Merkwürdiger Traum
10.11.2015 um 14:35@baalzebul
Weitaus öfters stellen sie einfach Verarbeitungen von Geschehenem dar. Mitunter eben fürs Bewusstsein Ungeklärtes.
Oft erscheinen die Bilder verzerrt oder zu dunkel, weil die Erinnerung eben Fehler macht. Oder so alt ist, dass der False Memory Effekt effektiv "die Wahrheit" überschattet hat.
So zB träumte auch ich oft von einem Wolf, der riesig war. Abgesehen davon, dass der "Wolf" durchaus ein Archetyp für Stärke, aber auch Bedrohung ist, stellte sich bald heraus, dass die Ursache meines Traums reale Geschehen waren.
Irgendwann machte es nämlich "klick" und ich erkannte, dass das eine Erinnerung aus frühkindlicher Zeit an unseren Hund war. Für ein kleines Kind ist ein großer Hund ein riesengroßer Hund und somit bedrohlich. Da ich den Hund aber liebte, konnte ich mir wohl die gleichzeitige Abngst vor seiner schieren Größe nicht erklären. Und so wurde diese Bedrohung als unerklärlich in meinem Gedächtnis gespeichert.
Und wurde dort, jahrelang, des nächtens überprüft und mit neuen Wissen in meinem Leben abgeglichen. Einfach nur, um über diese eigenartige, da nicht erklärliche Erinnerung, mal Klarheit zu gewinnen. Welche zum Glück auch eintrat. Seit mir bewusst wurde, was da unbewusst ablief, war´s schlagartig aus mit diesem Traum.
Dass ich nicht früher dahinter kam, liegt sicherlich daran, dass Kinder eben durchaus wortlos denken und träumen, Erwachsene aber Worte verwenden. Somit wurde meine Erinnerung quasi in einer Art Fremdsprache abgespeichert, und der Traum wirkte wie ein Dolmetscher.
Ich habe ja sehr lange nie bewusst den "lieben Hund" mit der unbewussten Angst "groß, daher Bedrohung" in Verbindung gebracht. Meine kindliche Psyche löste das Dilemma dennoch genial, indem sie die Erinnerung an die verwirrende, da widersprüchliche, Realität in zwei Hundetiere aufspaltete: in den echten "lieben Hund" und in das Fantasieprodukt "böser Wolf", auf den sich dann meine Ängste projezierten.
Projektion ist was Feines, denn so konnte ich meine Angst verdrängen und habe ich mich nie vor dem echten Hund gefürchtet. ;)
Voila!
Nix Psychose, nix Warnung, schlicht und einfach kerngesunde Projektions-, Verdränguns- und Traumleistungen eines kerngesunden Gehirnes. Inklusive selektiver Wahrnehmung; Erinnerung ohne Worte; Angst versus vertrautem Bekannten; kindliche Schwierigkeiten, mit dieser "Problematik" rational umzugehen; und ein Schuss False Memory drüber. Fertich war der Unhold. ;)
@AlphaWolf115,
mal zwei Fragen:
- Hattest Du bzw hast Du einen Hund?
- Hast Du Dich extra dieses Traumes wegen hier angemeldet?
baalzebul schrieb:Warnen vielleicht nicht aber so ganz sollte man Träume auch nicht in eine Schublade stecken und der Psychoanalyse zu schreiben.Mein Sagen. Träume sind nicht ausschließlich archetypisch oder Hinweise auf "Probleme".
Weitaus öfters stellen sie einfach Verarbeitungen von Geschehenem dar. Mitunter eben fürs Bewusstsein Ungeklärtes.
Oft erscheinen die Bilder verzerrt oder zu dunkel, weil die Erinnerung eben Fehler macht. Oder so alt ist, dass der False Memory Effekt effektiv "die Wahrheit" überschattet hat.
So zB träumte auch ich oft von einem Wolf, der riesig war. Abgesehen davon, dass der "Wolf" durchaus ein Archetyp für Stärke, aber auch Bedrohung ist, stellte sich bald heraus, dass die Ursache meines Traums reale Geschehen waren.
Irgendwann machte es nämlich "klick" und ich erkannte, dass das eine Erinnerung aus frühkindlicher Zeit an unseren Hund war. Für ein kleines Kind ist ein großer Hund ein riesengroßer Hund und somit bedrohlich. Da ich den Hund aber liebte, konnte ich mir wohl die gleichzeitige Abngst vor seiner schieren Größe nicht erklären. Und so wurde diese Bedrohung als unerklärlich in meinem Gedächtnis gespeichert.
Und wurde dort, jahrelang, des nächtens überprüft und mit neuen Wissen in meinem Leben abgeglichen. Einfach nur, um über diese eigenartige, da nicht erklärliche Erinnerung, mal Klarheit zu gewinnen. Welche zum Glück auch eintrat. Seit mir bewusst wurde, was da unbewusst ablief, war´s schlagartig aus mit diesem Traum.
Dass ich nicht früher dahinter kam, liegt sicherlich daran, dass Kinder eben durchaus wortlos denken und träumen, Erwachsene aber Worte verwenden. Somit wurde meine Erinnerung quasi in einer Art Fremdsprache abgespeichert, und der Traum wirkte wie ein Dolmetscher.
Ich habe ja sehr lange nie bewusst den "lieben Hund" mit der unbewussten Angst "groß, daher Bedrohung" in Verbindung gebracht. Meine kindliche Psyche löste das Dilemma dennoch genial, indem sie die Erinnerung an die verwirrende, da widersprüchliche, Realität in zwei Hundetiere aufspaltete: in den echten "lieben Hund" und in das Fantasieprodukt "böser Wolf", auf den sich dann meine Ängste projezierten.
Projektion ist was Feines, denn so konnte ich meine Angst verdrängen und habe ich mich nie vor dem echten Hund gefürchtet. ;)
Voila!
Nix Psychose, nix Warnung, schlicht und einfach kerngesunde Projektions-, Verdränguns- und Traumleistungen eines kerngesunden Gehirnes. Inklusive selektiver Wahrnehmung; Erinnerung ohne Worte; Angst versus vertrautem Bekannten; kindliche Schwierigkeiten, mit dieser "Problematik" rational umzugehen; und ein Schuss False Memory drüber. Fertich war der Unhold. ;)
@AlphaWolf115,
mal zwei Fragen:
- Hattest Du bzw hast Du einen Hund?
- Hast Du Dich extra dieses Traumes wegen hier angemeldet?