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Tipps zum Schwarzfahren (Achtung, Satire!)

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Tipps zum Schwarzfahren (Achtung, Satire!)

08.03.2014 um 12:26
Jeder weiss, Bahnfahren ist Mist, aber für Bahnfahrten zu bezahlen ist gleich doppelter Mist.
Deshalb hier die besten Methoden um sowohl um den Kauf eines Tickets als auch um die Gefahr der drohenden 40€ Strafgebühr zu vermeiden:

Lektion 1:
Grundregeln und Allgemeine Tips:
-Fliehe nie vor dem Schaffner wenn du nicht sicher bist das du ihm bis zum Ende der Zugreise aus dem Weg gehen kannst. Wenn sie dich dann doch erwischen sind sie gleich viel weniger kooperativ und holen im schlimmsten Fall die Polizei.

-Halte immer schon beim Einfahren des Zuges Ausschau nach der Blauroten Uniform.
Keine zu finden ist zwar kein Garant auf freie Fahrt, aber wenn man weiss wo der Feind steckt kann man seine Position strategisch günstig wählen.

-Prinzipiell ist es auf längeren Strecken zu empfehlen offensiv mit einer innovativen und vor allem glaubwürdigen Ausrede direkt auf den Schaffner zuzugehen als auf ihn zu warten.
Das ist nicht das was er von einem Schwarzfahrer erwartet und lässt dadurch deine Story das du ja eigentlich ein Ticket haben willst direkt glaubwürdiger erscheinen.

-Bevorzuge volle Züge im Stossverkehr und Abteile voller bierseliger Fussballfans (oder anderer alkoholisierter Grossgruppen wie Karnevals- oder Kegelvereine).
Zugegeben, nicht die angenehmste Art zu reisen, aber in solchen Situationen sehen Schaffner oft nicht besonders genau hin und du kannst vll den sechsten Platz auf dem 5erticket wildfremder Menschen ergattern.
Zusätzlicher Bonus bei den Fussballfans:
Solange du diese Wesen nicht mit Aussagen wie öde Fussball doch sei oder das du Fan eines verfeindeten Clubs bist verärgerst ist es oft leicht ein paar Freibier abzustauben.

-Immer eine falsche Identität zur Hand haben, inklusive Adresse, Geburtsdatum, etc.
Der Vorrausschauende Schwarzfahrer hat selbstverständlich NIE einen Personalausweis oder ähnliches dabei, kann die falsche Identität aber so glaubwürdig vermitteln das er um das Vorzeigen eines Persos drumherumkommt.
In Notfällen kann ein Freund am Handy oder auch in der Nähe die Identität bestätigen.
Hierbei ist es hilfreich wenn angegebener und realer Vorname identisch sind, wenn man gerade als Namen Hans angegeben hat ist es kontraproduktiv plötzlich vor dem Schaffner als Olliver begrüsst zu werden.

-Es gilt die Devise: Diese Reise ist immer eine Frage von Leben und Tod. Vorstellungsgespräch, tote oder sterbenskranke Oma, Klassenarbeit, Alieninvasion, wenn der Schaffner fragt kann es nicht dringend genug sein.


Lektion 2:
Der Charakter.
Ein Schwarzfahrer muss ein guter Schauspieler sein, und ein Schauspieler braucht eine überzeugende Rolle.
Hier also einige meiner persönlichen Favoriten um die Schaffner an der Nase herumzuführen:

-Du selbst.
+Standartcharakter den jeder beherrscht.
+Hat den grossen Vorteil beim Bahnfahren derselbe bleiben zu können ohne befürchten zu müssen von einem früher übertölpelten Kontrolleur erkannt und zur Rede gestellt zu werden.
-hilft aber für gewöhnlich nicht sonderlich bei der Überzeugungsarbeit.

-Der Blinde.
Typ: Behinderter
Material: Sonnenbrille, Stock, evtl Hund und Binde
Hinweise: Das Gegenüber nicht direkt ansehen, nur von selbst auf die eigene Blindheit zu sprechen kommen wenn sich das Gegenüber völlig begriffstutzig anstellt
+Blind sein entschuldigt für eine Menge, einem Blinden wird der Schaffner es auch nicht übel nehmen wenn er ihn nicht zu Beginn der Fahrt aufgesucht hat.
+Die Sonnenbrille verringert die Wahrscheinlichkeit als normaler Fahrgast wiedererkannt zu werden.
+Ticket theoretisch nicht nötig, Behindertenausweis reicht, gute Chance gar nicht erst kontrolliert zu werden.
-Ethisch fragwürdig
-Nicht leicht überzeugend zu spielen
-Fragen nach dem Behindertenausweis können unangenehm werden, besser eine gute Ausrede bereithalten.
-Falls man auffliegt ist man erst recht dran.

-Der Schwerhörige.
Typ: Behinderter
Material: evtl funktionsuntüchtiges Hörgerät
Hinweise: Grundsätzlich mit einer Lautstärke sprechen die Umstehenden echte Gehörschäden zufügen könnte, Schaffner immer wenn er nur etwas leiser spricht als man selbst mit lautstarkem "WAS?", "ICH VERSTEHE SIE NICHT!" und "(MEIN HÖRGERÄT FUNKTIONIERT NICHT,) SIE MÜSSEN LAUTER SPRECHEN!" unterbrechen.
+Kaum ein Schaffner hat die Nerven eine derartige Konversation über einen längeren Zeitraum durchzuhalten.
+Behindertenausweis nicht zwingend vonnöten
-Ethisch fragwürdig
-Hohes Risiko heiser zu werden
-Alle Schaffner haben Kugelschreiber, wenn sie auf die Idee kommen die Unterhaltung schriftlich zu führen ist der Charakter nutzlos.
-Unterhaltungen mit Freunden im Zug sind fast unmöglich ohne die eigene Glaubwürdigkeit zu gefährden

-Der geistig Zurückgebliebene
Typ: Behinderter
Hinweise: lache an unpassenden Stellen, berühre die Uniform des Kontrolleurs oder umarme ihn, brabble Unsinn vor dich hin und ignoriere seine Frage nach der Fahrkarte komplett oder iss eine alte Fahrkarte auf.
Alternativ: verhalte dich übertrieben scheu, äussere Ängste das der Schaffner dir die Fahrkarte stehlen will, stürme vor ihm davon.
+Hohe Erfolgsquote
-Ethisch äusserst fragwürdig
-Kostenlose "Habmichlieb"-Jacke am nächsten Bahnhof

-Der Diskutant
Typ: Schwätzer
Hinweise: Diskutiere. Über alles was der Schaffner macht, ziehe jede Aktion in die Länge, gib ihm jede Information nur Scheibchenweise und stelle klar das du das ganze für völlig überflüssig hältst, eigentlich hast du doch nur [hier Ausrede einfügen]
+Auf kurzen Strecken kann man damit die Zeit schinden die der Zug braucht in den Zielbahnhof einzufahren um dann einfach auszusteigen.
+Bei ausreichend guter Ausführung wird der Schaffner nach einiger Zeit die Lust verlieren und praktisch jede Ausrede akzeptieren
+guter Notfallcharakter, einfach zu improvisieren.
+Konkurriert nicht mit "Du Selbst"-Standartcharakter
-geringe Erfolgsaussichten auf längeren Strecken
-Bei nicht ausreichend guter Ausführung verschlimmert man die Situation nur

-Der Fremdsprachler
Typ: Schwätzer
Hinweise: Such dir eine Fremdsprache aus und lerne sie bis du sie fliessend sprichst. Je exotischer desto besser, Finnisch und Suaheli sind Trumpf, aber zur Not tuns auch Englisch, Französisch oder Spanisch. Latein und Walisisch hingegen wirken unglaubwürdig.
Am allerbesten ist eine Fantasiesprache die an möglichst viele verschiedene Sprachen innerhalb einer Sprachgruppe erinnert aber zu keiner zugeordnet werden kann.
Bedenke auch deine Ethnie, ein Kaukasier kann ein Südafrikaner sein, oder auch ein Russe oder Schwede, aber bei arabisch werden vermutlich schon die ersten hellhörig, und wenn er vorgibt ausschliesslich Sioux oder auch nur japanisch zu sprechen wird die Überzeugungsarbeit nur unnötig erschwert.
Jetzt verlerne deine Muttersprache bis nur noch Akzentgeschwängerte Brocken davon deinen Mund verlassen.
Profis verzichten auch komplett auf deutsch und sprechen stattdessen mit einer dritten Sprache gebrochenes Englisch.
Wird ein Dolmetscher aus den Fahrgästen rekrutiert freue dich offen jemanden gefunden zu haben der deine Sprache spricht und rede so schnell und undeutlich wie möglich auf ihn ein um ihm jedes Verstehen unmöglich zu machen.
+Schon englischdurchsetztes deutsch wirkt oft Wunder um diensteifrige Kontrolleure abzuschrecken, je unbekannter die Sprache desto grösser die Wirkung.
+Beliebig mit anderen Charakteren kombinierbar.
+Sobald man eine Fremdsprache beherrscht leicht zu spielen.
+du kannst glaubwürdig so tun als glaubtest du die Tickets würden in der Bahn gekauft
-Unterhaltungen mit Freunden im Zug auf deutsch gefährden die Glaubwürdigkeit

-Der Wichtigtuer.
Typ: Schwätzer/Arschloch
Hinweise: Immer auf Fehler im Betriebsablauf der Bahn hinweisen und das es eine Schande sei für so einen maroden Betrieb überhaupt noch was zu bezahlen, etc.
+kann theoretisch funktionieren
-Obiges Pro ist sehr unwahrscheinlich
+Konkurriert nicht mit "Du Selbst"-Standartcharakter
-Man macht sich oft noch zusätzlich und dauerhaft unbeliebt.
-benötigt Nerven aus Stahl

-Der Schläger
Typ: Arschloch
Hinweise: Werde aggresiv, drohe mit Gewalt, schlage den Kontrolleur
+Bis zum nächsten Bahnhof hast du Ruhe
+Kostenloses Taxi ins Hotel am nächsten Bahnhof
-Service und Ausstattung im Hotel sind mies und überteuert und für bis zu fünf Jahren im Vorraus gebucht
-Vorzeitiges auschecken im Hotel gestaltet sich schwierig


Lektion 3:
Die Tricks.
Lets get to bussiness

3a: Offensive Tricks
Offensive Tricks beinhalten den Feind (Schaffner) aktiv zu suchen und ihm deine Version der Ereignisse zu erzählen bevor er sich überhaupt ein Urteil über dich bilden kann.
Offensive Taktiken bestehen daher hauptsächlich aus Ausreden weshalb man keinen Fahrschein kaufen konnte.
Findet man nach durchkämmen des Zuges keinen Schaffner ist man fürs erste aus dem Schneider.
Aber falls man sehen sollte wie sich ein Schaffner nähert oder zusteigt gilt wieder:
in die Offensive gehen. In der Defensive, also wenn der Schaffner dich zuerst anspricht verlieren diese Argumente gewaltig an Schlagkraft.
Ok, genug gelabert.

-Das grosse Geld:
Steckt euch einen 50€-Schein oder höher in die Brieftasche und entfernt alle Scheine mit geringerem Wert.
Sucht dann den Schaffner auf und erklärt ihm das der Automat euren 50€-Schein nicht annehmen wollte und ihr den Zug unbedingt kriegen musstet und deshalb nicht mehr wechseln konntet.
Da Schaffner oft auch nicht in der Lage sind derart hohe Beträge zu wechseln und ihr sie ausserdem von eurer ehrlichen Absicht überzeugt habt stehen die Chancen gut das er euch gestattet unentgeltlich im Zug zu verbleiben und euren unglaublich wichtigen Termin wahrzunehmen.
Im schlimmsten Fall müsst ihr an der nächsten Station aussteigen, oder er verkauft euch ein Ticket zum regulären Preis.

-Der gestohlene Geldbeutel
Schweres Geschütz.
Erzähl dem Schaffner dein Geldbeutel wurde gestohlen und du musst so schnell wie möglich nach Hause und die Bankkarte sperren lassen (Telefonnummer der Bank hast du natürlich nicht im Kopf)
Wenn gefragt wird ob schon Anzeige gestellt wurde sagst du das du dich zuerst um deine Karte kümmern willst.
Der Fremdsprachler funktioniert hervorragend mit dieser Taktik, ein hektischer Wortschwall aus dem nur "Wallet gestohlen" klar zu verstehen ist führt meistens zu sofortigem durchwinken.

-Keine Zeit für Ticketkauf
Du hetzt zum Zug, springst auf den letzten Drücker rein und erzählst dem Schaffner das du diesen Zug unbedingt kriegen musstest aber so spät dran warst das du keine Zeit hattest eine Fahrkarte zu lösen.
Funktioniert mit sehr viel Glück und einem wohlwollenden Schaffner, aber verlass dich lieber nicht drauf.
Das ist schon so unglaublich ausgelutscht, fällt eigentlich niemand mehr drauf rein.


Defensive Techniken:
Defensive Tricks zeichnen sich dadurch aus den Kontakt mit dem Kontrolleur nach Möglichkeit völlig zu vermeiden.
Wenn der Schaffner dich anspricht bist du immer im Nachteil wenn du kein Ticket hast, deshalb lass es garnicht soweit kommen.

-Der Betbruder:
Setz dich einfach irgendwo hin und bete zu Gott das kein Kontrolleur kommt.
Je länger die Strecke desto geringer die Erfolgsaussichten.
Auf kurzen Strecken vertretbar, auf längeren Strecken auch bei Erfolg sehr nervenaufreibend.

-Die Verstopfung
Schliess dich im Klo ein und simuliere lautstark Verstopfung.
Kann durch Stinkbomben noch realitätsgetreuer gemacht werden.
Sollten Kontrolleure kommen und an die Tür klopfen um dein Ticket zu kontrollieren rufe ihnen "Ich bin grad am Kacken" zurück.
Sollten sie drohen die Türen zu öffnen hock dich auf den Locus, wirf noch ein paar Stinkbomben und brülle "Wenn ihr mir unbedingt beim Scheissen zuschauen wollt dann macht halt auf", drohe ihnen aber auch gleich im Anschluss mit einer Klage wegen Verletzung der Privatsphäre.
Sobald du mitbekommst das der Zug an deinem Zielbahnhof hält öffne die Tür und gib Fersengeld.

-Die Notbremse
Letzter Fluchtweg für verzweifelte und Draufgänger.
Bringt nur in den seltensten Fällen etwas.


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Tipps zum Schwarzfahren (Achtung, Satire!)

08.03.2014 um 12:58
zwar an sich recht unterhaltsam, aber ich hatte wirklich gehofft, dass es mit deiner Geschichte (siehe "erste Schreibversuche") mal irgendwann wieder weitergeht....


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Tipps zum Schwarzfahren (Achtung, Satire!)

08.03.2014 um 13:02
@Taln.Reich
jo, da häng ich iwie komplett...
vll roll ich den zweiten Teil nochmal komplett von vorne auf, ich würd die Geschichte eig auch gern weiterschreiben, aber ich hab mich da voll in ne Sackgasse geschrieben...


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Tipps zum Schwarzfahren (Achtung, Satire!)

09.03.2014 um 13:44
du könntest es ja so handhaben, dass der zweite Teil einer anderen Personengruppe folgt - schließlich finde ich das interessanteste an deiner Geschichte ja das generelle Setting.

mal abgesehen davon, dass es mir schwer fällt, zu glauben, dass man fast drei Jahre irgendwo festhängen kann.


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Tipps zum Schwarzfahren (Achtung, Satire!)

09.03.2014 um 15:36
@Taln.Reich
naja, man verliert halt irgendwann die Lust wenn einem nix mehr einfällt.
Ich hab stattdessen hauptsächlich das Regelwerk für das P&P-RPG für das ich die Welt eigentlich entworfen hab ausgearbeitet und ein paar Monster designed.

Das mit der zweiten Gruppe könnte intressant werden, vielleicht komm ich drauf zurück.


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