Jinana schrieb:Es ist wieder Winterzeit, die Zeit des Heuchelns und der scheinheiligen Freude, hinterlistiger sollten dann unsere Herzen schlagen um ja auch keinen Verwandten zu vergessen dem man kalte Tage ohne Heizung wünscht, oder sie zu vergessen als wärens die Letzten!
Tut mir leid habe mal deinen Satz etwas richtiger gestellt :)
Die Weihnachtszeit ist ja nur eine Ausrede. Den meisten geht es doch nur um Geschenke um ja bei allen Aufzufallen.
Und warum sollte man nur in der Winterzeit nachdenken? ._.
Ein WIRKLICH "GUTER" Mensch sollte nicht nur in der Winter/Weihnachtszeit etwas Gutes tun um sein Gewissen zu bereinigen sondern immer wenn er die Gelegenheit dazu hat...da hört es schonmal auf ;)
So? Ist sie das? Versuche doch mal, "Ausrede" gegen "Anlass" zu tauschen. Ebenso wie andere Feiertage - meinethalben auch der Valentinstag.
Warum müssen die Gefühle und Emotionen, die zu solchen Zeiten gezeigt werden, gleich falsch und geheuchelt sein? Wir sind (leider) so weit, dass wir gelegentlich dazu gezwungen werden müssen, Gutes zu tun. Und ich denke das ist es, was Du als mit "Ausrede, geheuchelt, scheinheilig und hinterlistig" titulierst. - So kann man sich die Welt auch hässlicher machen, als sie sowieso schon ist
;)Und andererseits... diejenigen, die die Weihnachtszeit als Push fürs Ego nutzen, und sich damit selbst auf die Schulter klopfen, weil sie sich nach Jahren mal wieder bei der eigenen Mutter gemeldet und ein "frohes Fest" gewünscht haben, die Beziehung den Rest des Jahres aber auf Eis liegt... wenn diejenigen Dir.. als Mutter... ein frohes Fest wünschen... warum freut man sich dann nicht darüber? Ich bin mir sicher, dass dies für Dich als "geheuchelt" durchgeht. Ein halbherzig gemeinter Gruß zur passenden Zeit "weil man das so macht." Aber derjenige hat an einen gedacht... immerhin.
Oder noch ne Stufe höher... Der schmierige Kerl, der im Armani-Anzug nach Feierabend das Büro verlässt und dem Obdachlosen, der ein paar Meter weiter hockt mal nen Euro in den Becher schmeißt - "weil ja Weihnachten ist."...
Und das "nur", um abends mit dem Gedanken ins Bett gehen zu können: "Ich bin ein guter Mensch... ich bin ein guter Mensch... ich bin ein guter Mensch..."
Die 364 anderen Tage im Jahr schimpft derselbe Schnösel über denselben Obdachlosen, der auf demselben dreckigen Stück Boden hockt - weil eben kein Weihnachten ist. Klar, kennt man doch. Pusht's Ego bis in den Himmel und man fühlt sich wie Sankt Martin und der barmherzige Samariter auf einmal.
Aber was ist falsch daran? Diesem Obdachlosen ist es erst einmal egal, ob er den Euro mit Herzenswärme bekommen hat, oder nicht. Hauptsache im Becher klimpert's. Alles andere ist ein netter Nebeneffekt - dennoch selbstverständlich auch nicht zu verachten.
Und um zum Abschluss zu kommen... nochmal auf Deinen letzten Absatz eingegangen...
Richtig, ein "wirklich guter Mensch, sollte nicht nur in der Winter-/Weihnachtszeit etwas gutes tun"... aber... mal rein hypothetisch... was meinst Du, wie viel Gutes getan würde, wenn sich jeder daran hielte?
Ich für meinen Teil mag Weihnachten. Aber nicht das der konsumgeilen Masse. Auch nicht das, der regelmäßigen Kirchgänger - sondern mein Weihnachten. Ich "feiere" Weihnachten so, wie ich es für richtig halte und wie es mir selbst und den Menschen, die ich liebe, gut tut. Nichts weiter.
Für mich ist Weihnachten ein Anlass - keine Ausrede. Ein Anlass, mir selbst mal in den Hintern zu treten - vielleicht, um jemanden zu verzeihen, dem schon lange hätte verziehen werden müssen. Um jemanden zu sagen, dass er mir wichtig ist, dem schon lange hätte gesagt werden müssen, dass er überhaupt für irgendjemanden was bedeutet. Oder einfach, um mich selbst daran zu erinnern, dass DAS Weihnachten... MEIN Weihnachten... nicht nur einmal im Jahr ist...
Und da ist für mich nichts "heuchlerisches, hinterlistiges oder scheinheiliges" dran.