Japanisch mit Chiharu
16.05.2015 um 02:21Liebe Mitlerner!
Heute fragen wir höflich
"Hätten Sie einen Moment für mich Zeit?" - JIKAN-wo TSUKUTTE MORA-E-MASU KA?
JI-KAN 'Zeit' aus chines. 時-間shí-jiān/JI-KAN'Zeit-Raum' (hier trifft sich gut, das shí ein bisschen ähnlich wie ZEIT und STUNDE klingt und auch jiān 'zwischen, Zwischenraum' sieht mit etwas Phantasie wie ein verstümmeltes ZWISCH'N aus.) Das Schriftzeichen 時 zeigt links wieder eine quadratische Sonne und rechts unten einen Zollbreit, 寸 als Maßeinheit (Abstand zwischen Zeigefinger oben und nach unten gespreiztem Daumen; dazwischen ein kleiner Faden o.ä.). Der Zwischenraum wird durch einen Türspalt ausgedrückt: 間 (Westernschwingtür 門 mit einer kleinen Sonne, die das kleine Licht sein soll, das durch die Ritzen dringt).
WO 'wen oder was?'
TSUKUT-TE 'einricht-end, mach-end, hintu-end, hinstell-end' von T(S)UKU(RU)
MORÁ- 'bekomm-, erhalt-' von MORÁ(U)'bekomm(en),erhalt(en)', einem U-Verb ohne R im Infinitiv. Wir kennen ja schon MO(O)'mehr', von dem MO-RA-U 'mehr-en, noch dazu erhalten' sicherlich abgeleitet ist. RA ist nur eine Variante von RU. Wahrscheinlich fehlt auch deshalb hier das Infinitiv-R, denn sonst würde es ja *MORARU heißen, was den Japanern damals wohl zu kompliziert war.
E 'könn-, darf-' hängt wohl mit E(RU)'gewinn(en),erhalt(en)' zusammen ('etwas können' impliziert, dass man die Erlaubnis dazu erhält/bekommt). Die Wurzel E hat immer mit Drehen, Wenden, Biegen, Beugen zu tun: die Erlaubnis zuwenden/zuneigen, E'Bucht', E(MU)'Mund verdrehen: lächel(n)', ERI 'Substantivierung von E(RU): das Drehen > Hals'
MASU 'Sie; bitte' ist eine Höflichkeitspartikel
KA 'Fragepartikel'
Man fragt also eigentlich: "Höflichst-bitte einen Moment einrichtend bekomm-darf-?"
Heute fragen wir höflich
"Hätten Sie einen Moment für mich Zeit?" - JIKAN-wo TSUKUTTE MORA-E-MASU KA?
JI-KAN 'Zeit' aus chines. 時-間shí-jiān/JI-KAN'Zeit-Raum' (hier trifft sich gut, das shí ein bisschen ähnlich wie ZEIT und STUNDE klingt und auch jiān 'zwischen, Zwischenraum' sieht mit etwas Phantasie wie ein verstümmeltes ZWISCH'N aus.) Das Schriftzeichen 時 zeigt links wieder eine quadratische Sonne und rechts unten einen Zollbreit, 寸 als Maßeinheit (Abstand zwischen Zeigefinger oben und nach unten gespreiztem Daumen; dazwischen ein kleiner Faden o.ä.). Der Zwischenraum wird durch einen Türspalt ausgedrückt: 間 (Westernschwingtür 門 mit einer kleinen Sonne, die das kleine Licht sein soll, das durch die Ritzen dringt).
WO 'wen oder was?'
TSUKUT-TE 'einricht-end, mach-end, hintu-end, hinstell-end' von T(S)UKU(RU)
MORÁ- 'bekomm-, erhalt-' von MORÁ(U)'bekomm(en),erhalt(en)', einem U-Verb ohne R im Infinitiv. Wir kennen ja schon MO(O)'mehr', von dem MO-RA-U 'mehr-en, noch dazu erhalten' sicherlich abgeleitet ist. RA ist nur eine Variante von RU. Wahrscheinlich fehlt auch deshalb hier das Infinitiv-R, denn sonst würde es ja *MORARU heißen, was den Japanern damals wohl zu kompliziert war.
E 'könn-, darf-' hängt wohl mit E(RU)'gewinn(en),erhalt(en)' zusammen ('etwas können' impliziert, dass man die Erlaubnis dazu erhält/bekommt). Die Wurzel E hat immer mit Drehen, Wenden, Biegen, Beugen zu tun: die Erlaubnis zuwenden/zuneigen, E'Bucht', E(MU)'Mund verdrehen: lächel(n)', ERI 'Substantivierung von E(RU): das Drehen > Hals'
MASU 'Sie; bitte' ist eine Höflichkeitspartikel
KA 'Fragepartikel'
Man fragt also eigentlich: "Höflichst-bitte einen Moment einrichtend bekomm-darf-?"