Leben
06.01.2012 um 07:28Leben
Diesen Text schrieb ich vor einigen Jahren. Mir war es vergönnt, einen lieben Freund nach seinem Tode durch die Jenseitswelten zu begleiten bis zu seinem Einswerden mit der Ewigkeit. Was ich mit ihm erlebte, war "seine Welt". Mir enthüllte sich dabei aber eine "innere Landkarte", die ich bis heute sehr aufschlussreich finde. Vieles von dem, was ich bei diesem Menschen und mit ihm zusammen beobachtete, finde ich auch bei anderen Verstorbenen wieder, wenngleich jeder seine eigene Erlebnisweise hat.
Ob das Erlebte nun "wirklich wahr" ist, diese Frage stellt sich mir nicht. Für mich ist es wahr, ich habe es nicht erfunden oder willkürlich ausgeschmückt. Wie es für mich nach meinem Tode sein wird, weiß ich aus diesen Erfahrungen aber nicht - es wird so sein, wie es zu dem Zeitpunkt für mich richtig ist.
Als Kind wollte ich immer schon gerne wissen, wie das Leben nach dem Tode ist. Meine Mutter sagte mir, das könne man nicht wissen: „Es ist noch nie einer wiedergekommen.“ Seitdem ich regelmäßig meditiere, merke ich dass es durchaus möglich ist, etwas zu erfahren, das sich meinen physischen Sinnen entzieht. Ich kann mit Menschen sprechen, die nicht körperlich anwesend sind: mit solchen, die sich anderswo befinden, aber auch mit solchen, die schon gestorben sind. In der Meditation öffnen sich mir auch die Welten, in denen diese Menschen jetzt leben, und ich kann dort wahrnehmen und handeln.
Wenn ich meditiere, erfahre ich verschiedene, aufeinander folgende Ebenen. Ich könnte sagen, es sind abgestufte Frequenzen, in denen Bewusstsein schwingt.
Auf diesen Ebenen begegne ich nicht nur Menschen, die schon gestorben sind, sondern auch solchen, die im physischen Körper leben. Daraus schließe ich, dass jeder in diesen verschiedenen Bewusstseins-Frequenzen schwingt, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht.
Die fünf Frequenz-Ebenen, die ich unterscheiden kann, scheinen mir verschiedenen Funktionen des Bewusstseins zu entsprechen. Auf jeder von ihnen tritt eine Funktion besonders hervor, die ich auf den höheren Stufen nicht mehr wahrnehme. Nach dieser Funktion benenne ich die jeweilige Ebene. Ich unterscheide also:
1. Physische Ebene (Körper),
2. Emotionalebene (Gefühle),
3. Mentalebene (Gedanken),
4. Willensebene,
5. Intuitionsebene (Vorstellungen).
Auf den Ebenen 2 bis 5 treffe ich jeweils eine Welt an, die Ähnlichkeit mir der physischen hat, sich aber auch zunehmend von ihr unterscheidet. Was ich dort wahrnehme, ist in sich zusammenhängend, wiederholt sich und baut aufeinander auf. Alles geschieht dort in einem Raum-Zeit-Gefüge, und ich habe nicht die Möglichkeit, etwas völlig nach Belieben vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen. Nicht alles, was ich dort wahrnehme, entspricht meinen Erwartungen, und es gefällt mir auch nicht unbedingt. Daraus schließe ich, dass ich es mit Wirklichkeit zu tun habe und nicht mit Wunschvorstellungen.
Ich erkläre mir das Erlebte so wie physisches Erleben auch: ich habe es überall mit Material aus Möglichkeiten oder Wahrscheinlichkeiten zu tun, aus dem ich mit meinem wahrnehmenden Bewusstsein Bilder forme.
Die Lebewesen, die mir auf den verschiedenen Ebenen begegnen, erscheinen mir als Organismen, die von der Materie der sie umgebenden Welt leben. Sie brauchen Nahrung, Kleidung und Unterkunft, können krank werden, altern und sterben schließlich. Solange sie einen physischen Leib haben, ernährt dieser die höher schwingenden Körper mit. Nach dem physischen Tode übernimmt der nächste Körper diese Aufgabe und so weiter. Deshalb muss nach meinen Beobachtungen auch in den anderen Welten für den Lebensunterhalt gesorgt werden, wenngleich die Bedürfnisse auf den höheren Ebenen jeweils deutlich geringer sind als auf den niedrigeren.
Die anderen Welten kann ich mir vorstellen wie immer größere Kugeln, die um die physische Erde herum liegen. Daher entsprechen der Sonnenstand, das Klima, die Jahres- und Tageszeiten in den verschiedenen Gegenden den Gebieten auf der Erde. Auch in der Lebensweise sind die weiteren Welten der physischen in der selben Gegend ähnlich. Ein Mensch aus Europa trifft nach dem Tode also etwas anderes an als beispielsweise ein Mensch aus Afrika - jeder erfährt etwas, das seinen Erinnerungen aus dem Erdenleben entspricht. Auf den höheren Ebenen sind aber kaum mehr Unterschiede vorhanden.
Die Körper auf allen fünf Ebenen der Schwerkraft unterworfen. Sie wirkt aber zunehmend weniger. Deshalb geht auf den höheren Ebenen alles zunehmend schneller und müheloser, und man hat mehr Möglichkeiten die Wirklichkeit nach seinen Wünschen zu gestalten.
Wie lange ein Verstorbener in den einzelnen Welten bleibt, richtet sich danach, wie viel Lebenskraft noch in seinen verschiedenen Körpern ist. Es kann sein, dass ein oder mehrere weitere Körper gleich nach dem physischen Tode sterben, der Prozess kann aber auch Jahre oder gar Jahrzehnte dauern. Die Zeit in den anderen Welten kann genutzt werden für Weiterentwicklung, Verarbeitung, Versöhnung, Erfüllung von Wünschen – für alles, wozu es im physischen Leben keine Gelegenheit gab.
Die Emotionalwelt
Nach dem physischen Tode ist die niedrigste Frequenz die Schwingung der Gefühle. Man lebt in einem Leib aus Emotionen in einer Gefühlswelt. Die Menschen in dieser Welt wirken auf mich sehr gefühlsbetont, auch ich selbst, wenn ich den Brennpunkt meines Bewusstseins dorthin verlagere. Freude, Trauer und andere Emotionen treten unmittelbar zutage. Mir begegnet dort sehr viel Herzlichkeit und Lebensfreude. Man hat Vergnügen an gutem Essen und Trinken, am Feiern und an anderen gemeinsamen Unternehmungen.
Die Emotionalwelt hat große Ähnlichkeit mit der physischen. Es gibt dort Natur, Sonnenschein, Regen, Häuser, Straßen, Verwaltungsgebäude, Schulen - die Kinder sind Menschen, die jung gestorben sind -, religiöse Gebäude, Krankenhäuser, Ärzte, Medikamente, Geld, Medien, Computer und vieles mehr. Da die Materie in der Emotionalwelt leichter ist, schwebt man bei der Fortbewegung ein wenig über dem Boden. Auch die Fahrzeuge dort schweben.
Erfindungen und Einrichtungen der physischen Welt, die für sinnvoll gehalten werden, entstehen auch in der Emotionalwelt. Manches wird aber nicht für sinnvoll gehalten. In der Umgebung, die ich kennenlernte, gab es keine Privatautos. Die Arbeit war nicht in dem Maße automatisiert wie bei uns. Es wurde vielmehr Wert darauf gelegt, dass jeder, der dazu in der Lage war, Arbeit fand.
Wenn man nach dem Tode in der Emotionalwelt ankommt, badet man und bekommt Kleidung. Man wird begrüßt und zu einer Stelle geführt, wo es sich entscheidet, wie man in dieser Welt leben wird. Beim physischen Tode oder kurz davor hat man einen Lebensrückblick erlebt und weiß nun, was man möchte, oder versteht, was über einen bestimmt wird. Man wird nach seinen Wünschen gefragt, muss sich aber auch nach den Möglichkeiten richten.
In der Emotionalwelt kann man Bekannte wieder treffen, die vor nicht allzu langer Zeit gestorben sind. Wer aber schon länger tot ist, hält sich nicht mehr dort auf.
In der Emotionalwelt lebt man bescheidener als hier. Das Nötigste an Kleidung und Gebrauchsgegenständen bekommt man – gebraucht – gestellt. Weiteres kann man sich kaufen, wenn man genug Geld verdient hat. Alle diese Dinge werden weitergegeben, wenn man die Emotionalwelt wieder verlässt.
Man kann – unsichtbar - bei Menschen der physischen Welt wohnen, wenn beide Seiten einverstanden sind, oder man bekommt anderswo eine Unterkunft. Privaten Raum gibt es nur zum Wohnen und Schlafen. Ein Wohnraum, den ich anschauen durfte, war mit einem Bett, einer Kommode, einem Stuhl und einem Tisch ausgestattet. Elektrisches Licht gab es dort nicht. Die Mahlzeiten werden in einem Gemeinschaftszentrum eingenommen. Dort kann man Bekannte treffen, sich verabreden, bekommt Post, und es finden Feiern und Veranstaltungen statt.
Dreimal am Tag wird gegessen. Was man zu sich nimmt, erscheint mir ähnlich wie unsere Nahrung. Es wird zubereitet und serviert. Probieren kann ich es nicht; es würde mir nicht bekommen, weil ich meinen physischen Körper noch habe.
Man muss arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das kann in dem Beruf sein, den man vorher hatte, oder auch in einem anderen, nach Wahl oder nach Notwendigkeit. Da die Materie leichter ist, braucht niemand übermäßig schwer zu arbeiten, und alles geht schneller. Man arbeitet täglich etwas weniger Stunden als hier, aber auch am Samstag Morgen. Der Sonntag ist Ruhetag.
Wenn man sich krank fühlt, geht man morgens früh zu einem Arzt, der bestimmt, ob man arbeiten kann oder nicht. Dauernde Arbeitsunfähigkeit wird vom Arzt bescheinigt und von einer amtlichen Stelle überprüft. Man bekommt dann seinen Lebensunterhalt gesichert, aber kein Geld darüber hinaus. Eine feste Grenze für die Erreichung des Rentenalters gibt es nicht.
Physische Wände sind für den Emotionalkörper kein Hindernis. Wände in der Emotionalwelt wohl. Man kann sich dort schneller bewegen als hier. Darum lassen sich schon "zu Fuß" schwebend längere Strecken zurücklegen, etwa im Tempo wie hier bei schnellem Radfahren. Mit Verkehrsmitteln - Bus oder Bahn- lassen sich in kurzer Zeit große Entfernungen überwinden. Es ist dort nur ein Halbtagsausflug, 100 km weit ins nächste Mittelgebirge zu fahren zum Spazieren Gehen oder Skilaufen. Das kann am Samstagnachmittag nach der Arbeit noch unternommen werden.
Die Menschen in der Emotionalwelt können einander tragen. Das erleichtert z. B. die Altenpflege. Anstatt einen Rollstuhl zu benutzen, kann man den gehbehinderten Menschen an sich festbinden und ich so mit sich nehmen.
Religion wird in der Emotionalwelt und in den weiteren zunehmend intensiver praktiziert. Es gibt die selben Religionen wie in der physischen Welt, und sie leben zunehmend friedlicher miteinander.
Im Durchschnitt sind die Menschen in der Emotionalwelt freundlicher und die gesellschaftlichen Einrichtungen vernünftiger als hier. Dennoch gibt es dort auch Armut, Not, Katastrophen und Kriege, wenn auch nicht so viel wie hier.
Die Zeit, die jemand nach dem physischen Tode noch in der Emotionalwelt lebt, kann bis zu einigen Jahrzehnten betragen. Ich habe dort Gefallene aus dem 2. Weltkrieg getroffen. Da sie nicht alt oder krank waren beim Tode, konnte ihr Emotionalkörper so lange weiterleben.
Auch in der Emotionalwelt wird das Ablegen des (Emotional-)Körpers als Tod empfunden. Wenn jemand dort gestorben ist, betrauern die Hinterbliebenen ihn. Die Bestattungsgebräuche sind ähnlich wie in der physischen Welt. Die Erde ist dort aber nicht so fest wie hier. Der Sarg gleitet sozusagen in sie hinein.
Die folgenden Welten haben einige Ähnlichkeit mit der Emotionalwelt. Die Materie ist dort aber zunehmend feiner, alles geht leichter und schneller, und man hat immer weniger materielle Bedürfnisse. Ich erwähne im folgenden nur, was in den jeweiligen Welten anders ist als in den vorhergehenden.
Die Mentalwelt
Nach dem Ablegen des Emotionalkörpers ist die niedrigste Frequenz die der Gedanken. Man erlebt im Mentalkörper. Die Menschen in der Gedankenwelt kommen mir sehr verstandesbetont vor, auch ich selbst auf dieser Bewusstseinsebene.
Zusätzlich zu der Arbeit, mit der man seinen Lebensunterhalt verdient, gibt es hier ehrenamtliche Aufgaben für die Gemeinschaft, die jeder, der dazu in der Lage ist, erfüllen muss. Da alles schnell geht, hat man neben diesen Tätigkeiten auch noch genügend Zeit für das, was man gern möchte.
Man kann sich dort noch schneller fortbewegen und z.B. an einem freien Nachmittag einen Ausflug zu einem ca. 500 km entfernten Ziel machen.
In der Mentalwelt kommt man mit zwei Mahlzeiten pro Tag aus, die morgens und abends gemeinschaftlich eingenommen werden.
Man kann hier mehr Krankheiten geistig heilen als in den vorhergehenden Welten, aber auch nicht alle.
Wenn man stirbt, kann das hier recht schnell gehen. Es wird nichts dagegen unternommen. Manche Menschen haben morgens noch gearbeitet oder waren unterwegs und sind abends schon tot.
Das Leben in der Mentalwelt kann bis zu einigen Jahren dauern.
Die Willenswelt
Nach dem Tode des Mentalkörpers ist die niedrigste Frequenz die des Willens.
In der Willenswelt kommen mir die Menschen, die mir begegnen, sehr willensbetont vor. Ich empfinde diese Welt als streng. Pflichten spielen eine sehr große Rolle.
Zu der beruflichen Arbeit und der ehrenamtlichen Aufgabe, die z.B. in Küchendienst, Altenpflege oder im Bauen von Häusern bestehen kann, kommt hier noch die Verpflichtung, an Versammlungen zur Gestaltung des Gemeinschaftslebens teilzunehmen. Diese finden jeden Abend, außer an den Wochenenden, statt und dauern 1-2 Stunden, was in Anbetracht dessen, dass in dieser Welt alles sehr schnell geht, eine Menge Zeit ist. Da berufliche und ehrenamtliche Arbeit aber nur jeweils recht kurz dauern, bleibt einem aber auch viel Freizeit.
Auf den Versammlungen, die von einem oder einer Ältesten geleitet werden, tauscht man Informationen aus und bespricht alle Angelegenheiten, die jeden Einzelnen und die Gemeinschaft betreffen. Es herrscht in dieser Welt eine direkte Demokratie: alle dazu fähigen Einwohner beraten und entscheiden gemeinsam über die Innen- und Außenpolitik. Die Staaten sind von der Größe her recht übersichtlich, und man kann sich so schnell fortbewegen, dass man aus allen Gebieten eines Staates zu der abendlichen Versammlung in der Hauptstadt kommen kann. Der Staat in unserer Gegend ist etwa so groß wie Nordrhein-Westfalen und in einen Bundesstaat eingegliedert.
Es wird sehr genau darauf geachtet, dass jeder Einzelne seine Bedürfnisse befriedigen kann und seine Pflichten erfüllt. Wenn es Schwierigkeiten gibt, werden sie auf der Versammlung besprochen und gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Es gibt dort eine Art Schiedsgericht aus Männern und Frauen, die aufgrund ihrer Weisheit in dieses Amt berufen worden sind und in strittigen Fällen per Handzeichen abstimmen. Auch gegenüber den anderen Staaten wird sehr großer Wert darauf gelegt, dass keiner in seinen Rechten beeinträchtigt wird. Die Willenswelt ist die erste mir bekannte, in der es keine Kriege gibt und in der es gelingt, allein mit erneuerbaren Ressourcen den Energiebedarf zu decken.
Wenn man mit einem Partner zusammen leben möchte, wird verlangt, dass man heiratet. Es soll klar sein, wer zu wem gehört. Man heiratet amtlich und, wenn man möchte, in seiner Religionsgemeinschaft. Dieses gilt auch dann, wenn man in der physischen Welt mit dem selben Partner verheiratet war. Man kann aber auch einen anderen Partner heiraten. Kinder bekommt man in allen Jenseits-Welten nicht.
Unsere Lebensweise in der physischen Welt sieht man in der Willenswelt sehr kritisch. Mir wurde gesagt, wir verschmutzen die Erde, vergeuden die Ressourcen der nachfolgenden Generationen und achten viel zu wenig auf Gerechtigkeit.
Wenn man krank ist, geht man zu einem geistigen Heiler. In der Willenswelt sind keine anderen Heilmethoden nötig.
Religion wird in geläuterter Form und in weniger Gemeinschaften praktiziert. Man verehrt dort keinen Menschen mehr als Gott.
Die Willenswelt ist nicht so dicht bevölkert wie die vorigen, denn man lebt dort nicht sehr lange, höchstens einige Wochen. Sterben ist dort recht leicht.
Die Intuitions-Welt
Hier gibt es als einzige Frequenz die der Vorstellung. In dieser Welt sind Kulturelles (bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur) und Wissenschaft die hauptsächliche Beschäftigung der Verstorbenen. Man geht häufig ins Theater, hört Konzerte oder besucht Ausstellungen. Künstler, Entdecker und Erfinder, die in der physischen Welt Werke geschaffen haben, bringen diese in der Intuitions-Welt wieder hervor. Neues wird hier nicht geschaffen.
Der Intuitions-Körper hat nicht mehr viele Bedürfnisse. Man nimmt nur noch eine Mahlzeit am Tag zu sich, und zwar morgens. Die Arbeit – Beruf und Ehrenamt – nimmt nicht mehr viel Zeit in Anspruch.
Es gibt auch in der Intuitions-Welt verschiedene Völker und Sprachen. Politische Herrschaft ist nicht mehr nötig.
Es gibt nicht viele Menschen dort, da die Verweildauer sehr kurz ist. Man kann sie in Tagen zählen, wobei man an einem Tag aber sehr viel tun und erleben kann, weil alles fast unvorstellbar schnell geht.
Sterben ist in der Intuitions-Welt nur wie das Verlöschen einer Flamme.
Auch nach dem Verlöschen der Vorstellungen gab es damals weiterhin Kontakt mit dem verstorbenen Freund. Ich nahm etwas wahr, das für mich "er" war - ein Ich -, jedoch gab es keine umgebende Welt mehr. Zeitweilig spürte ich seine Aufmerksamkeit auf mich gerichtet, zu anderen Zeiten nicht.
Solches gegenseitiges Wahrnehmen, auch mit Austausch von Information kenne ich auch mit vielen anderen nicht mehr verkörperten Ich-s.
Ein Ich hat für mich auch ein "Aussehen", eine Schwingung, die ich mir in Farben übersetzen kann. Die Form ist nicht fest umgrenzt, sie strahlt von einem Mittelpunkt aus. Bei beiderseitiger Bereitschaft kann mein Ich mit einem anderen Ich nicht nur nebeneinander sein, wie Körper in der physischen Welt, oder teilweise ineinander, wie in den Übergangs-Welten, sondern ganz und gar ineinander. Solange Ineinandersein besteht, kann allerdings keine Kommunikation stattfinden. Dazu müssen die Ich-s sich wieder als getrennt begreifen.
Manche Ich-s geben es mir zu verstehen, wenn eine neue Inkarnation für sie bevorsteht, und einige Zeit später erkenne ich sie in einem neugeborenen Kind wieder.
Bei anderen Ich-s erlebe ich, wie sie sich in unbeschreiblicher Seligkeit in einem größeren Ganzen auflösen.
Diesen Text schrieb ich vor einigen Jahren. Mir war es vergönnt, einen lieben Freund nach seinem Tode durch die Jenseitswelten zu begleiten bis zu seinem Einswerden mit der Ewigkeit. Was ich mit ihm erlebte, war "seine Welt". Mir enthüllte sich dabei aber eine "innere Landkarte", die ich bis heute sehr aufschlussreich finde. Vieles von dem, was ich bei diesem Menschen und mit ihm zusammen beobachtete, finde ich auch bei anderen Verstorbenen wieder, wenngleich jeder seine eigene Erlebnisweise hat.
Ob das Erlebte nun "wirklich wahr" ist, diese Frage stellt sich mir nicht. Für mich ist es wahr, ich habe es nicht erfunden oder willkürlich ausgeschmückt. Wie es für mich nach meinem Tode sein wird, weiß ich aus diesen Erfahrungen aber nicht - es wird so sein, wie es zu dem Zeitpunkt für mich richtig ist.
Als Kind wollte ich immer schon gerne wissen, wie das Leben nach dem Tode ist. Meine Mutter sagte mir, das könne man nicht wissen: „Es ist noch nie einer wiedergekommen.“ Seitdem ich regelmäßig meditiere, merke ich dass es durchaus möglich ist, etwas zu erfahren, das sich meinen physischen Sinnen entzieht. Ich kann mit Menschen sprechen, die nicht körperlich anwesend sind: mit solchen, die sich anderswo befinden, aber auch mit solchen, die schon gestorben sind. In der Meditation öffnen sich mir auch die Welten, in denen diese Menschen jetzt leben, und ich kann dort wahrnehmen und handeln.
Wenn ich meditiere, erfahre ich verschiedene, aufeinander folgende Ebenen. Ich könnte sagen, es sind abgestufte Frequenzen, in denen Bewusstsein schwingt.
Auf diesen Ebenen begegne ich nicht nur Menschen, die schon gestorben sind, sondern auch solchen, die im physischen Körper leben. Daraus schließe ich, dass jeder in diesen verschiedenen Bewusstseins-Frequenzen schwingt, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht.
Die fünf Frequenz-Ebenen, die ich unterscheiden kann, scheinen mir verschiedenen Funktionen des Bewusstseins zu entsprechen. Auf jeder von ihnen tritt eine Funktion besonders hervor, die ich auf den höheren Stufen nicht mehr wahrnehme. Nach dieser Funktion benenne ich die jeweilige Ebene. Ich unterscheide also:
1. Physische Ebene (Körper),
2. Emotionalebene (Gefühle),
3. Mentalebene (Gedanken),
4. Willensebene,
5. Intuitionsebene (Vorstellungen).
Auf den Ebenen 2 bis 5 treffe ich jeweils eine Welt an, die Ähnlichkeit mir der physischen hat, sich aber auch zunehmend von ihr unterscheidet. Was ich dort wahrnehme, ist in sich zusammenhängend, wiederholt sich und baut aufeinander auf. Alles geschieht dort in einem Raum-Zeit-Gefüge, und ich habe nicht die Möglichkeit, etwas völlig nach Belieben vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen. Nicht alles, was ich dort wahrnehme, entspricht meinen Erwartungen, und es gefällt mir auch nicht unbedingt. Daraus schließe ich, dass ich es mit Wirklichkeit zu tun habe und nicht mit Wunschvorstellungen.
Ich erkläre mir das Erlebte so wie physisches Erleben auch: ich habe es überall mit Material aus Möglichkeiten oder Wahrscheinlichkeiten zu tun, aus dem ich mit meinem wahrnehmenden Bewusstsein Bilder forme.
Die Lebewesen, die mir auf den verschiedenen Ebenen begegnen, erscheinen mir als Organismen, die von der Materie der sie umgebenden Welt leben. Sie brauchen Nahrung, Kleidung und Unterkunft, können krank werden, altern und sterben schließlich. Solange sie einen physischen Leib haben, ernährt dieser die höher schwingenden Körper mit. Nach dem physischen Tode übernimmt der nächste Körper diese Aufgabe und so weiter. Deshalb muss nach meinen Beobachtungen auch in den anderen Welten für den Lebensunterhalt gesorgt werden, wenngleich die Bedürfnisse auf den höheren Ebenen jeweils deutlich geringer sind als auf den niedrigeren.
Die anderen Welten kann ich mir vorstellen wie immer größere Kugeln, die um die physische Erde herum liegen. Daher entsprechen der Sonnenstand, das Klima, die Jahres- und Tageszeiten in den verschiedenen Gegenden den Gebieten auf der Erde. Auch in der Lebensweise sind die weiteren Welten der physischen in der selben Gegend ähnlich. Ein Mensch aus Europa trifft nach dem Tode also etwas anderes an als beispielsweise ein Mensch aus Afrika - jeder erfährt etwas, das seinen Erinnerungen aus dem Erdenleben entspricht. Auf den höheren Ebenen sind aber kaum mehr Unterschiede vorhanden.
Die Körper auf allen fünf Ebenen der Schwerkraft unterworfen. Sie wirkt aber zunehmend weniger. Deshalb geht auf den höheren Ebenen alles zunehmend schneller und müheloser, und man hat mehr Möglichkeiten die Wirklichkeit nach seinen Wünschen zu gestalten.
Wie lange ein Verstorbener in den einzelnen Welten bleibt, richtet sich danach, wie viel Lebenskraft noch in seinen verschiedenen Körpern ist. Es kann sein, dass ein oder mehrere weitere Körper gleich nach dem physischen Tode sterben, der Prozess kann aber auch Jahre oder gar Jahrzehnte dauern. Die Zeit in den anderen Welten kann genutzt werden für Weiterentwicklung, Verarbeitung, Versöhnung, Erfüllung von Wünschen – für alles, wozu es im physischen Leben keine Gelegenheit gab.
Die Emotionalwelt
Nach dem physischen Tode ist die niedrigste Frequenz die Schwingung der Gefühle. Man lebt in einem Leib aus Emotionen in einer Gefühlswelt. Die Menschen in dieser Welt wirken auf mich sehr gefühlsbetont, auch ich selbst, wenn ich den Brennpunkt meines Bewusstseins dorthin verlagere. Freude, Trauer und andere Emotionen treten unmittelbar zutage. Mir begegnet dort sehr viel Herzlichkeit und Lebensfreude. Man hat Vergnügen an gutem Essen und Trinken, am Feiern und an anderen gemeinsamen Unternehmungen.
Die Emotionalwelt hat große Ähnlichkeit mit der physischen. Es gibt dort Natur, Sonnenschein, Regen, Häuser, Straßen, Verwaltungsgebäude, Schulen - die Kinder sind Menschen, die jung gestorben sind -, religiöse Gebäude, Krankenhäuser, Ärzte, Medikamente, Geld, Medien, Computer und vieles mehr. Da die Materie in der Emotionalwelt leichter ist, schwebt man bei der Fortbewegung ein wenig über dem Boden. Auch die Fahrzeuge dort schweben.
Erfindungen und Einrichtungen der physischen Welt, die für sinnvoll gehalten werden, entstehen auch in der Emotionalwelt. Manches wird aber nicht für sinnvoll gehalten. In der Umgebung, die ich kennenlernte, gab es keine Privatautos. Die Arbeit war nicht in dem Maße automatisiert wie bei uns. Es wurde vielmehr Wert darauf gelegt, dass jeder, der dazu in der Lage war, Arbeit fand.
Wenn man nach dem Tode in der Emotionalwelt ankommt, badet man und bekommt Kleidung. Man wird begrüßt und zu einer Stelle geführt, wo es sich entscheidet, wie man in dieser Welt leben wird. Beim physischen Tode oder kurz davor hat man einen Lebensrückblick erlebt und weiß nun, was man möchte, oder versteht, was über einen bestimmt wird. Man wird nach seinen Wünschen gefragt, muss sich aber auch nach den Möglichkeiten richten.
In der Emotionalwelt kann man Bekannte wieder treffen, die vor nicht allzu langer Zeit gestorben sind. Wer aber schon länger tot ist, hält sich nicht mehr dort auf.
In der Emotionalwelt lebt man bescheidener als hier. Das Nötigste an Kleidung und Gebrauchsgegenständen bekommt man – gebraucht – gestellt. Weiteres kann man sich kaufen, wenn man genug Geld verdient hat. Alle diese Dinge werden weitergegeben, wenn man die Emotionalwelt wieder verlässt.
Man kann – unsichtbar - bei Menschen der physischen Welt wohnen, wenn beide Seiten einverstanden sind, oder man bekommt anderswo eine Unterkunft. Privaten Raum gibt es nur zum Wohnen und Schlafen. Ein Wohnraum, den ich anschauen durfte, war mit einem Bett, einer Kommode, einem Stuhl und einem Tisch ausgestattet. Elektrisches Licht gab es dort nicht. Die Mahlzeiten werden in einem Gemeinschaftszentrum eingenommen. Dort kann man Bekannte treffen, sich verabreden, bekommt Post, und es finden Feiern und Veranstaltungen statt.
Dreimal am Tag wird gegessen. Was man zu sich nimmt, erscheint mir ähnlich wie unsere Nahrung. Es wird zubereitet und serviert. Probieren kann ich es nicht; es würde mir nicht bekommen, weil ich meinen physischen Körper noch habe.
Man muss arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das kann in dem Beruf sein, den man vorher hatte, oder auch in einem anderen, nach Wahl oder nach Notwendigkeit. Da die Materie leichter ist, braucht niemand übermäßig schwer zu arbeiten, und alles geht schneller. Man arbeitet täglich etwas weniger Stunden als hier, aber auch am Samstag Morgen. Der Sonntag ist Ruhetag.
Wenn man sich krank fühlt, geht man morgens früh zu einem Arzt, der bestimmt, ob man arbeiten kann oder nicht. Dauernde Arbeitsunfähigkeit wird vom Arzt bescheinigt und von einer amtlichen Stelle überprüft. Man bekommt dann seinen Lebensunterhalt gesichert, aber kein Geld darüber hinaus. Eine feste Grenze für die Erreichung des Rentenalters gibt es nicht.
Physische Wände sind für den Emotionalkörper kein Hindernis. Wände in der Emotionalwelt wohl. Man kann sich dort schneller bewegen als hier. Darum lassen sich schon "zu Fuß" schwebend längere Strecken zurücklegen, etwa im Tempo wie hier bei schnellem Radfahren. Mit Verkehrsmitteln - Bus oder Bahn- lassen sich in kurzer Zeit große Entfernungen überwinden. Es ist dort nur ein Halbtagsausflug, 100 km weit ins nächste Mittelgebirge zu fahren zum Spazieren Gehen oder Skilaufen. Das kann am Samstagnachmittag nach der Arbeit noch unternommen werden.
Die Menschen in der Emotionalwelt können einander tragen. Das erleichtert z. B. die Altenpflege. Anstatt einen Rollstuhl zu benutzen, kann man den gehbehinderten Menschen an sich festbinden und ich so mit sich nehmen.
Religion wird in der Emotionalwelt und in den weiteren zunehmend intensiver praktiziert. Es gibt die selben Religionen wie in der physischen Welt, und sie leben zunehmend friedlicher miteinander.
Im Durchschnitt sind die Menschen in der Emotionalwelt freundlicher und die gesellschaftlichen Einrichtungen vernünftiger als hier. Dennoch gibt es dort auch Armut, Not, Katastrophen und Kriege, wenn auch nicht so viel wie hier.
Die Zeit, die jemand nach dem physischen Tode noch in der Emotionalwelt lebt, kann bis zu einigen Jahrzehnten betragen. Ich habe dort Gefallene aus dem 2. Weltkrieg getroffen. Da sie nicht alt oder krank waren beim Tode, konnte ihr Emotionalkörper so lange weiterleben.
Auch in der Emotionalwelt wird das Ablegen des (Emotional-)Körpers als Tod empfunden. Wenn jemand dort gestorben ist, betrauern die Hinterbliebenen ihn. Die Bestattungsgebräuche sind ähnlich wie in der physischen Welt. Die Erde ist dort aber nicht so fest wie hier. Der Sarg gleitet sozusagen in sie hinein.
Die folgenden Welten haben einige Ähnlichkeit mit der Emotionalwelt. Die Materie ist dort aber zunehmend feiner, alles geht leichter und schneller, und man hat immer weniger materielle Bedürfnisse. Ich erwähne im folgenden nur, was in den jeweiligen Welten anders ist als in den vorhergehenden.
Die Mentalwelt
Nach dem Ablegen des Emotionalkörpers ist die niedrigste Frequenz die der Gedanken. Man erlebt im Mentalkörper. Die Menschen in der Gedankenwelt kommen mir sehr verstandesbetont vor, auch ich selbst auf dieser Bewusstseinsebene.
Zusätzlich zu der Arbeit, mit der man seinen Lebensunterhalt verdient, gibt es hier ehrenamtliche Aufgaben für die Gemeinschaft, die jeder, der dazu in der Lage ist, erfüllen muss. Da alles schnell geht, hat man neben diesen Tätigkeiten auch noch genügend Zeit für das, was man gern möchte.
Man kann sich dort noch schneller fortbewegen und z.B. an einem freien Nachmittag einen Ausflug zu einem ca. 500 km entfernten Ziel machen.
In der Mentalwelt kommt man mit zwei Mahlzeiten pro Tag aus, die morgens und abends gemeinschaftlich eingenommen werden.
Man kann hier mehr Krankheiten geistig heilen als in den vorhergehenden Welten, aber auch nicht alle.
Wenn man stirbt, kann das hier recht schnell gehen. Es wird nichts dagegen unternommen. Manche Menschen haben morgens noch gearbeitet oder waren unterwegs und sind abends schon tot.
Das Leben in der Mentalwelt kann bis zu einigen Jahren dauern.
Die Willenswelt
Nach dem Tode des Mentalkörpers ist die niedrigste Frequenz die des Willens.
In der Willenswelt kommen mir die Menschen, die mir begegnen, sehr willensbetont vor. Ich empfinde diese Welt als streng. Pflichten spielen eine sehr große Rolle.
Zu der beruflichen Arbeit und der ehrenamtlichen Aufgabe, die z.B. in Küchendienst, Altenpflege oder im Bauen von Häusern bestehen kann, kommt hier noch die Verpflichtung, an Versammlungen zur Gestaltung des Gemeinschaftslebens teilzunehmen. Diese finden jeden Abend, außer an den Wochenenden, statt und dauern 1-2 Stunden, was in Anbetracht dessen, dass in dieser Welt alles sehr schnell geht, eine Menge Zeit ist. Da berufliche und ehrenamtliche Arbeit aber nur jeweils recht kurz dauern, bleibt einem aber auch viel Freizeit.
Auf den Versammlungen, die von einem oder einer Ältesten geleitet werden, tauscht man Informationen aus und bespricht alle Angelegenheiten, die jeden Einzelnen und die Gemeinschaft betreffen. Es herrscht in dieser Welt eine direkte Demokratie: alle dazu fähigen Einwohner beraten und entscheiden gemeinsam über die Innen- und Außenpolitik. Die Staaten sind von der Größe her recht übersichtlich, und man kann sich so schnell fortbewegen, dass man aus allen Gebieten eines Staates zu der abendlichen Versammlung in der Hauptstadt kommen kann. Der Staat in unserer Gegend ist etwa so groß wie Nordrhein-Westfalen und in einen Bundesstaat eingegliedert.
Es wird sehr genau darauf geachtet, dass jeder Einzelne seine Bedürfnisse befriedigen kann und seine Pflichten erfüllt. Wenn es Schwierigkeiten gibt, werden sie auf der Versammlung besprochen und gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Es gibt dort eine Art Schiedsgericht aus Männern und Frauen, die aufgrund ihrer Weisheit in dieses Amt berufen worden sind und in strittigen Fällen per Handzeichen abstimmen. Auch gegenüber den anderen Staaten wird sehr großer Wert darauf gelegt, dass keiner in seinen Rechten beeinträchtigt wird. Die Willenswelt ist die erste mir bekannte, in der es keine Kriege gibt und in der es gelingt, allein mit erneuerbaren Ressourcen den Energiebedarf zu decken.
Wenn man mit einem Partner zusammen leben möchte, wird verlangt, dass man heiratet. Es soll klar sein, wer zu wem gehört. Man heiratet amtlich und, wenn man möchte, in seiner Religionsgemeinschaft. Dieses gilt auch dann, wenn man in der physischen Welt mit dem selben Partner verheiratet war. Man kann aber auch einen anderen Partner heiraten. Kinder bekommt man in allen Jenseits-Welten nicht.
Unsere Lebensweise in der physischen Welt sieht man in der Willenswelt sehr kritisch. Mir wurde gesagt, wir verschmutzen die Erde, vergeuden die Ressourcen der nachfolgenden Generationen und achten viel zu wenig auf Gerechtigkeit.
Wenn man krank ist, geht man zu einem geistigen Heiler. In der Willenswelt sind keine anderen Heilmethoden nötig.
Religion wird in geläuterter Form und in weniger Gemeinschaften praktiziert. Man verehrt dort keinen Menschen mehr als Gott.
Die Willenswelt ist nicht so dicht bevölkert wie die vorigen, denn man lebt dort nicht sehr lange, höchstens einige Wochen. Sterben ist dort recht leicht.
Die Intuitions-Welt
Hier gibt es als einzige Frequenz die der Vorstellung. In dieser Welt sind Kulturelles (bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur) und Wissenschaft die hauptsächliche Beschäftigung der Verstorbenen. Man geht häufig ins Theater, hört Konzerte oder besucht Ausstellungen. Künstler, Entdecker und Erfinder, die in der physischen Welt Werke geschaffen haben, bringen diese in der Intuitions-Welt wieder hervor. Neues wird hier nicht geschaffen.
Der Intuitions-Körper hat nicht mehr viele Bedürfnisse. Man nimmt nur noch eine Mahlzeit am Tag zu sich, und zwar morgens. Die Arbeit – Beruf und Ehrenamt – nimmt nicht mehr viel Zeit in Anspruch.
Es gibt auch in der Intuitions-Welt verschiedene Völker und Sprachen. Politische Herrschaft ist nicht mehr nötig.
Es gibt nicht viele Menschen dort, da die Verweildauer sehr kurz ist. Man kann sie in Tagen zählen, wobei man an einem Tag aber sehr viel tun und erleben kann, weil alles fast unvorstellbar schnell geht.
Sterben ist in der Intuitions-Welt nur wie das Verlöschen einer Flamme.
Auch nach dem Verlöschen der Vorstellungen gab es damals weiterhin Kontakt mit dem verstorbenen Freund. Ich nahm etwas wahr, das für mich "er" war - ein Ich -, jedoch gab es keine umgebende Welt mehr. Zeitweilig spürte ich seine Aufmerksamkeit auf mich gerichtet, zu anderen Zeiten nicht.
Solches gegenseitiges Wahrnehmen, auch mit Austausch von Information kenne ich auch mit vielen anderen nicht mehr verkörperten Ich-s.
Ein Ich hat für mich auch ein "Aussehen", eine Schwingung, die ich mir in Farben übersetzen kann. Die Form ist nicht fest umgrenzt, sie strahlt von einem Mittelpunkt aus. Bei beiderseitiger Bereitschaft kann mein Ich mit einem anderen Ich nicht nur nebeneinander sein, wie Körper in der physischen Welt, oder teilweise ineinander, wie in den Übergangs-Welten, sondern ganz und gar ineinander. Solange Ineinandersein besteht, kann allerdings keine Kommunikation stattfinden. Dazu müssen die Ich-s sich wieder als getrennt begreifen.
Manche Ich-s geben es mir zu verstehen, wenn eine neue Inkarnation für sie bevorsteht, und einige Zeit später erkenne ich sie in einem neugeborenen Kind wieder.
Bei anderen Ich-s erlebe ich, wie sie sich in unbeschreiblicher Seligkeit in einem größeren Ganzen auflösen.