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Wie der Untertitel besagt: Der Held ohne jeden Charakter.

Geschrieben im Dezember 1926, veröffentlicht 1928 und endlich auf Deutsch übersetzt, ist dieses Werk ein Klassiker des brasilianischen Modernismo.

Macunaima, ein junger Schönling aus dem fiktiven brasilianischen Stamm der Tapanhumas und dessen Name mit "Bösewicht" oder "Schalk" übersetzt werden kann, hat drei Leitwerte: Faulheit, Geld, Frauen.

Er zieht mit seinen drei Brüdern aus seiner Stammesumgebung aus, um in Sao Paulo sein Glück zu finden, wird dort Imperator und wieder vertrieben. Schließlich ist er wieder bei seinem Stamm zurück.

Was sich aber dazwischen abspielt, ist eine Zauberposse auf Basis der Mythologie brasilianischer Indiostämme: Frauen sind Göttinnen und werden Sonnen, Pistolen wachsen auf Bäumen, Autos sind Zauberwerke des magischen Jaguar, dem Räder wachsen, und Macunaima wird schließlich das Sternbild des Großen Wagen.

Ein nicht allzu langes spaßiges Furioso, sehr gut übersetzt von Curt Meyer-Clason, der auch ein sehr informatives Nachwort über Autor und Buch geschrieben hat.

Auch ein Glossar für die vielen Besonderheiten der brasilianischen Sprache, der Mythologie und der erwähnten Personen ist beigefügt, leider in der eBook-Ausgabe nicht mit Sprungmarken versehen.

Mehr Infos und Verfilmung im Spoiler

Autor:
Wikipedia: Mário de Andrade

Über das Buch:
http://www.suhrkamp.de/buecher/macunaima_der_held_ohne_jeden_charakter-mario_de_andrade_42375.html
Wikipedia: Macunaíma – Der Held ohne jeden Charakter

Leseprobe:
https://books.google.at/books?id=ch08CgAAQBAJ&pg=PT1&lpg=PT1

Hörbuchauszug:
http://www.suhrkamp.de/mediathek/lesung_aus_macunaima_von_mario_de_andrade_728.html

Völlig skurrile Verfilmung aus 1969 (Portugiesisch mit frz. Untertiteln):

https://www.youtube.com/watch?v=FNoga3IxPHs

Der Regisseur ist Joaquim Pedro de Andrade. Keine Ahnung, ob er mit Mario verwandt ist.