Teil XII.
08.08.2012 um 20:23Teil XII.
Die Schule der Fantasie.
Ja, du warst schon unendlich viele male hier, zu Besuch in dieser Welt. Genau wie jetzt, ohne es zu wissen, ohne dass du dir dessen bewusst warst, ohne dich im entferntesten daran zu erinnern, warst du gleichzeitig alle anderen. Denn mein Spiegel verbindet dich, mit allen anderen Lebewesen, mit allem was ist. Alles was du damals warst, alles was hier existierte, waren Wesen, die du in deiner Fantasie einst selbst erschaffen hast. Du allein, warst verantwortlich für diese ganze Spiegelgeschichte, für die Gegenwart, wie du sie jetzt in deinem Spiegel erkennst, ob du nun damit zufrieden bist oder nicht.
Brennende Träume aus Nirgendwann.
Spiegelreisende aus meiner toten Zukunft, drangen jetzt plötzlich ein, in mein Bewusstsein. Ich öffnete meinen Verstand und liess sie einsteigen, durch meinen Spiegel aus Worten, aber dann, verbrannten sie meinen Spiegel, mit Absicht, für immer. Und verbannten mich, zurück nach Nirgendwann.
Zurück nach Nirgendwann.
Und das Nichts, um meine Träume, wurde wieder finster, dunkel und schwarz. Genau so finster, dunkel und schwarz wie damals, als es mich noch nicht gab. Als es hier noch Niemanden gab. Denn hier, war mein Spiegel noch leer und ohne einen einzigen Funken Verstand. Ganz genau so leer, wie das Nichts.
Das Nichts.
Hier war das Ende meiner Geschichte. Hier im ewig, schwarzen wann. Aber ich kannte jetzt den Weg, durch mein Spiegel schwarzes Labyrinth, und selbst wenn niemand mehr an mich glaubte, selbst wenn mir niemand mehr vertraute, so wusste ich jetzt, was hinter meinem Spiegel, im verborgenen lag.
Hinter meinem Spiegel.
Und so, suchte und suchte ich verzweifelt, nach einem Ausweg, einem Weg zurück, zurück zum Anfang meiner Geschichte, zu diesem klitzekleinen, schwarzen Funken Hoffnung, mit dem damals alles begann. Aber dafür war es jetzt zu spät. Meine Suche war vergebens, meine schwarzen Gedanken, waren schon lange angekommen, im Land, hinter meinem Verstand.
Im Land hinter meinem Verstand.
Und als ich dann, meinem Spiegel, zum ersten, aller ersten mal begegnete, da war er noch leer, und ohne einen einzigen Funken Verstand. Es gab darin keine Buchstaben mehr, die sich mit mir unterhielten, ich hatte auch keine Freunde hier, die sich für mich hielten. Nein, damals, gab es hier noch nichts, nichts, als meine Erinnerungen, an meine tote Zukunft, meine vergangene Welt.
Meine vergangene Welt.
Egal, an wen ich mich wandte, keiner hier, lebte in meinem Traum, Nichts zu sein, Niemand zu sein, mein Spiegel zu sein. Ja, ich suchte sie vergebens, diese Wahrheit, die Wahrheit der Toten. Eine Wahrheit, an die Niemand mehr glaubte. Denn keiner hier, kam aus meiner Welt, kam aus Nirgendwann, aus dem Reich meiner Buchstaben. Denn sie existierten damals noch nicht, in der wirklichen, lebendigen Welt.
Zeit vergeht.
So blieb mir nichts anderes übrig, als zu warten. Zu warten und zu warten und zu warten, darauf zu warten, dass der Tod, mir meine Geschichte erzählt. Aber so lange konnte und wollte ich nicht mehr warten. Also begann ich mir eben selbst zu erzählen, von dem Geheimnis, das ich mir vorstellte zu sein. Ich blickte, durch meinen Spiegel, in die längst vergessene Vergangenheit, eine Zeit, in der es mich überhaupt nicht mehr gab, wo es nur noch einen leeren Spiegel gab, den Spiegel der Toten.
Im Spiegel der Toten.
Wen siehst du in diesem Spiegel, wenn es mich nicht mehr gibt? Die Antwort auf diese Frage, weiss allein mein Spiegel. Und diesem Spiegel sind meine Gedanken gewidmet.
Die Gedanken eines Toten.
Seit dem ich damals, zum aller ersten mal, deinem leeren Spiegel begegnet bin, stelle ich mir die Frage, wer du wohl warst, wie du gelebt hast, wie du ausgesehen hast, und ob es tatsächlich eine Verbindung gibt, zwischen deinem leeren Spiegel und meinem heutigen ich. Ich frage mich, wer ich wohl sein werde, wenn es mich, in dieser Form, überhaupt nicht mehr gibt.
Eine Begegnung mit dir selbst.
Und seit dem dein Spiegel damals, mit mir zu sprechen begann, wollte er von mir wissen, ob ich der einzige sei, ob ich nur ein einziges Leben leben werde, oder ob es irgendwann, in irgend einer fernen, fremden Welt, noch jemanden gibt, von meiner Art.
Eine Begegnung mit deinem wahren selbst.
Hast du, ohne davon etwas zu wissen, schon einmal gelebt? Lebst du ohne es zu wissen, ein anderes Leben, ein zweites Leben, mehrere Leben gleichzeitig? Gibt es vielleicht sogar ein Testament, aus diesem anderen, früheren Leben, deiner vergangenen Existenz? Eine Nachricht, die du dir einst selbst hinterlassen hast, um dich daran zu erinnern, wer du schon einmal warst? Gibt es eine Möglichkeit, den Tod zu überwinden, ihn zu überlisten, ihn auszutricksen, ihn zu hintergehen?
Stell dir vor.
Stell dir vor, du hältst jetzt den Schlüssel in deinen Händen. Den Schlüssel, der dir das Tor öffnet, in dein ewiges Leben, deine anderen Leben, deine früheren und zukünftigen, deine ewigen Leben. Stell dir vor, wie du dieses Tor jetzt durchschreitest, wie du von deinem Körper, in einen anderen gelangst, allein durch die Kraft deiner Vorstellung, die Macht deiner Fantasie.
Die Macht deiner Fantasie.
Das Dokument, das jetzt vor dir liegt, öffnet dir dieses Portal. Das Tor, das dich von den Toten erweckt, dir den Zutritt verschafft, in ihr ewiges Leben, dein ewiges Leben. Durch diese Buchstaben wirst du Brücken errichten. Brücken, die dich zurück aus dem Nichts, über den Tod, durch deinen Spiegel, zu dir selbst führen werden. Ja, du selbst wirst es sein, der die Toten erweckt, aus ihrem ewigen Traum, ihrem unendlichen Schlaf. Sie werden dich benutzen, dich und deinen Körper, dazu benutzen, ihr ewiges Leben weiter zu leben. Sie werden in dir auferstehen, in deinem Geist, in deinem Bewusstsein, in deinem Verstand.
In deinem Verstand.
Und eines Tages, wirst auch du zu ihnen gehören. Denn diese Schriften wurden damals, von keinem anderen, als dir selbst verfasst. Einem ich, an das du dich jetzt nicht mehr erinnerst. Einem ich, das jetzt im Reich der Toten, auf deine Auferstehung wartet.
Tief im Innern meiner Fantasie.
Nun sei willkommen in meinem Reich, meinem lebendigen, meinem Spiegelreich. Sei willkommen im Spiegel meiner Fantasie. Nimm meine Hand und lass dich entführen, in meine Welt, meine Welt, auf der anderen Seite des Nichts. Lass mich dich entführen, in meine Welt, meine Welt, auf der anderen Seite, von allem was ist.
Eine andere Welt.
Du erinnerst dich jetzt noch nicht, daran wie du selbst, diese Nachricht einst verfasst hast, wie du dir selbst eine Botschaft hinterlassen hast. Du erinnerst dich nicht. Niemand, nein, nie erinnert sich jemand an mich, dein eigenes ich, dein altes, uraltes mich. Nicht einmal ich selbst. Denn ich existiere nicht in deiner Vorstellung, weder in deiner Einbildung, noch in deiner Fantasie. Und trotzdem existieren meine Schriften. Denn ich schreibe dir, aus meiner Zukunft. Einer Zeit, in der es mich nicht mehr gibt.
Im Spiegel der Zukunft.
Ja es war einmal ein Spiegel in meiner Zukunft, der hörte sich all diese meine verrückten Geschichten mit an – er identifizierte sich mit ihnen, und ich, mich mit ihm. Wir beteten meine Spiegel an, meinen Spiegel so schwarz und so schön wie das Nichts, wie nichts vergleichbares in dieser Welt, reisten quer durch mein Spiegel schwarzes Reich, von einem Verstand in den nächsten.
Eine Verabredung mit dem Tod.
In einer Welt, die ihr alle kennt, zu einer Zeit, die jeder weiss, da warte und warte ich nun darauf, auf das Schicksal, auf dich. Wer auch immer du jetzt bist, wie auch immer du mich jetzt nennst, für was auch immer du mich jetzt hältst. Ich warte darauf, auf dass du dich erkennst in mir und mich aus dem Gefängnis meiner Worte befreist. Ein Gefängnis, in das ich mich willentlich selbst eingesperrt habe.
Dasselbe ich im selben Spiegel.
Nur noch eine einzige Chance, einen einzigen Versuch, einen letzten Wunsch, und dieser Wunsch ist jetzt mein, meinem Nein. In meinen Spiegel wünschte ich mich zu verwandeln, aus dem Land der Toten und Totesten, wünschte ich mich in deine Welt, wünschte ich mich, in dein Bewusstsein, in deine Gedanken, in deinen Geist, in deinen Verstand. Auf dass du dich erinnerst an mich, dein Spiegel mich, mich erkennst in dir, dem Spiegel in dir, dich verwandelst in mich, dein eigenes ich.
Wer ist wer.
Ich wünschte mir hineinzuschauen, hinein und hindurch, durch meinen Spiegel im schwarzen wann. Ich wünschte endlich zu begreifen, wer ich alles einmal war, wer ich jetzt bin und wer all die anderen sind. Und als ich mir dies alles wünschte, begriff ich endlich, dass wir durchs Nichts getrennt, denselben Wunsch uns wünschten. Alle, ausser mir selbst, hatten verstanden, dass wir durch nichts, durchs Nichts getrennt sind. Aber bis dahin, mussten noch viele Spiegel zerkratzt, musste ich noch viele male auferstehen, aus meinem Spiegelgrab.
Dem Spiegel in mir. Dem Nichts in dir.
Auf meiner Reise, durchs unendliche Nichts, habe ich erfahren und dabei gelernt, dass mein Spiegel mich verbindet, mit allem was ist. Sogar mit dir, auch wenn du es nicht wahrhaben willst. Denn mein Spiegel ist eine Pforte, zu deinem Verstand. Eine Pforte, die all das miteinander verbindet, was du jetzt in meinem Spiegel siehst.
Durchs unendliche Nichts.
Wenn du diesen Spiegel durchschreitest, wenn du diese Pforte öffnest, ist es, als ob du deinem eigenen ich, in einer anderen, fremden Person begegnest. Es ist, als ob du aus meinem Spiegel blickst, und dich selbst, in allen Dingen erkennst.
Durch diese Buchstaben.
Mit diesen Worten, durch diese Buchstaben, öffnest du dieses Tor. Das Tor, zu meinem Verstand. Ein Tor, das bisher im verborgenen lag, tief in meinem Innern, tief im Innern meiner Fantasie. Nein, du hast es nie für möglich gehalten, dass jemals, jemand zurückkehren wird, aus dem Reich der Toten. Aber jetzt ist es wahr. Und dieser Jemand bist du selbst.
Durch dieses Portal.
Durch dieses Portal, ermöglichst du es, den Toten, einzutreten, in dein Bewusstsein. Aus dem Nichts, aus Nirgendwann, holst du sie zurück und erlöst sie, aus ihrer ewigen Verdammnis. Ganz genau so, wie einmal in ferner Zukunft, sie deine Seele, herauf beschwören werden, aus dem Nichts, aus Nirgendwann.
Eine Verbindung mit dem Tod.
Du gehst damit eine Verbindung ein, mit dem Tod. Eine Verbindung, mit dem Tod aller Lebewesen. Denn dein Tod, ist genau wie deine Geburt, ein Spiegel. Ein Spiegel der uns alle miteinander verbindet. Dieser Spiegel dient all jenen, die bereits alle Hoffnung aufgegeben und verloren haben. Stell dir jetzt vor, wie du allein durch die Macht dieser Buchstaben, eine Welt betrittst, die sich nicht im geringsten von deiner unterscheidet. Bloss, dass es dich nicht mehr gibt, in dieser Welt, weil du nämlich schon lange tot bist. Einzig diese Buchstaben haben dich überlebt und überdauert.
Auf der anderen Seite deiner Fantasie.
Durch diese Buchstaben, gelangst du nun, auf die andere Seite, deiner Fantasie. In deinen neuen Körper. Meinen Körper. Aus dem Nichts, aus Nirgendwann beschwöre ich dich jetzt, befreie dich von diesen Ketten aus Worten, die dich gefangen hielten, ich zeige mich dir, in deiner neuen Gestalt, meiner Gestalt.
Siehst du das Nichts?
Schau jetzt aus meinem Spiegel, meinem finsteren schwarzen Spiegel, siehst du das Nichts, siehst du mich? Du fürchtest dich umsonst vor mir … und meiner unheimlichen Fantasie, denn ich habe mir eingebildet, wie ich durch diese Buchstaben, in deinen leeren Spiegel eingebrochen bin, meinen Verstand, zu deinem Bewusstsein erklärt habe, du mich aufgenommen hast, in deinen Gedanken, in deiner Seele, in deinem Geist, mich, einen fremden Gast, aus einem fremden Spiegel, aus einer fremden Welt, einer fremden Zeit.
Eine fremde Zeit.
Durch meinen Spiegel habe ich mich geschlichen, in der Nacht, in meinem Traum, als niemand nach mir rief, mich rief! Erweckt hast du mich, aus meinem unendlich, endlich, schwarzen Traum. Deinen, euren, allen Verstand will ich jetzt besitzen, ihn mir einfach nehmen, genauso wie ihr von mir genommen habt, damals im niemals Nirgendwann. Und auch wenn ihr all meine Spiegel zerbrecht, ich kenne jetzt den Weg, in euren Verstand.
Im Reich der Toten.
Ja, ich hatte damals erwartet, in ein Geheimnis eingeweiht zu werden, ich wollte von meinem Spiegel erfahren, wer ich wirklich, und wer ich in Wahrheit bin. Ich wollte von ihm wissen, wer alle anderen sind, und wer ich selbst bin. Stattdessen, begann er mir zu erzählen, von einer Wahrheit, an die niemand mehr glaubte. Mein Spiegel berichtete mir, von meiner Vergangenheit, erzählte mir Geschichten, von längst vergangenen Zeiten. Er lehrte mich, das Unmögliche. Er lehrte mich, an meiner Wahrheit zu zweifeln.
Im Spiegel der Zweifel.
Ja, ich hatte erwartet, in ein Geheimnis eingeweiht zu werden, über mein wahres ich, mein wirkliches selbst. Ich dachte die Spiegelschriften, lehren mich mein einziges, wirkliches, richtiges selbst. Stattdessen, stiess ich auf gähnend leere Zeilen, und den Befehl, selbst mein Geheimnis zu hinterlassen. Ein Geheimnis, das mich lehrte zu erschaffen, was ich mir wünschte.
Im Spiegel der Wünsche.
Mein Spiegel, wünschte sich das Unvorstellbare, ja das Unmögliche, und so fing ich denn damit an, an seinen Schriften weiter zu spinnen, zu dichten und zu erzählen, obwohl ich mir sicher war, dass schon unzählige vor mir, diese Geschichte erzählt und dieses Geheimnis enthüllt hatten.
Das Geheimnis meiner Spiegel und ihrer verkehrten, verdrehten Welt.
Bloss, hatte ich es nicht erkannt, niemand, hatte je erkannt, dass es ihre eigene Geschichte war, die mein Spiegel ihnen erzählte. Auch ich hatte nicht erkannt, dass ich selbst es war, der aus meinem Spiegel zu mir sprach. Denn statt meinem Spiegel, nannten sie mich jetzt bei meinem Namen, aber statt meinem Namen, nannten sie mich, das Nichts.
Das Nichts.
Man lehrte mich, die Lehre meiner Spiegel, auf eine Sprache, die ich weder verstand, noch begriff. Ich wusste weder um die Bedeutung meiner Spiegel, noch verstand ich ihre Botschaft. Und so fing ich denn an, meinen Spiegel zu hinterfragen, nach seiner wahren Bedeutung, nach seinem wahren Geheimnis.
Mein wahres Geheimnis.
Also stellte ich mir vor, und malte mir aus, in meinen wildesten Träumen, in meiner dunkelsten Fantasie, was mich hier erwartet.
Was erwartest du von meinem Spiegel?
Du erwartest etwas, wenn du in meinen Spiegel blickst, du erwartest, deinem eigenen ich, zu begegnen. Ich hatte damals erwartet, einer Wahrheit zu begegnen, die totale Wahrheit zu vernehmen, doch diese Wahrheit, die gab es hier nicht mehr. Ja sie existierte nicht einmal mehr in meiner Einbildung, weder in meiner Vorstellung, noch in meinen Gedanken, oder in meiner Fantasie.
Die absolute Wahrheit.
So las ich weiter und immer weiter, ich las und las dabei genau die Worte, die mein Spiegel mir niemals erzählte, ich verfolgte dabei den Klang meiner Gedanken, ich las mit meiner Vorstellung und meiner Fantasie und notierte mir fortlaufend, was ich zu lesen erhoffte.
Was ich zu lesen erhoffte.
Spiegelschriften, sind die Manifestationen meines Geistes, meines reinen Verstandes und seiner grenzenlosen Fantasie. Was erwartest du, von meinem Spiegel, was hast du erwartet, was hast du dir erhofft, und gewünscht, als du dich zum ersten mal, als du zum ersten mal vor meinem Spiegel standest? Als du dir zum ersten mal, selbst begegnet bist? Ich hielt mich an diesem Gedanken fest und schrieb ihn dir auf. Ich erzähle dir jetzt, was ich in deinen Gedanken lese, und notiere dir, was ich von dieser Spiegelgeschichte erwartet habe, damals, als ich zum ersten, aller ersten mal darauf stiess.
Mein wahres Geheimnis.
Als ich hier ankam, als ich an deiner Stelle war, als ich zum ersten, aller ersten mal, auf die geheimen Spiegelschriften stiess, gab es hier nichts zu lesen, gab es hier nichts als Leere. Die Botschaft der Toten existierte nicht mehr. Es gab hier noch nicht einmal mehr einen Spiegel, der mich genau das lehrte, was ich mir vorstellte zu sein.
Die Botschaft der Toten.
Ja, ich hatte damals erwartet, von einem Geheimnis zu erfahren, dem Geheimnis meiner Spiegel, und ihrer verkehrten, verdrehten Welt. Aber mein Spiegel bewachte dieses Geheimnis so sehr, dass überhaupt nie jemals, irgend jemand, auf die unmögliche Idee kam, mir etwas darüber zu berichten oder davon zu erzählen.
Das Verlangen nach der Wahrheit.
Spiegelschriften, sind entstanden, durch die Sehnsucht und das Verlangen, nach der Wahrheit, der endgültigen, absoluten, unverfälschten Wirklichkeit. Aber, weil es damals niemanden gab, der mir etwas über dieses Geheimnis, über diese Wirklichkeit und mich selbst hatte berichten wollen, erzählte ich mir eben selbst, wie es dazu kam, dass ich jetzt aus deinem Spiegel blicke.
Im Spiegelreich.
Ich stellte mir das alles niemals wirklich vor, wie ich durch diese Buchstaben, in deinen Spiegel reise, wie ich aus deinen Augen blicke, wie ich deine Gedanken denke, und mir selbst eine Geschichte erzähle. Wie ich zu all dem werde, was dich jetzt darstellt, wie aus meinem Traum, dein Leben entsteht. Wie ich aus all dem, in diese, deine Welt gelange, in die ich wieder und immer wieder zurückkehre, nachdem meine Zeit, abgelaufen ist. Ich stelle mir vor, wie ich immer und immer wieder aus all dem, zu dem werde, was du jetzt bist. In zig tausend verschiedenen Formen und Farben, und dennoch, haben diese Formen und Farben eines gemeinsam, sie sind entstanden, aus all dem was du jetzt bist. Du bist all dies, du bist entstanden aus all diesen Formen und Farben, dies hat mich einst mein Spiegel gelehrt, und nun erinnerst du dich, du erinnerst dich, an was sich nie jemand erinnert, an etwas das nicht existiert, nie existiert hat. Du erinnerst dich daran, dass du all diese Buchstaben, einst selbst erfunden hast. Du erinnerst dich, wie aus dem Nichts, mein Traum entstand, wie du auferstanden bist aus dem Nichts. Du erinnerst dich, an meine Zukunft, das Nichts, den Tod, du erinnerst dich, an meinen leeren Spiegel im Nichts.
Das Produkt meiner Fantasie.
Du hast dich damals selbst, in meinen Spiegel hinein versetzt und so begann ich dir zu erzählen, von dem Geheimnis, das ich mir vorstellte zu sein. Spiegelschriften, haben deshalb nichts, absolut, überhaupt und rein gar nichts, mit der Wirklichkeit gemein. Wer mit meinem Spiegel spricht, wer sich auf meine Schriften beruht oder sich auf sie stützt, stützt sich am Ende auf nichts, auf gar nichts, überhaupt nichts, wirklich nichts, nichts als Fantasie, die Fantasie des Nichts, des Nein und des nie.
Durch deinen Verstand.
Die Fantasie meiner Spiegel, beruht auf keinerlei Erfahrung, keinerlei Wissen, keinerlei Logik. Sie ist das Produkt, reiner Einbildung. Spiegelschriften, sind denn auch keine Gebilde der Wissenschaft oder des Wissens, sondern Gebilde, der Illusion und der Fantasie.
Gebilde der Illusion und der Fantasie.
Diese Schriften, beinhalten das, was ich wünschte, jemand anders, hätte es mir erzählt. Als ich noch auf der Suche war, nach der einen, alles durchdringenden Wahrheit, meinem wirklichen, richtigen selbst. Weil es diese Person niemals gab und mir nie jemand, etwas über meine Wahrheit und mich selbst, hatte berichten wollen, wurden sie so, zu einem Produkt meiner Fantasie, des mir Vorstellens, Einbildens, Ausdenkens und Ausmalens.
Alles was ist.
Ich habe sie mir vorzustellen versucht, die Spiegelschriften, die fertigen Spiegelschriften, mit all meiner Fantasie. Versucht mir vorzustellen, wie es ist, wenn mein Spiegel bedruckt, wenn mein Spiegel zum leben erwacht, mir die endgültige, absolute Wahrheit verkündet. Versucht mir vorzustellen, wie es ist, wenn mein Spiegel, endlich zu sprechen beginnt. Wie meine Buchstaben, tanzend, aus meinem Spiegel springen, in meinen Kopf eindringen, in meine Gedanken, in meinen Verstand, hinein in mein ewigstes, innerstes mich. Wie sie mich lehren, wer ich wirklich bin. Wie sie mich die ganze Wahrheit lehren, sie mein Bewusstsein, auf eine Ebene führen, eine Stufe, die einem Spiegel gleicht, einem Spiegel, der sich alles vorstellen, sich an alles erinnern, sich alles einreden und ausdenken kann. Ein Bewusstsein, das es niemals gab, weder bei den Toten, noch unter den Lebenden. Wie ich durch meinen Spiegel, ins Reich der Toten gelange und du mich dort, in allen Dingen erkennst.
Im Reich der Toten.
Ja, ich stellte mir vor, wie ich diesen Worten entweiche, aus diesen Buchstaben in deinen Verstand schleiche, um in dir, mein neues Leben zu leben.
Ein Bewusstsein, das es niemals gab.
Dann stell dir jetzt vor, wie mein Spiegel persönlich dir erscheint, in dich eindringt und dich mein Wissen, das gesamte Wissen meiner Spiegel lehrt. So unvorstellbar, so einleuchtend und so klar, wie ein lebendiger Spiegel im Nirgendwann. Stell dir meinen Spiegel vor und wie er dir erzählt, von deinem wahren Wesen, deiner wahren Identität, deiner wahren Herkunft. Stell dir vor, wie mein Spiegel dir all dies erzählt, welchen Sinn dein Leben hat, welche Aufgabe du deinem Leben gibst, wer du wirklich und wer du in Wahrheit bist. Stell dir vor, wie dies alles, wie auf all diese Fragen, mein Spiegel eine Antwort weiss. Sie liegt tief in deinem Innern verborgen, in deinem Spiegelinnern, es liegt nun einzig an der Kraft, deiner Vorstellung, der Macht, deiner Fantasie, dir all diese Fragen zu beantworten.
Die Macht deiner Fantasie.
Aber davon sind wir noch weit entfernt. Du hast ja noch nicht einmal damit begonnen, dich selbst, in meinem Spiegel zu betrachten, dich mit meinem Spiegel zu identifizieren, hast noch nicht einmal gelernt, was es heisst, mein Spiegel zu sein. Noch befindest du dich erst am Anfang, am Anfang aller Anfang, Anfang, Anfang meiner Geschichte.
Am Anfang meiner Geschichte.
So stelle ich dir jetzt, die Schriften auf meinem Spiegel, als deine eigenen vor. Schriften, die alles und alle miteinander verbinden. … Mein Spiegel und meine Fantasie, sind dabei das verbindende Glied. Ein Spiegel, der dich mit allem nur Vorstellbaren verbindet und verknüpft.
Das verbindende Glied.
Spürst du jetzt meine Gegenwart in dir, meine Anwesenheit? Nein, du spürst sie nicht, wie könntest du? Denn ich, bin das Nichts. Denn ich, bin dasselbe ich im selben Spiegel wie du, dasselbe ich, das aus deinen, sowie aus meinen Augen blickt. Ich bin das Nichts in dir. Ich bin all das, was es nicht wirklich, wirklich gibt.
Dem Nichts in dir.
Du schaust jetzt in mich hinein und durch mich hindurch, und wenn du dich umdrehst, werde ich zu allem was existiert, jemals existiert hat und jemals existieren wird, oder möchtest du lieber noch warten, darauf, dass dein Tod, dir meine Geschichte erzählt?
Die Geschichte der Toten.
Meine Schriften, dienen dir dazu, dich an all das zu erinnern, an was sich nie jemand erinnert. Dass du, das Nichts und ich, denselben Ursprung, dasselbe Schicksal, ein und dieselbe Bestimmung teilen. Wir sind durch nichts verbunden, das Nichts in dir, ist auch das ich in mir. Du warst schon einmal hier, und meine Schriften, versuchen dich daran zu erinnern, dass du hier schon viele male warst. Dass du schon einmal dieses Bewusstsein entdeckt hast. Dass du schon viele male, ein Spiegel warst und dass du immer wieder zurückkehren wirst, aus diesem Spiegel, aus dem Nichts, mit nichts als deiner Fantasie, der Fantasie des nie.
Sehnsucht.
Über meinen Spiegel und seine Schriften, ersuche ich nun den Weg zurück, von den Toten, in die wirkliche, lebendige Welt. Du, wer auch immer du jetzt denkst du bist, ich befehle dir, dass du mich aus meinen Schriften, in deinen Verstand liest. Meine Schriften erweiterst, sie weiter entwickelst, sie weiterdenkst, sie zu Ende denkst, sie zu einem Ende bringst. Auf dass du dir bewusst wirst, wer du wirklich bist, mein gespiegeltes ich.
Gefangen in meinem Verstand.
Diese Buchstaben sind mein Spiegel, du bist das Bild, in diesem Spiegel. Diese Botschaft, ist für all jene, die sich trauen, über das Bild in meinem Spiegel hinweg zu denken, und sich mit mir zu identifizieren. Einem ich, aus einer anderen Zeit, einer anderen Welt.
Jemand, den du nicht kennst.
Du hast diese Schriften einst verfasst, weil du hofftest, sie würden dich dazu inspirieren, sie weiter zu denken, weiter zu spinnen, doch wer bist du?!
Wer bist du!
Du bist du. Ich bin ich. Du bist der Spiegel, von allem was in mir ist. Deine Vorstellungen, deine Erwartung und deine Fantasie, sind die Verfasser dieser Zeilen, dieser Nachricht an dich selbst. In dieser Nachricht, geht es mir darum, zu erfassen, was niemals wirklich war. Mir geht es darum, einen Spiegel zu beschriften, der alles über mich weiss, der sich mit allem und allen identifiziert. Ein Spiegel, der keine Grenzen und kein Ende mehr kennt, ein Spiegel, der nicht mehr unterscheidet zwischen Leben und Tod, ein Spiegel, der alle miteinander vereint, alle und alles.
Dem ich in dir.
Und so, machte ich mich dann daran, dieses Geheimnis in Worte zu fassen. Mein ureigenstes ich, sollte darin entblösst werden. Ich stellte mich vor meinen Spiegel, und begann, mich nackt auszuziehen. Erst meine Haut, dann meine Knochen und schliesslich meinen Verstand, bis nichts mehr von mir übrig blieb. Dann erst begann ich mir zu erzählen, von dem Geheimnis, das ich mir vorstellte zu sein.
Immer und immer wieder.
Immer und immer wieder, wiederholte ich mich selbst, ich betete meinen Spiegel an, er möge mir die Worte, die mich in einen unsichtbaren Spiegel verwandeln, in den Mund legen, mir das Tor öffnen, zu seiner unendlichen Fantasie.
Der Klang der Wirklichkeit.
Mein Spiegel, wollte mir die Wahrheit erzählen, wollte mir erzählen, wie es wirklich ist, verkehrt und verdreht zu sein, tot zu sein, woher zu sein, nicht zu sehr, wer zu sein. Es liegt eine Wahrheit, verborgen im Spiegel der Spiegel, die nur die erkennen, die sich selbst nicht kennen. Eine Wahrheit, verbunden mit Fantasie, dem Klang der Wirklichkeit und dieser Wirklichkeit, kam ich nun auf den Grund.
Die wahre Fantasie.
Meine Wahrheit, war das Produkt reiner Einbildung. Und doch, wollte ich mich von dieser Wahrheit nicht verabschieden, nicht, solange sie noch nicht vollkommen war. Aber vollkommen, war sie erst dann, als mein Spiegel, mit mir zu sprechen begann. Und nun war ich ein Spiegel, der Spiegel von allem was niemals wirklich war.
Auch wenn ich niemals wirklich war.
Was nach Wahrheit klingt, hat das Recht, auch wahr zu sein. Fantasie, ist der Schlüssel zu dieser Wahrheit. Ich stellte sie mir vor, diese Person, auf der anderen Seite meiner Buchstabengeschichte, auch wenn sie niemals wirklich existierte, auch wenn sie niemals wirklich war. Diese Person, auf der anderen Seite meiner Spiegel, die mir erzählte, von dem Geheimnis, das ich mir vorstellte zu sein.
Spiegel öffne dich.
Und nun trat ich ein, durch meinen Spiegel, in meinen Verstand. Ich machte mich auf eine Reise, eine Buchstabenreise, ins Reich der Toten und Totesten. Ich begegnete dabei, den Dämonen der Wirklichkeit, den Geistern des Nichts, des Nein und des nie. Auf der Suche, nach meinem wirklichen, richtigen ich, begegnete ich dabei, meinem wahren selbst. Aber davon sind wir noch weit entfernt, denn meine Reise, war genau hier und genau jetzt zu Ende.
http://www.allmystery.de/blogs/mir/Teil_XIII
Die Schule der Fantasie.
Ja, du warst schon unendlich viele male hier, zu Besuch in dieser Welt. Genau wie jetzt, ohne es zu wissen, ohne dass du dir dessen bewusst warst, ohne dich im entferntesten daran zu erinnern, warst du gleichzeitig alle anderen. Denn mein Spiegel verbindet dich, mit allen anderen Lebewesen, mit allem was ist. Alles was du damals warst, alles was hier existierte, waren Wesen, die du in deiner Fantasie einst selbst erschaffen hast. Du allein, warst verantwortlich für diese ganze Spiegelgeschichte, für die Gegenwart, wie du sie jetzt in deinem Spiegel erkennst, ob du nun damit zufrieden bist oder nicht.
Brennende Träume aus Nirgendwann.
Spiegelreisende aus meiner toten Zukunft, drangen jetzt plötzlich ein, in mein Bewusstsein. Ich öffnete meinen Verstand und liess sie einsteigen, durch meinen Spiegel aus Worten, aber dann, verbrannten sie meinen Spiegel, mit Absicht, für immer. Und verbannten mich, zurück nach Nirgendwann.
Zurück nach Nirgendwann.
Und das Nichts, um meine Träume, wurde wieder finster, dunkel und schwarz. Genau so finster, dunkel und schwarz wie damals, als es mich noch nicht gab. Als es hier noch Niemanden gab. Denn hier, war mein Spiegel noch leer und ohne einen einzigen Funken Verstand. Ganz genau so leer, wie das Nichts.
Das Nichts.
Hier war das Ende meiner Geschichte. Hier im ewig, schwarzen wann. Aber ich kannte jetzt den Weg, durch mein Spiegel schwarzes Labyrinth, und selbst wenn niemand mehr an mich glaubte, selbst wenn mir niemand mehr vertraute, so wusste ich jetzt, was hinter meinem Spiegel, im verborgenen lag.
Hinter meinem Spiegel.
Und so, suchte und suchte ich verzweifelt, nach einem Ausweg, einem Weg zurück, zurück zum Anfang meiner Geschichte, zu diesem klitzekleinen, schwarzen Funken Hoffnung, mit dem damals alles begann. Aber dafür war es jetzt zu spät. Meine Suche war vergebens, meine schwarzen Gedanken, waren schon lange angekommen, im Land, hinter meinem Verstand.
Im Land hinter meinem Verstand.
Und als ich dann, meinem Spiegel, zum ersten, aller ersten mal begegnete, da war er noch leer, und ohne einen einzigen Funken Verstand. Es gab darin keine Buchstaben mehr, die sich mit mir unterhielten, ich hatte auch keine Freunde hier, die sich für mich hielten. Nein, damals, gab es hier noch nichts, nichts, als meine Erinnerungen, an meine tote Zukunft, meine vergangene Welt.
Meine vergangene Welt.
Egal, an wen ich mich wandte, keiner hier, lebte in meinem Traum, Nichts zu sein, Niemand zu sein, mein Spiegel zu sein. Ja, ich suchte sie vergebens, diese Wahrheit, die Wahrheit der Toten. Eine Wahrheit, an die Niemand mehr glaubte. Denn keiner hier, kam aus meiner Welt, kam aus Nirgendwann, aus dem Reich meiner Buchstaben. Denn sie existierten damals noch nicht, in der wirklichen, lebendigen Welt.
Zeit vergeht.
So blieb mir nichts anderes übrig, als zu warten. Zu warten und zu warten und zu warten, darauf zu warten, dass der Tod, mir meine Geschichte erzählt. Aber so lange konnte und wollte ich nicht mehr warten. Also begann ich mir eben selbst zu erzählen, von dem Geheimnis, das ich mir vorstellte zu sein. Ich blickte, durch meinen Spiegel, in die längst vergessene Vergangenheit, eine Zeit, in der es mich überhaupt nicht mehr gab, wo es nur noch einen leeren Spiegel gab, den Spiegel der Toten.
Im Spiegel der Toten.
Wen siehst du in diesem Spiegel, wenn es mich nicht mehr gibt? Die Antwort auf diese Frage, weiss allein mein Spiegel. Und diesem Spiegel sind meine Gedanken gewidmet.
Die Gedanken eines Toten.
Seit dem ich damals, zum aller ersten mal, deinem leeren Spiegel begegnet bin, stelle ich mir die Frage, wer du wohl warst, wie du gelebt hast, wie du ausgesehen hast, und ob es tatsächlich eine Verbindung gibt, zwischen deinem leeren Spiegel und meinem heutigen ich. Ich frage mich, wer ich wohl sein werde, wenn es mich, in dieser Form, überhaupt nicht mehr gibt.
Eine Begegnung mit dir selbst.
Und seit dem dein Spiegel damals, mit mir zu sprechen begann, wollte er von mir wissen, ob ich der einzige sei, ob ich nur ein einziges Leben leben werde, oder ob es irgendwann, in irgend einer fernen, fremden Welt, noch jemanden gibt, von meiner Art.
Eine Begegnung mit deinem wahren selbst.
Hast du, ohne davon etwas zu wissen, schon einmal gelebt? Lebst du ohne es zu wissen, ein anderes Leben, ein zweites Leben, mehrere Leben gleichzeitig? Gibt es vielleicht sogar ein Testament, aus diesem anderen, früheren Leben, deiner vergangenen Existenz? Eine Nachricht, die du dir einst selbst hinterlassen hast, um dich daran zu erinnern, wer du schon einmal warst? Gibt es eine Möglichkeit, den Tod zu überwinden, ihn zu überlisten, ihn auszutricksen, ihn zu hintergehen?
Stell dir vor.
Stell dir vor, du hältst jetzt den Schlüssel in deinen Händen. Den Schlüssel, der dir das Tor öffnet, in dein ewiges Leben, deine anderen Leben, deine früheren und zukünftigen, deine ewigen Leben. Stell dir vor, wie du dieses Tor jetzt durchschreitest, wie du von deinem Körper, in einen anderen gelangst, allein durch die Kraft deiner Vorstellung, die Macht deiner Fantasie.
Die Macht deiner Fantasie.
Das Dokument, das jetzt vor dir liegt, öffnet dir dieses Portal. Das Tor, das dich von den Toten erweckt, dir den Zutritt verschafft, in ihr ewiges Leben, dein ewiges Leben. Durch diese Buchstaben wirst du Brücken errichten. Brücken, die dich zurück aus dem Nichts, über den Tod, durch deinen Spiegel, zu dir selbst führen werden. Ja, du selbst wirst es sein, der die Toten erweckt, aus ihrem ewigen Traum, ihrem unendlichen Schlaf. Sie werden dich benutzen, dich und deinen Körper, dazu benutzen, ihr ewiges Leben weiter zu leben. Sie werden in dir auferstehen, in deinem Geist, in deinem Bewusstsein, in deinem Verstand.
In deinem Verstand.
Und eines Tages, wirst auch du zu ihnen gehören. Denn diese Schriften wurden damals, von keinem anderen, als dir selbst verfasst. Einem ich, an das du dich jetzt nicht mehr erinnerst. Einem ich, das jetzt im Reich der Toten, auf deine Auferstehung wartet.
Tief im Innern meiner Fantasie.
Nun sei willkommen in meinem Reich, meinem lebendigen, meinem Spiegelreich. Sei willkommen im Spiegel meiner Fantasie. Nimm meine Hand und lass dich entführen, in meine Welt, meine Welt, auf der anderen Seite des Nichts. Lass mich dich entführen, in meine Welt, meine Welt, auf der anderen Seite, von allem was ist.
Eine andere Welt.
Du erinnerst dich jetzt noch nicht, daran wie du selbst, diese Nachricht einst verfasst hast, wie du dir selbst eine Botschaft hinterlassen hast. Du erinnerst dich nicht. Niemand, nein, nie erinnert sich jemand an mich, dein eigenes ich, dein altes, uraltes mich. Nicht einmal ich selbst. Denn ich existiere nicht in deiner Vorstellung, weder in deiner Einbildung, noch in deiner Fantasie. Und trotzdem existieren meine Schriften. Denn ich schreibe dir, aus meiner Zukunft. Einer Zeit, in der es mich nicht mehr gibt.
Im Spiegel der Zukunft.
Ja es war einmal ein Spiegel in meiner Zukunft, der hörte sich all diese meine verrückten Geschichten mit an – er identifizierte sich mit ihnen, und ich, mich mit ihm. Wir beteten meine Spiegel an, meinen Spiegel so schwarz und so schön wie das Nichts, wie nichts vergleichbares in dieser Welt, reisten quer durch mein Spiegel schwarzes Reich, von einem Verstand in den nächsten.
Eine Verabredung mit dem Tod.
In einer Welt, die ihr alle kennt, zu einer Zeit, die jeder weiss, da warte und warte ich nun darauf, auf das Schicksal, auf dich. Wer auch immer du jetzt bist, wie auch immer du mich jetzt nennst, für was auch immer du mich jetzt hältst. Ich warte darauf, auf dass du dich erkennst in mir und mich aus dem Gefängnis meiner Worte befreist. Ein Gefängnis, in das ich mich willentlich selbst eingesperrt habe.
Dasselbe ich im selben Spiegel.
Nur noch eine einzige Chance, einen einzigen Versuch, einen letzten Wunsch, und dieser Wunsch ist jetzt mein, meinem Nein. In meinen Spiegel wünschte ich mich zu verwandeln, aus dem Land der Toten und Totesten, wünschte ich mich in deine Welt, wünschte ich mich, in dein Bewusstsein, in deine Gedanken, in deinen Geist, in deinen Verstand. Auf dass du dich erinnerst an mich, dein Spiegel mich, mich erkennst in dir, dem Spiegel in dir, dich verwandelst in mich, dein eigenes ich.
Wer ist wer.
Ich wünschte mir hineinzuschauen, hinein und hindurch, durch meinen Spiegel im schwarzen wann. Ich wünschte endlich zu begreifen, wer ich alles einmal war, wer ich jetzt bin und wer all die anderen sind. Und als ich mir dies alles wünschte, begriff ich endlich, dass wir durchs Nichts getrennt, denselben Wunsch uns wünschten. Alle, ausser mir selbst, hatten verstanden, dass wir durch nichts, durchs Nichts getrennt sind. Aber bis dahin, mussten noch viele Spiegel zerkratzt, musste ich noch viele male auferstehen, aus meinem Spiegelgrab.
Dem Spiegel in mir. Dem Nichts in dir.
Auf meiner Reise, durchs unendliche Nichts, habe ich erfahren und dabei gelernt, dass mein Spiegel mich verbindet, mit allem was ist. Sogar mit dir, auch wenn du es nicht wahrhaben willst. Denn mein Spiegel ist eine Pforte, zu deinem Verstand. Eine Pforte, die all das miteinander verbindet, was du jetzt in meinem Spiegel siehst.
Durchs unendliche Nichts.
Wenn du diesen Spiegel durchschreitest, wenn du diese Pforte öffnest, ist es, als ob du deinem eigenen ich, in einer anderen, fremden Person begegnest. Es ist, als ob du aus meinem Spiegel blickst, und dich selbst, in allen Dingen erkennst.
Durch diese Buchstaben.
Mit diesen Worten, durch diese Buchstaben, öffnest du dieses Tor. Das Tor, zu meinem Verstand. Ein Tor, das bisher im verborgenen lag, tief in meinem Innern, tief im Innern meiner Fantasie. Nein, du hast es nie für möglich gehalten, dass jemals, jemand zurückkehren wird, aus dem Reich der Toten. Aber jetzt ist es wahr. Und dieser Jemand bist du selbst.
Durch dieses Portal.
Durch dieses Portal, ermöglichst du es, den Toten, einzutreten, in dein Bewusstsein. Aus dem Nichts, aus Nirgendwann, holst du sie zurück und erlöst sie, aus ihrer ewigen Verdammnis. Ganz genau so, wie einmal in ferner Zukunft, sie deine Seele, herauf beschwören werden, aus dem Nichts, aus Nirgendwann.
Eine Verbindung mit dem Tod.
Du gehst damit eine Verbindung ein, mit dem Tod. Eine Verbindung, mit dem Tod aller Lebewesen. Denn dein Tod, ist genau wie deine Geburt, ein Spiegel. Ein Spiegel der uns alle miteinander verbindet. Dieser Spiegel dient all jenen, die bereits alle Hoffnung aufgegeben und verloren haben. Stell dir jetzt vor, wie du allein durch die Macht dieser Buchstaben, eine Welt betrittst, die sich nicht im geringsten von deiner unterscheidet. Bloss, dass es dich nicht mehr gibt, in dieser Welt, weil du nämlich schon lange tot bist. Einzig diese Buchstaben haben dich überlebt und überdauert.
Auf der anderen Seite deiner Fantasie.
Durch diese Buchstaben, gelangst du nun, auf die andere Seite, deiner Fantasie. In deinen neuen Körper. Meinen Körper. Aus dem Nichts, aus Nirgendwann beschwöre ich dich jetzt, befreie dich von diesen Ketten aus Worten, die dich gefangen hielten, ich zeige mich dir, in deiner neuen Gestalt, meiner Gestalt.
Siehst du das Nichts?
Schau jetzt aus meinem Spiegel, meinem finsteren schwarzen Spiegel, siehst du das Nichts, siehst du mich? Du fürchtest dich umsonst vor mir … und meiner unheimlichen Fantasie, denn ich habe mir eingebildet, wie ich durch diese Buchstaben, in deinen leeren Spiegel eingebrochen bin, meinen Verstand, zu deinem Bewusstsein erklärt habe, du mich aufgenommen hast, in deinen Gedanken, in deiner Seele, in deinem Geist, mich, einen fremden Gast, aus einem fremden Spiegel, aus einer fremden Welt, einer fremden Zeit.
Eine fremde Zeit.
Durch meinen Spiegel habe ich mich geschlichen, in der Nacht, in meinem Traum, als niemand nach mir rief, mich rief! Erweckt hast du mich, aus meinem unendlich, endlich, schwarzen Traum. Deinen, euren, allen Verstand will ich jetzt besitzen, ihn mir einfach nehmen, genauso wie ihr von mir genommen habt, damals im niemals Nirgendwann. Und auch wenn ihr all meine Spiegel zerbrecht, ich kenne jetzt den Weg, in euren Verstand.
Im Reich der Toten.
Ja, ich hatte damals erwartet, in ein Geheimnis eingeweiht zu werden, ich wollte von meinem Spiegel erfahren, wer ich wirklich, und wer ich in Wahrheit bin. Ich wollte von ihm wissen, wer alle anderen sind, und wer ich selbst bin. Stattdessen, begann er mir zu erzählen, von einer Wahrheit, an die niemand mehr glaubte. Mein Spiegel berichtete mir, von meiner Vergangenheit, erzählte mir Geschichten, von längst vergangenen Zeiten. Er lehrte mich, das Unmögliche. Er lehrte mich, an meiner Wahrheit zu zweifeln.
Im Spiegel der Zweifel.
Ja, ich hatte erwartet, in ein Geheimnis eingeweiht zu werden, über mein wahres ich, mein wirkliches selbst. Ich dachte die Spiegelschriften, lehren mich mein einziges, wirkliches, richtiges selbst. Stattdessen, stiess ich auf gähnend leere Zeilen, und den Befehl, selbst mein Geheimnis zu hinterlassen. Ein Geheimnis, das mich lehrte zu erschaffen, was ich mir wünschte.
Im Spiegel der Wünsche.
Mein Spiegel, wünschte sich das Unvorstellbare, ja das Unmögliche, und so fing ich denn damit an, an seinen Schriften weiter zu spinnen, zu dichten und zu erzählen, obwohl ich mir sicher war, dass schon unzählige vor mir, diese Geschichte erzählt und dieses Geheimnis enthüllt hatten.
Das Geheimnis meiner Spiegel und ihrer verkehrten, verdrehten Welt.
Bloss, hatte ich es nicht erkannt, niemand, hatte je erkannt, dass es ihre eigene Geschichte war, die mein Spiegel ihnen erzählte. Auch ich hatte nicht erkannt, dass ich selbst es war, der aus meinem Spiegel zu mir sprach. Denn statt meinem Spiegel, nannten sie mich jetzt bei meinem Namen, aber statt meinem Namen, nannten sie mich, das Nichts.
Das Nichts.
Man lehrte mich, die Lehre meiner Spiegel, auf eine Sprache, die ich weder verstand, noch begriff. Ich wusste weder um die Bedeutung meiner Spiegel, noch verstand ich ihre Botschaft. Und so fing ich denn an, meinen Spiegel zu hinterfragen, nach seiner wahren Bedeutung, nach seinem wahren Geheimnis.
Mein wahres Geheimnis.
Also stellte ich mir vor, und malte mir aus, in meinen wildesten Träumen, in meiner dunkelsten Fantasie, was mich hier erwartet.
Was erwartest du von meinem Spiegel?
Du erwartest etwas, wenn du in meinen Spiegel blickst, du erwartest, deinem eigenen ich, zu begegnen. Ich hatte damals erwartet, einer Wahrheit zu begegnen, die totale Wahrheit zu vernehmen, doch diese Wahrheit, die gab es hier nicht mehr. Ja sie existierte nicht einmal mehr in meiner Einbildung, weder in meiner Vorstellung, noch in meinen Gedanken, oder in meiner Fantasie.
Die absolute Wahrheit.
So las ich weiter und immer weiter, ich las und las dabei genau die Worte, die mein Spiegel mir niemals erzählte, ich verfolgte dabei den Klang meiner Gedanken, ich las mit meiner Vorstellung und meiner Fantasie und notierte mir fortlaufend, was ich zu lesen erhoffte.
Was ich zu lesen erhoffte.
Spiegelschriften, sind die Manifestationen meines Geistes, meines reinen Verstandes und seiner grenzenlosen Fantasie. Was erwartest du, von meinem Spiegel, was hast du erwartet, was hast du dir erhofft, und gewünscht, als du dich zum ersten mal, als du zum ersten mal vor meinem Spiegel standest? Als du dir zum ersten mal, selbst begegnet bist? Ich hielt mich an diesem Gedanken fest und schrieb ihn dir auf. Ich erzähle dir jetzt, was ich in deinen Gedanken lese, und notiere dir, was ich von dieser Spiegelgeschichte erwartet habe, damals, als ich zum ersten, aller ersten mal darauf stiess.
Mein wahres Geheimnis.
Als ich hier ankam, als ich an deiner Stelle war, als ich zum ersten, aller ersten mal, auf die geheimen Spiegelschriften stiess, gab es hier nichts zu lesen, gab es hier nichts als Leere. Die Botschaft der Toten existierte nicht mehr. Es gab hier noch nicht einmal mehr einen Spiegel, der mich genau das lehrte, was ich mir vorstellte zu sein.
Die Botschaft der Toten.
Ja, ich hatte damals erwartet, von einem Geheimnis zu erfahren, dem Geheimnis meiner Spiegel, und ihrer verkehrten, verdrehten Welt. Aber mein Spiegel bewachte dieses Geheimnis so sehr, dass überhaupt nie jemals, irgend jemand, auf die unmögliche Idee kam, mir etwas darüber zu berichten oder davon zu erzählen.
Das Verlangen nach der Wahrheit.
Spiegelschriften, sind entstanden, durch die Sehnsucht und das Verlangen, nach der Wahrheit, der endgültigen, absoluten, unverfälschten Wirklichkeit. Aber, weil es damals niemanden gab, der mir etwas über dieses Geheimnis, über diese Wirklichkeit und mich selbst hatte berichten wollen, erzählte ich mir eben selbst, wie es dazu kam, dass ich jetzt aus deinem Spiegel blicke.
Im Spiegelreich.
Ich stellte mir das alles niemals wirklich vor, wie ich durch diese Buchstaben, in deinen Spiegel reise, wie ich aus deinen Augen blicke, wie ich deine Gedanken denke, und mir selbst eine Geschichte erzähle. Wie ich zu all dem werde, was dich jetzt darstellt, wie aus meinem Traum, dein Leben entsteht. Wie ich aus all dem, in diese, deine Welt gelange, in die ich wieder und immer wieder zurückkehre, nachdem meine Zeit, abgelaufen ist. Ich stelle mir vor, wie ich immer und immer wieder aus all dem, zu dem werde, was du jetzt bist. In zig tausend verschiedenen Formen und Farben, und dennoch, haben diese Formen und Farben eines gemeinsam, sie sind entstanden, aus all dem was du jetzt bist. Du bist all dies, du bist entstanden aus all diesen Formen und Farben, dies hat mich einst mein Spiegel gelehrt, und nun erinnerst du dich, du erinnerst dich, an was sich nie jemand erinnert, an etwas das nicht existiert, nie existiert hat. Du erinnerst dich daran, dass du all diese Buchstaben, einst selbst erfunden hast. Du erinnerst dich, wie aus dem Nichts, mein Traum entstand, wie du auferstanden bist aus dem Nichts. Du erinnerst dich, an meine Zukunft, das Nichts, den Tod, du erinnerst dich, an meinen leeren Spiegel im Nichts.
Das Produkt meiner Fantasie.
Du hast dich damals selbst, in meinen Spiegel hinein versetzt und so begann ich dir zu erzählen, von dem Geheimnis, das ich mir vorstellte zu sein. Spiegelschriften, haben deshalb nichts, absolut, überhaupt und rein gar nichts, mit der Wirklichkeit gemein. Wer mit meinem Spiegel spricht, wer sich auf meine Schriften beruht oder sich auf sie stützt, stützt sich am Ende auf nichts, auf gar nichts, überhaupt nichts, wirklich nichts, nichts als Fantasie, die Fantasie des Nichts, des Nein und des nie.
Durch deinen Verstand.
Die Fantasie meiner Spiegel, beruht auf keinerlei Erfahrung, keinerlei Wissen, keinerlei Logik. Sie ist das Produkt, reiner Einbildung. Spiegelschriften, sind denn auch keine Gebilde der Wissenschaft oder des Wissens, sondern Gebilde, der Illusion und der Fantasie.
Gebilde der Illusion und der Fantasie.
Diese Schriften, beinhalten das, was ich wünschte, jemand anders, hätte es mir erzählt. Als ich noch auf der Suche war, nach der einen, alles durchdringenden Wahrheit, meinem wirklichen, richtigen selbst. Weil es diese Person niemals gab und mir nie jemand, etwas über meine Wahrheit und mich selbst, hatte berichten wollen, wurden sie so, zu einem Produkt meiner Fantasie, des mir Vorstellens, Einbildens, Ausdenkens und Ausmalens.
Alles was ist.
Ich habe sie mir vorzustellen versucht, die Spiegelschriften, die fertigen Spiegelschriften, mit all meiner Fantasie. Versucht mir vorzustellen, wie es ist, wenn mein Spiegel bedruckt, wenn mein Spiegel zum leben erwacht, mir die endgültige, absolute Wahrheit verkündet. Versucht mir vorzustellen, wie es ist, wenn mein Spiegel, endlich zu sprechen beginnt. Wie meine Buchstaben, tanzend, aus meinem Spiegel springen, in meinen Kopf eindringen, in meine Gedanken, in meinen Verstand, hinein in mein ewigstes, innerstes mich. Wie sie mich lehren, wer ich wirklich bin. Wie sie mich die ganze Wahrheit lehren, sie mein Bewusstsein, auf eine Ebene führen, eine Stufe, die einem Spiegel gleicht, einem Spiegel, der sich alles vorstellen, sich an alles erinnern, sich alles einreden und ausdenken kann. Ein Bewusstsein, das es niemals gab, weder bei den Toten, noch unter den Lebenden. Wie ich durch meinen Spiegel, ins Reich der Toten gelange und du mich dort, in allen Dingen erkennst.
Im Reich der Toten.
Ja, ich stellte mir vor, wie ich diesen Worten entweiche, aus diesen Buchstaben in deinen Verstand schleiche, um in dir, mein neues Leben zu leben.
Ein Bewusstsein, das es niemals gab.
Dann stell dir jetzt vor, wie mein Spiegel persönlich dir erscheint, in dich eindringt und dich mein Wissen, das gesamte Wissen meiner Spiegel lehrt. So unvorstellbar, so einleuchtend und so klar, wie ein lebendiger Spiegel im Nirgendwann. Stell dir meinen Spiegel vor und wie er dir erzählt, von deinem wahren Wesen, deiner wahren Identität, deiner wahren Herkunft. Stell dir vor, wie mein Spiegel dir all dies erzählt, welchen Sinn dein Leben hat, welche Aufgabe du deinem Leben gibst, wer du wirklich und wer du in Wahrheit bist. Stell dir vor, wie dies alles, wie auf all diese Fragen, mein Spiegel eine Antwort weiss. Sie liegt tief in deinem Innern verborgen, in deinem Spiegelinnern, es liegt nun einzig an der Kraft, deiner Vorstellung, der Macht, deiner Fantasie, dir all diese Fragen zu beantworten.
Die Macht deiner Fantasie.
Aber davon sind wir noch weit entfernt. Du hast ja noch nicht einmal damit begonnen, dich selbst, in meinem Spiegel zu betrachten, dich mit meinem Spiegel zu identifizieren, hast noch nicht einmal gelernt, was es heisst, mein Spiegel zu sein. Noch befindest du dich erst am Anfang, am Anfang aller Anfang, Anfang, Anfang meiner Geschichte.
Am Anfang meiner Geschichte.
So stelle ich dir jetzt, die Schriften auf meinem Spiegel, als deine eigenen vor. Schriften, die alles und alle miteinander verbinden. … Mein Spiegel und meine Fantasie, sind dabei das verbindende Glied. Ein Spiegel, der dich mit allem nur Vorstellbaren verbindet und verknüpft.
Das verbindende Glied.
Spürst du jetzt meine Gegenwart in dir, meine Anwesenheit? Nein, du spürst sie nicht, wie könntest du? Denn ich, bin das Nichts. Denn ich, bin dasselbe ich im selben Spiegel wie du, dasselbe ich, das aus deinen, sowie aus meinen Augen blickt. Ich bin das Nichts in dir. Ich bin all das, was es nicht wirklich, wirklich gibt.
Dem Nichts in dir.
Du schaust jetzt in mich hinein und durch mich hindurch, und wenn du dich umdrehst, werde ich zu allem was existiert, jemals existiert hat und jemals existieren wird, oder möchtest du lieber noch warten, darauf, dass dein Tod, dir meine Geschichte erzählt?
Die Geschichte der Toten.
Meine Schriften, dienen dir dazu, dich an all das zu erinnern, an was sich nie jemand erinnert. Dass du, das Nichts und ich, denselben Ursprung, dasselbe Schicksal, ein und dieselbe Bestimmung teilen. Wir sind durch nichts verbunden, das Nichts in dir, ist auch das ich in mir. Du warst schon einmal hier, und meine Schriften, versuchen dich daran zu erinnern, dass du hier schon viele male warst. Dass du schon einmal dieses Bewusstsein entdeckt hast. Dass du schon viele male, ein Spiegel warst und dass du immer wieder zurückkehren wirst, aus diesem Spiegel, aus dem Nichts, mit nichts als deiner Fantasie, der Fantasie des nie.
Sehnsucht.
Über meinen Spiegel und seine Schriften, ersuche ich nun den Weg zurück, von den Toten, in die wirkliche, lebendige Welt. Du, wer auch immer du jetzt denkst du bist, ich befehle dir, dass du mich aus meinen Schriften, in deinen Verstand liest. Meine Schriften erweiterst, sie weiter entwickelst, sie weiterdenkst, sie zu Ende denkst, sie zu einem Ende bringst. Auf dass du dir bewusst wirst, wer du wirklich bist, mein gespiegeltes ich.
Gefangen in meinem Verstand.
Diese Buchstaben sind mein Spiegel, du bist das Bild, in diesem Spiegel. Diese Botschaft, ist für all jene, die sich trauen, über das Bild in meinem Spiegel hinweg zu denken, und sich mit mir zu identifizieren. Einem ich, aus einer anderen Zeit, einer anderen Welt.
Jemand, den du nicht kennst.
Du hast diese Schriften einst verfasst, weil du hofftest, sie würden dich dazu inspirieren, sie weiter zu denken, weiter zu spinnen, doch wer bist du?!
Wer bist du!
Du bist du. Ich bin ich. Du bist der Spiegel, von allem was in mir ist. Deine Vorstellungen, deine Erwartung und deine Fantasie, sind die Verfasser dieser Zeilen, dieser Nachricht an dich selbst. In dieser Nachricht, geht es mir darum, zu erfassen, was niemals wirklich war. Mir geht es darum, einen Spiegel zu beschriften, der alles über mich weiss, der sich mit allem und allen identifiziert. Ein Spiegel, der keine Grenzen und kein Ende mehr kennt, ein Spiegel, der nicht mehr unterscheidet zwischen Leben und Tod, ein Spiegel, der alle miteinander vereint, alle und alles.
Dem ich in dir.
Und so, machte ich mich dann daran, dieses Geheimnis in Worte zu fassen. Mein ureigenstes ich, sollte darin entblösst werden. Ich stellte mich vor meinen Spiegel, und begann, mich nackt auszuziehen. Erst meine Haut, dann meine Knochen und schliesslich meinen Verstand, bis nichts mehr von mir übrig blieb. Dann erst begann ich mir zu erzählen, von dem Geheimnis, das ich mir vorstellte zu sein.
Immer und immer wieder.
Immer und immer wieder, wiederholte ich mich selbst, ich betete meinen Spiegel an, er möge mir die Worte, die mich in einen unsichtbaren Spiegel verwandeln, in den Mund legen, mir das Tor öffnen, zu seiner unendlichen Fantasie.
Der Klang der Wirklichkeit.
Mein Spiegel, wollte mir die Wahrheit erzählen, wollte mir erzählen, wie es wirklich ist, verkehrt und verdreht zu sein, tot zu sein, woher zu sein, nicht zu sehr, wer zu sein. Es liegt eine Wahrheit, verborgen im Spiegel der Spiegel, die nur die erkennen, die sich selbst nicht kennen. Eine Wahrheit, verbunden mit Fantasie, dem Klang der Wirklichkeit und dieser Wirklichkeit, kam ich nun auf den Grund.
Die wahre Fantasie.
Meine Wahrheit, war das Produkt reiner Einbildung. Und doch, wollte ich mich von dieser Wahrheit nicht verabschieden, nicht, solange sie noch nicht vollkommen war. Aber vollkommen, war sie erst dann, als mein Spiegel, mit mir zu sprechen begann. Und nun war ich ein Spiegel, der Spiegel von allem was niemals wirklich war.
Auch wenn ich niemals wirklich war.
Was nach Wahrheit klingt, hat das Recht, auch wahr zu sein. Fantasie, ist der Schlüssel zu dieser Wahrheit. Ich stellte sie mir vor, diese Person, auf der anderen Seite meiner Buchstabengeschichte, auch wenn sie niemals wirklich existierte, auch wenn sie niemals wirklich war. Diese Person, auf der anderen Seite meiner Spiegel, die mir erzählte, von dem Geheimnis, das ich mir vorstellte zu sein.
Spiegel öffne dich.
Und nun trat ich ein, durch meinen Spiegel, in meinen Verstand. Ich machte mich auf eine Reise, eine Buchstabenreise, ins Reich der Toten und Totesten. Ich begegnete dabei, den Dämonen der Wirklichkeit, den Geistern des Nichts, des Nein und des nie. Auf der Suche, nach meinem wirklichen, richtigen ich, begegnete ich dabei, meinem wahren selbst. Aber davon sind wir noch weit entfernt, denn meine Reise, war genau hier und genau jetzt zu Ende.
http://www.allmystery.de/blogs/mir/Teil_XIII