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Der Absturz

2 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Liebe, Absturz, Abgrund ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Der Absturz

06.04.2014 um 15:40
Schweißgebadet erwachte ich in meinem zerwühlten Bett. Die Morgensonne schien herein und die Vorhänge bewegten sich leise im Wind. Alles war wie immer. Neben mir schlief Tom, mein geliebter Mann. Er hatte sich zusammengerollt und gab leise Schnarchgeräusche von sich. Ich küsste ihn vorsichtig auf die Nasenspitze. Sofort ging es mir besser und ich versuchte, nicht an meinen Traum zu denken. Er war hier, er, mein über alles geliebter Tom. Tom, der mir Kraft gab und der mich mit seiner unendlichen Geduld und Güte umsorgte. Er wußte alles von mir und ich alles von ihm. Aber eines wußte er nicht. Nämlich, dass ich schon den dritten Morgen mit diesem schlimmen Traum aufgewacht war. Ich wollte es immer erzählen, doch jedesmal war es wie eine Sperre. Eine Stimme sagte zu mir: Wenn du es aussprichst, dann wird es geschehen. Nein, das wollte ich auf keinen Fall. Und doch hatte ich so meine Zweifel. Was konnte mir schon ein Traum anhaben. Träume sind Schäume, hatte meine Mutter immer gesagt, wenn ich ihr als Kind davon berichtet hatte. Damals kamen immer Tiger und andere wilde Tiere in meine Träume, die mir Angst machten. Aber niemals habe ich einen Traum zweimal geträumt. Und nun dies. Die dritte Nacht der gleiche beängstigende Traum.
Ich sitze mit Tom im Auto. Es ist ein wunderschöner Sommertag und die Fenster sind geöffnet. Warmer Wind streicht durch unser Haar. Wir fahren einen Berg hinauf auf einer schmalen Straße. Unten sehen wir die roten Dächer winziger Häuser und einen Zug, der sich durch die grüne Landschaft windet. Vor uns erscheint eine scharfe Kurve und wir fahren geradeaus, statt abzubiegen. Wir fahren auf die lächerliche Absperrung zu und danach kommt nur blauer Himmel. Jedesmal, bevor wir die Sperre durchbrechen, wache ich auf. Und dann kommt die Angst. Die Angst vor dem Absturz. Würde ich weiter so träumen? Würde ich den Absturz träumen?
Die Angst verließ mich den ganzen Tag nicht. Ich nahm sie mit ins Büro und ich nahm sie wieder mit nach Hause. Warum nur hatte ich so eine namenlose Angst vor diesem Traum.
Dann dämmerte es mir langsam. Ich hatte Angst Tom zu verlieren. Tom, ein Mann, den sich jede Frau wünschte. Ein Traum von einem Mann. Er bedeudete mir alles.
Vor drei Jahren hatten wir uns kennen- und lieben gelernt. Beide hatten wir ein schlimmes Leben gehabt und konnten dies nun hinter uns lassen. Ich wußte nicht, dass Liebe unendlich sein kann.
Noch zwei Nächte träumte ich diesen Traum.


Dann saß ich mit Tom im Auto. Er hatte mir eine Überraschung versprochen, eine Fahrt ins Blaue.
Die dümmsten Ausreden hatte ich mir ausgedacht und ich fühlte mich elend. Tom nahm mich in die Arme und sagte: „Nun sprich schon, raus damit, was ist wirklich los mit dir?“ Was sollte ich ihm sagen. Die Wahrheit? Also erzählte ich von meinen Träumen. Tom lachte mich nicht aus, aber er sagte einen Satz, der mich dazu brachte, diesen Ausflug mit ihm zu unternehmen.
„Schatz, alles ist vorherbestimmt, kein Mensch kann das Schiksal beeinflussen.“
Und nun saßen wir im Auto und fuhren auf die Kurve zu. Alles war genau wie im Traum. Die roten Dächer, der Zug und die Absperrung vor uns. Und plötzlich war die Angst weg. Tom ließ das Steuer los und griff nach meiner Hand. Seine gütigen lieben Augen tauchten in meine ein. Ein unendliches Glücksgefühl überkam uns als wir über die Sperre in den blauen Himmel hineinfuhren. Wir waren Eins und unsere Seelen waren Eins. Wir hatten sie erfahren, diese große unendliche Liebe. Dafür hatte es gelohnt zu leben.


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Der Absturz

17.05.2015 um 11:32
Wunderschön!


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