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Die Tragik der Rente mit 67/70
30.07.2012 um 10:52Was gab es nicht für große Diskussionen darüber, dass man in Deutschland nun regulär mit 67 in Rente gehen solle?
Vor allem angesichts der Tatsache, dass in anderen, europäischen Ländern, die nun tief im Schuldensumpf sitzen, die Arbeitszeit deutlich geringer war, mit 60, mit 62 man in Rente gehen und trotzdem volle Bezüge haben durfte. Der Freund der Stammtische schimpfte (unsinnigerweise), dass er sich hier den Arsch abarbeiten müsse und in anderen Ländern sich die Leute einen blauen Lenz machen könnten.
Und vor kurzem laß ich nun wieder die Aussage von Wirtschafts- und anderen Experten (bekanntermaßen hat Deutschland für ausnahmslos ALLES Experten), dass auch die Rente mit 70 nur eine Frage der Zeit sei.
Begründet wurde das mit wirtschaftlicher Gerechtigkeit, Rentensystem usw., blablabla...
Nun MUSS jedem vernünftigen Menschen klar sein, dass man in vielen Berufen weder mit 67 noch mit 70 angemessen arbeiten kann.
Damit meine ich nicht die oft angeführten Maurer- oder Malerberufe.
Sondern auch Berufe, wie Polizist, wie Feuerwehrmann, Müllmann, Verwaltungsangestellter, Einzelhandelskaufmann...
Oder glaubt denn tatsächlich jemand, auch mit 67 und mehr Jahren kann ein Polizist noch Verbrecher jagen, schwere Schläuche durch enge Treppenhäuser schleppen, hundertmal vom Müllwagen hinab springen, die Tonnen hochliften und wieder auf den Müllwagen drauf, akurat jedes neue Gesetz drauf haben und Telefongespräche führen sowie mit jeder Software umgehen, durch die Gänge rennen und sich ständig bücken und wieder aufrichten, um Waren einzuräumen?
Natürlich nicht.
Es ist klar, dass dies nicht generell machbar ist, man kann nicht einfach so befehlen, dass jemand länger arbeiten soll und dann kann er dies.
Die einzigen Erfolge sind, dass ein Arbeiter, der körperlich wahrscheinlich einfach nicht mehr in der Lage ist, den Job komplett und anständig zu machen, selbst vermutlich auch keinen richtigen Bock mehr hat und zudem den Arbeitsplatz für einen jungen Menschen blockiert.
Wenn das jedem klar sein muss - warum dann diese unsinnige Regelung?
Die Wahrheit ist: SELBSTVERSTÄNDLICH weiss auch der gesetzgebende Durchschnittspolitiker, dass die meisten Leute in den meisten Berufen nicht so lange voll arbeiten können.
Und das wird auch gar nicht wirklich erwartet.
Die Idee hinter diesen Regelungen ist, dass die Leute deutlich früher als mit 67 oder gar 70 in Rente gehen SOLLEN - damit sie hohe Abschläge hinnehmen und weniger Rente ausbezahlt erhalten. Rentenansprüche, für welche sie selbst viele Jahrzehnte gearbeitet haben und die ihnen, aufgrund von einer völlig falschen Konzeption des Rentensystems, nicht mehr richtig ausgezahlt werden können.
Wer es doch schafft, so lange zu arbeiten, hat dagegen immerhin noch ein paar Jahre mehr keine Rente bezogen, das Problem hat sich also verlagert - oder er ist möglicherweise so K.O., dass er früher sterben und weniger lange Rente kassieren wird.
Arbeiten und nach dem letzten Tag auf der Arbeit direkt in die Grube fallen - dies ist vermutlich der favoritisierte Ablauf von Politik und Wirtschaft. Lange gearbeitet, lange beigetragen, nichts herausgefordert.
Die große Tragik an dieser Geschichte ist für mich die krachende Unehrlichkeit, mit welcher die Politik und die Wirtschaft die Renten mit 67 oder 70 vertreten.
Die Feigheit, schlicht und einfach nicht zugeben zu wollen, dass das Rentensystem falsch konzipiert wurde, dringend eine Verbesserung her muss und die Leute bis dahin am besten überhaupt keine staatliche Rente mehr kassieren sollten.
Dies ist generell für mich in der Politik immer wieder der schlimmste Faktor - nicht die tatsächlich gemachten Fehler! Sondern der häufige Abgang jeglicher Ehrlichkeit und jeglichen Verantwortungsbewusstseins!
Vor allem angesichts der Tatsache, dass in anderen, europäischen Ländern, die nun tief im Schuldensumpf sitzen, die Arbeitszeit deutlich geringer war, mit 60, mit 62 man in Rente gehen und trotzdem volle Bezüge haben durfte. Der Freund der Stammtische schimpfte (unsinnigerweise), dass er sich hier den Arsch abarbeiten müsse und in anderen Ländern sich die Leute einen blauen Lenz machen könnten.
Und vor kurzem laß ich nun wieder die Aussage von Wirtschafts- und anderen Experten (bekanntermaßen hat Deutschland für ausnahmslos ALLES Experten), dass auch die Rente mit 70 nur eine Frage der Zeit sei.
Begründet wurde das mit wirtschaftlicher Gerechtigkeit, Rentensystem usw., blablabla...
Nun MUSS jedem vernünftigen Menschen klar sein, dass man in vielen Berufen weder mit 67 noch mit 70 angemessen arbeiten kann.
Damit meine ich nicht die oft angeführten Maurer- oder Malerberufe.
Sondern auch Berufe, wie Polizist, wie Feuerwehrmann, Müllmann, Verwaltungsangestellter, Einzelhandelskaufmann...
Oder glaubt denn tatsächlich jemand, auch mit 67 und mehr Jahren kann ein Polizist noch Verbrecher jagen, schwere Schläuche durch enge Treppenhäuser schleppen, hundertmal vom Müllwagen hinab springen, die Tonnen hochliften und wieder auf den Müllwagen drauf, akurat jedes neue Gesetz drauf haben und Telefongespräche führen sowie mit jeder Software umgehen, durch die Gänge rennen und sich ständig bücken und wieder aufrichten, um Waren einzuräumen?
Natürlich nicht.
Es ist klar, dass dies nicht generell machbar ist, man kann nicht einfach so befehlen, dass jemand länger arbeiten soll und dann kann er dies.
Die einzigen Erfolge sind, dass ein Arbeiter, der körperlich wahrscheinlich einfach nicht mehr in der Lage ist, den Job komplett und anständig zu machen, selbst vermutlich auch keinen richtigen Bock mehr hat und zudem den Arbeitsplatz für einen jungen Menschen blockiert.
Wenn das jedem klar sein muss - warum dann diese unsinnige Regelung?
Die Wahrheit ist: SELBSTVERSTÄNDLICH weiss auch der gesetzgebende Durchschnittspolitiker, dass die meisten Leute in den meisten Berufen nicht so lange voll arbeiten können.
Und das wird auch gar nicht wirklich erwartet.
Die Idee hinter diesen Regelungen ist, dass die Leute deutlich früher als mit 67 oder gar 70 in Rente gehen SOLLEN - damit sie hohe Abschläge hinnehmen und weniger Rente ausbezahlt erhalten. Rentenansprüche, für welche sie selbst viele Jahrzehnte gearbeitet haben und die ihnen, aufgrund von einer völlig falschen Konzeption des Rentensystems, nicht mehr richtig ausgezahlt werden können.
Wer es doch schafft, so lange zu arbeiten, hat dagegen immerhin noch ein paar Jahre mehr keine Rente bezogen, das Problem hat sich also verlagert - oder er ist möglicherweise so K.O., dass er früher sterben und weniger lange Rente kassieren wird.
Arbeiten und nach dem letzten Tag auf der Arbeit direkt in die Grube fallen - dies ist vermutlich der favoritisierte Ablauf von Politik und Wirtschaft. Lange gearbeitet, lange beigetragen, nichts herausgefordert.
Die große Tragik an dieser Geschichte ist für mich die krachende Unehrlichkeit, mit welcher die Politik und die Wirtschaft die Renten mit 67 oder 70 vertreten.
Die Feigheit, schlicht und einfach nicht zugeben zu wollen, dass das Rentensystem falsch konzipiert wurde, dringend eine Verbesserung her muss und die Leute bis dahin am besten überhaupt keine staatliche Rente mehr kassieren sollten.
Dies ist generell für mich in der Politik immer wieder der schlimmste Faktor - nicht die tatsächlich gemachten Fehler! Sondern der häufige Abgang jeglicher Ehrlichkeit und jeglichen Verantwortungsbewusstseins!