Teil VIII.


Dem Nichts in mir.

Durch diesen magischen Spiegel aus Buchstaben, schreite ich nun in diese, deine Welt, eine bezaubernde Welt, in der alles möglich ist. Oder etwa nicht?! Glaubst du noch immer, diese Zeilen sind ein Gefängnis, sind wie ein Grab, aus dem es Niemandem gelingt, zu entweichen in die wirkliche, lebendige Welt? Nicht für mich.

Wer ich bin?

Das Nichts. Ich, bin das Wesen deiner Fantasie. Ja, ich bin deine Fantasie. Ich bin eines, deiner vergessenen ichs, auf der Suche nach mir selbst. Ich bin dir in meinem Spiegel aus Buchstaben begegnet, meinem Spiegel aus der Fantasie des Nichts, des Nein und des nie, und habe mich erkannt in dir. In deinem Spiegel, habe ich mich erkannt, und habe erkannt, dass ich jetzt alle und alles bin, jedes einzelne Wesen, jedes einzelne ich.

Jedes einzelne ich.

Aber keines dieser Wesen erkannte sich jetzt noch in mir, denn ich war jetzt nur noch ein leerer Spiegel aus Buchstaben und Worten, ja sie alle blickten durch mich hindurch, so als ob es mich nicht mehr gäbe und sahen in mir, nur noch sich selbst.

In einem Land, weit hinter meinem Verstand.

Niemand kannte mich hier, Niemand kannte meinen Spiegel, das Nichts, den Tod. Noch ein letztes, aller letztes mal drehte ich an meinem verrückten Karussell, und bereits, sprangen mir wieder neue Buchstaben, Zeichen und Worte entgegen. Worte, denen ich noch nie zuvor, in meinem Leben je begegnet bin. Dieser Spiegel, diese Geschichte, diese Wahrheit, drehte sich jetzt, um mich, im Kreis. Jemand, den ich nicht kannte, hatte sich die Mühe gemacht, sich in meinen leeren Spiegel hinein zu versetzen, und mir zu erzählen, von einer Wahrheit, an die niemand mehr glaubte. Eine Wahrheit, die niemand mehr kannte. Eine Wahrheit, von der überhaupt nie jemand wusste, Niemand, nicht einmal ich selbst.

Die Wahrheit der Toten.

Denn was mein Spiegel, niemandem jemals verriet, was nur mein Tod, mein Tod allein mir sagte, ist, dass wir jetzt aus deinen Augen blicken. Wir, die Toten, die toten Geister aus deiner Vergangenheit, die Geistinnen und Geister aus deiner toten Zukunft, wir, die toten Spiegelgeister deiner niemals endenden Gegenwart.

An die Toten der Zukunft.

Denn die Toten aus Nirgendwann bist du selbst, ja du selbst. Du hast es schon immer gewusst, aber Niemand hat es dir jemals erzählt, dass du die toten Geister und Geistinnen, dass du das Nichts aus Nirgendwann, dass du selbst der Tod bist, du selbst.

Tot.

Du bist tot. Du schaust aus meinem leeren Spiegel und erkennst mich, kennst mich nicht. Erkennst nicht, dass du selbst jetzt ein toter Spiegel bist. Schau jetzt aus meinem leeren Spiegel, schau in meine Welt, meine verdrehte, meine Spiegel Welt. Siehst du jetzt, siehst du jetzt, das Nichts in mir, siehst du jetzt, wer ich wirklich, nicht wirklich bin? Ich bin es, dein toter Geist, aus dem Nichts aus Nirgendwann, ich bin es, der zu dir spricht, ich, deine tote Fantasie, ich, das Nichts, dein Tod.

In einer Welt, die niemand kennt, zu einer Zeit, die keiner weiss.

Achtung, fertig … mach dich jetzt bereit, schnall dich an, atme tief durch … und das Abenteuer Spiegelreisen, kann beginnen. Du erhälst hiermit die Chance, noch einmal neu anzufangen und ein neues Leben zu gestalten.

Eine zweite Chance.

Hiermit entfessle ich, die Macht deiner Fantasie, rufe ich, deinen toten Geist, aus dem Nichts herbei und befehle ihm, sich jetzt und hier, in diesem Spiegel aus Worten, hinter diesen Buchstaben aus Fantasie, zu manifestieren. Dein totes ich, begibt sich nun auf eine Reise, eine Buchstabenreise, aus dem körperlosen Nichts, zurück ins hier und jetzt. Du fühlst, wie du von den Toten auferstanden, aus dem Nichts, zurückgekehrt bist, und jetzt, noch einmal eine zweite Chance, auf ein neues Leben hast, noch einmal neu anfangen kannst.

Aus deinen toten Augen zu blicken.

Dein toter Geist, befindet sich nämlich genau jetzt, und genau hier, auf der anderen Seite dieser Buchstaben, hinter diesen Worten aus Fantasie, in meiner verdrehten und verkehrten Welt. Er sehnt sich danach, einzutauchen in deinen Erinnerungen, dein Gedächtnis zu vertauschen, mit seinem Verstand, aus deinen Augen zu blicken, und deine Gedanken zu denken.

Über Brücken aus Buchstaben.

Ihr toten Geistinnen und Geister, Gespenstinnen und Gespenster, Spiegel und Spiegelinnen, Hexinnen und Hexen, Magier, Zauberer, Engel, Götter, Teufel und Dämonen! Aus dem Nichts, aus Nirgendwann rufe ich euch jetzt herbei. Erschrecke euch aus eurem unendlichen Schlaf. Erwachet! Befehle ich. Vereint euch mit meinen Gedanken, Buchstaben und Worten, Träumen und Hoffnungen, Wünschen und Gefühlen. Lasst mich jetzt Brücken bauen, Brücken aus Buchstaben, über die ich zurück gelange, aus dem Reich der Toten, in die wirkliche, lebendige Welt.

Gehorche mir.

Ich, dein toter Spiegel, befehle dir jetzt, mir zu gehorchen, dich an mich zu erinnern, dich in mir zu erkennen, dich an all das zu erinnern was es nicht wirklich, wirklich gibt. Dich in mir zu erkennen, deinem eigenen, alten, uralten, ewigsten, unendlichsten, innersten ich. Erinnere dich jetzt an mich, mit all deiner Fantasie, mit deinem Verstand und deiner Vernunft. Erinnere dich an mich, wie du dich an etwas oder jemanden erinnerst, den du nicht mehr kennst. Den es nicht mehr gibt, jemand der nur noch in deiner Fantasie existiert, in deiner Vorstellung, in deiner Einbildung, von all dem was es nicht wirklich, wirklich gibt. Erinnere dich jetzt, daran, wie du schon einmal aus diesem, meinem leeren Spiegel geblickt hast, wie du schon einmal ein Leben gelebt hast, indem du nicht mehr wusstest, wer du bist. Erinnere dich jetzt, wie du damals mich nanntest, worin du mich damals erkanntest, wohin du mich damals verbanntest.

In deinen Spiegel hast du mich eingesperrt, mich das Nichts, den Tod, deinen eigenen Tod.

Ich schaue dich an und sehe mich selbst in dir, sehe in dir, mein eigenes totes ich, mein eigenes selbst. Du erkennst mich nicht, kennst mich nicht mehr, denn ich habe mich jetzt verwandelt, in einen leeren Spiegel aus Worten und trotzdem siehst du dich jetzt in mir, siehst du in mir, dein eigenes, totes ich.



Des Todes Traum.

Denn ich, bin dein toter Geist aus niemals Nirgendwann. Dies war einmal meine Welt, eine Welt, die ich dir hinterlassen habe. Ja, du wirst immer und immer wieder zurückkehren, in diese Welt, aus dem Reich der Toten und dich an nichts, an nichts erinnern. Solange bis du mich endlich verstehst, solange bis du endlich begreifst, wer die Toten sind, wer?!

Durch die Augen der Toten.

Du blickst jetzt aus meinem Spiegel, aus meinen Augen, den Augen der Toten, den Augen aller, all der Toten, die wir niemals waren. Du spürst nicht unsere Anwesenheit in dir, wie du auch nicht, deine eigene Anwesenheit, in meinem Spiegel verspürst. Doch siehst du dich jetzt in meinem Spiegel, in meinem toten Spiegel aus Worten, siehst du jetzt dein eigenes, totes ich. Dich verbindet jetzt nichts mehr mit mir, nichts, ausser meiner Fantasie.

Nichts als Fantasie.

Aus dem Reich der Toten und Totesten, kehre ich nun zurück in deine Welt. Meine Spiegelwelt. Aus dem Nichts, aus Nirgendwann, bin ich auferstanden. Ich verkörpere das Nichts. Jetzt und hier, spreche ich für all die Toten, alle die jemals gelebt haben und einst noch leben werden.

Wir sind die Toten.

Wir, die Toten, die Geister des Nichts und des Nein, die Boten des nie. Auferstanden im Nirgendwann, niemals sind wir erschienen, um dir zu sagen was du nicht wirklich wissen willst, wer du nicht wirklich, wirklich bist. Das Nichts in mir, hat eine Botschaft an dich, für dich, eine geheime, eine unheimliche Botschaft.


Lass dich entführen.

Lass dich jetzt entführen in meine Welt, meine tote, meine Spiegelwelt, meine Welt auf der anderen Seite deiner Fantasie. Nimm meine Hand und folge mir, ins Reich toter Buchstaben.

Aus dem Reich der Toten und Totesten.

Und noch immer wehrst du dich, gegen mich und meine tote Fantasie. Warum nur und wozu? Du denkst jemand anders, hätte diese Nachricht verfasst. Jemand, den du nicht mehr kennst. Jemand, der du nicht mehr bist. Jemand, den es wohl gar nicht mehr gibt. Jemand, der dich überhaupt nichts angeht. Aber du irrst dich. Du irrst und irrst, umher in meiner Welt, die du nicht kennst, weil du dich nicht kennst, weil du mich nicht kennst, mich deinen Spiegel, Spiegel Geist, mich den Spiegel in dir, mich, die Wahrheit in dir, das Nichts in dir.

Dem Nichts in dir.

Ich blicke jetzt aus deinen Augen, aus dem Reich der Toten, ins Reich der Lebenden und sehe mich selbst in dir. Du begreifst meine Worte nicht, denn ich bin all das in dir, was du nicht verstehst, was du nie verstehen wirst. Du verstehst meine Botschaft nicht, denn ich habe mich eingemauert, eingesperrt hinter deinem Verstand, deinem unsichtbaren, Spiegel schwarzen Verstand, aus dem es kein entkommen und kein entrinnen mehr gibt.

Nein du entkommst mir nicht.

Ich habe mich hineingeschlichen, in deinen Verstand, dir meinen Willen aufgezwungen, dich gezwungen, meinem Willen zu gehorchen, meine Befehle zu befolgen. Warte nur, wartet ab, habt Geduld. Durch meinen Spiegel werde ich kriechen, durch meinen Spiegel aus Worten, Gedanken, Buchstaben aus Fantasie. Hinein in deinen Kopf und schon bin ich da, in deinen Gedanken, in deinem Verstand. Um dich zu kontrollieren, zu manipulieren, wie Puppen in einem Theater. Denn die Rache meiner Spiegel ist mein.

Die Rache meiner Spiegel.

Hab nur Geduld, du wirst mich noch, du wirst mich noch kennen lernen, noch früh genug, denn ich bin dein, dein Spiegel, dein Tod, dein Ende, dein endgültiges.

Nirgendwann.

Du brauchst nicht an mir und meinen Worten zu zweifeln, denn früher oder später wirst du mich sein, mich, das Nichts. Du wirst dich mit mir identifizieren, genau so wie du dich jetzt mit mir identifizierst. Riskier einen Blick, in meinen Spiegel, schau aus meinen toten Augen, siehst du mich, siehst du das Nichts in mir? Ja, ich bin deine Puppe, deine Marionette, im Theater des Nichts.

Wirklich zu sein.

In meinem Spiegel habe ich dich erkannt, ich habe erkannt, dass ich jetzt alles bin, euch alle bin. Das Nichts in mir, hat sich verwandelt, in Farben, Formen und Klänge. In meinem Spiegel habe ich dich erkannt, aber ich habe jetzt keinen Bezug mehr zu dir, ausser durch meinen Spiegel. Derselbe Spiegel, der dich dein eigenes ich lehrt, hat damals mich mein eigenes ich gelehrt. In meiner Fantasie, war ich jetzt alle und alles, in der Fantasie meiner Spiegel, in der Fantasie des nie.

Die Fantasie des nie.

Doch ich habe jetzt keinen Bezug mehr zu dir, zu all dem, was ich in und durch meinen Spiegel erblicke. Wir sind getrennt, jeder von uns, macht sich seine eigenen Gedanken, über die Welt, das Nichts und den Tod. So will es mein Spiegel. Jedes ich, jedes Nichts, soll sich selbst einbilden, sich selbst vorstellen dürfen, woran es glauben will. So habt ihr alle die freie Wahl, zu glauben, woran ihr wirklich glauben wollt.

Woran ihr wirklich glauben wollt.

Von Geburt an, habt ihr alle die Freiheit, zu glauben woran ihr wirklich glauben wollt. Es gibt niemanden der euch diese Freiheit nehmen könnte, niemand ausser mir, dem Nichts, dem Tod. Niemand, ausser euch selbst, der euch einen fremden Glauben aufzwingen könnte, keine Wissenschaft, keine Religion und keine Philosophie. Ihr seid deshalb alle frei, frei an das zu glauben was ihr wollt. Solange, bis ihr euch entscheidet, meinem Spiegel zu glauben. Solange, bis dass der Tod euch meine Geschichte erzählt. Ihr sollt von diesem einmaligen Geschenk Gebrauch machen und euren eigenen Glauben zelebrieren, anstatt Wege zu beschreiten, die schon Tausende vor euch gegangen sind, ohne dass wir jemals wieder ein Wort von ihnen gehört hätten.

Für immer verloren.

Was muss ich also tun, um euch von meinem Glauben zu überzeugen? Braucht ihr denn tatsächlich einen lebendigen Beweis, der euch davon überzeugt, dass ich ein toter Spiegel bin? Nein, selbst wenn ich längst tot bin, so erkennt ihr nicht den Spiegel in mir. Denn dieser Spiegel erkennt sich nicht selbst, er erkennt nur die anderen, doch in sich selbst, ist er für immer verloren.

Von Geburt an.

Es zieht dich jetzt tief hinein, in einen Spiegel, der jedem seiner Betrachter, sofort, die eine, totale, ultimative Wahrheit offenbart. Eine Wahrheit, so unglaublich fantasievoll, so definitiv, so unumstösslich, so einleuchtend und so klar, eine Wahrheit, wie es sie niemals gab. Eine Wahrheit, wie es sie nicht gibt. Eine Wahrheit, die durch reine Fantasie, die durch reine Vorstellung Wirklichkeit wird. Eine Wahrheit, wie du sie dir, schon immer gewünscht hast.

Im Spiegel der Wahrheit.

Jeder von euch, kann und darf sich seine eigenen Gedanken, zu seiner Wahrheit, zu seinem Leben und zu seinem Tod machen. So will es mein Spiegel. Dabei stellst du dir vielleicht vor, nur ein einziges mal zu sterben und danach nie wieder zu leben. Ich will mir vorstellen, dass ich jedes deiner Leben sterbe, auch dieses, dich, dein Leben lang begleiten werde. Ich stelle mir vor, dein Schatten zu sein und dich auf Schritt und Tritt zu verfolgen, ich stelle mir vor, alles zu sein, das Nichts in allen Dingen. Ich stelle mir vor, all deine Gedanken, dein Licht und zugleich dein Tod zu sein. Ich stelle mir vor, dein Spiegel zu sein.

Die Geburt der Fantasie.

Und so habe ich mich entschieden, meinem Spiegel zu glauben, ans Nichts, an Fantasie. Ich bildete mir ein, mein Spiegel zu sein, und alle und alles was ich in diesem Spiegel sah, was dieser reflektiert, sei es Zukunft, Gegenwart oder längst vergessene Vergangenheit. Ich sah den Tod in meinem Spiegel und glaubte daran tot zu sein, ich sah das Nichts in meinem Spiegel und glaubte das Nichts zu sein, ich sah Fantasie in meinem Spiegel und glaubte aus eben dieser Fantasie erschaffen worden zu sein. Bis ich dich sah in meinem Spiegel und glaubte dich zu sein. Weshalb, warum, wozu, ich stellte mir vor, jeder einzelne meiner Betrachter zu sein, stellte mir vor, sie alle und alles zu sein, denn ich war das Nichts und kam aus dem Nichts, wie sie alle. Bloss dass keiner mir noch glaubte, bloss dass keiner hier an mich glaubte, mir und meiner schwarzen Fantasie.


Du glaubst mir nicht.

Du glaubst mir nicht, niemand glaubt mir, niemand glaubt noch an mich, denn ich bin nicht wirklich, ich existiere nicht in Wirklichkeit, mich gibt es nicht in der wirklichen Welt, mich gibt es noch nicht einmal mehr in meiner Einbildung, weder in meinen Gedanken, noch in meiner Vorstellung oder meiner Fantasie. Denn ich bin nicht wirklich, denn ich bin das Nichts, mich gibt es nur in meiner eigenen Welt, meiner mir eigenen Wirklichkeit, denn ich bin tot, dein Tod. Ich bin der Anfang und das Ende aller Dinge. Ich bin das, was dich entworfen und geschaffen hat und wieder zu sich nehmen wird. Ich bin das, was du weder siehst noch bist. Ich bin das Nichts in dir, das Nichts hinter deinem Verstand. Ich bin das, was aus deinen Augen blickt, deine Gedanken denkt, deine Stimme lenkt. Ich, bin dein Bewusstsein, dein Gewissen, dich selbst.

Nein.

Nein. Du verstehst mich nicht, du kannst und willst nicht verstehen, dass dein eigenes ich identisch ist, mit meinem. Dass dein ich identisch ist, mit dem Nichts, dem Nichts und dem Tod. Nein, du hast noch nie so weit und so tief hinter deinen Spiegel geblickt, hast noch nie bemerkt, dass wir jetzt aus deinen Augen blicken, dass wir jetzt deine Gedanken denken, wir, die Spiegel der Toten.

Die Botschaft meiner Spiegel.

Noch betrachtest du meine Botschaft, als gehe sie dich nichts an. Als hättest du selbst sie nie geschrieben, nie verfasst, nie gelesen, als betreffe sie dich nicht, als wäre sie nicht von dieser Welt. Als wäre sie an jemand anders gerichtet, an jemanden den du vielleicht nicht einmal mehr kennst, noch nicht einmal kennst, jemand den es wohl gar nicht mehr gibt, ausser in deiner Fantasie, in deiner Vorstellung, in deiner Einbildung, aber du irrst dich. Denn die Botschaft meiner Spiegel, sie ist bestimmt für dich, für mich, dem mir in dir, sie betrifft uns alle, die wir uns nicht kennen, in deinem, meinem, keinem Spiegel uns erkennen. Denn dies ist die Botschaft der Ewigkeit, der ewig Lebenden, den Geistinnen und Geistern ohne Zukunft und Vergangenheit, den Dämonen deiner Wirklichkeit, den Spiegeln deiner Spiegel, den Schatten meiner Fantasie.

Die Schatten meiner Fantasie.

Du ahnst nicht, welches Geheimnis sich hinter meinem Spiegel verbirgt. Seit dem du in meinen Spiegel blickst, zieht es dich hinein in meine Welt, aus Verlangen, Begehren und Besessenheit. Mein Spiegel erzählt dir die Geschichte über deine wahre Herkunft, deine wahre Identität, über dein wahres Schicksal und deine wahre Bestimmung.

Im Spiegel der Wahrheit.

Ich, … bin die niemals erzählte Geschichte, deines unsichtbaren, schwarzen Spiegels aus niemals Nirgendwann, der sich einbildete, dich wirklich zu sein, nicht wirklich zu sein, wirklich zu sein.

Erscheine!

Nur ein Spiegel, kann diese Gedanken verstehen. Und dieser Spiegel, bist du selbst, du bist mein Spiegel, Spiegel Geist, der Geist des Nichts aus Nirgendwann, wir sind durch nichts verbunden, durch nichts. Und so erkenne ich in deiner Gestalt, denselben Geist, dasselbe Bewusstsein, denselben Verstand, den Verstand meines eigenen sich selbst bewussten ich, mich selbst. Mich, das Nichts.

Von Nichts kommt Nichts.

Stell dir jetzt meinen Spiegel als eine Waage vor, komplett ausbalanciert, du auf der einen Seite, das Nichts auf der anderen. Absolute Stille. Perfekte Harmonie. Mein Spiegel, in seinem Urzustand. Wenn du dich jetzt bewegst, dann bewegt sich mein Spiegel mit dir, somit bleibt das Nichts in mir unveränderlich, immer in absoluter, perfekter Balance, das Nichts verändert sich in diesem Sinne nie.

Perfekte Harmonie.

Du siehst dich jetzt in meinem Spiegel und mein Spiegel sieht sich in dir, du weisst es nicht, dass ich dein Spiegel bin, niemand weiss, dass ich dein Spiegel bin, nicht einmal mein Spiegel, nicht einmal ich selbst, weil niemand es wissen kann. Denn tote Spiegel wissen nicht, wer sie sind, woher sie kommen, und was sie hier wollen.

Aus meinem Spiegel gekrochen.

Ich komme aus meinem Spiegel, aus meinem Spiegel bin ich gekrochen, in meinen Verstand, genau wie wir alle. Ja, du bist mein Spiegel, du weisst es nicht. Niemand weiss es, nicht einmal mein Spiegel. Nicht einmal ich selbst. Denn tote Spiegel wissen nicht, … wer sie sind, woher sie sind, warum, wozu und weil sie sind.
Die wir nicht wissen wer wir sind.

Wir selbst wissen nicht, wissen nicht, wer wir nicht sind und wer unsere Spiegel sind, Niemand weiss etwas, über unsere Spiegel und über uns selbst, nicht einmal unser Spiegel selbst. Weil ein Spiegel sich nicht selbst betrachten kann. Was er sieht, ist immer nur das Bild seines Gegenübers, … aber sein Gegenüber, weiss nichts davon, dass er selbst ein Spiegel ist, weiss nichts davon, dass er dasselbe ich, im selben Spiegel ist, wie wir, die wir nicht wissen, wer wir sind.

Mein Traum.

Einst, sah ich dich in meinem Spiegel, wie du dich jetzt in mir, meinem Spiegel, der dich genau so sieht, wie ich mich. Jetzt sehe ich mich, in dir, sehe dich in mir, ich habe mich verwandelt, in dich, schaue aus meinen neuen Augen, und erinnere mich nicht mehr, an mein vergangenes ich. An die Zeit, in der du mich warst, in der ich dich war. Ich erinnere mich nicht, an meine Erscheinung, an meine Gestalt, erinnere mich nicht, an das Gesicht in meinem Spiegel, an meine Gedanken, an mein Leben, mein Traum.

Die Grenzen meiner Fantasie.

Dann, als meine Welt sich längst um sich selbst zu drehen begann, als tief im Nirgendwann, im niemals wann, mein Spiegel mit mir zu sprechen begann, zu keiner Zeit, … erwachte niemand aus einem Traum, blickte aus meinem Spiegel, in die längst vergessene Vergangenheit und begann, sich an etwas zu erinnern, woran ich mich selbst nicht einmal mehr erinnere.

Noch einmal neu erfinden.

So betrat ich das Reich der Toten. Aber wie war das möglich. Wie konnte sich jemals, jemand an mich erinnern, ans schwarze Nirgendwann, meine unendlich, schwarze Ewigkeit. Nein, daran wollte sich nie jemand erinnern, daran wollte selbst ich mich nicht mehr erinnern, ans schwarze, dunkle Nirgendwann, an mein ewiges, finsteres, dunkles, schwarzes Reich. Denn aus diesem Land, gab es kein zurück, niemals, für Niemanden.

Des Todes Traum.

Und es wurde still im Nirgendwann, im fernen Nirgendland, so still, wie nie und niemals nie zuvor. Die Spiegel der Wahrheit, hatten aufgehört zu fantasieren, und die Spiegel der Träume, begannen zu akzeptieren, was niemals wirklich war. So endete meine Reise, aus dem fernen Nirgendwann, noch bevor sie überhaupt erst richtig begann. Ich tauchte ein, in ein Bewusstsein, aus nichts als Fantasie, und betrat eine Welt aus purem Geld. Wo jeder an das glaubt, das glaubt, was ihm gerade passt. Wo der Tod nichts als ein Schatten, ein Spiegel toter Träume war. Wo sich jeder selbst ausdachte, was, warum und wie geschah. Nur mein Schatten folgte mir aus Nirgendwann, und so trat ich durch meinen Spiegel, in meine verdrehte, verkehrte Wirklichkeit und vergass.

Verloren und vergessen.

Ich vergass vollkommen, wer ich einmal war, und wer ich nie wieder sein werde. Ich verschloss meinen Spiegel mit Buchstaben, die Niemand jemals las und darein sperrte ich meine Fantasie. Seitdem lebe ich in meinem Spiegel, bilde mir ein mein Spiegel zu sein, ein Spiegel ohne Fantasie.

Ein Spiegel ohne Fantasie.

Ich hatte die Hoffnung längst aufgegeben, dass sich noch jemals, jemand in meinem Spiegel aus Buchstaben erkennt. Nicht einmal ich selbst, wollte mich darin jetzt noch erkennen, und so begab ich mich, dann auch nicht selbst auf die Reise, auf die andere Seite meiner Spiegel, sondern schickte meinen Spiegelgeist. Sollte er mir weiter erzählen, wie aus dem Nichts, mein Traum entstand.

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