FEUERHERZ
14.06.2015 um 11:55Prometheus
(Johann Wolfgang von Goethe)
BEARBEITET VON MIR
Nunmehr
Feuerherz
Versteckt euch nur in Palästen, Herrscher,
umgeben von Soldaten!
Und übet, Narren gleich,
Die von Gnade herrschen,
An Toren euch und Sklaven!
Müßt mir meine Erde
Doch steh'n lassen,
Und mein Haus ,
Das ihr nicht gebaut,
Und mein feurig Herz,
Um dessen Glut
ihr mich beneidet.
Ich kenne nichts Ärmeres
Unter der Sonn' als euch Herrscher!
Ihr nähret kümmerlich
Von vielen Steuern
Und Stimmzetteln
Eure Majestät
Und darbet, wären
Nicht Männer wie Schafe,
Angstvolle Toren.
Doch als ich ein Kind war,
Nicht wußte, wo aus, wo ein,
Kehrt' ich mein verirrtes Auge
Zur euch Herrn, als wenn euch wär
Ein Ohr zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Gequälten zu erbarmen.
Also wer half mir
Wider meiner Herrn Peinigung?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei?
Hast du's nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
Betrogen von Herzlosen dadroben?
Ich euch ehren? Wofür?
Habt ihr die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Habt die Tränen gestillet
Je des Geängstigten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Mein Gott und seine Engel ?
Darum frage ich euch :
Wähntet ihr etwa,
Ich würd mich euch beugen,
In Feigheit dulden,
Weil ihr kunstvoll alle Liebe Freiheit und Wahrheit erdrückt habt?
Wähntet ihr etwa,
Ich würd mich euch beugen,
In Ehrfurcht erstarren
Weil ihr großmächtig vor mir sitzet?
Wähntet ihr etwa,
Ich würd mich euch beugen,
Und zaudernd weichen,
NUR WEIL ICH ALLEIN VOR EUCH STEHE ???
NEIN !!!
Hier steh' ich, forme euch Menschen
Nach dem Bilde meines Herzens,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu schaffen zu erhalten,
Genießen und zu lieben sich,
Und Euch nicht zu dienen ,
WIE ICH.
(Johann Wolfgang von Goethe)
BEARBEITET VON MIR
Nunmehr
Feuerherz
Versteckt euch nur in Palästen, Herrscher,
umgeben von Soldaten!
Und übet, Narren gleich,
Die von Gnade herrschen,
An Toren euch und Sklaven!
Müßt mir meine Erde
Doch steh'n lassen,
Und mein Haus ,
Das ihr nicht gebaut,
Und mein feurig Herz,
Um dessen Glut
ihr mich beneidet.
Ich kenne nichts Ärmeres
Unter der Sonn' als euch Herrscher!
Ihr nähret kümmerlich
Von vielen Steuern
Und Stimmzetteln
Eure Majestät
Und darbet, wären
Nicht Männer wie Schafe,
Angstvolle Toren.
Doch als ich ein Kind war,
Nicht wußte, wo aus, wo ein,
Kehrt' ich mein verirrtes Auge
Zur euch Herrn, als wenn euch wär
Ein Ohr zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Gequälten zu erbarmen.
Also wer half mir
Wider meiner Herrn Peinigung?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei?
Hast du's nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
Betrogen von Herzlosen dadroben?
Ich euch ehren? Wofür?
Habt ihr die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Habt die Tränen gestillet
Je des Geängstigten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Mein Gott und seine Engel ?
Darum frage ich euch :
Wähntet ihr etwa,
Ich würd mich euch beugen,
In Feigheit dulden,
Weil ihr kunstvoll alle Liebe Freiheit und Wahrheit erdrückt habt?
Wähntet ihr etwa,
Ich würd mich euch beugen,
In Ehrfurcht erstarren
Weil ihr großmächtig vor mir sitzet?
Wähntet ihr etwa,
Ich würd mich euch beugen,
Und zaudernd weichen,
NUR WEIL ICH ALLEIN VOR EUCH STEHE ???
NEIN !!!
Hier steh' ich, forme euch Menschen
Nach dem Bilde meines Herzens,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu schaffen zu erhalten,
Genießen und zu lieben sich,
Und Euch nicht zu dienen ,
WIE ICH.