Energiearbeit

Definitionssache: Was ist „Energie“ im magischen Sinne?
Energie spüren, sehen, wahrnehmen
Energiearbeit: Wozu ist das gut?
Energiearbeit Praktisch
Übungen
Literaturempfehlungen und weiterführende Links
Definitionssache: Was ist „Energie“ im magischen Sinne?

Energie, wie ich sie im Folgenden behandeln möchte, ist schwer zu definieren. Trotzdem möchte ich mich an die Definition heranwagen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Unfehlbarkeit. (Hoffentlich siehst du mir das nach. ;)) Die Energie, von der ich spreche, scheint mit dem, was die Hippies „vibration“, also Schwingung nannten, nahezu deckungsgleich zu sein, Huna-Schamanen nennen diese Kraft „mana“, viele magisch arbeitenden Menschen, wie ich, in Ermangelung eines besseren Ausdruckes schlicht „Energie“. Sie ist für das physische Auge nicht sichtbar, für die physischen Nerven nicht spürbar, für das physische Ohr nicht hörbar, und trotzdem kann man sie - eben im nicht körperlichen Sinne - sehen, fühlen oder hören.
Die Energie, die ich meine, hast du vielleicht selbst schon erfahren, als du auf einem Konzert warst und geradezu fühlen konntest, wie sie die menge und dich überkam. Du hast sie vielleicht schon einmal in dir aufsteigen gefühlt, wenn du gesungen, gemalt oder gedichtet hast und dabei ganz bei dir warst. Du hast sie vielleicht auch schon gesehen, wenn du zufällig in entspannter Stimmung mal durch halboffene Lider geschaut hast.
Energie spüren, sehen, wahrnehmen

Wie bereits gesagt ist nichts ungewöhnliches daran, Energie zu sehen oder zu spüren. Man kann diese Fähigkeit auch trainieren und in gewissem Sinne erlernen. Dazu gehört weniger, als du zunächst glauben könntest; eine gewissene innere Gelassenheit, Geduld und Offenheit, mehr braucht es dazu an sich nicht.
Offenheit, wenn auch von mir an letzter Stelle genannt, ist dennoch die meiner Meinung nach wichtigste Voraussetzung, um Energie wahrnehmen zu lernen. Wenn du von Anfang an der Überzeugung bist, dass das, was du wahrnimmst, ohnehin nicht sein kann, wird dein Gehirn diese Informationen, die ja "ohnehin nicht sein können", freundlicherweise für dich herausfiltern, damit du dich nicht mit unsinnigen Informationen herumschlagen musst. Stell dir vor, du wolltest auf einer gut besuchten Party eine einzelne Stimme aus der Menge heraushören, bist aber der festen Überzeugung, dass der Sprecher nicht existiert... Ein wenig schwierig, nicht wahr?
Gelassenheit, das ist die nächste Grundvoraussetzung. Gelassenheit benötigst du, um, um nochmals die Partymetapher aufzugreifen, dich auf die Stimme, die du zu hören versuchst, konzentrieren zu können, ohne zu verkrampfen und dir damit selbst im Weg zu stehen. Diese Komponente lässt sich nach meiner Erfahrung am besten üben, z.B. durch gleichmäßiges, bewusstes Atmen, meditative Techniken, autogenes Training, Entspannungsübungen und ähnliches. Im Anhang findest du entsprechende Übungen und Anregungen.
Geduld... Eine der wichtigsten Tugenden der magischen Arbeit. Wenn es nicht heute klappt, dann verkrampfe bitte nicht, sondern versuch es morgen nochmal. Kein Mensch außer dir kann dich unter Druck setzen, kein Mensch außer dir kennt das dir eigene Tempo. Dazu kommt, dass sich Geduld paradoxerweise positiv auf deine Geschwindigkeit auswirkt: Je geduldiger du mit dir bist, desto schneller kommst du an dein Ziel. (Dieser Umstand hängt mit der oben genannten Gelassenheit zusammen, aber auch mit einer gewissen abwartenden Grundeinstellung dir selbst gegenüber.)
Energiearbeit: Wozu ist das gut?

Betrachten wir uns die magische Praxis, könnten wir feststellen, dass alles, was wir im magischen Bereich tun, mit dem Lenken, Lösen und Binden von Energie zu tun hat. Magisches Arbeiten ist die Übersetzung des Willens in eine energetisch wirkungsvolle Handlung. Die Arbeit mit Energien, sie zu lenken, zu binden und zu lösen ist demnach zentrales Thema der magischen Praxis, selbst dann, wenn Energiearbeit selbst nie thematisiert wird.
Schauen wir uns einmal genauer an, was ich als Energiearbeit bezeichnete. Da wäre zunächst "Lenken von Energie". Hierunter fällt alles, was mit dem Strömen und Bewegen von Energie zu tun hat. Wenn du beispielsweise ein Ritual machst, bei dem du dich einem ausgewählten Ort persönlich vorstellst, ist das eigentliche Mittel der Kommunikation energetischer Natur, egal, ob du sprichst, um dich vorzustellen, ein Bild malst oder auch Bänder in Zweige knüpfst. Das alles versinnbildlicht für dich die Vorstellung und regt einen energetischen Austausch mit dem Ort an. Du sendest Energie ab, schickst sie huckepack mit deinen Worten, Bildern oder Bändern an den Ort, wo sie schließlich ankommt.
Energiearbeit Praktisch

Energie folgt Gedanken, so heißt einer der Leitsätze der Magie. Magie folgt tatsächlich jedem Gedanken und Aufmerksamkeitsregung. Wenn du besonders viel Zeit damit verbringst, dir z.B. über das Misslingen einer anstehenden Prüfung Gedanken zu machen, erhöhst du gerade dadurch deine Versagenswahrscheinlichkeit. Deine Energie sickert während deiner Vorstellungen in das Gedankengeflecht, das du eigentlich vermeiden möchtest.
Bewusst mit Energie umzugehen kann jede/r lernen. Den ersten Schritt machst du, indem du lernst, Energie wahrzunehmen. Unten findest du Übungen, die dir dabei helfen sollen. Nicht unwichtig ist auch, dass du lernst, deinen Gedanken eine gewisse Aufmerksamkeit zu zollen; ist das, woran du gerade im Augenblick denkst, das, was du dir erhoffst? Prägen positive Bilder deine Gedankenwelt, oder hängst du negativen Vorstellungen nach? Willst du, das eintritt, was du vor deinem inneren Auge bereits erfüllt siehst?
In diesem Zzusammenhang möchte ich noch einen Ausdruck in die Runde werfen, der dir möglicherweise schon über den Weg gelaufen ist: Die „sich selbst erfüllende Prophezeihung“, englisch selffulfilling prophecy. Sie ist auch in Psychologenkreisen längst anerkannte Tatsache und steht doch in gewisser Verbindung mit der magischen Praxis. Hinter der selffulfilling prophecy steckt die Tatsache, dass, wenn wir immer und immer wieder eine Szene vor dem inneren Auge durchspielen, diese wahrscheinlicher wird. Das einzige, was die Psychologen hierbei außen vor lassen, ist der Begriff der Energie. :)
Übungen
Energie spüren

In dieser Übung geht es darum, das Spüren von Energien an Orten zu lernen. Du kannst dazu an einen besonderen Ort gehen, musst es aber nicht. Jeder Ort ist geeignet, wenn du dich an ihm einigermaßen entspannen und konzentrieren kannst.
Wenn du Übung darin hast, die Energie von Orten zu spüren, kannst du die Übung leicht übertragen.

Begib dich an den Ort, den du für diese Übung ausgewählt hast. Such dir ein Eckchen, an dem du ein paar Minuten ungestört sein kannst und schließe deine Augen. Richte dich auf, zieh dich selbst am Scheitelpunkt vorsichtig ein kleines Stück nach oben. Kippe dein Becken sacht nach hinten, so, als ob du ein leichtes Hohlkreuz korrigieren wolltest. Entspanne dich und richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem, der wie von selbst durch deinen leicht geöffneten Mund und die Nase ein- und zum Mund wieder ausströmt.
Öffne jetzt die Augen. Atme weiter entspannt aus und ein, schau dich dabei langsam um. Achte auf die Gedanken, die dir durch den Kopf gehen, und auf deinen Körper. Klingelt es in deien Ohren? In deinen Nervenenden? Siehst du es schillern oder leuchten? Oder riecht es auf einmal eigenartig? Was bedeuten diese Eindrücke für dich? Was will dir dein Sinnessystem sagen, indem es dir genau das zeigt, was du wahrnimmst?
Achte weiter auf deinen Atem, entspanne dich. Wenn diese Übung nicht beim ersten Mal klappt, verlier nicht die Geduld mit dir. Es kann durchaus ein wenig dauern, bis du dein Unterbewusstsein davon überzeugt hast, dass du diese Energien wirklich wahrnehmen willst.
Wenn du das gefühl hast, fertig zu sein, erde dich und kehre zurück.

Energie lenken

Energie lenkst du, wie ich bereits erwähnte, mit jeder magischen Handlung, egal, wie du sie aufbaust. In dieser Übung möchte ich dich anregen, einmal bewusst ohne Hilfsmittel Energie zu lenken und allein mit deinen Gedanken zu arbeiten.

Du kannst diese Übung mit den verschiedensten Gegenständen, ja selbst mit Pflanzen oder deinen Mitmenschen machen, im letzteren Falle wäre es aber ethisch gesehen nett, wenn du sie vorher fragen würdest. Der Vorteil daran, mit einem menschlichen Partner zusammenzuarbeiten, ist, dass er dir direktes Feedback geben kann. Arbeitest du mit Gegenständen wie Steinen, Amuletten oder irgendwelchen gänzlich „unmagischen“ Dingen, musst du hinterher selbst prüfen, ob dir die Übung gelungen ist.

Setz dich entspannt hin. Richte deinen Rücken auf, zieh dich selbst am Scheitelpunkt ein Stückchen nach oben, aber überdehn deine Wirbelsäule nicht. Achte auf guten Bodenkontakt und kippe dein Becken ganz leicht nach hinten, so, als ob du ein leichtes Hohlkreuz korrigieren wolltest. Entspanne dich, achte auf deinen Atem, der wie von selbst durch den leicht geöffneten Mund und die Nase ein- und zum Mund wieder ausströmt.
Richte deine Aufmerksamkeit jetzt auf deine Energie. Schau, wie du an Scheitel und Steiß mit der Energie der Erde und des Universums verbunden bist, folge diesen Verbindungen gedanklich ein Stück seit. Letztendlich sind beide Quellen nur eine Quelle, aber die Energien, die du daraus beziehst, haben eine leicht unterschiedliche Qualität. Spüre nach, welche für deine vor dir liegende Aufgabe die richtige Energie ist und schicke einen Ruf in diese Richtung. (Du kannst auch visualisieren, dass du die Energie von dem von dir gewählten Reservoir ziehst, aber ich finde es so einfacher und – höflicher.) Lenke die Energie jetzt in das von dir gewählte Ziel, langsam, aber beständig. Wenn du der Energie eine andere Qualität, vielleicht eine Empfindung oder eine Farbigkeit geben möchtest, kannst du das tun, während sie durch dich hindurchfließt. Du bist wie ein Kanal, der die Kraft lenken, drosseln, verstärken und umdefinieren kann.
Wenn du willst, dass die Energie an dem Ort bleibt, an den du sie geschickt hast, musst du sie verankern. Stell dir das ruhig bildlich vor, halte das Bild und lass dann das Bild und die Energie los.
B edanke dich und kehre langsam zurück.

Energie abgeben: Erden

Bereits in den Grundlagen hast du erfahren, dass erden eine wichtige Technik ist, unerlässlich, wenn du magisch arbeiten willst und hinterher nicht irgendwo in eigenartigen Sphären herumschweben möchtest. Erden bringt dich wieder auf den Teppich, wenn du mal zu viel Energie hast. Zusätzlich zu den dir bereits aus den Grundlagen bekannten Erdungsübungen beschreibe ich jetzt eine kleine Visualisationsübung, die dir beim Erden helfen kann.

Setz dich im Lotossitz, im halben Lotossitz oder im Schneidersitz entspannt hin. Richte deine Wirbselsäule auf, zieh sie am Scheitelpunkt ein Stück nach oben, aber bleib am Steißbein locker mit dem Boden verbunden. Kipp dein Becken ganz sacht und ohne Anstrengung leicht nach hinten. Schon bei dieser Haltung kannst du spüren, wie die Energiezentren deines Körpers harmonischer arbeiten. Schließe deine Augen und tue einige tiefe, langsame Atemzüge, durch die Nase und den leicht geöffneten Mund ein, zum Mund aus, bis du merkst, dass du langsamer zu atmen beginnst. Richte dann deine Aufmerksamkeit auf deine Energiezentren (wenn du mehr darüber wissen möchtest, schau dir den Text zu den Chakren an, wenn nicht, achte einfach auf das Energiegeflecht deines Körpers). Schau, wie dir Energie dort pulsiert und zirkuliert, folge der Energie mit deinen Gedanken. Wenn du merkst, dass du an einer Stelle zu viel oder zu wenig Energie hast, stell dir einen kleinen Energieball vor, den du sanft anschubst.
Öffne deinen Blick dann für deine Umwelt. Alles besitzt sein ganz charakteristisches Energiemuster, jedes Ding, jedes Lebewesen. Richte deinen Blick wieder auf dich und deinen Körper. Sieh, wie du am Steißbein, dort, wo du den Boden berührst, und an deinem Scheitel mit allen Energien verbunden bist. Wie die Wurzel eines gesunden Baumes reicht deine Energie in die Erde hinab, wie eine Baumkrone sprießt sie ins Universum.
Jetzt richte deine Aufmerksamkeit auf die überschüssige Energie, die, die dich kribblig macht, die nicht so recht weiß, wo sie hinsoll. Gib sie sanft der Erde zurück, spür, wie sie in dir hinabgleitet und von der Erde wieder aufgenommen wird.
Halte das Bild noch einige Sekunden, dann achte wieder auf deinen Atem, spüre deinen Körper wieder stärker, öfne deine Augen und kehre zurück.
Literaturempfehlungen und weiterführende Links

„Zaubergarn“ und „Der wilde Blick“ von Luisa Francia
„Visuelle Magie“ von Jan Fries
diverse Bücher von Dr. Joseph Murphy zum Thema selffulfilling prophecy, z.B. „Die Macht des Unterbewussten“

© Verdandi

Quell Link : http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=energien%20sehen%20und%20f%C3%BChlen%20&source=web&cd=2&cad=rja&ved=0CDYQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.mandragora-hexenschule.de%2Fenergiearbeit.html&ei=AZI4UpLuAYTItAb92IGADg&usg=AFQjCNFMAtS46wlMI7Tst47yXgpTvpDmWw&bvm=bv.52164340,d.Yms