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Autor, kommerziell oder als reines Hobby?

4 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Entscheidung, AkandorsHGW, Kurzgeschichten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Autor, kommerziell oder als reines Hobby?

22.06.2014 um 23:45
Ich unterbreche meine TERA Gildenvorstellungsreihe nur ungern, aber ich bin momentan an einem Punkt angekommen, von dem ich das Gefühl habe, dass er ähnlich wegweisend sein wird, wie einst eine andere, große Entscheidung. Damit meine ich, ich hatte dieses Gefühl schon einmal - damals ging es um die innerliche Wahl, wie ich von da an zu Magie in meinem Leben stehen wollte. Wie und warum ich mich dort entschied, spielt jetzt keine Rolle - vielleicht mal in einem spirituellen Blog, der ja auch schon lange überfällig ist.
Wichtig ist jetzt nur, ich fühle, jetzt wieder vor solch einer Entscheidung zu stehen, die mein Denken und Tun konkret mitbestimmen wird.

Eigentlich habe ich mich auch schon entschlossen, hadere aber dennoch mit mir, weil ich den einfachen Weg wählen will und weiß, eigentlich wäre es angebracht zu kämpfen - leider habe ich dazu keinen Kampfgeist in mir, nicht mehr.

Über Jahre machte ich mir die Hoffnung, dass wenn meine Bücher erst auf dem Markt wären, sich durch meine Bemühungen schon der Verkauf und damit der Anfang als ernstzunehmender Autor ergebe. Wie ja vor einigen Blogeinträgen bekanntgegeben, bin ich nun bei Neobooks, einem E-Books Shop vertreten und biete dort - derzeit nur - eine Kurzgeschichtensammlung zum Thema "Tod & Sensenmann" an. Ich habe es so werbewirksam wie ich ohne finanzielle Mittel konnte, beworben. Das war natürlich nicht genug.

Der Verkauf läuft schleppend... :D
Nein, ich bin ehrlich - ich habe nicht ein Exemplar "verkauft".
Natürlich kann und darf ich mich davon jetzt nicht entmutigen lassen, wäre die logische Konsequenz, weiter machen, Wege zur Vermarktung finden.

Mir stellt sich inzwischen aber eine Frage, an mich persönlich. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das so noch will. Ist es mein Ziel, den Leuten mein Werk so schmackhaft zu machen, dass sie dafür Geld ausgeben?
Wie viele (Möchtegern)-Autoren hatte ich die Zukunft darin gesehen, für meine Geschichten genug Geld zum Leben zu bekommen. Mir war bewusst, dass der Markt total überflutet ist und es mindestens so unwahrscheinlich ist, dort hervorzustechen, wie im Lotto zu gewinnen.
Wahrhaben, was ich da für einen Irrsinn erwog, wollte ich nicht haben, schließlich war es ein Ausweg aus dem Arbeitsleben, welches mir innerhalb meiner jetzigen Möglichkeiten überhaupt nicht zusagt.
Für Berufe in Verlagen oder in der Richtung sind die Voraussetzungen einfach mal enorm hoch angesetzt. Wobei ich es dennoch da versuche, immer mal wieder.

Was ich eigentlich in Überlegung bin, ich bin nicht mehr davon überzeugt, meine Geschichten/Bücher kostenpflichtig anzubieten. Eine Anerkennung für die Arbeit in diese wäre sehr schön gewesen, von der Idee bis zur textlichen Umsetzung und der Ausschönung bis es eine gute Geschichte ist, steckt da durchaus viel Zeit und Kraft drin. Doch was nicht ist, das ist in diesem Falle eben nicht.

Es sieht bei mir ohnehin mehr so aus, Spaß am Schreiben selbst habe ich gar nicht unbedingt, es gibt zwar Stellen, wo ich mir denke "Boah, das habe ich geil geschrieben!", doch die eigentliche Belohnung kommt weit später - mein Herz geht auf, wenn ich sie entweder vorlese oder dabei bin, wie sie gelesen wird und mir gesagt wird, wie man sie findet.
DAS ist einfach GEIL für mich :D

Es ist wunderbar zu hören, dass ein Text gelungen ist - meine Fantasie anderen Menschen gefällt.
Dies widerspricht grob dem Vorgehen erst Geld zu verlangen, damit sie dann lesen dürfen.
Ja, ich denke, mich, meine Texte, verkaufen zu wollen und den Lesern erst mühselig das Geld aus der Tasche zu ziehen - das ist der falsche Weg.
Mir fehlt der Wille wirksam Werbung zu machen und der genannte Hintergrund macht es nur noch unsinniger, die Werke kostenpflichtig anzubieten.

Auf dem Youtubekanal von mir ist das etwas anders, die Werbung kann man auch wegklicken und niemand bezahlt da wirklich etwas - bis auf die geschalteten Werber, aber das spielt in diesem Kreislauf ja keine Rolle - zumal ich ja nicht einmal von den Gesamtaufrufen her genug Einnahmen für eine Auszahlung zusammenbekommen hätte :D

Wenn meine Entscheidung in diese Richtung nun fällt, dann darf ich mir bei Lust also eine oder mehrere Seiten suchen, die E-Books kostenlos einstellen und downloaden lassen - sollte kein großer Aufwand werden, schätze ich.

Vielleicht finde ich DANN mal interessierte Leser außerhalb des derzeit sehr dünnen Kreises.

Es fühlt sich zwar auch etwas wie aufgeben an, das ist es auch zu einem gewissen Anteil - aber vielleicht ist es auch nur ein Umweg, etwas dafür zu verlangen ist später immerhin nicht ausgeschlossen.
Jetzt gehts jedenfalls ins wirkliche Hobby über, was es wohl sowieso immer nur war (wenn man den kritischen Stimmen meiner Familie lauscht, anderes Thema).


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Autor, kommerziell oder als reines Hobby?

23.06.2014 um 10:47
Du glaubtest ernsthaft, du schreibst EINE Kurzgeschichtensammlung und verdienst daran genug, um nicht mehr arbeiten zu müssen? Wow.
Selbst WENN jemand die verlegt, bekommst du 1,2, vielleicht 3 Tausend für die Rechte, und WENN das Buch dann wider Erwarten voll durchschlägt, haste nix weiter davon als diene 3000. Heißt also, du musst nachlegen und zwar noch besser. Dafür kriegste dann mal mehr Geld. Wiederhole das 4, 5 Mal bis Verleger überzeugt genug sind, dir so viel Tantiemen zu geben, dass du davon leben kannst. Und selbst dann ist da der ständige Druck, in regelmäßigen Abständen was rauszubringen, was mindestens genau so gut ist oder im Idealfall noch besser. Heißt also, sich für die Masse zu prostituieren. Am meisten Durchschlagskraft haben da dann leider immer noch Schinken wie Feuchtgebiete, 50 shades of Shit und Twilight.
Das Buchgeschäft ist hart und eklig.


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Autor, kommerziell oder als reines Hobby?

23.06.2014 um 10:49
Achso und Nachtrag: Wenn du vollkommen zufrieden bist mit dem, was du da geschaffen hast, ist es nicht gut.


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Autor, kommerziell oder als reines Hobby?

23.06.2014 um 14:37
@löm
Entweder ich habe das undeutlich beschrieben, oder du was missverstanden. Ich wollte natürlich nicht mit einer Kurzgeschichtensammlung ausgesorgt haben. Es ging vielmehr um das angestrebte Traumziel IRGENDWANN mit meinen weiteren Werken, mit mehreren Bücherreihen regelmäßig Geld verdienen zu können.
Es hat mich bloß realistisch ernüchtert, dass es für Geld - und seien es inzwischen 99 Cent - sich absolut Niemand dafür interessiert, egal wie oft ich dort oder auf anderen Seiten auf denen ich bin, dafür werbe. Da kommt noch dazu, dass ich absolut kein Mensch bin, der die Werbetrommel effizient zu nutzen weiß.

Mir war auch eigentlich klar, dass das Geschäft mit Büchern trostlos und hart ist - ich glaube, ich brauchte jetzt aber einfach die reale Berührung mit dem Markt um das wirklich zu begreifen.

Und ja, als Autor muss man seinen eigenen Texten immer kritisch gegenüberstehen, aber ich finde schon, dass wenn eine vorher überlegte Szene genauso auch wörtlich umgesetzt werden konnte, dass man das auch als gut ansehen darf.


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