xy
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Trauer
03.09.2007 um 23:30Heute verstarb - trotz der 90 Lebensjahre unerwartet- meine rüstige Oma.
Auch wenn ich ihre herrschsüchtige Art nicht besonderes gut tolerieren konnte , so habe ich ihr doch viel zu verdanken!
In erster Linie Erziehung und Disziplin!
Das war zwar in meiner Kindheit ein krasses Kontrastprogramm zum antiautoritären Erziehungsstil meiner Mutter, vermittelte mir aber die Basis zur Selbstständigkeit und sozialer Kompetenz.
Meine Oma hat sich als Mittelpunkt der Familie völlig selbstlos der selbigen verschrieben , wo Not am Mann war , war sie da.
Für mich hat sie als Tagesmutter fungiert , meinem Onkel lange die Wäsche gewaschen , Wohnungen geputzt , beim Renovieren noch mit 80 Jahren tatkräftig mitgeholfen und uns finanziell unterstützt , so weit es ihr möglich war.
Außer ihre morgendliche Tageszeitungen zu lesen , hat sie nie irgendwelche Hobbies entwickelt und ich vermute , sich Zeit zur Selbstfindung zu nehmen , erschien ihr gerade genauso exotisch wie ein Asientrip.
Bewundernswert war die Haltung , die sie nach Opas Tod vor 12 Jahren bewahrte , ich befürchtete , nach fast 50 glücklichen Ehejahren bricht sie nun zusammen , um so überraschter war ich , als ich am Tag danach sie besuchte und sie mit einem Teller auf den Schoß und Füße auf dem Tisch im Wohnzimmer beim Fernsehen gucken vorfand- und das , wo doch seit 50 Jahren um Punkt 19.00Uhr Abendbrot in der Küche gegessen wurde!Sie erklärte , nun , als Junggesellin darf sie das - aha !? :)
Oma : Ich werde dich mein Leben lang vermissen - so wie ich Opa bereits seit 12 Jahren vermisse , ihr wart ein unschlagbar gutes Team , und es ist für mich ein kleiner Trost , Euch nun wieder vereint zu wissen.
Opa : Nun hast du deine Martl wieder , lang genug musstest du ja auf sie warten.
Ich habe übrigens nie wieder so einen uneigennützigen und hilfsbereiten Menschen wie dich getroffen und ich bewundere noch heute , mit welcher Haltung du die Frauen auf der Straße gegrüßt und dabei den Hut gezogen hast , ohne Klassenunterschiede zu machen , selbst die herunter gekommenste Alkoholikerin dürfte sich in diesen Momenten wie eine Fürstin gefühlt haben.
P.S.: Ich saß zwei Stunden am Totenbett meiner Oma und hielt ihre immer kälter werdende Hand...und wieder einmal mehr wurde mir bewusst , das alles vergänglich ist....
Auch wenn ich ihre herrschsüchtige Art nicht besonderes gut tolerieren konnte , so habe ich ihr doch viel zu verdanken!
In erster Linie Erziehung und Disziplin!
Das war zwar in meiner Kindheit ein krasses Kontrastprogramm zum antiautoritären Erziehungsstil meiner Mutter, vermittelte mir aber die Basis zur Selbstständigkeit und sozialer Kompetenz.
Meine Oma hat sich als Mittelpunkt der Familie völlig selbstlos der selbigen verschrieben , wo Not am Mann war , war sie da.
Für mich hat sie als Tagesmutter fungiert , meinem Onkel lange die Wäsche gewaschen , Wohnungen geputzt , beim Renovieren noch mit 80 Jahren tatkräftig mitgeholfen und uns finanziell unterstützt , so weit es ihr möglich war.
Außer ihre morgendliche Tageszeitungen zu lesen , hat sie nie irgendwelche Hobbies entwickelt und ich vermute , sich Zeit zur Selbstfindung zu nehmen , erschien ihr gerade genauso exotisch wie ein Asientrip.
Bewundernswert war die Haltung , die sie nach Opas Tod vor 12 Jahren bewahrte , ich befürchtete , nach fast 50 glücklichen Ehejahren bricht sie nun zusammen , um so überraschter war ich , als ich am Tag danach sie besuchte und sie mit einem Teller auf den Schoß und Füße auf dem Tisch im Wohnzimmer beim Fernsehen gucken vorfand- und das , wo doch seit 50 Jahren um Punkt 19.00Uhr Abendbrot in der Küche gegessen wurde!Sie erklärte , nun , als Junggesellin darf sie das - aha !? :)
Oma : Ich werde dich mein Leben lang vermissen - so wie ich Opa bereits seit 12 Jahren vermisse , ihr wart ein unschlagbar gutes Team , und es ist für mich ein kleiner Trost , Euch nun wieder vereint zu wissen.
Opa : Nun hast du deine Martl wieder , lang genug musstest du ja auf sie warten.
Ich habe übrigens nie wieder so einen uneigennützigen und hilfsbereiten Menschen wie dich getroffen und ich bewundere noch heute , mit welcher Haltung du die Frauen auf der Straße gegrüßt und dabei den Hut gezogen hast , ohne Klassenunterschiede zu machen , selbst die herunter gekommenste Alkoholikerin dürfte sich in diesen Momenten wie eine Fürstin gefühlt haben.
P.S.: Ich saß zwei Stunden am Totenbett meiner Oma und hielt ihre immer kälter werdende Hand...und wieder einmal mehr wurde mir bewusst , das alles vergänglich ist....