Erdbeben USA
24.08.2011 um 02:36Der Osten der USA ist eine besonders unheimliche Region, wenn es um Erdbeben geht: Die Gegend scheint eigentlich sicher, sie liegt weit abseits von Erdplattengrenzen, an denen sich normalerweise tektonische Spannung entlädt: Fast alle Erdbeben ereignen sich an den Grenzen von Erdplatten, jener kontinentgroßen Gesteinsschollen, deren Zusammenstoß Gebirge auffaltet und Vulkane gebiert. Im Westen der USA in Kalifornien etwa zeugen Tausende Klüfte im Boden wie etwa die San-Andreas-Verwerfung davon, dass dort die Pazifische und die Nordamerikanische Erdplatte aneinander vorbeischrammen; die Spalten künden vom regelmäßigen Zerreißen des Untergrundes.
Anders an der Ostküste: An der Erdoberfläche weist nichts auf die seltene Gefahr im Untergrund hin. Seit mehr als 200 Millionen Jahren herrscht in Virginia geologische Ruhe - keine Erdplatten sind dort seither zusammengestoßen. Erst das regelmäßige schwache Zittern des Bodens - Erdbeben der Stärke zwei bis vier alle paar Jahre - brachte Geologen auf die Idee, dass auch dieser Teil der USA von Erdbebenklüften durchzogen sein konnte. Außerdem hatte es im Osten der USA alle paar Jahrzehnte sogar Starkbeben gegeben - soganannte Intraplattenbeben -, für die es keine Erklärung gab.
Und tatsächlich entdeckten Forscher Gesteinsschollen in der Tiefe, die entlang kilometertiefer Nahtzonen von Südwest nach Nordost aneinander vorbeischrammen. Es sind die ehemaligen Grenznähte von Europa und den USA, die einst vereint waren, bevor vulkanische Urkräfte den Großkontinent Pangäa auseinanderrissen - Urzeitwesen konnten zu Fuß von einem Kontinent zum anderen spazieren. Im Untergrund von Virginia finden sich Spuren von Europa, er besteht teilweise aus dem gleichen Gestein wie Nordwesteuropa.
Die Klüfte im Untergrund von Virginia entstanden in geologischer Urzeit vor Hunderten von Millionen Jahren, als die Urkontinente im Osten der USA zusammenstießen: Bei einer geologischen Massenkarambolage schob sich im Erdaltertum ein Kleinkontinent nach dem anderen in die Knautschzone. Die Felsen wurden unter dem Druck aufliegender Gesteinspakete verformt.
Wenn es heutzutage bebt in der Region, ist das gleichsam das Echo der Urzeit, das Ächzen der alten Erdschollen: Der heutige Erdboden in Virginia lag im Erdaltertum in zehn bis 30 Kilometer Tiefe; Wind und Regen haben das drüberliegende Gestein im Laufe der Jahrmillionen weggewaschen. Doch das Knautschen und Heben der Felspakete hat das Gestein unter Spannung gesetzt, es ruckelt bisweilen - manchmal so kräftig wie bei dem historischen Beben am Dienstag. Doch solche Schläge sind selten, denn die Felspakete bewegen sich äußerst langsam entlang der unterirdischen Nahtzonen.
Quelle und ganzer Artikel: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,782011,00.html (Archiv-Version vom 24.08.2011)
Das erklärt ja halbwegs, wie das jetzige Beben mitten auf der Platte entstanden ist.
@leserin
Du, ich glaube eher, Du verarbeitest das Japan-Beben in Deinen Träumen. Das hat sicher nichts mit Vorhersage zu tun.
Anders an der Ostküste: An der Erdoberfläche weist nichts auf die seltene Gefahr im Untergrund hin. Seit mehr als 200 Millionen Jahren herrscht in Virginia geologische Ruhe - keine Erdplatten sind dort seither zusammengestoßen. Erst das regelmäßige schwache Zittern des Bodens - Erdbeben der Stärke zwei bis vier alle paar Jahre - brachte Geologen auf die Idee, dass auch dieser Teil der USA von Erdbebenklüften durchzogen sein konnte. Außerdem hatte es im Osten der USA alle paar Jahrzehnte sogar Starkbeben gegeben - soganannte Intraplattenbeben -, für die es keine Erklärung gab.
Und tatsächlich entdeckten Forscher Gesteinsschollen in der Tiefe, die entlang kilometertiefer Nahtzonen von Südwest nach Nordost aneinander vorbeischrammen. Es sind die ehemaligen Grenznähte von Europa und den USA, die einst vereint waren, bevor vulkanische Urkräfte den Großkontinent Pangäa auseinanderrissen - Urzeitwesen konnten zu Fuß von einem Kontinent zum anderen spazieren. Im Untergrund von Virginia finden sich Spuren von Europa, er besteht teilweise aus dem gleichen Gestein wie Nordwesteuropa.
Die Klüfte im Untergrund von Virginia entstanden in geologischer Urzeit vor Hunderten von Millionen Jahren, als die Urkontinente im Osten der USA zusammenstießen: Bei einer geologischen Massenkarambolage schob sich im Erdaltertum ein Kleinkontinent nach dem anderen in die Knautschzone. Die Felsen wurden unter dem Druck aufliegender Gesteinspakete verformt.
Wenn es heutzutage bebt in der Region, ist das gleichsam das Echo der Urzeit, das Ächzen der alten Erdschollen: Der heutige Erdboden in Virginia lag im Erdaltertum in zehn bis 30 Kilometer Tiefe; Wind und Regen haben das drüberliegende Gestein im Laufe der Jahrmillionen weggewaschen. Doch das Knautschen und Heben der Felspakete hat das Gestein unter Spannung gesetzt, es ruckelt bisweilen - manchmal so kräftig wie bei dem historischen Beben am Dienstag. Doch solche Schläge sind selten, denn die Felspakete bewegen sich äußerst langsam entlang der unterirdischen Nahtzonen.
Quelle und ganzer Artikel: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,782011,00.html (Archiv-Version vom 24.08.2011)
Das erklärt ja halbwegs, wie das jetzige Beben mitten auf der Platte entstanden ist.
@leserin
Du, ich glaube eher, Du verarbeitest das Japan-Beben in Deinen Träumen. Das hat sicher nichts mit Vorhersage zu tun.