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Der Druck in mir / eine starke Seele

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Seite 1 von 1

Der Druck in mir / eine starke Seele

15.05.2015 um 17:11
Stell dir vor, du wurdest 5 Jahre an allen Werktagen der Woche für ca. 6 Stunden ausgegrenzt. Dein einziger Schutz bestand darin, dich selbst in deiner Vorstellung abzuwerten. Du hast dir eingeredet - jeden Tag - dass du den Dreck unter den Schuhen deiner Peiniger nicht wert bist. Das war dein einziger Trost, dass du zu RECHT bestraft wurdest.
Es gab auch nette Menschen, aber die hast du verkannt, denn du bist höchstgradig misstrauisch geworden - selbst heute fühlst du dich noch angegriffen, wenn eine Gruppe Jugendlicher in deiner Nähe lacht - ohne, dass es dich irgendwie betreffe.
Das war meine Hauptschulzeit.

Von da an kamen zwei wundervolle Jahre Handelsschule. Ich wurde akzeptiert. Kein Druck, nur Lob und Zuspruch. Ich ging auf, traute mich sogar wieder etwas sozialer zu werden.

Die letzten Wochen zeigte sich zwar wieder die alte Grimasse, weil bestimmte Mitschüler der Schule überdrüssig wurden und ihren Unmut wo auszulassen meinten - aber diese 3 Wochen waren eben dies - nur 3 Wochen.

Anschließend begann es wieder. Der Druck. Keine Ausbildung in Sicht, also ab in eine höhere Handelsschule. Fachabitur. Die Messlatte war spürbar gestiegen. Die Klasse triefte vor Oberflächlichkeit. Ein angehender Fußballprofi, eine Ex-Kandidatin von Germanys Next Topmodel. Wow, diese Präsenzen setzten mir zu... Aber ich machte auch zwei nette Bekanntschaften, mit denen ich mich auch wieder anfreundete.
Doch die verlangten Leistungen überstiegen, was ich zu bieten hatte - und ich brach ab.
Lieber gutes Mittelmaß, als schlechte Elite.

Tja und seitdem?
Täglicher Druck väterlicherseits. Für Arbeiten, die mich nicht einmal halbherzig interessieren.
Sobald ich eine Arbeit hatte, wurde der Gedanke unüberhörbar "DAS WAR JETZT ALLES? DAS SOLL ES JETZT SEIN??" und im Gegensatz zu anderen, braven Azubis, bin ich impulsiv.
Nach 5 Jahren täglichem Schnauze halten KANN ich das einfach nicht mehr!
Ich kann nicht den ungelernten Bimbo spielen - es GEHT NICHT MEHR.

Ein Teufelskreis. Der tägliche, familiäre Druck, die eigene Unmotivation auf Arbeit - alles was ich tatsächlich gerne täte erfordert eine wesentlich höhere Qualifikation oder wird elterlich nicht akzeptiert (du bist erwachsen, warum hörst du darauf? - weil ich unter deren Dach wohne, esse und lebe! Vielleicht ändert sich das aber noch - ...)

Noch dazu die Sozialphobie, die mir beim Kontakt mit Menschen extrem viel Kraft entzieht. Jede Minute auf Arbeit, fühle ich mich, als wird von mir Höchstleistung erwartet, auch wenn das Verhältnis lockerer ist. Meine eigenen Erwartungen zermürben mich und ich krieg den Ausschalter nicht gedrückt.

Einfache Dinge wie das Telefon abnehmen, erfordern eine Monsterdisziplin, denn jeder Anrufer ist ja unbekannt, neu - und somit für mich als Sozialphobiker ein Schreckgespenst. Ich habe es in meiner halben Stunde Rezeption nicht geschafft, den einen Anruf der da kam, entgegen zu nehmen.
Ich saß da, Blick auf das Gerät, Hände bewegungsunfähig auf dem Schoß. Angststarre.

Dabei gilt dann der Grundgedanke - Hey, unter großem Druck werden Diamanten erzeugt!
FEHLER, großer, großer DENKFEHLER!
Die Seele IST bereits göttlich. Ein Diamant ist abwertend dahingehend. Die Seele wird unter dem Druck von ihrer Herrlichkeit abgehalten.
Erst mit der Flucht vom Druck, kann sie sich entfalten.

Als mir vor zwei Tagen klar wurde, wie massiv ich mich schon seit Jaaahren unter verschiedenstem Druck befinde, war ich selbst sehr erstaunt, wie ich es schaffe, das auszuhalten - und ich zollte mir selbst Respekt.

Auch jetzt, ist der Druck auf mir präsent, auch jetzt möchte ich fliehen. Auch jetzt, werde ich ausharren.

Und das Schlimmste daran ist, dass nur Außenstehende das sehen und verstehen. Die eigene Familie ist blind dafür, einfach blind. Ich stell mich ja bloß an und bin ein fauler Sack.
Danke, dass ich ein 3/4 Jahr mit Suizidgedanken spielte, hat ja auch keiner hier bemerkt, also was glaubt ihr von mir zu wissen, liebe Eltern?

Meine Leidenschaft ist das Schreiben. Keine erfolgreiche Kunst, aber diese "Arbeit" mag ich. Leider aber auch nur in von mir selbst festgelegten Rahmen, für so Werbefirmen Texte auf 3€ Basis zu entwerfen habe ich einmal gemacht - puh, riesige Recherche für wenig Lohn, den ich nie ausgezahlt bekommen werde, da ich dafür noch zwei solcher Texte machen müsste.

Ich bleib da lieber beim Selfpublishing, auch wenn ich bisher lediglich das Geld für 2 Eiskugeln heraus hab.

Immerhin.

Das eigentliche Thema, ist der Druck und den kann man in seinen vielen Facetten leider nur geringfügig verständlich machen.
Jeden Tag ungerne vor dem Nachmittag aufstehen, um einer möglichen Konfrontation aus dem Weg zu gehen (Dass es auch anders geht, zeigt sich, wenn die Eltern eine Woche im Jahr mal im Urlaub weg sind - DA war es nie ein Ding am Vormittag "schon" in den Tag zu starten!). Abends froh sein, wenn der Vater sich mit Bier vor den Fernseher begibt. Und immer diese Parolen, wenns dann aufkommt "Es muss was passieren, es muss was PASSIEREN! Schon wieder Hälfte des Jahres rum! So geht es nicht weiter!!!!1111!!!!"
Beim ersten Verlassen des Zimmers am Morgen die ausgeschnittenen Anzeigen auf dem Tisch sehen.
Wieder nur Dinge, auf die ich zwanghaft schreibe.

Keine Frage - die andere Seite, die schöne Seite gibt es auch - aber diese hier spüre ich IMMER im Nacken sitzen.

Bisher schön blöd gewesen, das auszuhalten, ohne dass es wenigstens vom Staat kommt.
Was ist besser, familiär täglich unter Druck für nichts - oder vom Amt Druck, aber dafür mehr finanzielle Mittel in eigener Hand haben, als je zuvor im Leben?
Eigentlich einfach - wenn da nicht noch die Angst wäre, was ER darüber denkt und sagt, wenn sein Sohn statt fleißig nach einer Ausbildung zu suchen, lieber erstmal sich zu der Hilfsbedürftigenschicht zu der er ansich schon länger gehört, bekennen will....

Jetzt ist erstmal WE und ich bin frei... bis ich an die goldenen Gitterstäbe stoße.
Aber hey, ist ja alles nur von mir hochgespielt...


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Zerox ehemaliges Mitglied

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Der Druck in mir / eine starke Seele

15.05.2015 um 18:20
Durchatmen, vor lauter Angespanntheit hast du dich sogar verschrieben "[...]geht es nicht weiter!!!!1111!!!!""
Und natürlich, aber du kennst meine Meinung ja, ist es besser Geld vom Statt zu bekommen, als von den Eltern Druck zu kassieren - Die Meinung, Ansichten und Druck der Eltern wigt immer stärker als der, eine runbekannten, fremden person oder Institution.

Immer schön die Ohren steif halten, du wirst sehen, über Zeit wird sich vieles ergeben. Langsam aber stetig. Wenn dir ales zuviel wrd weißt du ja, wo du urlauben kannst :Y: :D


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Der Druck in mir / eine starke Seele

15.05.2015 um 18:55
@Zerox
Das war Absicht, um die Sinnlosigkeit dahinter abzurunden ;)

Und japp, so siehts wohl aus ;)


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Zerox ehemaliges Mitglied

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Der Druck in mir / eine starke Seele

15.05.2015 um 19:42
Achso okay, diese Tiefrgründigkeit hat sich für mich gerade nicht erschlossen. Hatte wirklich ein Bild im Kopf, indem du beim Rumhämmern auf die Eins vergisst,shift gedrückt zu halten! :D


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