MahatmaGlück schrieb:da ist es eher nicht von Bedeutung, ob Du Wasser in Wirklichkeit gerne magst.
Ein bisschen ist es schon von Bedeutung, da die Angst vor Wasser in der Wachwelt als Teil des Unbewussten auch in Träume einfließen könnte. Hier sind natürlich die Verbindungen des Wassers zum Rest des Traumes zu untersuchen. Auch die Tiere darin sind ausschlaggebend. Sie können die friedfertige, aber auch die rohe, animalische oder furchteinflößende Seite des Träumers darstellen. Immer in Abhängigkeit davon, wie das Unbewusste des Träumers damit umgehen würde.
Das Weglaufen finde ich persönlich interessant. Denn es findet immer umgekehrt statt. Egal ob rückwärts oder auf dem Kopf stehend. Hier musst du,
@london, darauf achten, wovor du eigentlich wegrennst. Ob du vorankommst, ob du überhaupt entkommen kannst, usw. Es muss einen Grund geben, warum du dich selbst bei den Fluchtträumen umgedreht darstellst.
MahatmaGlück schrieb:Das schoene an Fluchsituationen im Traum ist, dass man niemals eingeholt, oder gefangen wird - man kommt also immer davon.
Das stimmt so leider nicht. Ich spreche da aus täglicher Erfahrung. Vielleicht werden viele nicht erwischt. Und vielleicht sterben auch die meisten nicht in ihren Träumen. Aber wenn etwas möglich ist, dann kann das Unbewusste es auch eintreten lassen. Das Unbewusste ist kein von der Person emanzipiertes Konstrukt - keine zweite Persönlichkeit, die nur zum Vorschein kommt, wenn man schläft. Wir sind das Unbewusste. Darum: Sobald wir uns etwas vorstellen, ist es im Traum möglich. In Klar- sowie in Trübträumen. Und wenn man denkt, man kann dem Monster, vor dem man flieht, nicht entkommen, dann wird es auch so passieren.
Aber genau diese Methode des Unbewussten kann man auch nutzen. Man kann sich umdrehen und sich dem stellen, wovor man flieht. So etwas lässt sich sogar zur Therapie im Alltag nutzen. Wenn man versteht, wovor man im Traum flieht, kennt man das Äquivalent im Wachleben. Man kann also auch im Schlaf daran arbeiten, was einem im Alltag beschäftigt.
london schrieb am 20.07.2019:Und auch träum ich, das ich weiss wo ich bin, aber die Umgebung ganz anders aussieht als in echt
Alles in den Träumen ist Symbolik. (Eigentlich auch im Wachleben, aber das führt jetzt zu weit)
@MahatmaGlück hat dir C.G. Jung empfohlen. Jung war ebenso der Ansicht, dass alles aus unserer Interpretation von Symbolen besteht. Das bedeutet, du kennst zwar die Umgebung und den Zusammenhang, aber bestimmte Elemente können immer anders sein, weil innerhalb dieser Symbolik etwas verändert hat.
Ich träume öfters von meiner Wohnung. Für mich bedeutet sie etwas bestimmtes. Darin ändern sich oft aber die Elemente. Möbel stehen anders, die Raumaufteilung ist neu, usw. Wenn im Traum das Badezimmer plötzlich woanders ist, dann will das Unbewusste (also ich selbst) sagen, ich solle mich mit dem Symbol des Badezimmers auseinander setzen. Für mich bedeutet das Badezimmer zum Beispiel: Innere und äußere Reinigung. Hat sich ein anderes Element geändert, dann sind auch die Prioritäten anders. Betätige ich einen Lichtschalter, bedeutet das automatisch (zumindest bei mir) Angst davor, zu einer Erkenntnis zu gelangen. Du willst dir mit sich ändernden Umgebungen also sagen, worauf du achten möchtest. Wäre alles so wie im Wachleben, würde es dir nicht auffallen. Du würdest so beiläufig durch die Gegend gehen, dass du weder merkst, dass du träumst, noch dass da was anders ist.
Symbolik ist nicht statisch zu betrachten, sondern immer in Relation zu sich selbst. Man muss bei Traumdeutungen immer mehrere Symbole in Bezug setzen. Darum kann man sich zwar auf Seiten oder in Büchern zur Traumdeutung Inspiration zur Deutung holen, aber wirklich verstehen kann es nur der Träumer, der die Symbole in ihrer individuellen Definition zusammensetzt.