Vor etwa fünf Monaten habe ich mich bei der Bundeswehr beworben. Ich habe mich nach langem Überlegen dafür entschieden. Hatte abgewägt ob mir der Einsatz und die Jahre in denen ich mich verpflichten würde auch lohnen würden. Ich wägte die Gefahren für Leib und Leben im Einsatz ab. Versetzte mich in Freunde und Verwandte, sprach mit bekannten die selbst beim Bund sind oder waren. Hörte und las Erfahrungsberichte und Informierte mich gründlich.
Meine Entscheidung stand fest. "Ich will zum Bund, koste es was es wolle!"
Nach drei Monaten Trainig war es soweit. Der Einstufungstest. Ich war ein wenig zu früh in der Kaserne aber das war ok. Richtete mich etwas auf der Stube ein und dann war auch schon die Einweisung. Alles war soweit sehr interessant. Wir bekamen nachher etwas gesagt, was ich so gar nicht gesehen hatte. Ich hatte immer gedacht, die Laden die Leute ein, die eben eine Bewerbung schicken und sieben dann aus. Aber der Mensch dort erklärte uns "Sie wurden eingeladen, weil sie uns Unterlagen geschickt haben, die wir interessant fanden" Das fand ich wiederum interessant. Was war an meinen Unterlagen anders im Gegensatz zu denen von Leuten die keine Einladung bekommen hatten.
Ok weiter im Text:
Richtig los ging es erst am zweiten Tag für mich. 7:00 Computertest. Der hat ziemlich lange gedauert. Mit der Auswertung bin ich dann rauf. Kurzes Gespräch mit jemandem in dem wir meine Bewerbungsunterlagen nochmal durchgegangen sind. Danach zum Musterungsarzt. Und da war dann auch Schluss für mich. T5 gemustert - nicht verwendbar. Es war für mich ein Schock,denn nur wegen Asthma und einer OP, die mir ein Implantat verschafft hat durfte ich nicht. Ich war gesund, fit, hatte Trainiert, war interessiert und entschlossen aber kam nicht durch die Musterung. Mein Körper funktionierte und funktioniert perfekt, also wo ist das Problem?
Wie auch immer. An dem selben Abend betrank ich mich und danach gings wieder.
***
Mittlerweile habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet, dass es wohl nicht hatte sollen sein.
Aber aufs neue beschäftigt mich das Thema.
Im November geht ein befreundeter Soldat nach Afghanistan und ich mache mir Sorgen. Natürlich mache ich das, nachdem ich auch das weiß was die Medien nicht bringen.
Er wollte mich zwar beruhigen, hat gesagt, dass seine Aufgabe nicht gefährlich ist sondern nur die Umgebung aber meiner Meinung nach reicht das auch schon!
Tja, was soll ich nun denken? Blauäugig an die Sache rangehen und mir denken "Ach der kommt schon heile wieder, is ja nich so schlimm" oder mit dem Gedanken leben, dass dort die Lazarette voll sind, weil es nur am krachen ist....
*seufz*