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"Wie war Austragen, löm?" Teil 2
30.05.2015 um 15:45Heute:
Nachbarschaftsstreit
Viele Leute haben kein "Keine Zeitung"-Schild an ihren Namensschildern und wollen dennoch keine . Das ist okay. Meine erste Tour mache ich seit September 2013 und kenne dort jedes Haus. Bei Einfamilienhäusern ist das einfach zu merken. Schwieriger wird das bei Mehrfamilienhäusern, dazu aber in einem anderen Blogeintrag mehr.
Manchmal sprechen mich Nachbarn an und sagen mir, sie wollen nur 3 Zeitungen und der Nachbar nebenan will auch keine. Was macht man da? Man glaubt das natürlich. Ich kann das ja nicht überhören. Blöd wird es dann aber, wenn das gar nicht stimmt und man später rauskriegt, dass sie ihrem Nachbarn nur schaden wollen.
Einmal wurde mir gesagt: "Bei Herrn E. brauchen Sie nichts einwerfen, der ist schon lange tot! Ich weiß auch nicht, wieso sein Name da noch dransteht! Dann müssen seine Angehörigen die nicht immer rausholen und wegschmeißen!"
Merkwürdig, denk ich mir, aber gut. Herr E. bekam lange keine Zeitung. Bis ich neulich bemerkt hab, dass Herr E. fleißig weiter Post bekommt (die hängt halb aus dem Briefkastenschlitz raus, ich schnüffel nicht, wenn ihr das jetzt denkt :D). Also bekam Herr E. wieder seine Zeitung.
Das Haus ist nicht so abgeranzt, dass man jetzt denken könnte, dem Vermieter sei es einfach egal, dass da keiner mehr wohnte und er das Namensschild lassen würde. Die Wohnungen sind recht begehrt; Herr E. muss also noch leben.
Auf meiner 2. Tour gibt es so 5 schnuckelige Reihenhäuser, in fast jedem wohnt so ein süßes Rentnerpaar. Die Treppen zur Haustür vollgestellt mit Tierfiguren und Blumen. Vor 3 Wochen flog die Haustür des 5. Hauses auf und eine bucklige kleine Oma erzählte mir, sie wolle bitte keine Zeitung mehr und die nebenan auch nicht. Die seien alle alt und schwach, sie müsse da immer hin und die Zeitungen rausklauben und wegschmeißen.
"Wow", denk ich mir. Die arme alte Frau. Nun gut, ich lasse das Haus aus.
Die Woche danach war ich gerade fertig mit den Häusern, als ein pummeliger Mann mit Glatze rauskommt und traurig in sein Zeitungsrohr schaut.
Mir dämmert es.
Ich gehe rüber und erzähle. Es stellte sich heraus, dass er gar nichts davon wusste, dass er krank, alt und schwach sein sollte. "Das hat mir Ihre Nachbarin gesagt, ich weiß auch nicht", versuche ich zu schwichtigen.
Er schüttelt bloß den Kopf, während er das Nachbarhaus mit Hassblicken taxiert.
Nachbarschaftsstreit
Viele Leute haben kein "Keine Zeitung"-Schild an ihren Namensschildern und wollen dennoch keine . Das ist okay. Meine erste Tour mache ich seit September 2013 und kenne dort jedes Haus. Bei Einfamilienhäusern ist das einfach zu merken. Schwieriger wird das bei Mehrfamilienhäusern, dazu aber in einem anderen Blogeintrag mehr.
Manchmal sprechen mich Nachbarn an und sagen mir, sie wollen nur 3 Zeitungen und der Nachbar nebenan will auch keine. Was macht man da? Man glaubt das natürlich. Ich kann das ja nicht überhören. Blöd wird es dann aber, wenn das gar nicht stimmt und man später rauskriegt, dass sie ihrem Nachbarn nur schaden wollen.
Einmal wurde mir gesagt: "Bei Herrn E. brauchen Sie nichts einwerfen, der ist schon lange tot! Ich weiß auch nicht, wieso sein Name da noch dransteht! Dann müssen seine Angehörigen die nicht immer rausholen und wegschmeißen!"
Merkwürdig, denk ich mir, aber gut. Herr E. bekam lange keine Zeitung. Bis ich neulich bemerkt hab, dass Herr E. fleißig weiter Post bekommt (die hängt halb aus dem Briefkastenschlitz raus, ich schnüffel nicht, wenn ihr das jetzt denkt :D). Also bekam Herr E. wieder seine Zeitung.
Das Haus ist nicht so abgeranzt, dass man jetzt denken könnte, dem Vermieter sei es einfach egal, dass da keiner mehr wohnte und er das Namensschild lassen würde. Die Wohnungen sind recht begehrt; Herr E. muss also noch leben.
Auf meiner 2. Tour gibt es so 5 schnuckelige Reihenhäuser, in fast jedem wohnt so ein süßes Rentnerpaar. Die Treppen zur Haustür vollgestellt mit Tierfiguren und Blumen. Vor 3 Wochen flog die Haustür des 5. Hauses auf und eine bucklige kleine Oma erzählte mir, sie wolle bitte keine Zeitung mehr und die nebenan auch nicht. Die seien alle alt und schwach, sie müsse da immer hin und die Zeitungen rausklauben und wegschmeißen.
"Wow", denk ich mir. Die arme alte Frau. Nun gut, ich lasse das Haus aus.
Die Woche danach war ich gerade fertig mit den Häusern, als ein pummeliger Mann mit Glatze rauskommt und traurig in sein Zeitungsrohr schaut.
Mir dämmert es.
Ich gehe rüber und erzähle. Es stellte sich heraus, dass er gar nichts davon wusste, dass er krank, alt und schwach sein sollte. "Das hat mir Ihre Nachbarin gesagt, ich weiß auch nicht", versuche ich zu schwichtigen.
Er schüttelt bloß den Kopf, während er das Nachbarhaus mit Hassblicken taxiert.