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Spektakuläre Erlebnisse

22 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bundeswehr, Erlebnis, Gewitter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Wolfshaag Diskussionsleiter
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Spektakuläre Erlebnisse

25.03.2012 um 09:41
Habt Ihr schon einmal etwas wirklich Spektakuläres in der Natur erlebt?
Egal ob Stürme, Naturkatastrophen oder Ähnliches.

Ich fange mal an.

Als ich bei der Bundeswehr in der Grundausbildung war, gab es eine Art "Ritual", welches wir fast jeden Freitag durchziehen mussten. Es nannte sich "O-Marsch", also Orientierungsmarsch.
Man wurde also auf einen sogenannten "Tonner" (Armee-LKW mit Plane) verladen, die Plane wurde zugemacht, damit man nicht sehen konnte, wohin die Reise ging und man wurde, nur mit Kompass und einer topographischen Karte (also ohne Ortsnamen, etc.), irgendwo in einem Waldstück, oder Feld abgesetzt.
Das machten wir immer in "4 Mann-Trupps" und die Entfernung zur Kaserne betrug, je nach Lust und Laune unserer Ausbilder, zwischen 30 und 40 Kilometer. Dabei durften keine Strassen benutzt werden, um zurück zur Kaserne zu gelangen, außer auf der Straße, welche zum Kasernengelände führte. Damit wir nicht schummelten, fuhren unsere Ausbilder im Absetzgebiet "Streife" und jeder der von ihnen endeckt wurde, wurde wieder zurück zum Ausgangspunkt kutschiert und durfte wieder von vorn losmarschieren. War man schnell und gut, war danach Dienstschluss, weshalb sich jeder Trupp Mühe gab, möglichst schnell zurückzukommen und ins Wochenende gehen zu können.

Am besagten Freitag also, war wie immer, ein O-Marsch angesetzt. Es war ein drückend heißer Sommertag gegen ca. 14 Uhr, als die Übung begann. Wir hatten am Vormittag im Radio und im Fernsehen davon gehört, dass es eine Unwetterwarnung für ganz Niedersachsen gegeben hatte.
Allerdings hatten sowohl wir Soldaten, als auch unsere Kompanieführung, dabei eher an etwas Regen und vielleicht ein leichtes Gewitter gedacht, wenn überhaupt, denn es war schon seit Tagen brütend heiß gewesen und auch an dem Freitagvormittag war es schon knapp 30°C heiß.
Zudem glaubten wir alle, dass sich die Wettervorhersage wohl mal wieder geirrt habe, denn bei einem Blick in den Himmel sah man nur strahlendes Blau, aber nicht mal eine "Schäfchenwolke".

Also lief alles an, wie gehabt. Wir saßen auf dem uns zugeteilten "Tonner" auf, unser "Gerödel" dabei und dösten solange, bis unserer Absetzpunkt erreicht war und wir unsanft vom LKW geworfen wurden.
Nachdem wir, auch wie üblich, erst einmal über die einzuschlagende Richtung rumdiskutiert hatte, marschierten wir also schwitzend und plappernd los, es muss so gegen 15 Uhr gewesen sein.
Da wir uns in einem riesigen Waldgebiet bekamen wir nicht wirklich mit, wie sich der Himmel über uns immer mehr zuzog. Es fiel uns eigentlich erst auf, als so gegen 17-18 Uhr plötzlich so finster war, dass wir kaum noch etwas sehen konnten (wie gesagt der Wald schluckte auch eine Menge Licht). Dann fing es erst leicht an zu regnen, was wir aber eher als Erleichterung empfanden, weil die drückende Hitze verschwand.
Wir scherzten noch darüber, weil "wir ja nicht aus Zucker seien". Doch dann wurde aus dem leichten Regen plötzlich richtiger Starkregen und wir fluchten, weil sich der trockene Waldboden umgehend in einen sumpfigen Morast verwandelte, der das Gehen erschwerte und in dem früher oder später jeder ausrutschte und im Matsch landete. Das Schlimmste aber war für uns, dass wir durch den Schlamm und Regen nur sehr langsam vorwärts kamen und kaum etwas sehen konnten, was beim Orientieren helfen konnte. Wir fluchten wie Kesselflicker, denn an einen frühen Dienstschluss war gar nicht mehr zu denken, geschweige denn an einen gemütlichen Freitagabend in irgendeiner Bar.

Aber das Heftigste kam noch. Es muss so gegen 19 Uhr gewesen sein, als zu dem Regen auch noch Gewitter kam, aber es waren nur vereinzelte Blitze und wir marschierten genervt weiter.
Im Laufe der Zeit nahm der ganze Regen und Gewitterkram aber wieder ab und wir stellten fest, dass wir einen ordentlichen Umweg gelaufen waren. Wir fluchten noch mehr, als vorher und latschten weiter.
Und dann kam es. Ich weiß, dass es kurz vor 21 Uhr war, weil ich auf den "Tacho" geschaut hatte und wir uns darüber aufregten, dass wir schon seit ca. 3 Stunden hätten da sein müssen, also in der Kaserne, wenn alles normal gewesen wäre.
Plötzlich setzte ein Starkregen ein, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Wir waren innerhalb von Sekunden sprichwörtlich bis auf die Unterhose nass. Es war so dunkel, dass man kaum noch etwas sehen konnte und dann kam ein Gewitter mit einer Blitzfolge, wie das noch keiner von uns erlebt hatte.

Der Gewittersturm war genau über uns. Ich habe nie wieder soviele Blitze, in so einer schnellen Folge, erlebt. Es blitze und im selben Moment hörte man den Donnerschlag. Es regnete, wie aus Eimern. Wir konnten nichts mehr sehen, weil die Blitze so schnell nacheinander kamen, dass das Auge nicht genügend Zeit hatte, um von hell (Blitz) auf Dunkel (Wald) umzustellen.
Wir sahen sogar Blitze, welche in geringer Entfernung zu uns, in Bäume knallten, kurz brannte es und dann hatte es der Regen schon wieder gelöscht.
Es war unmöglich auch nur noch einen Meter weiterzugehen. Wir haben alles, was aus Metall war abgelegt, von der Knarre, über Gürtel, bis zur Armbanduhr und uns an den Händen gepackt, im Kreis, auf einen Waldweg gehockt. Ich weiß nicht, wie lange wir dort hockten, vielleicht eine halbe Stunde. Uns ging wirklich der "Arsch auf Grundeis", wie man so schön sagt.
Und dann hörte es beinahe von einer Minute zur anderen auf. Es hörte merklich auf zu regnen und die Blitze wurden immer seltener und weiter weg.

Wir luden unser "Gerödel" wieder auf und hörten wie jemand in relativer Nähe zu uns, laut und immer wieder "Ficke-Du-sie" (das "F" aus dem Morsealphabet in "Klangsprache") hupte.
Wir liefen darauf zu und kamen zu einem unserer "Tonner", da unsere Ausbilder damit begonnen hatten die Trupps zu suchen. Wir waren noch zwischen 5-10 Kilometer von unserer Kaserne entfernt und einer der ersten Trupps, welche gefunden wurden. Wir kamen völlig durchnässt und fix und fertig gegen 22 Uhr in unserer Kaserne an.

Bilanz:
Der letzte Trupp, kam gegen 1 Uhr nachts rein und wir hatten zwei Verletzte in der Kompanie.
Einer hatte die Ausläufer eines Blitzes abbekommen und war einige Minuten bewußtlos gewesen (sein Spitzname ab da war "Flash Gordon", denn er hieß sowieso schon Gordon) und einem Kameraden war ein Ast gegen den Kopf geknallt (er hatte Glück und noch den Helm auf), er hatte eine Gehirnerschütterung.
Ich habe weder davor, noch danach je wieder einen so heftigen Gewittersturm erlebt.

Was habt Ihr schon erlebt?


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Spektakuläre Erlebnisse

25.03.2012 um 11:20
Ich habe 2 kuriose Wetterphänomene erlebt.
Das erste war die Schneekatastrophe im Münsterland.Ich war im Zentrum in Gronau-Epe.
Die Schneeflocken waren wie Tischtennisbälle.
Die A31 war wegen der gerrissenen Stromleitungen gesperrt,überall bogen sich Bäume auf die Strassen.
Der Witz an der Geschichte: Ich rief meine Frau an und sagte ihr das ich wohl in Gronau übernachten müsste,das Chaos war zu groß.Sie fragte was denn los sei denn bei uns (70 Km von Gronau)war keine Schneeflocke gefallen.Strahlender Sonnenschein.
ZcDzln schnee

Das 2te war eine starke Windhose.
Es war brütend heiss.Ich unterhielt mich draussen mit meinem Nachbarn über den gelben Himmel am Horizont.
Urplötzlich wurde es windig und ein paar Sekunden später brach das Chaos aus.Mein Gartenpavillon wurde hochgerissen und flog auf mich zu.
Dann wurde er wieder hochgeweht und landete beim Nachbarn...
kw61Xp K800 Limbach2010 011
YM7mu0 K800 Limbach2010 013
drNvfQ K800 Limbach2010 016


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Wolfshaag Diskussionsleiter
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25.03.2012 um 11:54
@Amsivarier
Ja, ich finde es erstaunlich, dass sogar im wettertechnisch "langweiligen" Deutschland solche Unwetter passieren können. Meist kennt man solche Wetterphänomene nur aus Dokus und den Nachrichten.


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Spektakuläre Erlebnisse

25.03.2012 um 12:26
Ich habe dieses zwar nicht so miterlebt, fand es trotzdem spektakulär.

Ich sass an dem Abend noch auf dem Balkon und schaute dem Gewitter zu (ich liebe Gewitter). Irgendwann ging ich schlafen und am nächsten Tag machten wir uns bereit um Verwandte zu besuchen. Mich hatten einige SMS erreicht ob es mir gut ginge oder ob ich Schäden hätte. Ich dachte hä? Und ein Blick in die Online Zeitung zeigte, dass es da in der Nacht abgegangen ist, Überschwemmungen, Erdrütsche usw. Ich schrieb allen zurück das ich wohlauf wäre und bei uns keinerlei Auswirkungen zu sehen seien. Danach fuhren wir durch das Dorf, und überall waren Leute welche den Keller räumten, Autos die irgendwo standen wo sie vom Wasser her hingetrieben wurden. Eine Zugstrecke die zu meinem Arbeitsort führt wurde für einige Wochen unterbrochen wegen Reperaturen. Einige meiner Arbeitskollegen wurde der ganze Keller überflutet. Einige waren auf dem Heimweg vom Arbeiten, und dachten die Welt gehe unter.

Hier einige Bilder : http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/ostschweiz/sg-os/Unwetter-richtet-Schaeden-an;art192,2597725,C::cme166356,1036032


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Spektakuläre Erlebnisse

25.03.2012 um 12:38
@Wolfshaag
Ich habe zwar jetzt nicht direkt unvrobereitet ein richtig heftiges Unwetter erlebt, aber sehr oft vorbereitet.

Wir können ja hier mal speziell ein Thema eröffnen wo Unwetterereignisse aus Deutschland für dieses Jahr dokumentiert werden. Da ich Stormchaser bin könnte ich euch gleichzeitig dieses fazinierende Hobby nähe bringen. Das geht nämlich weit darüber hinaus einfach nur auf gut Glück raus zu fahren und tolle Fotos zu machen.

http://www.tornadoliste.de/
Dort sind so gut wie alle Tornados in Deutschland dokumentiert. Es ist ein Teil der Seite Naturgewalten, welche Thomas Sävert verwaltet und aktualisiert. Er arbeit an der Unwetterstation Bochum.

http://www.naturgewalten.de/
Auf dieser Seite werden alle Extremereignisse oder Kathastrophe dokumentiert, sowohl menschliches Versagen als auch Naturkatastrophen.
In der Geographie werden all diese Ereignisse mit dem Begriff "hazards" umschrieben.

Und Deutschland ist wettertechnisch bei weitem nicht langweilig ;)


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Spektakuläre Erlebnisse

25.03.2012 um 13:11
Naja so richtig spektakuläre Erlebnisse hatte ich nicht so recht :)
Als ich kleiner war, habe ich die Ferien immer bei meiner Oma verbracht im Odenwald :)
Das eine mal gab es einen Wolkenbruch , das war schon heftig habe noch nie soviel Wasser aufeinmal gesehen .... Das Wasser lief vom Garten aus runter .. Haben uns dann Sandsäcke geschnappt und vor Garage und Kellertüren gestellt .

Das eine mal wieder im Odenwald totales Schneechaos musste keine Ferien länger als geplant dort verbringen, da man kaum noch den Berg hochgekommen ist :)


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Wolfshaag Diskussionsleiter
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Spektakuläre Erlebnisse

25.03.2012 um 13:24
@trailerguy
Zitat von trailerguytrailerguy schrieb: Ich habe zwar jetzt nicht direkt unvrobereitet ein richtig heftiges Unwetter erlebt, aber sehr oft vorbereitet.
Unvorbereitet in so etwas hineinzuschlittern ist auch etwas Anderes, als gegen alles Erdenkliche gewappnet und vorbereitet. ;)
Auf der anderen Seite erschließt sich einem dann aber auch nicht die rohe Gewalt eines solchen Ereignisses. So gesehen, finde ich persönlich es etwas lächerlich, wenn irgendwelche Touristen, aus sicher Entfernung einen Tornado fotografieren und sich an einem kleinen bisschen Adrenalin aufgeilen. :D

Ich bin selber ein Sturm- und Unwetter-Freak.^^Nichts ist langweiliger, für mich, als strahlend blaue Hitzeperioden. :D Ich mag es einfach, wenn man selbst solche Kräfte sehen und spüren kann, sie nur zu fotografieren, finde ich nicht so spannend.
Zitat von trailerguytrailerguy schrieb: Und Deutschland ist wettertechnisch bei weitem nicht langweilig
OK, dann ist Bochum zumindest wettertechnisch langweilig. Wahrscheinlich liegt es an irgendwelchen klimatischen, oder topografischen Begebenheiten, aber jeder ordentliche Sturm scheint an Bochum vorüberzuziehen, oder streift Bochum höchstens leicht. :D Selbst "Kyrill" war in Bochum kaum mehr, als ein laues Lüftchen. :D


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Spektakuläre Erlebnisse

25.03.2012 um 13:45
Zitat von WolfshaagWolfshaag schrieb:Unvorbereitet in so etwas hineinzuschlittern ist auch etwas Anderes, als gegen alles Erdenkliche gewappnet und vorbereitet. ;)
Auf der anderen Seite erschließt sich einem dann aber auch nicht die rohe Gewalt eines solchen Ereignisses. So gesehen, finde ich persönlich es etwas lächerlich, wenn irgendwelche Touristen, aus sicher Entfernung einen Tornado fotografieren und sich an einem kleinen bisschen Adrenalin aufgeilen. :D

Ich bin selber ein Sturm- und Unwetter-Freak.^^Nichts ist langweiliger, für mich, als strahlend blaue Hitzeperioden. :D Ich mag es einfach, wenn man selbst solche Kräfte sehen und spüren kann, sie nur zu fotografieren, finde ich nicht so spannend.
Ich mache das um einen sinnvollen Beitrag zum Warnmangement beizutragen, aus interesse das ganze zu verstehen und wegen der Fazination dahinter. Mir gehts um die Sache dahinter.
Das fängt damit an das man stundenlang Wetterdaten abgleicht, Windwerte, Taupunkte, Windrichtung, Soundings, Hodographs, ENS Läufe, Abgleich der verschiedenen Wettermodelle, GFS, WRF, UKMO, NOGAPS u.s.w. . Wo werden die ersten Zellen entstehen, welche Zugrichtung, welche Gewschindigkeit, welcher Art. Wird es eine gedeckelte Luftmasse sein ? Wenn ja wie stark ist der Deckel? Wird sich eine Konverkenz bilden und eventuell die Entwicklung der eigentlichen Front unterdrücken, weil zu wenig Einstrahlung vorhanden ist und somit zu wenig Energie für die weitere Wolkenbildung.

Dann geht es weiter, welche Route wird man fahren ? Wo kann man sich im gegebenen Gebiet optimal positioniere ? Verkehrsbedingungen eventuell muss man sich schnell umpositionieren wenn eine Zelle sich als Left oder Rightmover herausstellt. Wird es Großhagel geben ? Letztes Jahr gab es ein Unwetterereignis bei dem der Hagel auf der einen Rheinseite noch Taubeneigröße hatte, während er auf der anderen Rheinseite dann Hühnereigröße hatte ;)
Und dann die Dokumentation an sich. Informationsweitergabe im Warnetzwerk, Fotografieren und Filmen und der Kontakt mit anderen Chasern. Nebenbei muss man aufpassen das man nicht selbst zu schaden kommt.

Dann die Nachbereitung der Ereignisse. Schadensanalysen bei Sturm,- und Tornadoereignissen. Der genaue Hergang des Ereignisses. Der DWD greift da auf Leute wie mich zurück die dann zu den ensprechenden Ortschaften fahren und nachvollziehen ob es ein Tornado war oder doch eher ein Downburst, bzw. welcher Stärke das Ereignis entspricht. Berichte verfassen und und anderen Gleichgesinnten zur verfügung stellen. Oder bei wirklich großen Ereignissen ausführliche Analysen zum Sturmhergang, der Ereignissfolge und der Entstehung.

http://www.skywarn.de/


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25.03.2012 um 14:37
Dazu
Wikipedia: Münsterländer Schneechaos
kann ich auch etwas loswerden:
Ich befand dabei zwar 'nur' am Rand der betroffenen Gebiete, dennoch ist mir bis dahin und auch danach nie wieder so starker Schneefall untergekommen (und das in der Norddeutschen Tiefeben). Auch so einen flächendeckenden Stromausfall (zum Glück nur für wenige Stunden) habe ich seitdem auch nicht mehr erlebt.
Interessant an der ganzen Sache war, das man, je weiter nördlicher man sich befand, fast nix mehr davon mitbekommen hat. An diesem Tag war ich vom Raum Bremen in meinen Heimatort (etwa 100 km südlich davon) unterwegs, und alle paar Kilometer nahm der Schneefall an Intensität zu. Während beispielsweise am selben Tag in der Gegend um Bremen selbst außer Schneematch weiter nix liegen blieb, war schon etwa 30-40 km weiter die Vegetation eingeschneit, und nochmal etwas weiter waren auch schon die Straßen dicht. Am stärksten in Erinnerung ist mir noch, wie ich ab einem bestimmten Punkt eigentlich schon die Beleuchtung meines Heimatortes hätte sehen müssen, dort aber rein gar nix zu sehen war, weil zu diesem Zeitpunkt der Strom kurz vorher ausfiel.


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25.03.2012 um 16:45
Ich hab mal erlebt wie sich eine Gewitterwalze über einen nahegelegenen Berg geschoben hat und dann innerhalb kürzester Zeit alles zerstört hat. Ich war gerade zuhause und habe mit meinen Papageien gespielt und schaute zum Fenster raus, als ich über den Bergen eine dunkle Wolkenkette mit komischen Gebilden gesehen habe. Sie schob sich wie eine Welle am Strand über den Berg. Es hatte nicht lange gedauert und es fing ein wenig an zu regnen, nur kleine Tropfen. Eine Minute später ging es dann los! Ein heftiger Wind kam auf und ich freute mich noch, weil ich dachte cool jetzt gibt es ein super Gewitter. Dann von einem auf den anderen Moment gab es inen lauten Knall und es hagelte stark. Der Wind war inzwischen so stark, das ich vom Fenster weg musste weil alles draussen kreuz und quer flog! Meine Wohnung war im zweiten Stock. Ich ging also zwei Schritte zurück und hörte es dann stark knacken von draussen!

Es war total laut und am Fenster flogen große Gegenstände vorbei! Es Blizte und donnerte stark. Dann war es still und ich dachte mir nur: Ach du scheiße was war das denn. Ich ging wieder zum Fenster schaute raus und sah dann erschrocken wie am Berghang sämtliche dicke Eichen wie mit einem Rasenmäher oder besser noch mit einer Sichel einfach platt gemäht waren und viele Bäume lagen auf der Straße darunter und in einem Haus war ein Baum ins Dach geknallt. Auf der Erde war ein weißer Teppich aus großen dicken Hagelkörnern und vor unserer Haustür lagen Trümmerteile von Nachbars Garten. Als ich also zum Fenster rausschaute gingen auch schon die Sirenen an und ich lief nach unten um zu helfen wo ich es nur konnte. Alles war zerstört und in dem Wald klafft bis heute ein riesen Loch.:-/


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25.03.2012 um 18:04
@Jantoschzacke
Das war hört sich nach einm klassischen Downburst an.
Downbursts sind besondere Form der Gewitterfallböen die im Abwindbereich, also dort wo der Niederschlag fällt entstehen und sehr zerstörerisch wirken können. Es sind also geradlinige Winde, nicht wie ein Tornado bei dem durch die Rotation die Zerstörung angerichtet wird. Im Erzgebirge hats mal einen Downburst gegeben, da wurden richtig massive Baumstümpfe aus der Erde gedreht. Das muss man sich mal vorstellen welche Kräfte da wirken, weil der Wind bei sehr flach abgesägten Baumstümpfen eigentlich kaum eine Angriffsfläche hat.
Ich glaube die Windgeschwindigkeit betrug dort zu dem Zeitpunkt 240 km/h und mehr.


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Spektakuläre Erlebnisse

27.03.2012 um 17:41
Im Urlaub schlug ca 10-20 Meter von unserem Zeltplatz entfernt ein Blitz in einen Baum ein.
Man spürte richtig die elektrische Ladung in der Luft (zumindest fühlte es sich so an) und der Knall war wirklich das lauteste was ich je gehört habe. Man hatte sogar den Eindruck der Boden würde wackeln.
Der Blitz spaltete einen Teil des Baumes ab und ging bis zum Boden. Die Nachbarscamper die unter diesem Baum ihr Zelt hatten kamen wohl alle drei ins Krankenhaus, wenn ich mich recht erinnere hatte einer den Arm gebrochen, aber insgesamt hatten sie wohl alle Glück, das keiner schwerer verletzt war.


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27.03.2012 um 20:15
Ich hatte beim Orkan Kyrill ne ganze Menge Einsätze in einer Nacht. Kaum saß ich vom einen Einsatz wieder daheime, klingelte der Piepser und der nächste Einsatz schallte rein.

Zu einem Einsatz wurden wir gegen Abend gerufen, in die Straße, in der ich jetzt wohne....wir sind mitten beim größten Wüten des Sturmes zum Einsatz gefahren und sollten hier ein beschädigtes Dach absichern....einer saß vom Fahrzeug ab, was ihm zwar verboten wurde, er aber übereifrig war....der Regen kam waagerecht, überall flog irgendwelches Zeug umher, wir hatten das Fenster vom Fahrzeug nen Spalt unten und drinne wurde es spürbar nass, ich bin gegen Wind und Regen unempfindlich aber das war so ein Moment, da hat sich keiner von uns aus dem Fahrzeug getraut.

Ein Stückel später in der Nacht hieß es wieder irgendwas mit einem Dach. Wir kommen hier am Bahnhof an, da sehen wir, dass der Bahnhofsschuppen gar kein Dach mehr hatte.....das gegenüberliegende Betonwerk aber auf einmal zwei. Und der davorstehende LKW auch. Nämlich ein Bahnhofsdach auf dem Fahrzeugdach, ich glaub der Fahrer wurde durch den Aufprall ein klein wenig wach.

War schon recht imposant zu sehen, wie ein komplettes Dach eben mal 30m entfernt und 10m höher lag als vorher. Der LKW-Fahrer hat auf jeden Fall tierisches Schwein gehabt, dass er nicht erschlagen wurde. Am nächsten Tag haben ich und ein paar Kameraden uns freigenommen um weitere Schäden zu beseitigen, unserer Berufsfeuerwehr mussten wir noch Fahrer besorgen, weil sie selber bis auf den letzten Mann ausgeblutet waren und ihre Fahrzeuge nicht mehr besetzen konnten. Wir sind dann noch durchs komplette Stadtgebiet gefahren, haben weggewehte Werbeschilder eingesammelt, umsturzgefährdete Bäume begutachtet und ggf. abgesägt usw. usf.

Eher an dem Abend dachten wir auch, wir sehen ein Uboot, da hat es bei einem Baustoffgroßhandel eine große Kunststoffzisterne auf die Straße geweht. Und die sah halt aus wie ein Uboot, haben sie dann neben die Straße gezogen und Tausend Liter Wasser reingelassen, damit sie bei der nächsten Böe stehen bleibt. Von da gings dann eh wieder zum nächsten Einsatz, Stunden vorher, als das alles begann rückte unsere Wehr zum ersten Einsatz aus, während ich mit einem Kameraden quasi "nebenbei" noch einen nachbarlichen Keller auspumpte, man hatte echt kaum ne Minute Ruhe an diesem Tag. Also mussten wir zuerst sogar unsere eine Gruppe noch aufsplitten um sämtliche gleichzeitigen Einsatzstellen bewältigen zu können, in der Spitzenzeit wurden gleichzeitig drei Keller ausgepumpt, die an völlig verschiedenen Orten im Stadtteil lagen.

Aber was soll ich sagen? Das hat gezeigt, dass wir mit wenig Leuten doch extrem schlagkräftig reagieren können.


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cage ehemaliges Mitglied

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27.03.2012 um 20:32
/dateien/86060,1332873169,100 1538Original anzeigen (1,2 MB)Hi,

Folgendes hat sich während meines letzten Aufenthaltes im Norden von Fuerteventura ereignet:

Das mag jetzt für dein einen oder anderen nichts ungewöhnliches sein, aber mich hat dieses Naturereignis wahnsinnig beeindruckt. Wir wanderten in einer kleinen Gruppe einen Vulkan hinunter - Richtung eines kleinen Dorfes wo unser Jeep stand. Innerhalb weniger Sekunden tat sich am Horizont ein Riesiger Staub/Sandteufel auf der das Dorf heimsuchte. Dort angekommen gab es aber keine Schäden. Man konnte aber an de Fenstern/Autos/Häusern durchaus sehen was eine Stunde früher abging :).


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Wolfshaag Diskussionsleiter
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27.03.2012 um 20:36
@cage
Aber zumindest ein wirklich cooles Bild. :D Thx.


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cage ehemaliges Mitglied

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27.03.2012 um 20:47
/dateien/86060,1332874028,DSCI0204Original anzeigen (2,0 MB)Noch ein schönes Bild im Anhang: -->


Das hab ich allerdings in meinem Garten aufgenommen. Danach brach eine ähnliche "Hölle" los wie in Deinem Eingangspost @Wolfshaag
Bis dahin war es auch ein heißer Sommertag!

Was mich an diesem Bild besonders fasziniert ist der Vogel. Es scheint so, als ob er regelrecht vor dem Unwetter und den nahenden Wolken fliehen wolle :)


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Wolfshaag Diskussionsleiter
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27.03.2012 um 20:48
@cage
Wahrscheinlich wollte der Vogel auch genau das machen.^^ Ich an seiner Stelle hätte es zumindest gemacht. :D


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27.03.2012 um 20:54
Also ich erlebte den Eisregen in Québec, Canada im Januar 1998. Es war die schlimmste Naturkatastrophe, von der Québec je heimgesucht wurde.
Praktisch die ganze Provinz (42 x groesser als die Schweiz) hatte waehrend Wochen kein Strom

Passiert ist folgendes: Wie man weiss, ists ja in Canada ziemlich kalt im Winter ;-)
Also im Januar haben wir so Temperaturen um die Minus 10 tags und um die Minus 30 nachts, zumindest vor einem Jahrzent war das noch so, unterdessen laesst die Klimaerwaermung gruessen.
Anyway, im Januar 1998 wars kalt wie immer, ausser dass die oberen Luftschichten stark erwaermt waren und anstatt dem zu erwartendem Blizzard begann es zu regen und zwar in Stroemen und das fuer mehrere Tage. Der Regen gefror innerhalb von Sekunden, wenn er zur Erde fiel und schon nach wenigen Stunden war einfach alles von einer schweren Eisschicht bedeckt.

Nach ein paar Tagen war die Eisschicht 10-15 cm dick und wenn man sich draussen aufhielt hoerte man alle paar Sekunden irgendetwas zusammenkrachen, seien es die Baeume im Wald, Daecher von Nachbarhaeusern, Strommasten an der Strasse entlang etc.

Die grossen Starkstrommaste knickten zusammen wie Streichhoelzer. Québec hatte fuer mehrere Wochen kein Strom mehr. Einige Regionen waren schlimmer betroffen, als andere. Bei uns fehlte der Strom fuer 14 Tage, bis wir von den USA eine Notstromleitung bekamen (wir wohnen relativ nahe zur Grenze).
14 Tage auf unserer Farm eingeschlossen ohne Strom. Wir kochten und heizten mit dem alten Holzofen, holten das Wasser vom Bach etc., wie im Mittelalter. Mit dem Auto konnten wir auch nicht weg, weil die Hauptstrasse von unzaehligen umgeknickten und umgekippten Baeumen und Strommasten verbarrikadiert war.
Nach ein paar Tagen kam das Militaer und brachte Nahrungsmittel etc. in unser Dorf und begann mit den Aufraeumarbeiten.

Wohin man auch schaute, es sah einfach graesslich aus, als haette ein Hurrican gewuetet, ganze Waelder einfach niedergewalzt vom Eis, ueberall zerstoerte Haeuser und Daecher.
Aber gluecklicherweise lebten wir nicht in der Stadt, sondern auf dem Lande und waren einigermassen unabhaengig in unserer eigenen Energieversorgung, so ueberlebten wir das ganze relativ komfortabel, waehrend in den grossen Staedten, wie z.Bsp. Montreal die Menschen waehrend Wochen zusammengepfercht in Sporthallen und Gemeindehaeusern leben mussten, um wenigstens einen warmen Platz zum Schlafen zu haben.


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27.03.2012 um 21:37
ich habe mal einen blitzeinschlag zirka 20 meter von mir weg beobachtet. wir sassen im auto und auf einmal schlägt der blitz in einen strommasten ein, hat schöne funken gegeben.


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Spektakuläre Erlebnisse

04.04.2012 um 23:26
Vor ein paar Jahren gab es hier kurz vor Pfingsten ein ziemlich heftiges Unwetter. Es war schon Zeit Feierabend zu machen. Ich hatte alles in den Laden geräumt und wollte eigentlich grade zu meinem Auto laufen in der Hoffnung noch vor dem Regen da anzukommen. Eine Windböe fegte den Deckel unserer Regentonne weg und ich bin dem Ding hinterher gerannt damit es kein Auto beschädigt. Drei Häuser weiter konnte ich ihn dann wieder einsammeln und zurückbringen.Ich war gerade im Laden da gab es ein heftiges Krachen und dann ein Geräusch das ich nicht einordnen konnte, es war der Regen der gegen die Scheibe schlug. es war als würde Jemand einen Eimer ausgießen und ich konnte nicht bis zur anderen Straßenseite schauen. An diesem Tag sind in Willmersdorf ungefähr 100l Wasser pro qm innerhalb von einer Stunde gefallen. als der regen nach 10 minuten etwas nachließ machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto, am Nachbarhaus war ein Baum umgestürzt und an der Straßenecke an der ich normalerweise gewesen wäre als das Unwetter losbrach war auch ein Baum umgestürzt und lag halb auf der Straße, überall lagen abgerissene Äste. Wie schlimm es gewesen ist habe ich erst am nächsten Tag erfahren. Kunden erzählten mir das die Straßen ausgesehen hätten wie nach einem Bombenangriff,überall umgestürzte Bäume und abgerissene Äste.

Den Orkan Kyrill habe ich leider auch draußen erlebt. Das Unwetter das ich zuvor beschrieben habe noch im Gedächtnis hatte ich beschlossen mein Auto einigermaßen sicher auf seinem Baumlosen Parkplatz stehen zu lassen und die S-Bahn nach hause zu nehmen. Ich hatte den Wind im Rücken als ich zur S-Bahn lief, meine Hose war von vorne trocken und von hinten klitsch nass.
Der erste Höhepunkt des Orkans erreichte uns als ich auf dem Weg von der S-Bahn nachhause war
der wind kam von der Seite und ich hatte mühe nicht auf die Straße geweht zu werden und als ich die Straße Überqueren musste schaltete die Ampel auf rot ich musste mich auf der Mittelinsel an der Ampel festhalten um nicht vor ein Auto geweht zu werden. Ich hatte nicht mehr einen trockenen Faden am Leib und das Wasser Stand in meinen Schuhen.
ich habe noch nie vorher so unmittelbar am eigenen Leib gespürt ,was das für zerstörerische Kräfte sind,es war schon fast beängstigend


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