier), die sich betont unauffällig auf Kuscheldistanz zu dir begibt. Eine Dame, die die Fliehkraft der nächsten Kurve gekonnt ausnutzt, um dann noch betonter unauffällig Tuchfühlung mit deinem Rücken und deinen Fersen aufzunehmen (edit: Da Frauen die Fliehkräfte aber meist unter- und die Kontrolle ihrer Körperachse bei Bewegung meist überschätzen, latschen sie dir zunächst in die Achillessehnen rein). Im Rücken spürst du bereits ihren adrenalinschwangeren Atem - und du spürst zudem die zwei glühenden Punkte ihrer Augen in deinem Genick, durch die sie Laserstrahl-like ihren bohrendsten Wunsch schickt. Du kannst ihn spüren, ja fast schon riechen: Sie will hier raus - um jeden Preis! Und dafür ist sie bereit, über deine Leiche zu gehen, Waffengewalt anzuwenden! DU bist der Feind! Du stehst ihr im Weg - wer weiß, wozu sie fähig ist...Du checkst unauffällig die Beschaffenheit der Absätze ihrer Stilettos. Unbehagen macht sich breit.
Und dann isses da! Völlig unerwartet, plötzlich, wie aus dem Nichts - DAS Bonbon-Papier!
Sie packt das künstlichste, scheinbar sozial erwünschteste Höflichkeitslächeln aus, das sie finden konnte - die noch immer erkennbaren gefletschten Zähne tarnt sie geschickt mit dem Naivchen-hihi:
"Ähm....steigen Sie jetzt auch gleich...?...ich müsste nämlich....hihi....ja achso, Sie müssen da auch....hihi....ja, das ist ja hier immer so schwierig....ach na dann ist ja gut....*grins*"
...doch in diesen kleinen verräterischen, um Mund und Augen gemeißelten Fältchen erkennst du die nackte Botschaft ohne Bonbon-Papier:
Für drei Minuten ihres Lebens warst du der Stein des Anstoßes! der Wurm in ihrem Apfel!! die Barriere auf dem Weg zu ihrer Freiheit!!! der Schatten während ihres Sonnenbads!!!! der Endgegner im Kampf um ihren Ausstieg!!!!! der unerbittliche Wächter der Türen, hinter denen sich ihr Leben befindet!!!!!!
Welch ein triumphales Gefühl es doch ist, ihr Platz zu machen :D