01-wintertraum

Der erste Schnee

Schwer zieht ein Seufzen, Stöhnen
durch den hellen Wintertag;
vor dem Haus die hohen Tannen,
tragen eine schwere weiße Pracht.

Unzählig kleine weiße Flocken
fallen dicht auf Mutter Erde;
wollen tanzen, taumelnd locken -
Sehnsucht dass es kälter werde.

Doch schon die ersten dunklen Flecken
auf dem Feldern hellem Angesicht;
die kleinen Flocken, so will mir scheinen,
leises rufen: Vater Winter, ach verlass uns nicht.

Und Vater Winter, Mutter Erde umfangen
sanft die erste kleine Flockenpracht,
wirbelnd tanzen große Sterne
fröhlich durch die kalte Winternacht.

Oh, wie leuchten da die Kinderaugen,
strahlend großer Diamanten gleich.
Unwissend, doch schon ahnen:
verstehend, hoffnungsvolle Liebe -
macht uns stolz, ja unendlich reich!

Reinhard Blohm