Sehen wir alle dieselben Farben?
20.11.2014 um 16:23THEORETISCH JA- schliesslich sind Farben exakt durch ihre Wellenlängen definiert.
Auf jedes Auge treffen dieselben Wellen. Doch genau ab hier beginnen die Unterschiede:
Sobald die Netzhaut die Informationen über eine Farbe an das Gehirn schickt, das daraus das Endresultat bildet, kommt es auf die individuelle Sehausstattung an.
Zunächst einmal variiert die Zahl der Sehrezeptoren auf der Netzhaut von Mensch zu Mensch. Von den
drei verschiedenen Arten dieser sogenannten Zapfen empfangen die einen besonders gut Blauwellen,
die anderen besonders gut Rot- und Gelbwellen, die dritten Grün- und Gelbwellen. Sind bei einem
Menschen eine oder mehrere Zapfenarten gestört oder fehlen ganz, ist er blind für die damit verbundenen
Farben. Ein bekanntes Beispiel ist die Rot-Grün-Blindheit, von der in Deutschland rund acht Prozent der
Männer und 0,3 Prozent der Frauen betroffen sind.
Bei manchen Frauen -und zwar oft bei Müttern von Rot-Grün-Fehlsichtigen-kommt eine andere Sehstörung
vor: Sie besitzen die doppelte Anzahl von Rot-Gelb-oder Grün-Gelb-Zapfen. Die meisten dieser überzähligen
Zapfen sind geschädigt, doch insgesamt sehen sie Farben damit besser! Auch vom Alter hängt die
Farbwahrnehmung ab. Über 60-Jährige sind anfällig für den grauen Star. Diese Trübung der Linse lässt
Blautöne nicht mehr gut wahrnehmen, weswegen den Betroffenen alles gelblich erscheint.
Abgesehen von solchen Eigenheiten ist auch von Bedeutung, wie das Gehirn eine Farbe bewertet.
Erinnerungen und Erfahrungen sowie die Tagesstimmung entscheidet mit, ob man etwa ein fröhliches
oder ein kränkliches Gelb zu sehen meint. Der chinesische Philosoph Lü Buwei (300-235 v. Chr.)
bringt es auf den Punkt:"Die Natur des Auges ist es, die Farben zu lieben; aber wenn das Herz
nicht heiter ist, so mögen alle fünf Farben vor Augen sein, und man sieht sie nicht."
Quelle: P.M. Fragen & Antworten 6/2014
Auf jedes Auge treffen dieselben Wellen. Doch genau ab hier beginnen die Unterschiede:
Sobald die Netzhaut die Informationen über eine Farbe an das Gehirn schickt, das daraus das Endresultat bildet, kommt es auf die individuelle Sehausstattung an.
Zunächst einmal variiert die Zahl der Sehrezeptoren auf der Netzhaut von Mensch zu Mensch. Von den
drei verschiedenen Arten dieser sogenannten Zapfen empfangen die einen besonders gut Blauwellen,
die anderen besonders gut Rot- und Gelbwellen, die dritten Grün- und Gelbwellen. Sind bei einem
Menschen eine oder mehrere Zapfenarten gestört oder fehlen ganz, ist er blind für die damit verbundenen
Farben. Ein bekanntes Beispiel ist die Rot-Grün-Blindheit, von der in Deutschland rund acht Prozent der
Männer und 0,3 Prozent der Frauen betroffen sind.
Bei manchen Frauen -und zwar oft bei Müttern von Rot-Grün-Fehlsichtigen-kommt eine andere Sehstörung
vor: Sie besitzen die doppelte Anzahl von Rot-Gelb-oder Grün-Gelb-Zapfen. Die meisten dieser überzähligen
Zapfen sind geschädigt, doch insgesamt sehen sie Farben damit besser! Auch vom Alter hängt die
Farbwahrnehmung ab. Über 60-Jährige sind anfällig für den grauen Star. Diese Trübung der Linse lässt
Blautöne nicht mehr gut wahrnehmen, weswegen den Betroffenen alles gelblich erscheint.
Abgesehen von solchen Eigenheiten ist auch von Bedeutung, wie das Gehirn eine Farbe bewertet.
Erinnerungen und Erfahrungen sowie die Tagesstimmung entscheidet mit, ob man etwa ein fröhliches
oder ein kränkliches Gelb zu sehen meint. Der chinesische Philosoph Lü Buwei (300-235 v. Chr.)
bringt es auf den Punkt:"Die Natur des Auges ist es, die Farben zu lieben; aber wenn das Herz
nicht heiter ist, so mögen alle fünf Farben vor Augen sein, und man sieht sie nicht."
Quelle: P.M. Fragen & Antworten 6/2014
