Depression: So fing alles an
23.05.2013 um 04:26Meine Kindheit war von väterlicher Gewalt geprägt, weniger gegen mich, mehr gegen meinen Bruder Torsten und meine Mutter. Ich musste häufig miterleben, wie mein Vater meinen Bruder "windelweich" und meine Mutter "krankenhausreif" geschlagen hatte. Meine Mutter wäre beinahe schon gestorben. Es gibt so viele schlimme Erinnerungen, die sich immer und immer wieder wie ein Film vor meinem geistigen Auge abspielen und ich kann die Bilder einfach nicht stoppen. Umso mehr ich versuche diese Bilder zu stoppen, umso intensiver werden diese.
All die Jahre habe ich mit der Liebe meines Bruders und meiner Mutter irgendwie überstanden. Man hat zueinander gehalten, sich gegenseitig gestützt. Doch dann kam der Tag, der meinem Leben den Boden unter den Füßen komplett weg gezogen hatte. Der Tag, an dem mein über allesgeliebter Bruder Torsten das Leben nicht mehr aushielt und sich das Leben nahm. Von einer Sekunde auf die andere war nichts mehr wie vorher. Mein Leben schien von jetzt auf gleich stehen zu bleiben und zu enden. Noch heute, nach fast 17 Jahren, ist der Schmerz und Verlust meines Bruders für mich kaum in Worte zu fassen und auszuhalten.
Ich frage mich so oft: Warum er und nicht ich? Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich meinem Bruder das Leben wieder schenken und dafür meines hergeben. Seither fürchte ich nicht meinen eigenen Tod, sondern vielmehr den Tod der die Meinigen nimmt. Ich leide seither an starken Verlustängsten, die mir teilweise den Verstand rauben und ich in diesen Momenten keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Es zerfrisst mich innerlich.
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