Traum von Mirko aus Grefrath
23.10.2010 um 15:27
Versuch ein wahrscheinliches Szenario zu entwickeln
1.) Dass zur Entführung Ortskenntnisse gehören und man Mirco zumindest weitläufig gekannt haben muss, er also aus dem Umfeld von Grefrath kommen muss, darüber sind sich ausnahmsweise wohl alle einig. Das liegt auf der Hand. Damit ist aber nicht gesagt, wie und von wem dieses Wissen beigesteuert wurde.
2.) Ein zentraler Punkt meiner Überlegungen ist wie vielfach erklärt der Zusammenhang zwischen der Wartezeit des Kombi am Entführungsort mit dem verspäteten Aufbruch Mircos vom Skaterplatz.
Mircos Mutter kontaktierte ihn zuerst kurz nach 21,00 Uhr und dann gegen 21,30 Uhr, los fuhr er gegen 21,45 Uhr und am Entführungsort war er gegen 22,00 Uhr, also ca. 40 Minuten später als wenn er sofort aufgebrochen wäre. Und ca. 40 Minuten, also von 21,20 bis 22,00 Uhr wartete auch der Entführer.
Mir ist sofort aufgefallen: Das Trödeln Mircos und das Warten des Kombis korrespondieren.
Das war die erste entscheidende Erkenntnis für mich in diesem Fall, auch wenn es nicht genau jeweils 40 Minuten gewesen wären, hier korrespondiert etwas.
3.) Damit scheidet eine "Spontat nach zufälligem Überholen" definitiv aus. Dies ist der Kernpunkt meiner Beschwerden über die Polizeiarbeit. Das Augenmerk muss sich auf das Umfeld des Skaterplatz richten wo Mirco ausgespäht worden sein musste, um zu diesen Wartezeiten zu gelangen.
4.) Nach Würdigung aller Aspekte dieses Falles entwickelte ich im vorigen Beitrag zuerst eine "Variante" , messe dieser Variante aber mittlerweile solche Relevanz bei, dass ich sie für das Wahrscheinlichste halte.
Demnach war es
a) eine Entführung
b) mit mindestens 3 Komplizen und
c) Mirco wurde lebendig verschleppt.
5.) Der entscheidende gedankliche Schritt dazu ist zu erkennen, dass der eigentliche Entführer zwar über Wissen über Mirco VERFÜGT haben, aber das eben selbst NICHT GEHABT haben muss!
Demnach gab es einen "Auskundschafter", der sich wie im vorherigen Beitrag beschrieben im Bereich des Skaterplatzes aufhielt und der auch den eigentlichen Entführer (der ein Auswärtiger sein kann) vorher eingewiesen hätte.
6.) In diesem Szenario gibt es 3 Beteilgte
a) Ein schwerkriminelles Netzwerk und seine "Transporteure"
b) Einen schwerkriminellen "Vertreter" und Kooperationspartner der einen "Stützpunkt " für die Entführung im Raum Vorst zur Verfügung stellte und sagen wir ab 20.000 Euro mit so einer Tat "verdiente"
c) Einen "EINFACHEN" Auskundschafter-Helfer der Mirco und sein Umfeld kannte und vielleicht ? 1000 bekam.
7.) Wahrscheinlicher Tatablauf: Nachdem die Tat im Vorfeld besprochen war, tauchte der dunkle Kombi aus obigem Screenshot am Tatabend im Umfeld des Skaterplatzes aus reiner Neugier auf, eigentlich vereinbart gewesen sein muss aber ein Handy-Signal des Auskundschafters.
Nachdem Mirco bei Punkt A auf der beigefügten Karte erste Anstalten machte aufzubrechen bekam der Kombifahrer das Signal zum Entführungsort B zu fahren.
Aber Mirco trödelte und der Entführer musst warten, OBWOHL laut Kripo dort nicht auf ein Opfer zu "hoffen" war, also muss der Täter GEWUSST haben dass Mirco kommt.
8.) Entführt wurde Mirco demnach von einem "Kurier" für kriminelle Hintermänner.
Mit dem Jungen fuhr er dann wie hier http://www.schwaebische.de/forum/sho...=7067#post7067
beschrieben über Mühlhausen zum Kloster und weil Mirco Radau machte hielt er wie im Link beschrieben an jener Stelle an, schlug Mirco bei offener Vorder- und Hinterüre , wobei es zu dem Schrei kam und dann fuhr er sofort weiter.
Das gleiche Spiel aber offensichtlich ohne Schrei der gehört wurde kann sich auch beim Punkt D beim Bauernhof so wiederholt haben.
9.) Nun kommen jedoch folgende Informationen hinzu, wegen denen ich von einem "Stützpunkt" ausgehe den die Täter innerhalb jener ominösen Funkwabe hatten.
a) Eben die Daten der Funkwabe, aus denen sich das Handy Mircos bis 23,18 Uhr nicht herausbewegt hatte.
b) Die meiner Meinung nach von den Tätern BEWUßT beim Parkplatz Heitzerend bei Grefrath als falsche Spur deponierten Kleider Mircos
Ich gehe also mittleweile davon aus, dass der Täter nicht etwa in den Raum Grefrath "zurückkam" sondern der Entführer mit Mirco längst auf der Autobahn war, als der Komplize die Kleider deponierte.
Demnach fuhr der Entführer mit Mirco vom Zwischenstopp im Bereich Kloster/Reiterhof aus weiter Richtung "Stützpunkt" und entweder hatte dieser etwas mit jenem Hof bei Punkt D zu tun, oder das war eben ein weiterer Zwischenstopp weil Mirco ggf. weiter Radau machte.
Der Zeitraum von 22,30 Uhr bei Reiterhof bis 23,18 Uhr ist aber für einen sich auf der Flucht befindlichen Entführer so lange, dass dieser eigentlich schon längst diese Funkwabe verlassen hätte, wenn er nicht innerhalb dieser Wabe ein Ziel hatte.
10.) Dieses Ziel bezeichne ich als "Stützpunkt". Z.B. eine Werkstatt oder Firma wo Freitagnacht natürlich ein günstiger Moment und keiner da ist. Oder eben ein privates Anwesen. Dort wäre Mirco dann zur besseren Transport-Tarnung umgezogen und mit Drogen betäubt worden.Dort wäre dann sein Handy verblieben und ausgeschaltet worden und derjenige der diesen Stützpunkt zur Verfügung stellte hätte dann Mircos Kleider als falsche Spur bei Grefrath ausgelegt während Mirco derweil über die Autobahn verschleppt wurde, benommen und scheinbar "schlafend" im Fond jenes "dunklen Kombi" den und dessen Fahrer man nun bis Sankt Nimmerlein in Grefrath suchen kann.
Denn die Ortskenntnisse wären von jemand beigesteuert worden, der gar keinen "dunklen Kombi" hat, ja vielleicht nicht mal einen Autoführerschein hat.
11.) In diesem Fall ist Mirco nun erstmal unerreichbar, ausser durch eine Zufallstreffer.
Wo es dagegen Ermittlungsansätze gibt ist vor allem der "Auskundschafter" und einfache Helfer aus dem Umfeld des Skaterplatz, z.B. Mister X im Gebüsch oder jemand von ausserhalb... etc., wobei ein reiner Passant ausserhalb weniger praktikabel ist und nicht dazupassen würde dass das Entführerauto so bald am Entführungsort war, die dazu notwendigen Infos konnte man schlecht aus der Distanz gewinnen.
Aber auch der "Stützpunkt" und der Komplize der dafür zuständig ist wären ein Ermittlungsansatz.
Die geschilderte Auffindesituation der Kleider stufe ich als verdächtig ein. Das war keine "Beseitigung" der Kleider, sondern eine PRÄSENTATION. Und genau das spricht ebenfalls für das von mir entwickelte Szenario.
Interessant ist auch zu überlegen, was für gemeinsame Interessen den "Stützpunkt-Chef" und den "Auskundschafter-Helfer" zusammengeführt haben könnten. War der "Helfer" ein "entwachsenes Opfer" das nun selbst mit zum Täter gemacht wurde, war er selbst ehemaliges Opfer, das jetzt mit Geld geködert wurde "Nachschub" für Pädophile zu besorgen?
Zitat:
?wachsen" die Kinder aus dem speziellen Alter heraus, werden sie ganz schnell uninteressant und fallengelassen. Meist halten die Täter aber den Kontakt zu den Mädchen und Jungen - sie brauchen schließlich ?Nachschub": Die ?abgelegten" Kinder sollen nun neue Opfer für sie heranschaffen.