Mrs.Mikaelson schrieb am 29.09.2012:auch auf die Gefahr hin,hier als verrückt oder spinnert abgetan zu werden:hat jemand Erfahrungen damit gemacht wilde Raben zu zähmen/anzulocken und wenn ja wie???
KANN man schon, sollte es aber tunlichst vermeiden. Wie der name schon sagt, handelt es sich um Wildtiere, diese sind nicht domestiziert, somit auch nicht mal eben zu "zähmen".
Ich habe meine Ausbildung zur Tierpflegerin in einer Auffangstation für einheimische Wildtiertiere absolviert. Da gehörte es zum Tagesgeschäft, verwaiste Wildtierbabys aufzuziehen. Das Aund O bei der Aufzucht ist die Vermeidung von späteren Fehlprägungen. Heißt, Aufzucht immer mit Artgenossen und möglichst Hands-Off!
Ansonsten kann (und das ist öfter der fall als andersherum) es passieren, dass die Tiere so sehr fehlgeprägt werden, dass sie den Menschen später als Artgenossen ansehen, logisch. Das ist eine ganze Weile recht niedlich, aber mit Erreichen der Geschlechtsreife kann das im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen. Denn wenn es darum geht, mögliche Partner zur Paarung zu finden, sind Artgenossen keine Freunde mehr, sondern Konkurrenten, die es zu vertreiben gilt. Rabenvögel sind bekannt dafür, dann wirklich gezielt anzugreifen und auf die Augen zu zielen. Das kann, insbesondere bei Kindern, richtzig, richtig gefährlich werden.
So oft bekamen wir handaufgezogene Rehkitze, Waschbären, Elstern, Krähen oder ghar Eichhörnchen, die uns gebracht wurden, als es bereits zu spät war. Aber es ist ja soooooo niedlich wie Eichhörnchen Skippy abends mit auf dem Sofa sitzt. Leider hat Skippy irgendwann die 4jährige Tocher so sehr zugerichtet, dass diese ins Krankenhaus musste.
Einige Tiere konnten sogar nurnaoch eingeschläfert werden. Da sie viel zu gefährlich waren um wieder in die natur entlassen werden zu können.
Tragisch und ganz traurig.
Also bitte: HÄNDE WEG VON WILDTIEREN!!! Inzwischen gibt es deutschlandweit Ansprechpartner und Auffangstationen die eine artgerechte Aufzucht und somit anschließende Auswilderung gewährleisten.
An diese kann man sich auch wegen Krähen wenden. Dann und wann gibt es Tiere, die aus gesundheitlichen Gründen nicht wiede ausgewildert werden können und von Klein auf an ein leben in Gefangenschaft, mit Artgenossen(!!!!!) gewöhnt wurden. Erfüllt man hier die Haltungsbedingungen (in diesem Fall eine ausreichend große, abwechslungsreich gestaltete Voliere) sind die Stationen immer froh, auch solche Tiere an geeignete Plätze weitervermitteln zu können.
Ganz abgesehen davon, darf man als Privatperson auch nicht einfach jedes xbeliebige Wildtier halten. Dafür braucht es Sondergenehmigungen für die entsprechende Auflagen erfüllt werden müssen ;-)
Krähen anfüttern, sodass diese immer wieder kommen is einfach. Aber es werden dann schnell gaaaaanz viele und mit Singvögeln hat es sich dann im garten auch direkt erledigt ;-)