Ich habe es mir nun lange angesehen, habe es verdrängt und auch bagatellisiert, aber irgendwie reicht es mir jetzt!

Die meisten von Euch kennen mich ja, als durchaus streitbaren "Freund" der USA.
Ich finde das Land auch nach wie vor noch irgendwie geil und cool, all die Freaks, ihre amüsanten Eigenheiten und nicht zuletzt die wunderbaren Landschaften.
ABER die US-Regierung und das Gebaren derselben kotzt selbst mich langsam an!
Man jagt "Whistleblower", wie Snowden, Mannings und Asange, welche allesamt eher den Nobelpreis verdient hätten, den man voreilig dem neuen "Messias" Obama überreicht hatte.

Hatte Obama nicht in In- und Ausland große Hoffnungen geweckt? Auf eine USA, welche wirklich wieder das Ideal vom Land der "free and brave" verkörperten? Gut, ok, man sollte nicht naiv sein, jedes Land greift hin und wieder zu fragwürdigen Mitteln, um seine Interessen und damit letztlich auch die seiner Bürger zu schützen, denn dafür gibt es schließlich Staaten, aber früher waren das eher "Ausnahmefälle", heute wird es immer mehr zur Regel.

Wer hat nicht schon mal davon geträumt durch die Weiten der USA zu fahren, sei es mit nem Moped auf der Route 66, einem Cabrio durch den Yellowstone, sich fröhlich besaufen in einer typischen Hilly-Billy-Bar, zocken in Vegas, oder Riesenburger-Mampfen in NY, oder LA? Was auch immer, aber was ist noch übrig vom "Land der Freien und Mutigen"?
Nicht mehr viel, wie mir scheint. Folgender Artikel fasst es ganz gut zusammen:
Die neuen Krypto-Kriege
Der amerikanische Mailanbieter Lavabit, bei dem auch Edward Snowden Kunde war, stellt unter staatlichem Druck seine Dienste ein. Man wolle nicht „mitschuldig an Verbrechen gegen das amerikanische Volk“ sein. Was verrät dieser mutige Schritt über den amerikanischen Staat?

Das Angebot, das der texanische Dienstleister Lavabit seinen Kunden machte, war angesichts der NSA-Diskussionen der letzten Wochen ausgesprochen zeitgemäß: E-Mails wurden auf dem Server verschlüsselt gespeichert, nur der Empfänger konnte mit seinem Passwort darauf zugreifen. Zu den Kunden zählte auch Edward Snowden, als Geheimdienstmitarbeiter mit der Notwendigkeit, die eigene Kommunikation zu schützen, überaus vertraut. Der Kunde Snowden wurde Lavabit nun zum Verhängnis. Seit kurz nach Beginn seiner NSA-Enthüllungen bekannt wurde, dass er seine E-Mails bei diesem Anbieter speicherte, dürften die Geheimdienste dort vorstellig geworden sein. Laut den Angaben des Lavabit-Gründers Ladar Levison folgte ein wochenlanges juristisches Tauziehen, das er am Ende verlor.

Der Dienst zog jetzt die Notbremse und stellte sein Angebot kurzerhand vollständig ein. Ein ebenso drastischer wie konsequenter Schritt: Levison schrieb, er wolle kein Komplize werden bei Verbrechen an der amerikanischen Bevölkerung. Sein Unternehmen beruhte schließlich auf dem Versprechen sicherer Kommunikationsinfrastruktur. Die neuesten Opfer der außer Rand und Band geratenen Geheimdienst-Clique sind also kleinere amerikanische Anbieter, die sich den Verfassungsgrundsätzen verpflichtet fühlen, und als Kollateralschaden die Zehntausende privaten Unternehmen, die zu Lavabits Kunden zählten. Ein weiterer amerikanischer Anbieter, der ein ähnliches Produkt anbot, stellte einen Tag später ebenfalls seinen E-Mail-Dienst ein. Man wolle sich nicht in eine Situation bringen, in der man zwischen der Loyalität zu den Nutzern und den Forderungen des Staates entscheiden müsse.

Die Details der Forderungen an Lavabit sind geheim. Da die Firma in der Vergangenheit in Einzelfällen durchaus bei legitimen Strafverfolger-Anfragen kooperierte, muss es wohl ein weitreichendes, die üblichen Prozeduren weit übersteigendes Ansinnen der Geheimdienste gewesen sein, das Lavabit zuerst zum juristischen Widerstand und dann zur Aufgabe bewegte. In solchen Fällen könnte ein „National Security Letter“ erwirkt worden sein, der jegliche Preisgabe der Umstände an die Öffentlichkeit strikt verbietet, oder ein Beschluss des FISA-Geheimgerichts ergangen sein, der ebenfalls zu Stillschweigen zwingt.

urch die Mechanismen, die nach dem 11. September mit dem „Patriot Act“, den FISA-Geheimgerichten und weiteren Ermächtigungen für schrankenlosen Zugriff etabliert wurden, können FBI, NSA & Co. Kommunikationsanbieter und Internetdienste quasi auf dem kleinen Dienstweg zur Kooperation nötigen. Juristische Gegenwehr ist praktisch nie erfolgreich, alles ist geheim zu halten. Das macht es auch unmöglich, sich Unterstützung in der Öffentlichkeit zu holen. Geheime Schnüffelanordnungen, die auch ohne Richterbeteiligung erteilt werden können mit geheim gehaltenen Begründungen, können nur vor Geheimgerichten angefochten werden - und die Betroffenen dürfen nicht einmal darüber reden. Das alles geschieht im Namen der Terrorismusprävention, dem Totschlagargument zur Aushebelung normaler Rechtsstaatsprozeduren.

Die Causa Snowden wird somit immer mehr zum Moment, in dem die Masken fallen und der „deep state“, wie die „Washington Post“ den gigantischen Sicherheitsapparat in den Vereinigten Staaten getauft hat, seine wahres Gesicht zeigt. Das Vorgehen gegen Lavabit liegt verdächtig nahe an Erpressung und Nötigung. Immer deutlicher wird, dass die Grundsätze der freiheitlichen Gesellschaft, die einst in der Verfassung der Vereinigten Staaten niedergelegt wurden und die nach dem Krieg auch ihren Niederschlag im westdeutschen Grundgesetz fanden, auch für Inländer nicht mehr viel gelten.

Nach CIA-Foltergefängnissen, massenweisen, noch immer anhaltenden Drohnen-Morden und mit auf nachgewiesenen Lügen begründeten Kriegen, die aber fern der Heimat stattfinden und für den normalen amerikanischen Bürger gut zu ignorieren sind, ist die Abschaffung der Grundrechte im Namen der Sicherheit nun ganz sichtbar zu Hause angekommen.

Das Interessante daran: Im Fall Snowden geht es nicht einmal um die Sicherheit vor Terroristen. Es geht um schnöde Rache der Geheimdienste an einem Abtrünnigen, der es gewagt hat, etwas Licht hinter den Vorhang der Geheimniskrämerei zu werfen. Die Begründung der These, die Verfolgung von Snowden werde das Land sicherer machen, bedarf schon abenteuerlicher Rabulistik, vor der Friedensnobelpreisträger Obama und seine Mannen aber auch nicht zurückschrecken.

In dieser Woche traf sich der amerikanische Präsident höchstselbst mit den Chefs der amerikanischen Hightech-Branche: Apple, AT&T, Facebook, Yahoo, Microsoft und Google. Einige Bürgerrechtsorganisationen dürften ebenfalls teilnehmen. Es wurde dem Vernehmen nach über die technische Überwachung gesprochen. Genaueres wurde nicht bekannt, denn die Treffen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Wir sind es ohnehin gewöhnt, erst aus der Zeitung zu erfahren, was wirklich in den amerikanischen Unternehmen gespeichert, ausgeleitet und von den Geheimdiensten ausgewertet wird. Keine der betroffenen Regierungen hat zur Aufklärung der geheimdienstlichen Vorgänge auch nur ein Bit beigetragen. Vielleicht wird in den Krisentreffen im Weißen Haus offen geredet, wie weit die amerikanischen Unternehmen den Geheimdiensten technisch entgegenkommen.

Unter amerikanischer Jurisdiktion gibt es keine Garantie der Privatsphäre mehr
Den großen Datenspeicher-Unternehmen war die erzwungene Geheimhaltung offenkundig ganz recht, konnten sie sich doch vor ihren Nutzern hinter wolkigen Klauseln verstecken: „Wir arbeiten im Einzelfall wie gesetzlich vorgeschrieben mit Strafverfolgern zusammen.“ Erst als durch die Snowden-Enthüllungen das Ausmaß der „Einzelfälle“ und die Schnittstellen für die Datenübermittlung an die Dienste klar wurde, wollten Google, Microsoft & Co. plötzlich etwas mehr Transparenz in das Procedere bringen.

Dass die Branchenriesen dem Präsidenten mit der Einstellung ihrer Dienstleistungen nach dem Vorbild Lavabit gedroht haben könnten, darf als ausgeschlossen gelten. Googles Geschäftsmodell würde nach Bekunden von Firmenvertretern schlicht nicht funktionieren, wenn die Nutzerdaten auf seinen Servern so gespeichert wären, dass die Firma sie nicht auswerten könnte.

Obwohl einige der amerikanischen Firmen mehrfach versucht haben, gerichtlich gegen die in den letzten Jahren in mehreren Schritten erweiterten Abhörmethoden vorzugehen, dürften die Krisengespräche eher dem Umstand geschuldet sein, dass in der amerikanischen Wirtschaft langsam die Angst umgeht. Die Cloud-Dienste, bei denen amerikanische Unternehmen unangefochtene Marktführer sind, verspüren einen erheblichen Einbruch von Nachfragen und Umsatz aus Europa und Asien. Die Warnung des Lavabit-Gründers in seiner Mitteilung über die Einstellung seiner Firma ist jedenfalls klar und eindeutig: Unter amerikanischer Jurisdiktion Dienste mit Privatsphären-Garantie anbieten zu wollen, ist schlicht nicht mehr möglich. Zu groß ist die Datengier und die Macht der Geheimdienste.
http://www.faz.net/aktuell/snowdens-maildienst-gibt-auf-die-neuen-krypto-kriege-12475864.html

Und was passiert in Europa? Nichts. Wehrt sich etwa Merkels Deutschland? Nein.
Dazu mehr in meinem Blog:
Deutschland, Deutschland einig Schnarchnasenland! (Blog von Wolfshaag)

Aber welche Alternativen hat man eigentlich, als normaler Mensch, der nur seine Ruhe und seine Freiheit will?
Den islamischen Ländern, wie etwa dem Gottesstaat Iran, Norkorea, Putins Russland, oder China? Das ich nicht lache, von denen kommt ja auch nur Scheisse und man muss schon naiv sein, wenn man glaubt, die würden nicht genauso alles mitlesen, nur weil es nicht offiziell bekannt ist.

Für alle die bis hier her mitgelesen haben, also NSA, Briten und BND, sowie alle ungenannten "Gäste", zur Belohnung nun:
https://www.youtube.com/watch?v=QUefzNi_pX4


Und für alle Deutschen, wie ich, die sich nicht trauen den YouTube-Unblocker downzuloaden, aus Angst vor der GEMA:
Youtube: NEW MODEL ARMY - 51st state live (ProShot) VHS rip
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