gefunden und für schön befunden...

Hauchzart spinnt sie ihre Weben,
süßlich und verheißungsvoll.
Hoffnungslos bleibst Du dran kleben,
sie vernascht Dich, Zoll für Zoll.

Sie umgarnt Dich, lässt Dich hoffen,
lockt Dich in ihr Paradies,
lässt bewusst das Ende offen
und Du folgst ihr ins Verlies.

Sie betört Dich ,gibt Versprechen,
lullt Dich unaufhörlich ein.
Wird Dir Deinen Willen brechen-
bald schon wirst Du Beute sein.

Haucht Dir Küsse, zeigt Begehren,
wirft ihr Netz schon nach Dir aus.
Du kannst Dich nicht mehr erwehren,
hier kommst Du nicht lebend raus.

Riech ein letztes Mal am Leben
denn Du fühlst jetzt ganz genau,
hier musst Du Dich gleich ergeben
dies hier ist die Spinnenfrau.

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es geht aber auch so...

DER SPINNERIN NACHTLIED


Es sang vor langen Jahren
Wohl auch die Nachtigall,
Das war wohl süßer Schall,
Da wir zusammen waren.


Ich sing' und kann nicht weinen,
Und spinne so allein
Den Faden klar und rein
So lang der Mond wird scheinen.


Als wir zusammen waren
Da sang die Nachtigall
Nun mahnet mich ihr Schall
Daß du von mir gefahren.


So oft der Mond mag scheinen,
Denk' ich wohl dein allein.
Mein Herz ist klar und rein,
Gott wolle uns vereinen.

Seit du von mir gefahren,
Singt stets die Nachtigall,
Ich denk' bei ihrem Schall,
Wie wir zusammen waren.


Gott wolle uns vereinen
Hier spinn'ich so allein,
Der Mond scheint klar und rein,
Ich sing' und möchte weinen.

Clemens Brentano