BhaktaUlrich schrieb:Warum glaubst du wohl - das es Hospitäler - Krankenhäuser - Kliniken u.s.w. gibt - um Husten zu heilen oder Durchfall cetera ? Sicherlich nicht - diese Häuser sind miteinkalkuliert weil man immer wußte was die Konsequenz von Wissenschaft Forschung und fort schritt ist.
Wie kommst Du denn auf das schiefe Brett?
Krankenhäuser heilen sehr wohl auch Durchfall und Husten. Meine Mutter war in Indien wegen Durchfall eine Woche in einer Klinik, sonst wäre ihr Kreislauf wegen des Flüssigkeitsverlustes und Mineralienmangel zusammengebrochen. Und der Husten eines Freundes stellte sich als TBC heraus ... drei Monate Quarantäne. Hättest Du da Kräutertees empfohlen? Oder glaubst Du, diese Krankheiten hätte es früher nicht gegeben, und niemand wäre daran gestorben? So naiv kann man doch hoffentlich nicht sein? Auf alten Bildern, in alten Büchern werden Krankheiten und Qualen beschrieben, lange vor der modernen Wissenschaft.
Nein, die Naturheilmedizin hat nicht gegen Kinderlähmung, Cholera, Blasen- und Nierenentzündung und Zahnfäule geholfen. Man hatte eben keine Zähne mehr mit 50 und ist an dem anderen gestorben.
Frauen starben reihenweise im Kindbett, bevor der Zusammenhang zwischen Händewaschen und Kindbettfieber bekannt wurde und es waren die
Hebammen, die sich dagegen gesträubt haben.
Menschen sind wegen läppischen Wunden am Wundfieber gestorben.
Frage Dich mal, woher die Lepra-Ghettos kamen, warum die Menschen an der Pest gestorben sind, an Diphterie und generell die Lebenserwartung so niedrig war. Heute kennt man die Krankheiten kaum noch und denkt, man könne sie mit Kräutern behandeln ... warum sind dann die Leute daran gestorben?
Kein Krankenhaus oder Arzt behauptet, alles heilen zu können und kein Wissenschaftler behauptet, dass man je alles wissen könnte. Und niemand behauptet, dass keine Fehler gemacht werden.
Wie kommst Du darauf, Wissenschaftler hielten sich für "so famos"?
Eine Tante von mir hat als Kinderärztin den Arzt gekannt, der den Zusammenhang zwischen der Arznei Contergan und den verstümmelt gebohrenen Kindern nachwies. Natürlich war das ein entsetzlicher Fehler, der heute durch noch intensivere Forschung und strengere Auflagen für die Zulassung von Medikamenten verhindert werden soll.
Willst Du dem Freund von mir raten, seine Epilepsie-Medikamente abzusetzen? Die Krankheit ist schon lange vor der modernen Medizin bekannt gewesen. Früher (bis in die 80er) wurde sie mit Beruhigungsmitteln mit drastischen Nebenwirkungen behandelt, heute kann man gezielt und schonend vorgehen. Er hatte auch eine Operation, die ohne Forschung nicht möglich gewesen wäre. Vorher hatte er regelmässig lebensgefährliche Anfälle, seitdem nur noch sehr selten. Er kann arbeiten und sein Leben geniessen.
Du solltest Dich ein wenig mit der Wissenschaftsgeschichte befassen: Auch Kräuterweiblein haben geforscht, Hildegard von Bingen hat geforscht, in Indien wurde die Ayurvedische Medizin nicht im Schlaf erfunden, sondern erforscht und erprobt. Viele pflanzliche Wirkstoffe sind harte Drogen und haben massive Nebenwirkungen. Man wägt auch bloss ab zwischen Nutzen und Risiko.
Forschung ist Neugier, Sammeln von Wissen, Erprobung, Auswertung und Umsetzung.
Auch wenn dabei herauskommt, dass heisse Zwiebel tatsächlich gegen Ohrenentzündung hilft.
Solange nicht das Paradies ausgebrochen ist, brauchen wir Forschung und Wissenschaftler, auch wenn es nur fehlbare Menschen sind.