Poesie
09.02.2012 um 17:29Lilith sprich mit uns
Knöcheltief watet sie durch morastigen Schlick. Einen Brei voller Seelen - hinterlässt Fußspuren. Ist Mutter, Geliebte, Madonna in einem. Um sie erstrahlt Licht aus dem absoluten Dunkel des Schwemmlandes. Tritt als pochendes Herz, Seestern oder Jakobsmuschel in Erscheinung, spritzt aus ihren Tentakeln Blau in den Himmel. Aphrodite, Astarte, Ischtar, Hekate, Isis, Salz der Erde.
Spuckt gebärend Kinder in die Welt. Zahnrad des Universums, wechselt von Sonne nach Mond, um als Tag- und Nachtwache zu bemuttern. Durch ihren Vorwärts- Rückwärts Salti dem Chaos entsprungen – Kugelfischträume in Glas. Mit ihrem Geist setzt sie die Zeiten wieder zusammen, lässt keine Tage mehr durch. Wirft sich als Löwenmutter gegen Dämonen, zerfleischt, verzehrt in orgiastischem Reigen die Beute.
Sie ist das Winkeleisen um das Himmelsgewölbe zu stützen, Trinität des gleichschenkeligen Dreiecks. Tanzt und weint mit Göttern, ihre Tränen bringen Tau. Ihr Blick rundet das Unten und Oben, rollt das Alte neu auf. Sie, die Seherin, Tänzerin hat das Feuer im Schoß, duldet das Durchmessen ihres Körpers, ermattet auf dem Wochenbett. Aus ihren Brüsten, die aus Alabaster geformt, spritzen Geysire Leben. Schreibt Mahnungen mit flammendem Blut. Entsteigt frisch gekämmten Schaumkronen, bläst mit Mondsichelhörnern weiße Wolken, die sich im Blau vervielfachen. Muschelkalk rieselt auf das Sediment der Sandbänke, sie wälzt sich rot, in Eisen – stahlhart.
Ihre Blicke, wie Schwerter, teilen das Meer – schwarz/weiß als Wechselbad. Auf dem Schachbrett legt sie uns die Karten.
http://www.mypoems.de/mythos-endzeit-und-jenseits-f36/lilith-sprich-mit-uns-t4460.html
Knöcheltief watet sie durch morastigen Schlick. Einen Brei voller Seelen - hinterlässt Fußspuren. Ist Mutter, Geliebte, Madonna in einem. Um sie erstrahlt Licht aus dem absoluten Dunkel des Schwemmlandes. Tritt als pochendes Herz, Seestern oder Jakobsmuschel in Erscheinung, spritzt aus ihren Tentakeln Blau in den Himmel. Aphrodite, Astarte, Ischtar, Hekate, Isis, Salz der Erde.
Spuckt gebärend Kinder in die Welt. Zahnrad des Universums, wechselt von Sonne nach Mond, um als Tag- und Nachtwache zu bemuttern. Durch ihren Vorwärts- Rückwärts Salti dem Chaos entsprungen – Kugelfischträume in Glas. Mit ihrem Geist setzt sie die Zeiten wieder zusammen, lässt keine Tage mehr durch. Wirft sich als Löwenmutter gegen Dämonen, zerfleischt, verzehrt in orgiastischem Reigen die Beute.
Sie ist das Winkeleisen um das Himmelsgewölbe zu stützen, Trinität des gleichschenkeligen Dreiecks. Tanzt und weint mit Göttern, ihre Tränen bringen Tau. Ihr Blick rundet das Unten und Oben, rollt das Alte neu auf. Sie, die Seherin, Tänzerin hat das Feuer im Schoß, duldet das Durchmessen ihres Körpers, ermattet auf dem Wochenbett. Aus ihren Brüsten, die aus Alabaster geformt, spritzen Geysire Leben. Schreibt Mahnungen mit flammendem Blut. Entsteigt frisch gekämmten Schaumkronen, bläst mit Mondsichelhörnern weiße Wolken, die sich im Blau vervielfachen. Muschelkalk rieselt auf das Sediment der Sandbänke, sie wälzt sich rot, in Eisen – stahlhart.
Ihre Blicke, wie Schwerter, teilen das Meer – schwarz/weiß als Wechselbad. Auf dem Schachbrett legt sie uns die Karten.