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Goliath
08.11.2013 um 09:52GOLIATH
Mein Proximus iter per alpes II & die Hommage a trois an Thompson, Tabletten & Trenchcoats
I - Overtüre
Das aufbrandende Geräusch von Begeisterung heischendem Beifall versetzte mich schlagartig in’s Hier & Jetzt zurück.
Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wie ich unter die Tribüne gelangt war.
Temporäre retrograde Amnesie.
Pardon, selektive temporäre retrograde Amnesie.
Schließlich wusste ich noch sehr genau, weswegen ich hier war.
Mit zitternden Fingern nahm ich das – reines Codein enthaltende – Briefchen heraus, bemüht, nichts des kostbaren Wirkstoffs zu verschütten & extrahierte eine Portion, die alsbald in meiner Nase verschwand.
Mein Herz plusterte sich auf wie ein balzender Pfau; es vergingen keine 20 Sekunden & ich war wieder vollkommen auf dem Damm.
Nichtsdestotrotz erhob ich mich schwermütig, klopfte mir den Staub von Trenchcoat & Anzughosen, die in grauer Vorzeit vielleicht mal eine Bügelfalte besessen hatten & bahnte mir durch den knöchelhohen Unrat der letzten Baseballsaison meinen Weg zurück zum Geschehen / in’s Geschehen.
Die Sonne schien mir in’s Gesicht & das Codein beizte meine Nasenschleimhäute.
Die unerträgliche Lautstärke des Pulks verminderte nicht gerade meinen Urinstinkt zu fliehen, solange ich noch konnte.
Doch schließlich war ich ein Profi.
& ich war hier um über die Jungfernfahrt des neuen Zeppelinmodells zu berichten.
Goliath I.
Ein furchteinflößender Name. Gewalt. Macht. Innovation.
Doch alles, woran ich derzeit denken konnte, war, wie ich in den Besitz einer der begehrten Fahrkarten kam. Was fiel diesen Schreibtischdemagogen vom Magazin ein, mich ohne hierher zu senden?
Wie sollte ich anständig über diese Sache berichten, wenn nicht aus dem Bauch der Maschine selbst?
Meine Gedanken wurden erneut durch den lärmenden Pöbel zerstreut.
Ich war angewidert. Entsetzt. Verärgert.
Eine omnipräsente Masse an Leibern auf dem Weg zum Gipfel der Ekstase, in welche Himmelsrichtung man auch blickte.
Verdammnis. Dieser Sündenpfuhl begann, mir ernsthaft an die Nieren zu gehen.
II – Parenthese
„Carlisle, sie werden dorthin reisen & über die Sache berichten; sie wissen schon – den Nerv des Geschehens einfangen. Die totale Berichterstattung …“
„Mitten aus dem Herz der Sache“, ich weiß, ergänzte ich seine oft benutzte & mir daher wohlbekannte Phrase.
„Sie verstehen doch, wie wichtig dieser Auftrag (für das Magazin) ist? … blablabla …
Wissen sie, dass sie mein bester Mann sind, C.?“
Ich nickte gelassen zur Bestätigung & verlieh meiner Arroganz durch ein gelangweiltes „Mmh“ erst Recht Gestalt.
...
Mein Proximus iter per alpes II & die Hommage a trois an Thompson, Tabletten & Trenchcoats
I - Overtüre
Das aufbrandende Geräusch von Begeisterung heischendem Beifall versetzte mich schlagartig in’s Hier & Jetzt zurück.
Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wie ich unter die Tribüne gelangt war.
Temporäre retrograde Amnesie.
Pardon, selektive temporäre retrograde Amnesie.
Schließlich wusste ich noch sehr genau, weswegen ich hier war.
Mit zitternden Fingern nahm ich das – reines Codein enthaltende – Briefchen heraus, bemüht, nichts des kostbaren Wirkstoffs zu verschütten & extrahierte eine Portion, die alsbald in meiner Nase verschwand.
Mein Herz plusterte sich auf wie ein balzender Pfau; es vergingen keine 20 Sekunden & ich war wieder vollkommen auf dem Damm.
Nichtsdestotrotz erhob ich mich schwermütig, klopfte mir den Staub von Trenchcoat & Anzughosen, die in grauer Vorzeit vielleicht mal eine Bügelfalte besessen hatten & bahnte mir durch den knöchelhohen Unrat der letzten Baseballsaison meinen Weg zurück zum Geschehen / in’s Geschehen.
Die Sonne schien mir in’s Gesicht & das Codein beizte meine Nasenschleimhäute.
Die unerträgliche Lautstärke des Pulks verminderte nicht gerade meinen Urinstinkt zu fliehen, solange ich noch konnte.
Doch schließlich war ich ein Profi.
& ich war hier um über die Jungfernfahrt des neuen Zeppelinmodells zu berichten.
Goliath I.
Ein furchteinflößender Name. Gewalt. Macht. Innovation.
Doch alles, woran ich derzeit denken konnte, war, wie ich in den Besitz einer der begehrten Fahrkarten kam. Was fiel diesen Schreibtischdemagogen vom Magazin ein, mich ohne hierher zu senden?
Wie sollte ich anständig über diese Sache berichten, wenn nicht aus dem Bauch der Maschine selbst?
Meine Gedanken wurden erneut durch den lärmenden Pöbel zerstreut.
Ich war angewidert. Entsetzt. Verärgert.
Eine omnipräsente Masse an Leibern auf dem Weg zum Gipfel der Ekstase, in welche Himmelsrichtung man auch blickte.
Verdammnis. Dieser Sündenpfuhl begann, mir ernsthaft an die Nieren zu gehen.
II – Parenthese
„Carlisle, sie werden dorthin reisen & über die Sache berichten; sie wissen schon – den Nerv des Geschehens einfangen. Die totale Berichterstattung …“
„Mitten aus dem Herz der Sache“, ich weiß, ergänzte ich seine oft benutzte & mir daher wohlbekannte Phrase.
„Sie verstehen doch, wie wichtig dieser Auftrag (für das Magazin) ist? … blablabla …
Wissen sie, dass sie mein bester Mann sind, C.?“
Ich nickte gelassen zur Bestätigung & verlieh meiner Arroganz durch ein gelangweiltes „Mmh“ erst Recht Gestalt.
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