Wiederkehrendes Traumschema seit Jahren

Hallo Leute,

nachdem ich nun bereits seit mehreren Jahren immer wieder ein spezielles Traumschema erlebe, wollte ich euch einmal fragen, was ihr davon haltet oder welche Bedeutung es haben könnte. Die genaue Ausgestaltung ist jedes Mal unterschiedlich, doch einige Elemente erlebe ich in unregelmäßigen Abständen immer wieder Schlaf.


Das Schema:

Ich selbst befinde mich in einer skurrilen Ausgestaltung unserer realen Welt, mal realistischer, mal fantastischer. Jedes Mal existiert ein konkreter Feind, der mich verfolgt, bedrängt und mich töten möchte. Die genaue Art dieses "Bösen" ist in jedem Traum unterschiedlich, manchmal handelt es sich um eine schemenhafte, schwarze Gestalt, manchmal um ein anderes "Wesen" - in einem Fall war es eine Gruppe von Menschen. Auffallend ist, dass ich diese feindselige Kraft nie einer klaren Identität zuordnen kann, zu Beginn verfüge ich bereits über das Wissen, dass ich gejagd werde. Auch wenn ich dieser Kraft/Person gegenüber stehe, kann ich ihre Identität nicht erkennen bzw. zuordnen.

Den Traum verbringe ich mit der Flucht vor dieser Macht, wobei ich meist selbst über besondere Fertigkeiten (meist Fliegen) verfüge. Interessanter Weise ist die Grundstimmung des Traumes nicht unangenehm, sondern eher angenehm aufregend/euphorisch. Ich weiß, dass ich am Ende siegen werde und diese Macht/Person mich niemals erreicht. Es ist ein Gefühl der absoluten Kontrolle bzw. Beherrschung der Situation.
Manchmal werde ich am Ende mit dem Feind konfrontiert, doch in diesem Moment weiß ich, dass ich träume und wache bewusst auf. Gelegentlich kommt es auch zu einem Kampf, aus dem ich jedoch immer Siegreich hervorgehe. Dies ist mir auch bewusst, ich weiß, dass ich nicht verlieren kann.



Da dieses Traumschema mich schon eine ganze Weile begleitet, fange ich an, mich für deren Bedeutung zu interessieren. Aktuell führe ich ein gefestigtes, sehr glückliches Leben und kann mich daher in den üblichen Deutungen (vor etwas Weglaufen, unterdrückte Aggression, ect) nicht wirklich wiederfinden. Was meint ihr?

EDIT: Bin erstmal weg bis morgen, daher nicht über fehlendes Feedback wundern :-)

Grüße,

Guardian

@Guardian1988

guadian schrieb:
Jedes Mal existiert ein konkreter Feind, der mich verfolgt, bedrängt und mich töten möchte.


der feind in deinem traum... bist du selbst ... und du läufst vor ihm weg,weil er dich töten will,richtig?...dieses töten bedeutet,dass du dinge an dir oder in dir "töten" möchtest ...
verhaltensweisen,neigungen oder gefühle ...

Guardian1988 schrieb:Den Traum verbringe ich mit der Flucht vor dieser Macht, wobei ich meist selbst über besondere Fertigkeiten (meist Fliegen) verfüge

das mit dem fliegen im traum beutet nichts anderes als ... du möchtest dich gerne aus diesen "fesseln" befreien ... du wünschst dir eine grundlegende veränderung ...
du möchtest "du selbst" sein ...
fühlst du dich gefangen in dir selbst ... :ask: ...

Guardian1988 schrieb:Es ist ein Gefühl der absoluten Kontrolle bzw. Beherrschung der Situation.

klarer fall ... :) ... du hast dich im griff ... bloss keine veränderung herbeizwingen ...

ich hoffe,ich konnte dir ein wenig helfen ... :)

Kann sein, dass das ein präluzider Traum sein könnte. Wenn du es wirklich willst, denke ich, dass du auch Komplet luzid werden könntest.

Ja, da kann ich mal_schauen eigentlich nur zustimmen.

Ich habe diese Träume selber oft genug. Ich denke in diesen Träumen ist man derjenige der wegläuft, weil man im realen Leben immer wieder Probleme verdrängt oder nicht angeht. Bei mir zum Beispiel, weiß ich das es der Schweinehund ist, welcher mich zurück hält mein Leben so zu gestalten wie ich es eigentlich könnte und will. Weil ich diesen Veränderungen immer wieder aus dem Weg gehe, versuchen sie mich eben im Traum einzuholen.

@Guardian1988
Möglicherweise sind diese Träume ein Indiz auf verborgene Grandiosität (im narzisstischen Sinne).

Es gibt "gesunden" und "ungesunden" Narzissmus. Welche Art von Narzisst man ist, hängt von der Interaktion mit der Mutter im Kindheitsalter ab. Die Mutter hat im Idealfall eine Spiegelfunktion: Im Gesicht der Mutter erkennt das Kind sich selbst. Durch die spiegelnden Reaktionen in Gestik und Mimik der Mutter auf die Handlungen des Kindes hin erfährt das Kind sich selbst und entwickelt ein (Selbst-)Bewusstsein.

Meistens wird der Idealfall allerdings nicht erreicht, und die Mutter verhält sich nicht frei von Hintergedanken gegenüber dem Kind. Möglicherweise vererbt die Mutter dem Kind eine Aufgabe oder ein Lebensziel. Vielleicht projeziert die Mutter ein bestimmtes Bild auf das Kind, das die Realität verzerrt: Das Kind erlebt nicht seine eigene Identität, sondern das, was die Mutter in ihrem Kind sehen will. Das Kind ist abhängig von der elterlichen Liebe und wird sich zwangsläufig in den ersten Jahren seines Lebens so entwickeln, dass die Mutter ihm Liebe entgegenbringt. Wenn diese Liebe an Bedingungen genknüpft ist (ständig gute Laune des Kindes; das Gefühl, andauernd gebraucht zu werden, ...) entwickelt sich der "ungesunde Narzissmus". Das Kind hat nie sein "wahres Selbst" entdeckt, sondern immer angepasst, fremdreferenziert gelebt, um die Erwartungen der Mutter zu erfüllen und es Wert zu sein, geliebt zu werden.

Die narzisstische Störung, die sich daraus entwickelt, hat zwei Seiten: Die depressive, und die grandiose. Depressiv wird das "ungesund" narzisstische Individuum, wenn es die Maßstäbe des Umfeldes und von sich selbst nicht hinreichend erfüllt. Der grandiose Fall tritt ein, wenn die Erwartungen und die eigene Messlatte erfüllt oder übertroffen werden. Ein falsches Selbstwertgefühl baut sich auf der erfolgreichen außenreferenzierten Suche nach Bestätigung auf. Falsch ist es deswegen, weil es nicht aus dem Vermögen gewachsen ist, die eigenen Gefühle authentisch zu erleben. Ob depressiv oder grandios - beides ist manchmal mit einem Gefühl der Leere verbunden. Schließlich leben in beiden Fällen die Individuen nicht ihr eigenes Leben, sondern passen sich an die Vorstellungen der Gesellschaft oder der Verwandtschaft an.

Guardian1988 schrieb:Aktuell führe ich ein gefestigtes, sehr glückliches Leben

Solange du dir sicher bist, dass du "glücklich" an deinen eigenen, ganz persönlichen Maßstäben misst, und nicht an dem, was du fälschlicherweise für deine eigenen Maßstäbe hältst, besteht kein Grund zur Sorge.

Mich hat jedoch misstrauisch gemacht, dass du geschrieben hast, dass du nicht erkennen kannst, wer dein Feind jeweils ist, sondern immer nur die Aspekte "Feind" und "ich gewinne" heraustreten. Das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass du die den Menschen in deinem Umfeld auf eine Quelle für Bestätigung von außen reduzierst, und dir in deinem grandiosen (wieder im narzisstischen Sinne) Verhalten egal ist, wer diese Menschen eigentlich sind, solange sie dir Anerkennung schenken.

FYI: Diese Gedanken basieren auf der Lektüre von Alice Miller - "Das Drama des begabten Kindes". Bitte verstehe meinen Beitrag als möglichen Interpretationsansatz ohne Anspruch auf Übereinstimmung mit der Realtität.

@Guardian1988
da du diese träume immer als euphorisch betrachtest würde ich sagen dass dieser Traum einfach nur bedeutte dass du das gefühl liebst mit allen problemen fertig zu werden die dir das leben stellen mag.

ich habe ein ganz ähnliches traummuster. in dem ich immer fliegen kann und wie in alten flatter kung fu filmen leichtfüssig über baumspitzen springe und menschen vor irgendwelchen gefahren rette *g*

@JediByAccident

JediByAccident schrieb am 12.11.2013:mich zurück hält mein Leben so zu gestalten wie ich es eigentlich könnte und will

solltest du nicht dann endlich deinem "inneren schweinehund" mal zeigen,
wo "der schreiner das loch" gelassen hat ?! ... :) ...

JediByAccident schrieb am 12.11.2013:Weil ich diesen Veränderungen immer wieder aus dem Weg gehe

warum aus dem weg gehen ?? ... wenn du es eigentlich möchtest,aber dir selbst verwehrst ... ??

@mal_schauen
zwischen theorie und praxis liegen welten, oder wie heißt es so schön? ;)

ich bin mir der probleme ja durchaus bewusst, aber gehe ihnen eben aus verschiedensten gründen aus dem weg. an erster stelle stehen da mit sicherheit bequemlichkeit und faulheit. dazu kommen punkte wie: soziales, angst vor veränderung, zwischenmenschliche konflikte, heute will ich dies -morgen das, und ähnliche punkte. diese punkte treffen sich natürlich immer wieder und erwirken quasi einen synergieeffekt. z.b. man spricht ein problem nicht an, weil man sich der diskussion aus bequemlichkeit nicht stellen will.

dazu kommen dann zukunftsängste, welche ja eigentlich eher einen motor in gang bringen sollten. tun sie aber nicht, sie demotivieren und führen zu flucht. flucht ist in meinem fall sehr universal, einfach dinge die man lieber tut als an etwas arbeiten oder sich mit etwas wirklich wichtigen auseinander zusetzen.

man könnte also sagen, ich und mein schweinehund sind eigentlich best buddies und freunde des geringsten wiederstand.

natürlich ist das nicht durch die bank so, ich komme schon noch ganz gut auf mein leben klar. ich bin nur eben ein gemütlicher mensch, der einfach mal seine paar großen klöpse anpacken müsste. bin eben eher tiefenentspannt und brauche etwas was mich motiviert. vielleicht mal wieder eine richtige muse, die helfen, aber sind schwer zu finden. :D

@JediByAccident

vielleicht sollte dir mal eine jemand in deinen allerwertesten treten ... :D ...

diese probs hat doch jeder ... oder nicht ? ich spreche da für mich ...
zukunftsängste ?? klar ... habe ich auch...
aber das leben rennt einem davon ... irgendwie ...

JediByAccident schrieb:bin eben eher tiefenentspannt und brauche etwas was mich motiviert. vielleicht mal wieder eine richtige muse, die helfen, aber sind schwer zu finden

ist es nicht auch schwierig einen solch tiefenentspannten "aus der reserve" zu locken ??
diese arme muse ...was sollte sie denn schon tun ?? ... :) ... du bist echt der knaller :D

@mal_schauen
na, mir richtig in den arsch treten :D

@JediByAccident

soll ich jemanden vorbeischicken ... ? oder selbst erscheinen... ?

dann würdest aber auf dem mond landen ... wahrscheinlich ... :D ...

@mal_schauen
sky is the limit ;)

@JediByAccident

das sagst du so ... in deinem "jugendlichen leichtsinn" ... :D

@mal_schauen
na, du sagtest doch die zeit rennt. deshalb nutze ich jeden funken "jugendlicher leichtsinnigkeit" den ich noch aufschnappen kann bevor es völlig zu spät ist. ;)

@JediByAccident

bevor er völlig zu spät ist

ist das jetzt eine einladung zum "treten" ... :ask:

was treibt dich eigentlich zu dieser nachtschlafenden zeit hierhin ...
also ich habe eine entschuldigung... welche hast du ??

@mal_schauen
bevor "es" völlig… tippfehler, ist halt schon spät. ;)
hmmm, ausrede wäre sozialer jet-lag und studentendasein. :D

und jetzt genug hier mit unserem off-topic gespamme. :P