Cro Magnon
02.12.2007 um 20:15Die ältesten Skelettfunde, die eine Übereinstimmung mit der Anatomie des modernen Menschen aufweisen werden dem Typ "Cro Magnon" zugeordnet (benannt nach einem Fundort in Frankreich). Er gilt demzufolge als unmittelbarer Vorfahr des modernen Menschen.
Hier mal dazu das von mir zusammengetragene Wissen:
nach meinen Infos beginnt die Einwanderung des Cro-Magnon bereits vor 50.000 Jahren von Osten her. Die Wanderung erfolgt durch das Donautal in Richtung Mittel- und Nordeuropa. Man setzt dort den Beginn der sogenannten "Jungsteinzeit" an, der Einteilung in Zeitabschnitte folgend. Wir sollten hier unterscheiden zwischen dem Cro-Magnon Typ (anatomische Form) und den sich daraus entwickelnden Kulturen, die alle auf dem gleichen Typ basieren.
Anhand der archäologischen Funde werden derzeit insbesondere folgende Kulturen unterschieden:
- Aurignacien-Kultur, vor ca 35.000 Jahren Ausbreitung von Nordfrankreich / England nach Süddeutschland, danach dem Rückzug der Gletscher folgend, erste Knochengeräte und Werkzeuge, Großwildjäger (Mammut), Jagdmagie, erste Kunstwerke aus Mammutelfenbein, erste Musikinstrumente (Flöten), Funde z.B. in Vogelherdhöhle (Schwäbische Alb)
In dieser Zeit ereignet sich die sogenannte “paläolitische Revolution”, es erfolgt eine sprunghafte kulturelle Entwicklung, verbunden mit neuen Jagdwaffen und -methoden und der Herausbildung effizienterer Stammes- bzw. Clanstrukturen auf Grund größer werdender Mitgliederzahl. Über die Ursachen dieses "Kultursprunges" kann nur spekuliert werden, wahrscheinlich infolge des Aufeinandertreffens mit dem Neanderthaler, die der weiteren Ausbreitung des Cro-Magnon nach West- und Nordeuropa zunächst eine Grenze setzt.
Hier hatte sich der Neanderthaler zu einer eigenständigen Variante des Homo erectus (1. Auswanderungswelle aus Afrika) entwickelt (siehe auch Mousterien-Kultur, Feuersteinbearbeitung und -werkzeuge der Neanderthaler bereits vor 125.000 Jahren in Europa nachgewiesen). Es beginnt ein Verdrängungsprozess über dessen Art sich die Gelehrten bis heute nicht einig sind. Fest steht nur, dass dadurch der Neanderthaler nach Süden abwandert und in seinen letzten "Zufluchtsgebieten" (Andalusien, Balkan, Krim) vor ca. 28.000 Jahren austirbt.
In diese Zeit fällt ein Kältemaximum der letzten Eiszeit, das wiederum zu einer Verschiebung der Lebensräume führt und damit auch kulturelle Veränderungen verursacht.
Es entstehen u.a. die
- Gravettien-Kultur, Beginn vor ca. 30.000 Jahren, möglicherweise aus Aurignacien-Siedlungsplätzen im heutigen Tschechien hervorgegangen und an das extreme Leben in der Kältesteppe besser angepasst, neue Nahrungsquelle: mit neuen Jagdstrategien (Winter- und Sommerlager) und mit neuen Waffen (Pfeil und Bogen) ist ganzjährige Rentierjagd möglich, Anfänge von Kleinstklingen und Kompositgeräten, Beginn der Astronomie, Zeitbstimmung, Kalender
- Solutreen-Kultur, vor ca. 22.000 Jahren Ausbreitung von Ungarn aus nach Südfrankreich, Portugal und Spanien, Ähnlichkeiten zur Cloviskultur in Nordamerika, charakteristische Blatt- und Kerbspitzen aus Feuerstein. Es wird deshalb diskutiert, dass hier eine allmähliche Abwanderung über den Atlantik entlang der Packeisgrenze nach Nordamerika stattgefunden hat.
parallel entwickelt sich dazu die
- Magdalenien-Kultur, schließt ebenfalls an die Aurignac-Kultur an, Jäger und Sammler der nordischen Tundra in Europa, Kleinstklingen und Kompositgeräte, Speerschleuder, Pfeil mit Widerhaken, Höhlenmalerei von Lascaux (ca. vor 15.500 Jahren) und Altamira (ca. vor 18.000 bis 13.000 Jahren), Höhepunkt und Finale der westeuropäischen Nomadenkultur.
Vor ca. 13.000 Jahren ist dann in Mittel- und Nordeuropa das letzte Kältemaximum der Eiszeit nachgewiesen, das wiederum die bestehenden Kulturen durcheinander würfelt. Klimaschwankungen sind zu diesen Zeiten immer mit extremen Wanderbewegungen der anssäsigen Bevölkerung verbunden.
Mit dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren , dem damit verbundenen Rückzug der Gletscher und der " neolithischen Revolution ” (Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht) im vorderen Orient erfolgen dann schubweise neue Auswanderungen in Richtung Mittel- und Nordeuropa, die das entgültige Aus für die dortigen Nomadenkulturen bedeuten.
Da die Zahl der Funde, sowohl was Skelette als auch Gebrauchsgegenstände betrifft, im Vergleich zu der geschätzten Bevölkerungszahl im beschriebenen Zeitraum verschwindend gering ist, kann diese Einteilung in die o.g. Kulturen natürlich nur ein Orientierungsversuch sein, der weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Genauigkeit erhebt. Mit anderen Worten: Es KÖNNTE so abgelaufen sein. ;)
Hier mal dazu das von mir zusammengetragene Wissen:
nach meinen Infos beginnt die Einwanderung des Cro-Magnon bereits vor 50.000 Jahren von Osten her. Die Wanderung erfolgt durch das Donautal in Richtung Mittel- und Nordeuropa. Man setzt dort den Beginn der sogenannten "Jungsteinzeit" an, der Einteilung in Zeitabschnitte folgend. Wir sollten hier unterscheiden zwischen dem Cro-Magnon Typ (anatomische Form) und den sich daraus entwickelnden Kulturen, die alle auf dem gleichen Typ basieren.
Anhand der archäologischen Funde werden derzeit insbesondere folgende Kulturen unterschieden:
- Aurignacien-Kultur, vor ca 35.000 Jahren Ausbreitung von Nordfrankreich / England nach Süddeutschland, danach dem Rückzug der Gletscher folgend, erste Knochengeräte und Werkzeuge, Großwildjäger (Mammut), Jagdmagie, erste Kunstwerke aus Mammutelfenbein, erste Musikinstrumente (Flöten), Funde z.B. in Vogelherdhöhle (Schwäbische Alb)
In dieser Zeit ereignet sich die sogenannte “paläolitische Revolution”, es erfolgt eine sprunghafte kulturelle Entwicklung, verbunden mit neuen Jagdwaffen und -methoden und der Herausbildung effizienterer Stammes- bzw. Clanstrukturen auf Grund größer werdender Mitgliederzahl. Über die Ursachen dieses "Kultursprunges" kann nur spekuliert werden, wahrscheinlich infolge des Aufeinandertreffens mit dem Neanderthaler, die der weiteren Ausbreitung des Cro-Magnon nach West- und Nordeuropa zunächst eine Grenze setzt.
Hier hatte sich der Neanderthaler zu einer eigenständigen Variante des Homo erectus (1. Auswanderungswelle aus Afrika) entwickelt (siehe auch Mousterien-Kultur, Feuersteinbearbeitung und -werkzeuge der Neanderthaler bereits vor 125.000 Jahren in Europa nachgewiesen). Es beginnt ein Verdrängungsprozess über dessen Art sich die Gelehrten bis heute nicht einig sind. Fest steht nur, dass dadurch der Neanderthaler nach Süden abwandert und in seinen letzten "Zufluchtsgebieten" (Andalusien, Balkan, Krim) vor ca. 28.000 Jahren austirbt.
In diese Zeit fällt ein Kältemaximum der letzten Eiszeit, das wiederum zu einer Verschiebung der Lebensräume führt und damit auch kulturelle Veränderungen verursacht.
Es entstehen u.a. die
- Gravettien-Kultur, Beginn vor ca. 30.000 Jahren, möglicherweise aus Aurignacien-Siedlungsplätzen im heutigen Tschechien hervorgegangen und an das extreme Leben in der Kältesteppe besser angepasst, neue Nahrungsquelle: mit neuen Jagdstrategien (Winter- und Sommerlager) und mit neuen Waffen (Pfeil und Bogen) ist ganzjährige Rentierjagd möglich, Anfänge von Kleinstklingen und Kompositgeräten, Beginn der Astronomie, Zeitbstimmung, Kalender
- Solutreen-Kultur, vor ca. 22.000 Jahren Ausbreitung von Ungarn aus nach Südfrankreich, Portugal und Spanien, Ähnlichkeiten zur Cloviskultur in Nordamerika, charakteristische Blatt- und Kerbspitzen aus Feuerstein. Es wird deshalb diskutiert, dass hier eine allmähliche Abwanderung über den Atlantik entlang der Packeisgrenze nach Nordamerika stattgefunden hat.
parallel entwickelt sich dazu die
- Magdalenien-Kultur, schließt ebenfalls an die Aurignac-Kultur an, Jäger und Sammler der nordischen Tundra in Europa, Kleinstklingen und Kompositgeräte, Speerschleuder, Pfeil mit Widerhaken, Höhlenmalerei von Lascaux (ca. vor 15.500 Jahren) und Altamira (ca. vor 18.000 bis 13.000 Jahren), Höhepunkt und Finale der westeuropäischen Nomadenkultur.
Vor ca. 13.000 Jahren ist dann in Mittel- und Nordeuropa das letzte Kältemaximum der Eiszeit nachgewiesen, das wiederum die bestehenden Kulturen durcheinander würfelt. Klimaschwankungen sind zu diesen Zeiten immer mit extremen Wanderbewegungen der anssäsigen Bevölkerung verbunden.
Mit dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren , dem damit verbundenen Rückzug der Gletscher und der " neolithischen Revolution ” (Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht) im vorderen Orient erfolgen dann schubweise neue Auswanderungen in Richtung Mittel- und Nordeuropa, die das entgültige Aus für die dortigen Nomadenkulturen bedeuten.
Da die Zahl der Funde, sowohl was Skelette als auch Gebrauchsgegenstände betrifft, im Vergleich zu der geschätzten Bevölkerungszahl im beschriebenen Zeitraum verschwindend gering ist, kann diese Einteilung in die o.g. Kulturen natürlich nur ein Orientierungsversuch sein, der weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Genauigkeit erhebt. Mit anderen Worten: Es KÖNNTE so abgelaufen sein. ;)