DAF- Deutsch Amerikanische Freundschaft

Beginnen werde ich mit meiner derzeitigen Lieblingsbrauerei "Schönramer" aus Bayern.
Die Brauerei liegt in der Gemeinde mit dem unterhaltsamen Namen "Petting", im oberbayrischen Traunstein. Das Örtchen Schönram fand seine erste Erwähnung im 12. Jdh. unter dem Namen "Schonrein", soweit so extrem spannend dass dieses Dorf nicht mal einen eigenen Wikipedia Artikel wert ist.
Spätestens 1622 wird es jedoch interessant, es wird erstmals eine "Braustatt" in Schönram erwähnt.
Die Pächter wechselten ununterbrochen bis 1780 Jakob Köllerer das Anwesen übernahm, seitdem befindet sich die Brauerei im Familienbesitz und dümpelte seit dieser Zeit als regionale Gasthausbrauerei vor sich hin, bis 1998 Eric Toft aus Amerika als Braumeister in der Schönramer Brauerei anfing.

Eric Toft wanderte mit 21 Jahren aus Amerika nach Süddeutschland aus und begann seinen Werdegang bei Weihenstephan. Mittlerweile ist er seit 16 Jahren als Braumeister in der Schönramer Brauerei tätig und kann mit Recht als Ideengeber der deutschen Craftbeer Szene bezeichnet werden.
Er gilt hierzulande als einer der innovativsten Braumeister Deutschlands und stellt das jedes Jahr aufs neue unter Beweis. Dank ihm gewann die Schönramer Brauerei in den letzten Jahren den "European Beer Star" und dieses Jahr war sogar, dank seiner Pilskreation, der World Beer Cup zu holen.
Eric Toft ist nicht nur ein Techniker der am Braukessel Wache schiebt sondern sich permanent auf die Reise begibt um qualitativ hochwertige Rohstoffe zu finden.
Ob es internationale Aromahopfensorten sind oder altbayrische Gerstensorten, Eric weiss wie man diese zusammenstellt.
Die stetig wachsende Fangemeinde innerhalb der Craftbeer Szene gibt ihm recht und wurde durch ihn erst ermöglicht. Das erste deutsche IPA (India Pale Ale) "Bayrisch Pale Ale" ist ihm zu verdanken und hat mehr oder weniger den Grundstein für viele nachfolgende Kreationen gelegt.

Soweit so uninteressant für den nur halbwegs interessierten Suffi.
Die Schönramer Brauerei hat neben ihrem Pils, dem Weissbier und dem Hellen auch immer mal einige Spezialitäten zur Auswahl.
Bisher waren es neben dem IPA und dem Imperial Stout auch ein Saphir Bock und genau diesem werde ich mich heute widmen.

Ganz kurzer Exkurs zum Bockbier:
Wikipedia: Bockbier

Das Schönramer Bockbier ist ein helles Bockbier und kommt somit ohne geröstete Malze aus welche mir geschmacklich nicht so liegen.
Durch die kalte Hopfung des Bockbiers gehen die ätherischen Öle des Saphir Hopfens zu fast 100% in das Bier über und das schmeckt man auch.
Die Farbe ist klassisch goldgelb wie es sich für einen hellen Bock gehört.
Die Perlage (Das Mundgefühl) ist so fein und cremig wie man es bei dem feinporigen Schaum erwartet.
Alleine das Bouquet (der Duft) bringt einen ordentlich würzigen und leicht blumigen Wums mit und lässt einen schon erahnen was einem beim Antrunk erwartet.
Der doch eher dominant eingesetzte Saphirhopfen übertönt den Alkoholgehalt von 8% so stark das man vorsichtig sein sollte, auch wenn es leicht rüberkommt bleibt es ein Starkbier.
Geschmacklich ist es einfach eine ausgewogene Wucht im Antrunk, durch den Saphir, sehr citruslastig und leicht bittersüß verbindet es sich im Abgang mit den dem karamelligen Malzen und geht leicht in Richtung Honig.

Empfehlen kann ich dazu eine kleine Käseplatte, es passt aber auch sehr gut zu Bratengerichten sowie orientalischen Gerichten.
Als Trinkglas sollte man einen TEKU Pokal oder ein Burgunderglas verwenden.

Preislich bleibt es auch im Rahmen, je nachdem wo man bestellt oder einkauft liegt es zwischen 1,50€ und 2,00€.

Wer auf helle Bockbiere steht ist hiermit extrem gut beraten und wird Lust auf mehr Kreationen der Schönramer Brauereien bekommen.
Empfehlenswert ist dieses Jahr ( im Vergleich zum letzten Jahr) auf alle Fälle das Pils.
Es hat ja nicht umsonst den World Beer Cup gewonnen.

Fehler in Schrift und Form gehen auf den mehrmaligen Genuss des Bocks zurück und sind dadurch zu entschuldigen. ;)

Zum Wohl und Stößchen!

Champkind23

schöner Artikel :) Danke und Prost