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Der Asatru - Glaube

315 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Asatru ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Asatru - Glaube

20.05.2011 um 17:33
@Thermometer
Götter kann man niemals objektiv verstehen.

Sich mit den Göttern gegen das Genpol und den Territoriumsansprüchen anderer zu verbünden,

war sicher ein Traum der Menschheit zu allen Zeiten!


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Der Asatru - Glaube

20.05.2011 um 17:36
@nocredit
Treffer! :D
Zitat von nocreditnocredit schrieb:Götter kann man niemals objektiv verstehen.
Nicht die postulierten Götter verstehen -
die Religion! das Weltbild!!!!!!
Das ist es was man versuchen sollte zu verstehen!


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Der Asatru - Glaube

20.05.2011 um 17:41
@Thermometer
Das tun wir Besitzer des Atheistengens ja ununterbrochen. :D
Das wir dabei immer treffsicher ins Auge des Gottgenes treffen, mag einigen sicher schon länger auf den Wecker GE(H)N.


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Der Asatru - Glaube

20.05.2011 um 17:42
Ich verstehe, dass die Göttervorstellung ziemlich unterschiedlich ist. Dennoch stellt sich einem die Frage, ob solche Götter sinnvoll sind. Zum Beispiel wird Odin, Allvater, der Fulltrui vieler Ásatrú an Ragnarök einfach mal von Fenrir verschlungen. Wie kann ich dann auf Odin bauen und auf ihn hoffen? Ist es da nicht sinnvoller, wenn Fenrir mein Fulltrui wäre und ich mich ihm gut stelle? Oder aber lieber mit Vidar, weil Fenrir von ihm wiederum getötet wird? Wie soll ich akzeptieren, dass meine Götter alle gegenseitig bekriegen und nicht einmal sich selbst beschützen können. Wenn mein Gott sich selbst nicht schützen kann, wie kann er mein Gott sein und mich schützen? Ist Odin ein Überwesen und ein König, dann ist das verständlich, aber ist da die Bezeichnung Gott dann nicht etwas unpassend? Vor allem, wenn eine der Wanen eine Tempelpriesterin ist, dann verstehe ich gar nichts mehr.

Zudem ist der Anthropomorphismus ziemlich auffällig für den Polytheismus und somit bestätigt es eher die Falschheit. Ich finde Xenophanes, ein Kritiker des anthropomorphen Polytheismus und griechischer Philosoph, hat dazu ein interessantes Gedicht verfasst:

„Stumpfe Nasen und schwarz; so sind Äthiopias Götter,
Blauäugig aber und blond: so sehn ihre Götter die Thraker,
Aber die Rinder und Rosse und Löwen, hätten sie Hände,
Hände wie Menschen zum Zeichnen, zum Malen, ein Bildwerk zu formen,
Dann würden die Rosse die Götter gleich Rossen, die Rinder gleich Rindern
Malen, und deren Gestalten, die Formen der göttlichen Körper,
Nach ihrem eigenen Bilde erschaffen: ein jedes nach seinem.“


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Der Asatru - Glaube

20.05.2011 um 17:44
@norgeviking
ich hab mal ein paar alte sagen ausgeschlachtet und daraus eine kurzgeschichte gemacht
wer lust hat mal ein bisschen mehr zu lesen:

Audhumbla erzählt

1. Ladehemmungen

Dirk hasste seinen Job. Zwar war er nie ein großer Tierfreund gewesen aber jedes Mal wenn er einem der Wiederkäuer das Bolzenschussgerät an die Stirn setzte musste er wegsehen. Die meiste Zeit probierte er einfach nicht über seine Arbeit nachzudenken. Sie war nicht gut bezahlt aber sie war das einzige was ihm noch im Leben geblieben war seid dem Claudia ihn verlassen hatte.
Die Kuh kam herein. Er legte an, drückte ab und die Automatik erledigte den Rest.
Wie ein Erschießungskommando auf Rädern.
Er setzt das Bolzenschussgerät an die Stirn seines nächsten Opfers und drückte ab.
Normalerweise folgte jetzt ein Zischen und Ploppen gefolgt von einem letzten erstickten Muhen, bevor die Kuh in sich zusammenklappte.
Doch es geschah nichts. Er spürte nur eine raue Klebrige Kuhzunge an seiner Hand.
Erschrocken zog er das Mordinstrument zurück. Ein mulmiges Gefühl nahm von seinem Körper Besitz und er drehte dem Tier schnell den Rücken zu.
Er rüttelte am Abzug und betrachtete dann das Gerät von allen Seiten.
„Hm. Ladehemmungen was?“
„Ja scheint so.“ Antwortete er automatisch. Er schreckte auf und blickte sich um. Doch da war niemand, niemand außer der Kuh die ihren großen Kopf über seine Schulter gehievt hatte und mit ihm das Bolzenschussgerät musterte.
Er starrte die Kuh an und die Kuh starrte zurück. In ihrem Blick lag eine unendliche Ruhe und Teilnahmslosigkeit als hätte sie schon alle Wunder der Welt gesehen und für nichtig befunden.
„Äh … Muh?“ unterbrach die Kuh die Stille.
„Puh, für einen Augenblick hab ich wirklich an meinem Verstand gezweifelt“ Dirk wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn und hinterließ dabei eine Fleck Tierblut auf seiner Haut.
Die Kuh starrte auf den Fleck „Ja. Du bist wirklich arm dran!“ Er hätte schwören können das er einen sarkastischen Unterton in der Stimme der Kuh bemerkt hätte.
„Du und deine kleinen Problemchen. Buhu Claudia hat mich verlassen. Ich kriege nicht genug Geld und das Bolzenschussgewehr funktioniert nicht mehr. Dass alles hier wäre nicht existent ohne mich und doch werde ich mit einem Stahlbolzen zwischen den zwei Augen enden die den Anfang von allem gesehen haben. Ich werde degradiert zu einem Stückchen deformiertem Fleisch ertränkt in Spezialsoßen die vor 10 Jahren noch unter ein Chemiewaffenverbot gefallen wären. Die Welt die ich mit erschuf ist nicht gerecht und vielleicht ist das ja meine gerechte Strafe.
Denn ich bin das Kalb und die Zunge die Urkuh Audhumbla.“
„Bitte wer?“ blökte Dirk hysterisch. Als der tiefe Tenor der Stimme der Urkuh in der Schlachtereihalle verhalt war und er wieder Raum in seinem Kopf fand, um Gedanken zu artikulieren. Woher konnte sie nur all das über ihn wissen. Es gab nur eine Erklärung. Er hatte den verstand verloren.
Die Kuh rollte theatralisch mit den großen dunklen Augen.
„Nein! du bist nicht verrückt.“ Nach einer langen pause begann Dirk zu sprechen.
„kannst du etwa meine Gedanken lesen?“
„Bingo der Kandidat hat hundert Punkte. Ich muss schon sagen, du hast die scharfe Auffassungsgabe eines Reifriesens und die haben nicht mal genug Hirn um einen halben von ihren sechs Köpfen zu füllen. Ich hab doch schon gesagt ich bin Audhumbla natürlich kann ich Gedanken lesen. Oh, Odin. Womit hab ich das nur verdient?“
Dirk erlebte völlig neue Dimensionen der Verwirrung.
„Von was zum Teufel redest du?“
„Audhumbla, Ymir, Odin, Reifriesen. Die Erschaffung der Welt. Klingelt es da nicht? Oh Mann ich hab wirklich Angst davor selber in deinem Kopf nach zu schauen.
Was lernt ihr Kinder heutzutage in der Schule?“
„Ich war ganz gut in Mathematik.“ antwortete Dirk geistesabwesend.
„Dann rechne mal Eins und Eins zusammen Einstein. Entweder wir stehen hier weiter herum und plaudern oder du holst ein neues Bolzenschussgewehr und beendest dieses intellektuelle Fiasko.“
„Aber ich könnte doch niemals ein Wesen umbringen dass sprechen kann.“
„Dann solltest du dir schnell was einfallen lassen, denn Herr Kruntz wird jede Sekunde hier auftauchen.“
„Herr Kruntz mein Chef? Aber woher weißt du das?“
„Urkuh. Du erinnerst dich. Mächtige mystische Fähigkeiten und so weiter.“
Dirk wurde sich bewusst dass die nachkommenden Kühe ungeduldig zu muhen begonnen hatten. „OK, ich hohl dich hier raus.“ Hektisch begann er an seinen Schlüsselbund nach dem passenden Schlüssel für das Gatter zu suchen. Das Geblöke der anderen Kühe erreichte schon die Lautstärke eines Ferienstaus voller frustriert hupender Familienväter.
„Lass gut sein, wenn man erst mal so alt ist wie ich, dann kann es einem ziemlich egal sein, ob man lebt oder stirbt.“ Redete Audhumbla ruhig auf Dirk ein der einen Schlüssel nach dem anderen an dem Schloss probierte.
„Vergiss es. Ich kann keine Kuh umbringen, die mehr über mein Seelenleben weiß als mein Psychiater.“
Irgendwie war ihm das mit dem Gedanken lesen doch unheimlich dachte er als endlich der Schlüssel beim drehen die Stifte im Schloss in die richtige Position bewegte und es klackend aufsprang.
Er schaute sich hektisch um während er die Kuh die sich selbst Audhumbla nannte heraus winkte. Doch sie stand Still.
„Na gut aber nur weil du darauf bestehst“ seufzte die Kuh und trotte langsam und gemächlich aus dem schmalen Gang in die große Halle.
„Und wo willst du mich verstecken? Herr Kruntz hat mittlerweile den Lärm gehört und müsste in ungefähr 22 Sekunden hier sein.“ Verzweifelt durchstreifte Dirks Blick die Halle und blieb auf einer großen dunklen Plastikplane hängen. Klappernd zerrte er sie aus dem Gerümpel dass sie umgab. „Hier drunter schnell“ die Kuh rümpfte die große feuchte Schnauze. „Das ist nicht dein Ernst. Das Ding riecht nach Kuhblut.“ Von oben waren die knarzenden Schritte des Chefs auf der Treppe vom Büro über ihnen zu hören. „Jetzt ist wirklich nicht die Zeit“.
Bevor Audhumbla weiter protestieren konnte hatte er die Plane schon über die Kuh geworfen.
„Das ist eindeutig unter meiner Würde. Die Sache mit der Karriere bei Burger King klingt für mich immer verführerischer.“
„Sei still jetzt!“ zischte Dirk.
„Warum geht es hier nicht weiter?“ Donnerte es plötzlich hinter ihm. „Wir haben noch ein Soll für heute zu erreichen!“
Ertappt wandte Dirk sich um. „ Herr Kruntz Ich äh. Mein Bolzenschussgerät ist hinüber. Ich hab nur geschaut ob hier noch Eins liegt.“
Misstrauisch musterte Herr Kruntz Dirk. „Du weißt doch genau dass die alle im Lager hinten sind.“ Dirk spürte förmlich wie er vor den Augen seines Chefs zusammenschrumpfte. Ihm traten Schweißperlen auf die Stirn. Der Blick des Chefs wanderte über das Gesicht des schwitzenden Dirks und von Dirk herüber zur kuhförmigen Plastikplane.
„Sie haben doch nicht etwa getrunken“ Fragte er griesgrämig. „Nein nein Chef! natürlich nicht!“ wehrte Dirk entschieden ab und versuchte die Kuh mit seinem Körper vor den Blicken seines Chefs ab zu schirmen. Was ziemlich lächerlich wirkte da Audhumbla mehr als doppelt so groß war wie er. „Vielleicht sollten sie sich das Bolzenschussgerät mal anschauen Chef.“ probierte Dirk das Thema zu wechseln. „Bring es zu Technikabteilung und hohl dir ein neues.“ Grunzte der Chef „und dann wieder ab an die Arbeit“
„Ja mein Chef“ salutierte Dirk und hechtete los.
„Hast du nicht was vergessen?“ rief der Chef ihm nach und winkte mit dem defekten Bolzenschussgerät. „Oh Entschuldigung“ stotterte Dirk. Griff sich das Mordinstrument und eilte davon.
„Was soll ich mit dem jungen nur machen“ murmelte der Chef. Als Dirk verschwunden war. „Das gleiche hab ich mich auch schon gefragt“ glaubt er eine leise Stimme zu vernehmen.
Verwundert blickte sich der Chef um. Dann schüttelte er den Kopf und schleppte sich wieder die Treppe zu seinem Büro empor um sich seinen Bilanzen und der Flasche Cognac zu widmen die dort auf ihn warteten.

















2. Eis und Abiogenese

Ein paar Stunden und etliche potentielle Big Macs später, ließ sich Dirk seufzend auf einem umgedrehten Eimer, neben der versteckten Audhumbla nieder und packte sein Pausenbrot aus.
„Bitte sag mir nicht dass da das drauf ist was ich denke?!“
„Wieso dass ist doch nur Roast B … oh entschuldige.“ Er kratze das Fleisch vom Brot und knabberte am nun sehr faden und trockenen Butterbrot. „Woher kommst du eigentlich? Bist du so eine Art Genexperiment?“ wider seufzte die Kuh theatralisch. Scheinbar liebte sie diese Rolle. „ Das hab ich dir doch schon gesagt. Ich bin Audhumbla die Urkuh ich bin älter als die Erde und alles was auf ihr wandelt.“
„Das versteh ich nicht.“
„Okay ich muss scheinbar von vorne anfangen. Im Anfang war nur Ginnungagap die große Leere.“
„du meinst die zeit vor dem Urknall?“
„Urknall so ein Schmarn.“
„Aber das ist wissenschaftlich bewiesen.“
„Erzähl ich die Geschichte oder du?“ Höhnte die Kuh beleidigt.
„Entschuldigung“ wenn man erst mal eine sprechende Kuh akzeptierte dann war es auch kein Problem mehr die grundlegenden wissenschaftlichen Fakten zu hinterfragen.
„Also im Anfang war Ginnungagap. Im Norden der Schlucht war Muspelheim das Land des Feuers und im Süden war Niflheim das Land aus Kälte und Eis. Riesige Gletscher reckten sich von Niflheim über Ginnungagap und schmolzen unter den züngelnden flammen von Muspelheim. Aus einem dieser Tropfen entstand ich aus dem anderen Ymir.“
„Wie soll das nun wieder möglich sein?“
„Keine Ahnung ich bin kein Biochemiker. Ich glaub Experten nennen das Abiogenese. Egal. Zu mindestens entstanden so Ymir und meine Wenigkeit.“
„Wer oder was ist Ymir?“
„Du stehst quasi gerade auf seinen Überresten.“
„Wie bitte?“ Dirk sprang auf und schaute zu Boden in Erwartung auf irgend etwas getreten zu sein. „Nein nein du verstehst das falsch. Lass mich weiter erzählen.“ Unter der Plastikplane räusperte sich die Kuh. „Ymir war der Urriese. Er hatte sechs Köpfe. Zwei auf seiner Schultern und jeweils einen auf jeder Hand und jedem Fuß. Und wenn ich Riese sage dann meine ich damit keinen Jack-und-die-Bohnenstange-Riesen sondern einen richtig riesigen Riesen. Mit Fingern so groß wie Planetoiden. Er trank von meiner Milch wenn er gerade nicht schlief und glaub mir das melken war weder für mich noch für ihn ein großes vergnügen. Auch wenn ich ihn nicht besonders mochte es waren gute Zeiten. Es gab noch nicht viel damals.
Im Grunde gab es gar nichts. Nur Eis und den Riesen.
Das war auch das einzige was ich zu fressen bekam. Das erstere versteht sich natürlich. Stell dir das vor. Tausende von Jahren nur salziges Eis schlecken. Hirnfrost ist gar keine Beschreibung dafür. Kurzum es waren einfache wenn auch nicht gerade kulinarisch erfüllende Zeiten.“ Dirks Magen knurrte. Das Butterbrot hatte ihn auch nicht gerade befriedigt. „Also Ymir hatte sich gerade an mir satt getrunken und sich für ein paar tausend Jahre für ein kleines Nickerchen hingelegt. Ich leckte so nichts ahnend an meinem Gletscher als plötzlich etwas zum Vorschein kam dass heutzutage die Karriere eines jeden Küchenchefs ruiniert hätte. Ein Haar. Ein Haar in meinem Essen. Ich war verständlicherweise entrüstet. Aber mangels Alternativen und auch ein bisschen aus Neugier leckte ich weiter. Wenn man vier Mägen hat und das hoch würgen von Vorverdautem zum täglichen leben gehört dann lässt man sich die Suppe auch nicht durch ein paar Haaren verderben. Ich leckte also weiter bis am nächsten Abend der Kopf und die Schultern eines Mannes zum Vorschein kamen. Klar ich bin eine Kuh und bestimmt kein Fan von Sodomie aber der Mann der da zum Vorschein kam sah wirklich ganz gut aus. Zu mindestens verglichen mit dem groben Riesen der bis dahin das einzige andere Wesen war das ich je gesehen hatte. Am ende des dritten Tages hatte ich den unbekannten endlich vollständig vom Eis befreit. Er war kein Riese aber immerhin 3 mal so groß wie du. Und er hatte eine Statur. Würde er heute noch leben hätte er locker der Gouverneur von Kalifornien werden können.“ Ein lautes Horn unterbrach Audhumblas Redefluss. „Ich muss wieder an die Arbeit“ sagte Dirk und erhob sich. Sein Magen knurrte immer noch. „Ja geh nur“ sagte der kuhförmige Plastiksack. „Ich lauf ja nicht weg.“

Dirk zermarterte sich den Kopf wie er Audhumbla nur aus der Schlachterei bringen sollte während er weitere Kolleginnen von ihr in die ewigen Jagdgründe beförderte. Da unterbrach ihn sein Chef. „Herr Klausen. Sie machen heute dicht. Wischen durch und schließen ab. Und das wird nicht als Überstunden bezahlt schließlich ist es ihre schuld das wir hinterher hängen.“ Dirk strahlte „klar Chef.“ Perfekt das war genau die Gelegenheit auf die er gewartet hatte.
Der Chef sah sein strahlen und schüttelte den Kopf. Er verstand diesen jungen nicht.
„Hast du das gehört Audhumbla? Flüsterte Dirk der Plastikplane zu. „Ja du musst heute aufwischen.“
„Nein das mein ich nicht. Wir haben eine Gelegenheit dich hier raus zu bringen.“

Der Vollmond am Himmel wurde diese Nacht Zeuge einer merkwürdigen Szene.
Ein dürrer junger Mann mit roten Haaren schob eine kuhförmige Gestalt die in eine schwarze Plastikplane wie in einen dunklen Umhang gehüllt war vor sich her zu einem Kleinwagen. Das seltsame Paar begann ein flüsterndes Streitgespräch als der junge Mann probierte seinen viel zu großen Partner auf die Rückbank zu quetschen. Es erklang ein schmerzerfülltes muhen und ein Ploppen und die Kuh war im Auto verschwunden. Der Mann blickte sich ängstlich um sprang dann in seinen Wagen und brauste davon in die Nacht.

„Hier solltest du erst mal sicher sein“ sagte Dirk erleichtert. „Sicher? Das ist ein Geräteschuppen. Ich hätte schon ein etwas weitläufigeres Domizil erwartet nachdem ich eine geschlagenen Stunde eingequetscht wie ein Dosensardelle auf der Rückbank deines Fiat Pan das verbracht habe.“
„Nicht so laut mein Vermieter darf dich nicht hören. Haustiere sind hier nicht erlaubt und ich glaub kaum das er für Nutzvieh eine Ausnahme macht. Wieso kennst du dich überhaupt mit Automarken aus.“
„Also erst mal verbiete ich mir die Bezeichnung Nutzvieh und zum anderen kennt man sich nun mal mit Autos aus wenn man älter ist als die industrielle Revolution selbst und die letzten 100 Jahre auf irgendwelchen Weiden neben Autobahnen verbracht hat.“ stellte die fest und murmelte dann leise „Wenn man einen Fiat Panda überhaupt ein Auto nennen kann.“
„Ich verdiene nun mal nicht viel. Im Vergleich zu meinem Zimmer oben ist der wagen noch ziemlich groß. Sei also froh das du hier schlafen kannst.“
Audhumbla musterte ihn und lächelte ihr altkluges Kuhlächeln.
„Du bist ein guter Mensch Dirk“
Der angesprochene lächelte erschöpft zurück. „Und du bist eine wirklich sehr bemerkenswerte Kuh.“
„Du weißt noch nicht mal die Hälfte.“

Diese Nacht wälzte sich Dirk im Bett herum ohne einschlafen zu können. Was er heute alles erlebt hatte war einfach zu fantastisch gewesen. All seine kleinen Probleme erschienen ihm plötzlich so nichtig im Vergleich zur epischen Geschichte die ihm diese Audhumbla da auftischte. Als er schließlich doch zur ruhe kam tauchte er in einen Wirren Traum ein voller sechsköpfiger Riesen und sprechender Kühe.

„Was? Die falsche Lieferung?“ Brüllte Herr Kruntz ins Telefon. Mit jedem Wort das er hörte wurde sein Gesicht roter. Schweißperlen bildete sich auf seiner Stirn. „Das kann nicht ihr ernst sein. …Wissen sie was das bedeutet? Das kann mir mein gesamtes Geschäft ruinieren. … Wenn diese Sache erledigt ist können sie unsere Geschäftsbeziehung als annulliert ansehen.“ Schmetternd knallte er den Hörer auf die Gabel. Dieses unfähige Pack. Er durchwühlte die Bücher auf der Suche nach Kuh Nummer PF-253 und hoffte auf ein Wunder.
Da war sie. Annahme 13:35 UHR am gestrigen Tag. Jetzt musste er nur noch Nachverfolgen wohin das Fleisch geliefert wurde und er …
Merkwürdig. Scheinbar war PF-253 nie in der Fleischverarbeitung angekommen.
War das das Wunder auf das er gewartet hatte?
Nein das war kein Wunder, beschloss er. Das war eine Katastrophe. Irgendwo musste ihm ein Fehler unterlaufen sein. Er schenkte der halb leeren Flasche Cognac einen anschuldigenden Blick als würde sie alleine die Schuld an seinem Dilemma tragen.
Er musste diese Kuh finden.




3. Riesenbabys und Fußfetischismus

Als Dirk am nächsten morgen die Tür zum Geräteschuppens öffnete tat er dies fast in der Erwartung da würde keine sprechende Urkuh theatralisch am Fenster stehen und er tat es auf jeden Fall nicht in der Erwartung in einen Kuhfladen zu treten.
Jedoch trat beides ein.
Er könnte schwören dass sie diese Pose extra für ihn eingenommen hatte um ihren folgenden Worten mehr Gewicht zu verleihen. „Es ist schon merkwürdig was ihr Menschen aus Mittelerde gemacht habt“.
„Mittelerde? Redest du von diesem Peter Jackson Film?“
„Oh Mann deine Freundin hat dich bestimmt nicht verlassen weil du ihr intellektuell überlegen gewesen wärst.“
Dirk knallte das Bündel Stroh auf den Boden das er mitgebracht hatte und zog ein beleidigtes Gesicht. „Das war aber jetzt wirklich nicht nötig“ Audhumbla wandte sich zu ihm um und blickte mitleidig. „Entschuldige bitte“ sagte sie in einem ehrlichen Tonfall. Seufzend fügte sie hinzu: „Ich bin es nicht gerade gewöhnt mit Menschen auf einer stufe zu kommunizieren.“ Dirk setzte sich auf den Heuballen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du meinst weil sie dich normalerweise nur als Nutzvieh behandelt haben?“
„Nein“ erwiderte Audhumbla. „ Ich habe die letzten Jahrhunderte bevor ich in den Westen kam in Indien zugebracht. Du weißt schon Selbstfindung und so weiter.
Die Menschen haben mich wie einen König behandelt. Mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Ja sie haben sogar jeden Fladen den ich hab fallen lassen behandelt als wäre es eine Geschenk der Götter, also verzeih wenn ich manchmal etwas arrogant wirken mag.“
„Schon okay ich bin es gewöhnt das mich keiner ernst nimmt.“
Nach einer pause fügte er an: „Ich hab dir was zu fressen mitgebracht.“
„Oh Heu.“ sagte die Kuh etwas enttäuscht. „Was ist so schlecht an Heu?“ Fragte Dirk entrüstet. Er war extra zwei Stunden früher aufgestanden um den Ballen bei einem Bauern in der nähe zu besorgen.
„Hast du das Zeug je selber probiert?“
„Wenn ich ganz ehrlich sein darf.“
„Nein ist schon okay. Stell das Zeug hier rüber.“
Dirk tat wie ihm gehiessen und betrachtete dann Audhumbla wie sie gemächlich zu kauen begann.
„Audhumbla wie alt bist du eigentlich?“
„so etwas fragt man keine Dame“ murmelte die Kuh mit vollem Mund. Sie schluckte das Heu hinunter. „Und ehrlich gesagt hab ich irgendwann mit dem zählen aufgehört.“

In kürzester Zeit war der kleine Heuballen verschwunden und Dirk saß immer noch da. „Lass raten du willst wissen wie es weiter ging?“ Dirk nickte hastig. „Okay, wo waren wir stehen geblieben?“
„Du hattest eben den unbekannten aus dem Eis geleckt.“
„Ach ja, ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen. Buri hieß der Fremde. Ich weiß nicht woher er seinen Namen hatte. Möglicherweise hatte er ihn sich in dem Augenblick in dem er erwachte selbst ausgedacht. Zu mindestens stellte er sich mir so vor. Ich bin mir nicht ganz sicher ob er wie ich und Ymir aus einem im Eis eingeschlossenen Tropfen geboren wurde oder ob ich ihm erst mit meiner Zunge seine Form gab. Wenn du mich fragst dann war es Zweiteres.“ Audhumbla würgte ein Stückchen Heu hoch und begann wiederzukäuen.
„Und dann was geschah als nächstes?“ Stocherte Dirk neugierig nach.
„Nun ja. Ab hier bin ich mir nicht so ganz sicher.“
„Wie meinst du das?“
„Du wirst mir eh nicht glauben, ab hier wird es ein wenig phantastisch.“
„Also viel verrückter kann es ja wohl nicht werden. Ich sitze in einem Werkzeugschuppen und spreche mit einer Kuh über die Entstehung der Welt.“
Die besagte Kuh zog eine Augenbraue hoch. „Nun gut, du erinnerst dich an Ymir? Den Urriesen.“
„Ja er schlief während all das geschah. Richtig?“
„Richtig. Und doch auch nicht ganz. Seine beiden Fußköpfe waren erwacht. Während der Rest des Körpers schlief waren sie zum Nichtstun verdammt. Und da der Riese seine Füße lässig übereinander gelegt hatte waren sie für ein paar tausend Jahre in einer Recht verfänglichen Situation gefangen. Ich sag nur soviel. Fußfetischismus!“ „Fußfetischismus?“
„Ja Fußfetischismus in einer vollkommen neuen Dimension. Wie alle Urwesen war auch Ymir zweigeschlechtlich. Seine linke Hälfte war weiblich und seine rechte war männlich. Wenn er nicht gerade schlief dann stritten seine beiden Hauptköpfe miteinander. Seine beiden Handköpfe hatten zum Glück schon seid Jahrtausenden aufgehört miteinander zu sprechen und zeigten sich die kalte Schulter und seine Fußköpfe nun ja. Seid jenem aufgezwungenen Stell dich ein hegten sie große Zuneigung füreinander. Was dem Riesen später noch zum Verhängnis werden sollte. Zu mindestens gaben die beiden Fußköpfe ihrer Leidenschaft nach und während ich die beiden kopulierenden Füße sah ging mir der traurige Gedanke durch den Kopf dass ich jetzt schon alles gesehen habe wo doch noch gar nichts existiert.
Wie sie sich so traten und stampften Knöchel an Knöchel die Zehen ineinander geschlungen brachten sie in ihrer Leidenschaft den ganzen Riesenkörper zum beben und schwitzen. Auf dem Höhepunkt der Ekstase der beiden Füße tropfte aus der haarigen Achsel des Riesen eine Schweißperle. Kaum neun Jahre später durfte ich die erste Leibliche Geburt miterleben.
Mit stolz darf ich sagen dass ich es war der die Meter dicke Nabelschnur an der Verse ab kaute. Seine beiden Eltern nannten ihn Thrudgelmir was ungefähr so viel hieß wie der vor Kraft schreiende. Wenn du mich fragst schrie er eher vor Blödheit. Und ich sage das nicht nur weil das Tonnen schwere Riesenbaby das mehr Kraft besaß als es ihm gut tat mich Jahrelang als Reittier und Spielzeug missbrauchte. Zur gleichen Zeit begann auch die Schweißperle Gestalt anzunehmen. Sie wurde zu seinem Bruder Wafthrudnir, was so viel heißt wie der im verwickeln starke. Und man war der ein listiger Bursche. Ich würde sogar sagen er war der einzige Reifriese der Seinen Kopf je für mehr als nur als Helmhalter verwendete.“
„Reifriesen? Von denen hattest du schon einmal etwas erzählt.“
„Oh du erinnerst dich. Ja Wafthrudnir und der dumme Thrudgelmir waren die Urväter der Reifriesen. Sie waren quasi etwas kleinere Versionen von Ymir, also sechsköpfige Riesen nur völlig aus Eis und Schnee. Wenn sie sprachen dann klirrte die Luft vor Kälte. Zum Glück sprachen sie nicht oft. Häufiger unterhielt ich mich mit Buri. Der Mann konnte vielleicht melken. Es war mir wirklich eine Freude ihn zu ernähren.“ Audhumbla liebäugelte verträumt und in Erinnerungen schwelgend mit einem übrig gebliebenen Strohhalm.“ Zu mindestens hatte es Buri nicht leicht. Aus seinem Versteck hatte er schon lange die Reifriesen beobachtet. Doch jedes mal wenn er sich ihnen näherte bewarf Thrudgelmir ihn mit Gletschern und Wafthrudnir verschmähte ihn mit Worten, bis er weinend davon lief. Dann suchte er oft bei mir Schutz“ Audhumblas blick schweifte in die Unendlichkeit ab und eine leichte Röte breitetet sich um ihre Schnauze aus. Dirk schaute sie verwundert an. Als der Urkuh bewusst wurde das sie schon seid mehreren Minuten aufgehört hatte zu sprechen blickte sie verlegen auf räusperte sich und sprach in einem beiläufigen Ton weiter als wäre nichts geschehen. „Buri bekam also eine Sohn Namens Bor. Dann..“
„Warte mit wem will er den ein Kind bekommen haben?“ Audhumbla trat eine Schritt zurück und wurde noch roter.
„Nein das kannst du nicht ernst meinen.“ preschte Dirk vor.
„Ich hab ihm versprochen nie einer Menschenseele davon zu erzählen.“ Verteidigte sich die Kuh. „Ich weiß ja wie falsch das war aber. Er war alleine. Ich war alleine. Lange Gespräche über Philosophie bei Vollmondschein. Das eine führte zum anderen.“
Eine lange peinliche Stille trat ein. Audhumbla steckte ihren Kopf in einen leeren Eimer und tat so als würde sie trinken. „Du weißt dass der Eimer leer ist oder?“ Grinste Dirk der sich mittlerweile wieder gefangen hatte und es sichtlich genoss das er im Augenblick die Oberhand besaß. „Ist schon okay im Internet gibt es tausende solcher Videos.“
„Na hör mal es war liebe.“ keifte die Kuh verletzt. „Das kannst du doch nicht mit so was vergleichen. Er war ja auch kein normaler Mann. Er hatte etwas sehr kuhhaftes. Manchmal muhte er sogar leise wenn er an meinem Ohrläppchen knabberte.“
„Bitte verschone mich mit Details“ flehte Dirk. „Schon okay“ antwortete die Kuh eingeschnappt. Schnell hatte sie wieder ihre alte undurchdringliche Aura der Autorität aufgebaut. „Sein ... ich meine unser Sohn hieß Bor. Er geriet sehr nach seinem Vater und die folgenden kurzen Jahrzehnte waren wohl die schönsten in meinem Leben. Der kleine reifte unter meinen Augen heran und übte sich mit seinem Vater im Kampf. Nur als er in die Pubertät kam. Ach oh Odin war das problematisch. Er war noch neugieriger auf die Reifriesen als sein Vater. Denn auch diese hatten mittlerweile Kinder gezeugt. Vor allem eine Reifriesen namens Bestla die Tochter von Bölthorn dem Dorn des Verderbens hatte es ihm angetan. Mein armer kleiner Bor.“ wieder begann der Blick der Kuh ab zu schweifen. „Ist er etwa von ihr getötet worden?“
„Nein schlimmer. Sie sind zusammen durch gebrannt. Diese Schlange musste ihn überredet haben. Die beiden verschwanden für mehrere Jahre ohne auch nur jemandem ein Wort zu sagen. Ich habe mich zu Tode gesorgt und Buri stritt jeden Tag mit Bölthorn darüber wie man Kinder richtig erzieht. Ach mein Bor. Dabei hätte ich es doch schon die frühen Anzeichen bemerken sollen. Er war immer so ein verkopfter Junge gewesen mit einer krankhaften Vorliebe für die Zahl Sechs und für Eisspeisen. Vielleicht hätte ich ihm damals nicht zeigen dürfen wie man Gletscher leckt. Brrr.“ Die Kuh schüttelte sich. „Bist du nicht ein wenig ungerecht? Ich meine vielleicht bist du nicht der richtige um mit Steinen zu werfen?“ merkte Dirk an. „Ach du hast doch keine Ahnung davon wie eine Mutter empfindet.
Diese sechsköpfige Lagneseschlampe hat mir meinen geliebten Sohn genommen und kaum waren sie zurück mit drei Kindern im Gepäck erschlug Bölthorn sie beide mit der Keule. Entschuldige“ Tränen waren in die großen braunen Augen von Audhumbla gestiegen. Schnell wendete sie den Kopf ab. Dirk war verlegen. Es machte ihn irgendwie unbehaglich die Urkuh so zu sehen. „Du musst nicht weiter erzählen wenn du nicht willst“ merkte Dirk vorsichtig an.
„Schon okay“ scheinbar hatte sie sich wieder zusammen gerissen. „Wenn es die eigenen Kinder sind dann überwindet man es nie so recht. Als Bölthorn also diese schreckliche tat beging brach die Hölle los. Das war der Anfang von allem. Der erste Krieg der Welt die jetzt noch nicht geboren war.“ Audhumbla machte eine dramatische pause und senkte den Kopf. Dirk neigte sich gespannt zu ihr vor. „weißt du wie die Drei Kinder meines Kindes hießen?“ Dirk schüttelte den Kopf obwohl er sich sicher war dass es eine rhetorische frage gewesen war.
„Wenigstens einen ihrer Namen wirst du kennen. Odin, Ve und Willi.“ sie hatte die drei Namen mit vor stolz geschwollener Brust herausgeschleudert so dass Dirk zurückschreckte. „Odin? Der Donnergott?“
4. Krieg und Ruhestörung

„Ja Odin, der Allvater. der Angreifer. der mit den flammenden Augen schlecht Sehende. Der den goldenen Helm tragende Heervater und Führer des wütenden Heeres, mit dem bemalten Schild, der die anderen Heere zittern macht. der Übelstifter und der mächtiger Redner. der gewaltige Gott. der viel Wissende und sehr weise. der vom Gehen Müde.
der Göten-Gott der Götländer, der geübte Verführer, der Maskierte, der Zauberer, der Hohe, Graubart der Graue der Rabengott. Der schlittenfahrer. Der Wallach. Der Lärmer. Der Wunscherfüller. Der wahre. Der die Wahrheit erratende. Langbart Langhut. Vater des Sieges und der Erschlagenen. Der auf dem Felsen wohnende. Der Dritte. Der Mächtige. Der Tüchtige. Der schreckliche der große Odin.“ „Ich verstehe. Sein Reisepass muss mindestens 5 Meter lang gewesen sein. Ich wette er konnte sich nicht mal die Schuhe zu binden ohne dafür einen Beinahmen zu erhalten.“Grinste Dirk sie an. Audhumbla horchte überrascht auf und beschloss gleichzeitig Dirk die Beinahmen Odin der seine Schuhe mit Kräftigen Schleifen zubindende und Odin der von Milch brechende Lactoseintolerante vor zu enthalten. „Mich wundert nur dass er nie den Beinamen Der mit den vielen Beinamen erhalten hat. Das hätte doch vieles einfacher gemacht.“ stichelte Dirk weiter. Audhumbla strafte ihn mit einem vernichtenden Blick für den sie nicht einmal die Augenlider heben musste. Dirks grinsen erstarb augenblicklich.
„Man könnte fast meinen das ein wenig von meinem Sarkasmus auf dich übergegangen ist. Aber so ganz unrecht hast du natürlich nicht. Er besaß vielleicht wirklich ein wenig zu viel Geltungsbedürfnis. Zu mindestens standen Willi und Ve wirklich zeitlebens sehr in seinem Schatten. Später endeten sie als kleine Beamte. Ve brachte es gerade mal zu einem Beinamen. Der Hohepriester. Und der kleine Willi brachte es zu mindestens zu zwei. Nämlich der Wille und der kleine Hohepriester. Ve hatte es schon früh aufgegeben neben Odin wahrgenommen zu werden und wurde zu einem sehr ruhigen introvertierten Wesen. Willi war ein Energiebündel mit einem Dickkopf der jedem Wiederkäuer ehre gemacht hätte. Sie alle drei wuchsen bei mir und Buri auf und obwohl wir versuchten sie von all dem Leid der Vergangenheit fern zu halten so kannten sie doch nur einen Gedanken. Rache.“
Audhumbla hatte die Augen weit aufgerissen und die Feuer von Jahrtausende alten Schlachten glommen in ihrem Blick. „Als die Drei alt genug waren fuhren sie wie eine Klinge in die klirrende Schar von Reifriesen. Wo sie mit ihren drei Schwertern fegten da blieb nur ein Schneesturm wo eben noch sechsköpfige Eisriesen hausten. Seid dem hallten die schreie und klirrenden Geräusche von Metall gegen Stein und von Eis gegen Fleisch in der endlosen leere Ginnungagaps wieder.
Von Tag zu Tag wurde der Kampflärm Lauter und die Schreie verzweifelter. Doch der Höhepunkt war noch lange nicht erreicht. Ein tiefes Grollen ließ die Schlucht Ginnungagap in ihren Grundfesten erzittern und die Kämpfenden hielten inne in ihrem Treiben als hätte sich die Zeit selber vor Angst in die Hosen gemacht und die Flucht ergriffen.
Ymir der Urriese war von dem Kampflärm erwacht und alle Blicke auf dem Schlachtfeld wanderten ihm folgend gen Himmel, wie bei einem Raketenstart.“
Dirk war wie gebannt. „Was passierte dann? Erzähl weiter!“
„Müsstest du nicht längst zu Arbeit?“
„Ich weiß nicht so recht. Ich glaub ich kann das nicht mehr. Erzähl weiter. Mein Chef wird mich schon nicht vermissen“

Wo zum Teufel war Dirk? Auf den Jungen war kein verlass. Erst dieses Fiasko mit der Kuh und jetzt blieben Herrn Kruntz auch noch die Arbeiter weg. Er hätte sich wenigstens krank melden können.
Nicht einmal telefonisch war er erreichbar. Schon gestern hatte er sich so merkwürdig verhalten.
Der Chef der Schlachterei erstarrte. Verdammt. Er schlug sich mit der Hand an die Stirn. Wie konnte er nur so blind gewesen sein.
Erneut prüfte er die Bücher. Der Tag und die Uhrzeit stimmten. Vielleicht lag der Fehler gar nicht bei ihm. Es konnte kein Zufall sein dass ein Arbeiter und eine Kuh beide am selben Tag verschwanden. Er riss seinen Aktenschrank auf und durchblätterte die Angestelltenakten.
Da war er, Dirk Klausen und da stand seine Adresse.
Na warte Bürschchen.

Audhumbla streckte sich und probierte sich so groß wie möglich zu mache während sie weiter erzählte. „Ymir war also erwacht und sein gewaltiger Körper überragte das Schlachtfeld. Odin war der erste der sich aus der Starre riss. Mit einem Kampfschrei der die verbliebenen Reifriesen zurück schrecken lies rannte er auf einen gewaltigen Gletscher zu der sich neben Ymir in den Himmel bohrte und der bis zu seinem Kopf reichte. Ve und Willi tauschten genervte Blicke und trotteten dann ihrem älteren Bruder hinterher. Der Aufstieg zu den Hauptköpfen des Urriesen dauerte mehrere Tage. Es heißt Odin hätte seinen Kampfschrei während dieser Zeit nicht einmal unterbrochen.“ Die Kuh schloss die Augen.
„Was ist?“ Drängte Dirk. „Erzähl doch weiter.“
„Willst du vielleicht erleben wie es damals war anstatt mir nur passiv zu zu hören?“
„Geht das denn?“
„Ja, Ich habe die Erinnerungen der Drei zum Gedenken an diesen Historischen Tag in meinem Körper verinnerlicht. In meinem Blut schlummert die Erinnerung von Odin, in meinem Schweiß die Geschichte von Willi und meine Tränen tragen die Gedanken von Ve.“
„Und wie kriegen wir sie da raus?“
„Das ist ganz einfach. Du musst nur jeweils einen Tropfen der jeweiligen Körperflüssigkeit von mir zu dir nehmen.“
„Bah! Ist das dein ernst?“
„Natürlich. Mit so etwas mache ich keine Scherze. Mit wem willst du anfangen?“
Dirk überlegte kurz. „Ich glaub ich probiere Odin.“

Herr Kruntz legte auf. Bei Klausen ging immer noch niemand ans Telefon. Er steckte das Handy in seine Brusttasche. Nun gut vielleicht war es eh besser unangekündigt vorbeizukommen. Er drehte den Zündschlüssel und der Motor seines Wagens sprang an. Natürlich hatte er keine Beweise aber Dirk Klausens verschwinden und das von PG-253 hingen irgendwie zusammen, das konnte er riechen.

Dirk stach mit einer Nadel in die Dicke haut von Audhumbla. Sie muhte kurz. „Entschuldigung, ist das wirklich okay?“
„Ja, ich hasse Nadeln. Aber es geht schon.“
Dirk streifte einen Tropfen Kuhblut von der Nadel.
„Und du bist auch ganz sicher dass du kein BSE oder so hast?“
„Na hör mal. Ich erbiete dir hier eine Ehre die schon seid hunderten von Jahren keinem Sterblichen mehr zu teil wurde und du hast gesundheitliche bedenken.“
Dirk betrachtete den Blutstropfen auf seinem Finger. Das schale Licht vom Fenster brach sich darin und ließ ihn fast golden erscheinen.
Er schloss die Augen und steckte den Finger in den Mund.
Augenblicklich traf es ihn wie eine Dampfwalze. Das Zimmer drehte sich als würde er in einem auf Schallgeschwindigkeit beschleunigten Kinderkarussell sitzen und er spürte wie sein Hirn aus seinem Hinterkopf katapultiert wurde.


4. Heldenhafte Körpersäfte

Endlich nach sechs Tagen Aufstieg hatte ich ihn endlich erreicht. „Ymir, hier bin ich. Odin lautet der Name der für dich den Tot bedeutet.“ Schmetterte ich den zwei Hinterköpfen entgegen, denn der Riese hatte mich noch nicht bemerkt. „Dreh dich um verdammt. Hier spricht Odin, der mit der starken Stimme.“
Ich konnte die Angst des Rieses riechen. Auch wenn er so tat als würde er mich nicht bemerken und stattdessen mit sich selbst über das Wetter stritt, wusste ich doch dass er sich nur vor dem Kampf drücken wollte.
Ich meine wie sollte es sonst möglich sein den mächtigen Odin zu übersehen. Ve hatte auch endlich die Spitze des Gletschers erreicht. Natürlich begann er sofort damit herum zu jammern. Aber jetzt war keine Zeit für Worte. Jetzt war die Zeit für Taten gekommen. Ich lief bis zur Spitze der gezackten Eisnadeln die nahe an den Hinterköpfen des Riesen endeten.
Schon mein erster Schlag brachte Ymir zum straucheln. Kein Wesen der Welt kann sich mit Odins Kraft messen. Scheinbar probierte er einen ausgeklügelten Überraschungsangriff zu starten. Denn seine zwei Hinterköpfe rasten plötzlich auf mich und meinen Bruder zu.
Heldenhaft stieß ich Ve zur Seite um ihn vor dem Gegenangriff Ymirs zu retten. Während er von dem Gletscher stürzte hörte ich noch wie er den Riesen verfluchte. Jetzt war meine Stunde gekommen. Ich warf meinen Umhang zurück und streckte mein Schwert dem Tot bringenden Hinterkopf entgegen. Es tat einen mächtigen Schlag der mir beinahe das Schwert aus der Hand gerissen hätte. „Ha! Niemand kann Odin entwaffnen.“ Verhöhnte ich Ymir. Ich stand noch immer auf der Eisnadel, doch Dunkelheit und graue übelriechende Masse umgab mich. Ich musste im inneren des Schädels sein. „Du willst mich wohl in deinem inneren ersticken Ymir. Doch der der die Luft länger als fünf Minuten anhalten kann wird es dir schon zeigen.“ Mit wuchtigen Schlägen kämpfte ich mir den Weg durch die Meter dicken Nervenbahnen frei. Bei jeder Berührung zuckten Blitze auf. Doch Blitze halten keinen Donnergott zurück. Meter für Meter kämpfte ich mich vor. Die Entladungen in dem glitschigen Netz aus Neuronen erstarben langsam, doch auch die Luft ging mir langsam aus. Da endlich Licht. Der Boden neigte sich. Ein Schwall aus Blut und Ohrenschmalz spülte mich davon. Ich konnte mich gerade noch an einem Haar festhalten. Prustend und triumphierend lachend schwang ich mich auf die Ohrmuschel aus der ich hinaus gespült worden war. „Was ist los Rechts?“ Tönte die Stimme des linken Kopfes Ohrenbetäubend herüber „Hast du dir den Kopf angeschlagen?“ Ohne eine Sekunde zu verlieren sprang ich mit gezückter Waffe und meinem lautesten Kriegsschrei ins Auge des Riesen.

„Wow das war intensiv.“ Sagte Dirk als der Werkzeugschuppen um ihn wieder Gestalt an nahm. „Was war mit Ve? Hat er den Sturz überlebt?“ Er wollte mehr.
„Schau doch selbst nach. Ich müsste noch ein wenig Tränenflüssigkeit in den Augen haben von vorhin. Du hast Glück normalerweise weine ich nicht oft.“
Vorsichtig fischte sich Dirk eine Träne aus dem Augenwinkel der Kuh. Sie schmeckte salzig. Prickelnd begann die Träne auf seiner Zunge zu zerfließen. Der Boden löste sich auf. Sein Kopf wurde zurück gerissen und er stürzte ins schwarze Nichts.

Ha, Odin der Große.
Odin das Muttersöhnchen. Odin der Gott des Ich-bestimm-alles. Odin der Freundschaftsbüchlein-Beinahmen-Kästchen Sprenger. Odin der den man nicht mal in seinem eigenen Namen verfluchen kann. Bei Odin. Odin dies. Odin das. Verflucht!
Jetzt denk ich mir schon selber Beinahmen für meinen Scheiß Bruder aus.
Mein Lippen bewegen sich. „Du Arschloch“ hör ich mich schreien.
Nah toll das war dann der letzte Gedanke.
Und das was er Walhalla nennt ist die Hölle.
Das ist doch wie Grundschule und ewige Pubertät.
Wenigstens ist der Gedanke tröstlicher als der an meinen Bruder.
Verdammt. Ich verfluche dich Odin.
Warum läuft es nur immer auf dich hinaus.
Huch, war das nicht gerade Willi? Warum kämpft er nicht.
Sah fast so aus als würde er sich mit Ymirs Händen unterhalten.
wie weit ich wohl noch fallen werde?
Ich kann keinen Boden sehen
Es ist so still nur dieses leise Säuseln des Windes.
Im Grunde kann man so schon sterben.
Was ist überhaupt am Grund von Ginnungagap ?
Hat sie einen Grund?
Vielleicht endet sie ja nie und ich lande nicht mal in Walhalla sondern falle nur ewig.
Aber da unten ist doch was. Nein!?
Odin du listiger Scheißkerl. Sie sind es. Die Fußköpfe des Ymir
Ha Ha Ha Ha.
sie sind ineinander verschlungen.
Deshalb ist er plötzlich gestürzt nicht wegen dem Schwertschlag meines Bruders
Ha ha ha. Odin der Verblendete. Ha ha ha ha ha.
Ich werde diesen Kampf beenden und in die Geschichte eingehe als Ve, der der das untere drittel Ymirs fällte.
Volle Konzentration jetzt. Leg deine ganze Wucht in diesen einen Schlag.
Mit der Fallgeschwindigkeit addiert wird es selbst die Riesenschädel zerschmettern.
Es muss einfach klappen.
komisch es sieht fasst so aus als wären sie gar nicht übereinander gestolpert
sondern würden gerade ….

Dirk schlug auf dem dreckigen Holzboden des Werkzeugschuppens auf. „Autsch, mein Rücken.“ Er rappelte sich auf und massierte seine schmerzenden Glieder. „Warum ist es so plötzlich abgebrochen.
„Nun Ja, Ve wurde beim Aufprall auf die beiden Riesenschädel bewusstlos. Es war ein wunder dass er es überhaupt überlebte. Als alles vorbei war fand man ihn zwischen den zwei nackten verliebten Füßen. Ich glaub er hat die Scham nie überwunden und entwickelte eine gewisse Phobie was Füße anging.“
„Der arme hatte echt Probleme.“
„Ja es ist gar nicht so einfach ein Gott zu sein.“
„Ich hab Willi durch Ves Augen gesehen. Er saß einfach auf dem Kopf der Riesenhand und hat nicht gekämpft. Was war da los?“
„Naja Willi hatte seine eigen Art solche Dinge zu regeln. Im Grunde war er keine sehr kriegerische Seele. Als Jüngster hatte er die Rachegelüste seiner Brüder nie wirklich verstanden. Schließlich war er noch ein Säugling als seine Eltern starben.“
„Wie bringen wir dich jetzt zum schwitzen?“
„Willst du nicht lieber erst mal eine Pause machen?“
„Ich glaub ich hab noch ein Laufband im Keller.“

Herr Kruntz hämmerte auf seine Hupe ein. Verdammt noch mal wie konnte er nur in einen Stau geraten. Es war als hätte sich die gesamte Welt gegen ihn verschworen. Das alles konnte nur ein langer Urlaub wieder gut machen. Er erinnerte sich das sein Arzt ihm empfohlen hatte sich nicht zu sehr aufzuregen. Also starrte er aus dem Fenster und probierte die hupende Blechlawine auszublenden. Das ganze ergab immer noch keinen Sinn. Aber es war die einzige Spur die er hatte. Heute würden noch Köpfe rollen und er war sich sicher es würde nicht seiner sein.

Schwitzend stand Audhumbla neben dem zerstörten Laufband.
„Vielleicht hätten die Hersteller anmerken sollen dass das Ding nicht für Kühe geeignet ist.“
„Du bist nicht gerade eine Sportskanone oder? Du warst gerade mal zwei Minuten auf dem Band und das auf Stufe Eins.“
„Ach halt doch die Klappe und leck an meiner Achsel. Du wirst immer unverschämter. Vielleicht war das ganze eine dumme Idee.“
Dirk fühlte sich leicht und voller Kraft. Vielleicht war ja ein bisschen von Odin und Ve auf ihn übergegangen. Er brannte darauf endlich auch Willi in sich aufzunehmen.
Statt nur einen Tropfen aus dem Fell der Kuh zu fischen leckte er gierig über ihre Seite.
„Hey. So war das nicht gedacht.“
hörte Dirk noch leise Audhumblas Stimme als käme sie aus weiter ferne unter ihm.

Warum wollten die beiden nur unbedingt zu Ymirs Hauptköpfen hinauf. Klettern ist doch doof und Köpfe gab es hier doch genug. „Hallo! Riese!“ Rief ich auf halber Höhe zu den zwei Handköpfen. Scheinbar hörten sie mich nicht. Ich legte meine Hände zu einem Trichter um meinen Mund und Schrie noch einmal aus voller Kraft. „HAAAAALLLLOOOOOO! RIIEEESSSSENNN!“
Einer der beiden Köpfe streckte sich mir entgegen. Doch sein Blick ging an mir vorbei. Vielleicht war ich ja so klein dass er mich gar nicht wahrnehmen konnte. Ich beschloss mir den Burschen mal aus der Nähe anzuschauen und sprang auf seinen Schädel bevor er die Hand zurückziehen konnte.
Sein Haupthaar war ein regelrechter Dschungel. Läuse so groß wie Elefanten galoppierten in gewaltigen Herden über das Kilometer weite Plato der kleinen kahlen stelle auf dem Haupt des Riesen. Hm wie könnte ich mich nur bemerkbar machen. Ich musste bis zum Ohr kommen. Ich riss ein Haar aus dem Kopf des Riesen und band es zu einem Lasso. Mit einem gezielten Wurf fing ich mir eine besonders majestätische Laus aus der Herde. Ich liebte das reiten. Schon als ich noch ganz klein war verbrachte ich oft Stunden auf Audhumblas Rücken. Schnell verstand die Laus wer die Zügel in der Hand hatte und brachte mich in Windeseile zum Ohr. Der Abstieg war schwierig. Aber schließlich ließ ich mich in die Ohrmuschel des Riesen fallen.
Ich legte meine Hände wieder an den Mund und Schrie aus Leibes Kräften. „WIR MÜSSEN REDEN!“
Der Kopf wand sich schlagartig der anderen Hand zu und ich musste mich an einem Ohrhaar festhalten um nicht hinaus zu purzeln. „Ach plötzlich willst du reden Links. Nach dreitausend Jahren. Gib es doch zu du willst nur wieder das letzte Wort haben.“
„Von was redest du Rechts?“ Donnerte der linke Kopf zurück. „Mit dir zu reden hat noch nie Sinn gemacht. Warum sollte ich jetzt wieder damit anfangen.“
„Da. Da haben wir es wieder. Sobald du die Klappe aufmachst kommen da nur Vorwürfe raus.“
„Was du hast doch damit angefangen. Du hast so ein schlechtes Gedächtnis kein Wunder dass du meinen Geburtstag vergessen hast.“
„Ich? Deinen Geburtstag?“ Entrüstete sich der rechte Kopf. „Du warst es der meinen Geburtstag vergessen hat.“
„Ach vergiss es einfach. Selbst wenn du dran gedacht hättest hättest du mir doch wieder nur ein Set Töpfe geschenkt. Wie das Jahr davor und das Jahr davor und das Jahr davor.“
„Du musst gerade reden glaubst du ernsthaft ein Mann würde sich über die zehnte Krawatte mit Blümchenmuster noch freuen nachdem er schon die erste nie angezogen hat.“
„Du bist so unromantisch. Mein Geschenk hatte ja wenigstens noch eine persönliche Note.“
„Hallo, eigentlich war ich es der...“ probierte ich mich in das Gespräch einzumischen. Doch die beiden hatte sich schon so in Rage geredet dass sie mich einfach überhörten.
„Wir sind geschieden Leute!“ Schrie Rechts.
„Ach ja dann geh doch.“ fauchte Links zurück. „Will sehen wie du das hin bekommst.“
„Wer sagt denn dass ich gehe du wirst verschwinden.“ Mit diesen Worten streckte der rechte Kopf seine Hand aus und begann den linken zu würgen.
„So nicht Freundchen.“ Japste der linke Kopf und begann wiederum den rechten zu würgen.
„Hey, ich wollte doch nur mal mit euch reden.“ Schrie ich von de Ohrmuschel aus während sich ihre Köpfe immer roter färbten.
Plötzlich begann der gewaltige Körper des Riesen zu straucheln. Ehe ich mich versah rasten wir auf den Gletscher zu. Ich konnte gerade noch abspringen und mich an einem Eisvorsprung festhalten. Bevor die Köpfe des Koloss röchelnd gefolgt vom Rest des Körpers in die Tiefe stürzten.
5. Der Anfang der Welt und das Ende der Geschichte

Dirks Kopf schmerzte ein wenig. Vielleicht war das doch zu viel gewesen.
„Alles okay?“ Fragte Audhumbla etwas besorgt. „Bis jetzt haben das nur ein paar Götter und Halbgötter sehen dürfen was du gesehen hast. Ich hoffe dein Körper macht das mit.“
„Es geht schon wieder.“ Antwortete Dirk. Er probierte das erlebte in seinem Kopf zu ordnen.
„Wenn ich richtig verstanden habe dann ist der Riese eigentlich gestolpert weil seine Füße wieder ein stell dich ein hatten, oder? Er ist direkt in Odins Schwert gefallen, während Ve die nichts ahnenden Liebenden erschlug und Willi die beiden übrigen Köpfe aus versehen zum Selbstmord bewegte.“
„Naja so kann man es auch sehen. Aber erzähl das bloß nicht Odin. Er ist immer noch fest davon überzeugt den Riesen alleine und aus eigener Kraft erschlagen zu haben.“
Dirk saß noch etwas Gedanken verloren auf dem Boden.
„Wir sind fast am Ende der Geschichte.“ Unterbrach Audhumbla die Stille.
„Willst du wissen wie es aus ging?“
„Natürlich“ nickte Dirk, jetzt wieder ganz bei der Sache.

Verdammt noch mal hier musste es doch sein. Herr Kruntz war schon zum dritten mal um den Block gekreist. Doch er konnte die Adresse einfach nicht finden.
Aber er hatte nicht drei Stunden im Stau verbracht um nun so kurz vorm Ziel aufzugeben.
Er war ganz nah dran. Eines Dieser Häuser musste es doch sein. Vielleicht sollte er irgendwo nachfragen.

„Auch wenn der Riese schon tot war so hackte Odin immer noch Triumphierend auf seinem Kadaver herum. Bäche, Flüsse, Seen, Meere nein Sintfluten von Blut ergossen sich dampfend aus den Wunden Ymirs. Kaum ein Reifriese konnte sich retten. Hätte der listige Riese Bergelmir mit seiner Frau nicht kurz vor der Katastrophe ein Boot gebaut und mich aus den Fluten gefischt dann würde ich jetzt wohl nicht hier stehen und auch das Geschlecht der Riesen wäre für immer ausgestorben. Leider schaffte es Buri nicht. Die Riesen hätten ihn wahrscheinlich eh nicht im Rettungsboot aufgenommen.
Er wurde mit dem Rest in die Tiefe Ginnungagaps gespült.
So standen meine drei Glorreichen Enkel nun auf dem Leichnam Ymirs der zusammen mit seinem Blut die Schlucht ausfüllte und wussten nicht so recht was als nächstes geschehen sollte. Willi schlug vor das beste aus der Situation zu machen. Wo Ymir schon tot war so könnten sie doch etwas neues aus seinem Körper schaffen. Später wurde diese Idee Odin nachgesagt was ich ein wenig unfair finde. Aber was solls ich bin ja nur eine Kuh und die Geschichte wird immer vom größten Ego diktiert.
Was die drei als nächstes taten war sehr unappetitlich und ich hab ihnen das bestimmt nicht beigebracht. Das muss der schlechte Einfluss ihrer Mutter gewesen sein.“ Sie rümpfte die Schnauze. „Ob es aus Langeweile oder Spieltrieb war, ich weiß es nicht. Zu mindestens zerschnitten sie den Riesenkörper. Sie legten sein Fleisch in das Blut und formten so Meer und Land. Sie brachen Knochen und Zähne aus Ymirs Überresten und bauten daraus Berge und Felsen. Seine Haare pflanzten sie in den Boden. Aus ihnen wurden Bäume, Wälder und Wiesen. Was auch der Grund ist warum ich kein großer Fan von Stroh bin. Es erinnert mich zu sehr an die Intimbehaarung des Riesen. Schließlich konstruierten sie aus den Schädeldecken Ymirs das Himmelszelt und setzten sein Hirn als Wolken in den Himmel.“
„Bah!“ Dirk streckte angewidert die Zunge heraus. „Ab jetzt werde ich jede Landschaftsaufnahme mit ganz anderen Augen sehen.“
„Tja, so war das aber nun mal damals.“
„Irgendwie schade dass die Geschichte schon zu ende ist.“ Seufzte Dirk.
„Ach ich kenne noch Tausende von Geschichten. Da wäre zum Beispiel die Geschichte wie ich den Sommener See grub, mich der Magier Som für tausend Jahre in einer Grotte einsperrte und ich schließlich den König Frode besiegte und so aus meinem Gefängnis entkam.“
„Oh ja erzähl“

Es dämmerte bereits als Herr Kruntz das kleine schäbige Miethaus erreichte. Er wollte gerade Klingeln als er ein Geräusch vernahm dass er nur zu gut aus der Schlachterei kannte.
Er ging den vertrauten Muhen nach und landete vor einem noch schäbigeren kleinen Holzschuppen. Er zog sich seine weißen Plastikhandschuhe über, streifte sich eine Atemmaske über den Mund und öffnete dann leise die Tür. Sie waren beide da.
Die Kuh blickte kurz auf und steckte ihren Kopf dann wieder in einen Wassereimer zum trinken. Doch Dirk saß mit dem Rücken zu ihm im Schneidersitz auf dem Boden ohne eine Reaktion zu zeigen. „Herr Klausen?!“ Rief Herr Kruntz. Noch immer keine Reaktion. Selbst durch die Atemmaske bohrte sich der strenge Geruch von Kuhfladen in seine Nase. Er musste schnell machen.
„Herr Klausen?“ Rief er erneut. Peinlich bemüht der Kuh dabei nicht zu nahe zu kommen durchschritt er den Raum. Dirks Gesicht war zu einer blöden Fratze des Erstaunens versteinert. Aus seinem Mundwinkel tropfte ein Spuckefaden und seine Pupillen waren geweitet.
Verdammt der arme Junge, dachte er.
Er konnte Dirk Klausen keine Vorwürfe machen. Er war nie ein Freund von Genfleisch gewesen. Dieser Schreckliche Unfall war für ihn der letzte Beweis dass es einfach falsch war etwas zu verändern was gut funktioniert.
Er würde herausfinden welcher Idiot auf die glorreiche Idee gekommen war die Gene einer Kuh mit denen der Agakröte zu mischen. Er musste sich wirklich beeilen. Man hatte ihn gewarnt dass das starke Halluzinogen dass PG-253 über die Haut abgab auch über die Luft übertragbar war. Schon wenige Sekunden ungeschützt in ihrer nähe sollten eine fatale Wirkung haben. Er spürte ein merkwürdiges kribbeln im Magen. Er sollte jetzt besser den Kanarienvogel streichen, dachte er. Moment nein. Da war doch noch etwas was er noch erledigen musste. Sein Kopf schwirrte. Nein nicht den Kanarienvogel. Es war irgendwas mit der Kuh gewesen. Verdammt mit diesen Handschuhen und der Maske konnte er sich nicht konzentrieren. Er beschloss sie auszuziehen. Seine motorischen Fähigkeiten ließen nach. Beim versuch die Handschuhe abzustreifen stolperte er gegen Dirk. Ein kleines Heftchen viel aus dessen Tasche. „Nordische Mythen“ las Kruntz laut. Er musste lachen. „Wusste gar nicht dass der Junge lesen kann“ prustete er.
„Na komm trinken wir erst mal einen auf den Schreck“ vernahm er eine Stimme hinter sich. Er drehte sich grinsend zur Kuh um die vor einem Eimer voll Cognac stand und ihm einladend zuwinkte. „Die Runde geht auf mich“ sagte die Kuh mit der Stimme seines alten Deutschlehrers.

PG-253 ließ den Blick zwischen den zwei Menschen hin und her wandern.
Der eine starte Reaktionslos ins Leere und der andere ertränkte sich in ihrem Wassereimer. Dann bemerkte sie dass die Tür einen Spalt offen stand. Ein sanfter Duft von Frühlingsblumen und saftigem Gras wehte von draußen herein. Sanft stupste sie die Tür mit der Schnauze an und sie schwang auf. PG-253 warf einen letzten Blick zurück. Doch scheinbar versuchte keiner der beiden Menschen sie aufzuhalten.
Gemächlich trottete sie aus dem engen Werkzeugschuppen der untergehenden Sonne entgegen Richtung Freiheit.

Ende


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Der Asatru - Glaube

20.05.2011 um 17:45
@Hadi
Und das haben sich dann die Monotheisten zu Herzen genommen und malten sich den Menschen nach ihrem Gott.


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Der Asatru - Glaube

20.05.2011 um 17:48
@Thermometer
Mein Satz mit der Ariosophie bezog sich auf den Beitrag von Legion4, der meinte die Anhänger der germanischen Religion seien nicht so extrem wie monotheistische Fanatiker. Das sollte darauf aufmerksam machen, dass auch aus solch einer Mythologie eine solche extreme und fanatische Denkrichtung entstehen kann. Keine Schlammschlacht also.


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Der Asatru - Glaube

20.05.2011 um 18:42
@nocredit
Zitat von nocreditnocredit schrieb:Das tun wir Besitzer des Atheistengens ja ununterbrochen. :D
Das wir dabei immer treffsicher ins Auge des Gottgenes treffen, mag einigen sicher schon länger auf den Wecker GE(H)N.
:ok:
Schön dass es doch einige User gibt die zwischen den Zeilen lesen können :)



@Hadi
Zitat von HadiHadi schrieb:Ich verstehe, dass die Göttervorstellung ziemlich unterschiedlich ist. Dennoch stellt sich einem die Frage, ob solche Götter sinnvoll sind.
Das stellt sich mir bei jedem Gott oO
Zitat von HadiHadi schrieb:Zum Beispiel wird Odin, Allvater, der Fulltrui vieler Ásatrú an Ragnarök einfach mal von Fenrir verschlungen. Wie kann ich dann auf Odin bauen und auf ihn hoffen?
Ist Odin gestorben dabei? :D
Zitat von HadiHadi schrieb:Wenn mein Gott sich selbst nicht schützen kann, wie kann er mein Gott sein und mich schützen? Ist Odin ein Überwesen und ein König, dann ist das verständlich, aber ist da die Bezeichnung Gott dann nicht etwas unpassend?
-.-*
Und ich hatte dich gerade darauf hingewiesen dass du eben nicht SUBJEJKTIV sondern OBJEKTIV denken musst um es zu verstehen!

Du denkst subjektiv: Du denkst "Gott" muss "allmächtig" heissen!
Doch bedeutet "Gott" = "allmächtig" ???

Ich gebe dir einige Götter als Beispiel welche nicht allmächtig sind - aber älter als der monotheistische Gott:
Der große Gott am Uranfang, der die südlichen Winde am Himmel entstehen lässt. Er ist der, der entstehen lässt, ... Bitternis für drei Tage. Er kann nichts einatmen, nachdem er Blut erbrochen hat.

Horus

Seth

(es gibt noch mehr ^^)
FRAGE: Was soll einen "Gott" kennzeichnen?
Wieso sollte es die Eigenschaft "Allmacht" sein - wenn sie erst relativ spät mit dem Judentum erfunden wurde?

Sind nicht einfach "Gottheiten" des Polytheismus - mit ihren Eigenschaften viel ursprünglicher?
Zitat von HadiHadi schrieb:Zudem ist der Anthropomorphismus ziemlich auffällig für den Polytheismus und somit bestätigt es eher die Falschheit. Ich finde Xenophanes, ein Kritiker des anthropomorphen Polytheismus und griechischer Philosoph, hat dazu ein interessantes Gedicht verfasst:
Es bestätigt keineswegs die Falschheit!
Wieso auch?

Obwohl ich zugeben muss:
Dein Argument ist kognitiv äusserst hochwertig - sowas trifft man selten hier auf Allmystery :D
Da hat man sich doch glatt dran gewöhnt den Kreationismus ständig stumpf widerlegen zu müssen ...
und nun kommst du XD

Daher auch eine kurze berechtigte Frage:
@Hadi
Sind das deine eigenen Gedanken oder Copy&Paste?

Aber nun zurück zum Thema:
Dein Argument greift einfach nicht .. weil folgendes:
Wenn Stiere ihre Götter wie Stiere sehen würden ...
dann sagt das aber NICHTS aus über die tatsächliche Existenz einer "(Stier?)Gottheit!"
Vielleicht gibt es tatsächlich eine Stiergottheit!
Aber sie sieht nicht aus wie ein Stier - sondern möglicherweise wie eine Schmeissfliege!
Denn diese plagen die Stiere auch - ebenso waren die griechischen Götter und ihre Streitereien selten etwas gutes für den Menschen im Mythos - Im Gegenteil!
Eris, der Apfel --> Troja /Odysseus - Was der Junge an Mannschaften verschleudert hat auf seinen irrfahrten ....

Ich schweife ab :D

Tatsache bleibt aber: Die einzige gültige Aussage die aus dem Gerdicht zu ziehen ist ist folgende:
Die Sicht des Menschen ist begrenzt und er hat allein GOTTESBILDER!
Goldene Kälber hat er!
Über die tatsächliche Existenz - sowohl der polytheistischen als auch der monotheistischen - Gottheiten sagt dieses gedicht logischerweise ÜBERHAUPTNICHTS aus!
Dementsprechend muss ich deine Behauptung von
Zitat von HadiHadi schrieb:Zudem ist der Anthropomorphismus ziemlich auffällig für den Polytheismus und somit bestätigt es eher die Falschheit.
als "ziemlich unfair" deklarieren, da du unterdrückst dass es im selben Masse den monotheistischen Gott als Möglichkeit kritisiert!
Beachte: Den Menschen als "vollkommen und allmächtig" zu sehen ist genau das was im philosophischen Satanismus als Antwort auf den monotheismus auf den Tisch geknallt wird!


@nocredit kann das auch super auf den Punkt bringen :D
Ich machs aber selber :P
So wie Aphrodite die "idealisierte und reine vollkommene (nicht perfekt sondern als pure!) Liebe darstellt - stellt der monotheistische Gott das Ego des Menschen dar: Als Möchtergernallmächtig, grössenwahnsinnig und machtgeil!
Auch der monotheistische Gott fällt somit unter das Schmea des Gedichts und muss kritisiert werden!
Zitat von HadiHadi schrieb:Mein Satz mit der Ariosophie bezog sich auf den Beitrag von Legion4, der meinte die Anhänger der germanischen Religion seien nicht so extrem wie monotheistische Fanatiker. Das sollte darauf aufmerksam machen, dass auch aus solch einer Mythologie eine solche extreme und fanatische Denkrichtung entstehen kann. Keine Schlammschlacht also.
Aber genau diese Schlammschlacht beginnst du gerade!
In Anbetracht deiner anderen Argument hast du solche Tiefschläge nun wirklich nicht nötig :O
JEDE Philosophie lässt sich übertreiben und zur Politik vergewaltigen.
Tatsache aber auch ist: Der "Heide" "Asatru" oder sonstwas ist ein nichtmissionierendes religiös-unpolitisches Geschöpf (er trennt Religion und Politik)!
Im Gegensatz zum Monotheismus mit CDU und Scharia!

Eine Schlammschlacht beginnt nunmal mit "Aber aus dem blablabla ist ja auch das Nazitum entstanden!"
Blöd nur: Man kann das auf ALLES münzen: Auf die Weimarer Republik - auf das Christentum auf den Atheismus auf den kapitalismus auf den Sozialismus
Wir merken:
1)Ein Argument was ALLES münzt ist logischerweise wertlos!
Und das ist dieses "Ariosophie"-Argument definitiv!
2)
unfairer kniff:
http://coolhaus.de/art-of-controversy/erist32.htm
(Spoilergefahr für meine Blogleser XD )


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Der Asatru - Glaube

20.05.2011 um 20:29
@Thermometer
Es geht nicht um jeden Gott, sondern um gerade diese Götter. Deshalb würde ich mich freuen, wenn wir bei diesen Göttern bleiben und die Frage klären, ob diese Götter sinnvoll sind oder nicht. Danach kann man ja über andere Götter streiten.

Ich weiß nicht ob Odin sterben wird, denn das soll ja noch passieren. ^^ (Ragnarök kommt ja noch) Aber vermutlich starb er schon dabei, denn sonst hätten wir was von ihm gehört, stattdessen musste sein Sohn ihn rächen und Fenrir töten. Bei der Tötung ist auch nicht die Rede von der Befreiung Odins, also höchstwahrscheinlich tot. Ein toter Allvater ist natürlich spitze.

Ich denke nicht subjektiv, nur weil ich die Nutzlosigkeit der Götter kritisiere, gehst du davon aus, dass ich Allmacht erwarte. Das stimmt nicht, ich gehe objektiv an die Sache ran und stelle mir die einfache Frage: Was bringen solche Götter, was an ihnen ist überhaupt göttlich und wofür Fulltrui und Feste und Rituale/Gebete, wenn ein Wolf sie einfach mal verschlingen kann? Was ist der Sinn eines Gottes, der mir nichts Gutes noch Böses verspricht? Wofür brauche ich ihn? Das Ende sieht ja immer gleich aus, entweder Walhalla oder Hel. Welchen Sinn hat dann das Neuheidentum und die ganze Ásatrú-Religion?

Das sind meine Gedanken, keine Sorge lieber Thermometer. Copy & Paste sind nur Texte, die ich zitiere. Wie das Gedicht oder der Ausschnitt aus der Mythologie.

Das Argument wird von dir leider viel zu oberflächlich betrachtet und weggeworfen. Natürlich sagt es nicht über die tatsächliche Existenz aus. Aber dann kann auch ein Spaghettimonster existieren, darum geht es aber hier nicht. Denn dann könnten wir ja so viele Götter erfinden wie wir wollen und sagen, dass es ja möglich wäre, dass sie existieren. Hier stellt sich aber wieder die Frage nach dem Sinn des Ganzen. Meiner Meinung nach ist der Anthropomorphismus nicht auf den Monotheismus übertragbar. Denn Gott hat da kein menschliches Bild. Der ältere Mann mit dem langen weißen Bart ist keine Erfindung des Monotheismus an sich, deshalb dies bitte nicht als Argument anführen. Im islamischen Monotheismus ist Gott grenzenlos und nichts und niemand ist ihm gleich. Siehe erst einmal diese Sure:

Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen
Es gibt nichts Seinesgleichen; und Er ist der Allhörende, der Allsehende. (ash-Shura:11)

Nach diesem Monotheismus also kann der Anthropomorphismus hier gar nicht angewandt werden. Also deklariere wohl eher ich, deine nicht differenzierten Aussagen über den Monotheismus als ziemlich unfair. Xenophanes kritisiert die Menschen-Götter wegen ihrem Anthropomorphismus, nachdem Ausspruch "Wenn die Pferde Götter hätten, sähen sie aus wie Pferde", aber er vertritt auch eine eigene Überzeugung, ich zitiere: In seinem philosophischen Hauptwerk (Über die Natur) vertritt er einen Monotheismus, dessen Gott ewig, einheitlich, unbeweglich und von vollkommener Gestalt ist [...] Diesen vertritt der islamische Monotheismus auch. Und viele andere Philosophen tun dies ebenfalls.

Ich sehe dennoch keine Schlammschlacht in dieser Antwort, denn wenn man sagen möchte "Polytheismus ist lieber als Monotheismus", dann werde ich als offen und frei denkender Mensch sagen: "Halte ein, du objektiver Mensch! Sahst du denn die Ariosophen nicht!?" Es ist eine alles münzende Antwort auf eine alles münzende Aussage, somit auf dem selben gedanklichen Niveau. Dies ist oft wichtig um Menschen zu erreichen, da wirst du mir sicher beipflichten.


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Der Asatru - Glaube

20.05.2011 um 21:10
@Hadi
Zitat von HadiHadi schrieb:Es geht nicht um jeden Gott, sondern um gerade diese Götter. Deshalb würde ich mich freuen, wenn wir bei diesen Göttern bleiben und die Frage klären, ob diese Götter sinnvoll sind oder nicht. Danach kann man ja über andere Götter streiten.
Ne du sorry -
Aber "Götter" sind alle gleich!
Es gibt keinen unterschied zwischen einem "monotheistischen" Gott und den versch "polytheistischen" Göttern !
Alles sind GOTTESBILDER - und dementsprechend müssen auch alle Gottesbilder gleich behandelt werden!
Zitat von HadiHadi schrieb:Ich weiß nicht ob Odin sterben wird, denn das soll ja noch passieren. ^^ (Ragnarök kommt ja noch) Aber vermutlich starb er schon dabei, denn sonst hätten wir was von ihm gehört, stattdessen musste sein Sohn ihn rächen und Fenrir töten. Bei der Tötung ist auch nicht die Rede von der Befreiung Odins, also höchstwahrscheinlich tot. Ein toter Allvater ist natürlich spitze.
Du vermutest^^
Und aus deiner Vermutung machst du Gewissheit!
So macht man das SUBJEKTIV!
Aber ist das auch objektiv?
Zitat von HadiHadi schrieb:Ich denke nicht subjektiv, nur weil ich die Nutzlosigkeit der Götter kritisiere,
:D Aber du kritiserst deinen eigenen Gott nicht!
Du hast zwar keinen Grund ihn aus dem Spiel rauszuhalten - aber du tust es trotzdem!
Auch dein Gottesbild ist ein Gottesbild - und es ist genauso ein Gottesbild wie "Zeus" "Hera"
oder "Izanagi" oder "Izanami"
Und daher muss deiN Gottesbild genauso kritisiert werden durch das Gedicht wie jedes andere Gottesbild auch!
gehst du davon aus, dass ich Allmacht erwarte. Das stimmt nicht, ich objektiv an die Sache ran und stelle mir die einfache Frage: Was bringen solche Götter, was an ihnen ist überhaupt göttlich
Was ist göttlich?
Ein Gott (je nach Zusammenhang auch Göttin, Gottheit) ist ein übernatürliches Wesen oder eine höhere Macht.
Gott bezeichnet etwas "übernatürliches"

Ist Aphrodite auf dem olymp (wo sie keiner sehen kann^^) nicht übernatürlich?
Was ist mit Seth? Dem Wüstensturmgott?


Zitat von HadiHadi schrieb:und wofür Fulltrui und Feste und Rituale/Gebete, wenn ein Wolf sie einfach mal verschlingen kann?
Bedenke dass Fenris kein Chihuahua ist sondern ein GÖTTERWOLF
Seine Eltern waren beides übernatürliche Wesen!
Warum sollte ein Gott einen anderen nicht töten können?


Zitat von HadiHadi schrieb:Was ist der Sinn eines Gottes, der mir nichts Gutes noch Böses verspricht?
Du zitierst ellenlang alles mögliche aus der Mythologie - aber du willst nicht verstehen dass Fenris den "Allesverschlingenden" darstellt?
Ein Bild des Chaos und des krieges? Des Todes und der Furcht?
Denn genau dies verspricht doch das Bild vom Fenriswolf!
Zitat von HadiHadi schrieb:Wofür brauche ich ihn? Das Ende sieht ja immer gleich aus, entweder Walhalla oder Hel. Welchen Sinn hat dann das Neuheidentum und die ganze Ásatrú-Religion?
genau den gleichen Sinn wie jede andere Religion!
Dasselbe Ziel wie auch alle monotheistischen Religionen haben:
Sie sollen
1) Mythisch eine Welterklärung geben!
2) Den Clanverband stärken!

Zitat von HadiHadi schrieb:Das Argument wird von dir leider viel zu oberflächlich betrachtet und weggeworfen. Natürlich sagt es nicht über die tatsächliche Existenz aus. Aber dann kann auch ein Spaghettimonster existieren, darum geht es aber hier nicht.
Das FSM als tatsächliche Gottheit wird in meinen Posts genauso neben die Gottesbilder "Allah" "Freya" oder "Anubis" gestellt!
Zitat von HadiHadi schrieb:Denn dann könnten wir ja so viele Götter erfinden wie wir wollen und sagen, dass es ja möglich wäre, dass sie existieren.
:ok: Korrekt!
Das können wir!
In dieser Epoche haben wir schon das FSM als Gottesbild erschaffen!
Eris, Discordia - die Göttin der E.L.F.
Cthulhu
Die Ori!

Vorher wurde das Gottesbild "Allah" erschaffen!
"Gott (christlich) davor!
Der jüdische "Jahwe"


...
...
...
...
...
... Und lange davor die polytheistischen Gottesbilder!

...
Die schamanistischen "Gottheiten" Im Nebel im Fels und im Wasser die Flussgeister!
Zitat von HadiHadi schrieb:Hier stellt sich aber wieder die Frage nach dem Sinn des Ganzen. Meiner Meinung nach ist der Anthropomorphismus nicht auf den Monotheismus übertragbar. Denn Gott hat da kein menschliches Bild. Der ältere Mann mit dem langen weißen Bart ist keine Erfindung des Monotheismus an sich, deshalb dies bitte nicht als Argument anführen.
Klar ist der Antropomorphismus auf den Monotheismus übertragbar!
Sogar eindeutig!
Ich hatte es angedeutet:
In alten Kulturen wurde der Körper des Menschen noch herangezogen um "Gottheiten" zu erklären!
Mit Beginn der Philosophie begann aber auch eine kulturelle Evolution der Gottesbilder:
Es wurde richtig erkannt dass die Fähigkeiten (insbesondere des Menschen!)
weniger in der Struktur des Körpers zu finden ist - sondern IM GEISTE!
Meintetwegen in der "Seele"
Aber im Enddeffekt definitiv in der KOGNITIVEN Fähigkeit!
Dementsprechend wurde auch das Gottesbild weg vom "Bliutzeschleuderer" oder "Wüstengott" gelenkt -
hin zu einem KÖRPERLOSEN Gott der unsere Fähigkeiten , unser EGO besser beschreibt als ein Psychoanalyste es je könnte!
Kognitives Kollektivdenken ist das!
Und es erzählt uns mehr über unser Ego als uns lieb ist :D
Zitat von HadiHadi schrieb:Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen
Es gibt nichts Seinesgleichen; und Er ist der Allhörende, der Allsehende. (ash-Shura:11)

Nach diesem Monotheismus also kann der Anthropomorphismus hier gar nicht angewandt werden.
Doch - natürlich!
So wie Aphrodite die REINE PURE LIEBE darstellen soll (Zwietracht und Neid wurden auf Eris übertragen ) - also ein göttliches Outsorcing^^

- so wird das eigene Ego im Monotheismus überhöht dargestellt!
Was zum "alleshörenden" entwickelt wurde!

--> Auch der Monotheismus muss damit vom Gedicht her kritisiert werden!
Also deklariere wohl eher ich, deine nicht differenzierten Aussagen über den Monotheismus als ziemlich unfair. Xenophanes kritisiert die Menschen-Götter wegen ihrem Anthropomorphismus, nachdem Ausspruch "Wenn die Pferde Götter hätten, sähen sie aus wie Pferde", aber er vertritt auch eine eigene Überzeugung, ich zitiere: In seinem philosophischen Hauptwerk (Über die Natur) vertritt er einen Monotheismus, dessen Gott ewig, einheitlich, unbeweglich und von vollkommener Gestalt ist [...] Diesen vertritt der islamische Monotheismus auch. Und viele andere Philosophen tun dies ebenfalls.
Auch kluge Köpfe und Dichter sind nicht davorgefeit eine Gesellschaft anzuklagen - aber sich selbst hochmütig aus der Anklage freizusprechen!
Zitat von HadiHadi schrieb:Ich sehe dennoch keine Schlammschlacht in dieser Antwort, denn wenn man sagen möchte "Polytheismus ist lieber als Monotheismus", dann werde ich als offen und frei denkender Mensch sagen: "Halte ein, du objektiver Mensch! Sahst du denn die Ariosophen nicht!?"
Dann halte bitt ein in deinem monotheismus!
Sahst du denn nicht das World Trade Center?



Zitat von HadiHadi schrieb:Es ist eine alles münzende Antwort auf eine alles münzende Aussage, somit auf dem selben gedanklichen Niveau. Dies ist oft wichtig um Menschen zu erreichen, da wirst du mir sicher beipflichten.
Du hast mich missverstanden -.-

Ein Argument was ALLES begründen kann - begründet in der Logik GARNICHTS!
Denn wenn du mit demselben Argument die These beweisen kannst - aber auch die Antithese
(Also zb Für den Nationalsozialismus ist der Atheismus die Grundlage -ODER Für den Nationalsozialismus war die Weimarr Zeuit die Grundlage ODER ... oder ... )
muss man erkennen dass das Argument einen Fehler beinhalten muss!


Die Schlammschlacht besteht darin einer Philosophie etwas anzuhängen was von dieser Philosophie nicht getragen wird!
So wie du den Koran nicht steht für die Zerstörung des World-Trade-Center verantwortlich machen kannst genauso
kannst du dem Asatru nicht den "Ariosphismus" anheimstellen!
Das wäre eine ziemlich bescheidene Dopplemoral!

Möchtest du wirklich weiter auf dem Ariosophismus rumreiten werde ich jedesmal das WTC als Ergebnis des Islams anführen!


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Der Asatru - Glaube

20.05.2011 um 22:56
Demnach sind alle Menschen gleich, denn egal ob Peter oder Hannes, alles Menschen. Individualität wird allen abgesprochen, somit haben sie auch keine Unterschiede und kein eigenes Bewusstsein. Einer ist Jeder und Jeder ist Einer und es existiert ein Kollektivbewusstsein. Aber da dies nicht so ist, bitte ich dich doch Odin Allvater sein zu lassen und Zeus Olympus. Es ist eine Behauptung deinerseits, dass es keinen Unterschied zwischen den Göttern gibt, ich sehe jedoch einen sehr großen Unterschied. Doch unser Punkt sollte nicht darauf fixiert sein, denn im Endeffekt geht es hier immer noch um die Asen und Wanen, bleiben wir also bitte dabei. Sonst haben wir am ende einen Mythologie-Salat. Du siehst in allen Gottesbilder, aber jedes Bild hat sein Individualität und vielleicht versteckt sich hinter einem ja etwas Wahres. Du kannst das nicht ausschließen, deshalb solltest du vielleicht nicht ganz so pauschal an die Sache herangehen und offen für alles bleiben.

Ich habe aus meiner Vermutung keine Gewissheit gemacht, nach der Mythologie ist das aber die wahrscheinlichste Annahme. Wo hier schon wieder Subjektivität sein soll ist mir schleierhaft. Am Ende bleibt die Tatsache, dass er verschlungen wird, das heißt er wird besiegt und unterliegt. Der Rest ist recht irrelevant für die Diskussion.

Noch einmal, hier ging es um die Asen und über die wollte ich sprechen und die wollte ich hinterfragen. Was der Monotheismus jetzt mit meinen Fragen zutun hat, ist eine berechtigte Frage meinerseits. Ich habe den Monotheismus nicht raus gehalten, da er gar nicht drin war, du hast ihn aber mit rein gezogen. Deshalb reden wir jetzt auch über den Monotheismus.

Es ist mir klar, was das Wort Gott bezeichnet. Die Fragen wurden dennoch nicht von dir beantwortet. Ich frage immer noch, was diese Götter bringen und wofür es Kulte um sie und für sie gibt. Wenn deine Definition von Gott einfach jedes Wesen ist, dass etwas Übernatürliches kann, dann betest du also an und glaubst an sie als Gott. Was bringt dir das, was ist der Sinn der Sache? Welche Wahrheit steckt dahinter und wer ist dann der Schöpfer? Ich hinterfrage hier also den Sinn dieser Kulte und dieser Götter, da mir keiner einfällt und du mir auch keine lieferst. Stattdessen reitest du auf Kleinigkeiten rum und sprichst andauernd über den Monotheismus, wo es hier gar nicht darum geht.

Dann ist Fenrir also auch ein Gott, somit ist meine Frage berechtigt, warum die Ásatrú ihn nicht als Fulltrui haben. Denn dieser Gott scheint mächtiger als Odin zu sein, der seines Zeichens Allvater sein soll. Nach deiner Definition sind dann aber die Alben, mythischen Tiere, Zwerge, Walküren, Nornen, Jöten und sogar Thursen auch Götter, nur die armen Menschen nicht. Wenn alle diese Wesen Götter sind, warum werden hauptsächlich nur die Wanen und Asen als Götter(geschlecht) in der Mythologie erwähnt? Warum werden dann die Asen angebetet und was ist dann der Sinn der ganzen Sache? Was ist dann der Wert eines "Gottes", wenn alle plötzlich zu Gott werden? Merkst du nicht langsam selbst, was du da behauptest?

Du vermutest hier selbst etwas, nämlich, dass du wüsstest was der Sinn aller monotheistischen Religionen ist, auch hier muss ich dir leider widersprechen. Aber wie ich sagte, geht es mir hier nicht um den Monotheismus. Außerdem war meine Frage nicht nur der Sinn der Religion als Gemeinschaft und Erklärung der Weltentstehung, hier geht es um die Götter und die Kulte um und für die Götter. Zudem, die Erklärung für die Entstehung der Welt enthält viele Widersprüche in der Mythologie. Also ist der Sinn immer noch ziemlich auf der Strecke geblieben.

Das können wir natürlich, aber dieses Können bringt keinem etwas, erschwert einem die Suche nach einer möglichen Wahrheit und ist sinnlos. Das wird alles zu einem Hobby und ich könnte die Church of J.R.R. Tolkien gründen. In "Das Silmarillion" hat er eine schöne Entstehungsgeschichte geschrieben. Bitte sag mir nicht, ja das könntest du. Es geht nicht an sich um das Können, sondern das was dahinter steckt. Also frage ich mich, was bringt mir dieser Glaube? Brauche ich sowas? Ist das ein Hobby? Was Gott in den monotheistischen Religionen angeht, so hat es einen Sinn und unser Handeln wird beurteilt. Das sieht dann so aus: Odin und Jahwe. Glaube ich an Odin oder nicht, für mich entsteht dadurch weder Vor- noch Nachteil. Glaube ich aber an Jahwe, so kann für mich Vorteil enstehen aber kein Nachteil. Glaube ich nicht an Jahwe, so kann für mich Nachteil entstehen aber kein Vorteil.

Wenn das Götterbild deiner Meinung nach also eine Entwicklung durchlebt hat, dann ist die monotheistische Vorstellung die aktuellere und angepasstere. Somit hast du gerade selbst den Sinn der alten Götter genommen und zugeben, dass Ásatrú einer alten Vorstellung hinterjagen. Darum ging es mir. Nicht mehr, nicht weniger.

Und der Anthropomorphismus kann hier eindeutig nicht angewandt werden, lieber Thermometer. Ich hoffe du kennst Definition davon. Anthropomorphismus bezeichnet das Zusprechen menschlicher Eigenschaften auf Tiere, Götter, Naturgewalten und Ähnliches (Vermenschlichung). Wenn du also den islamischen Monotheismus und weißt wie der Tauhid im Islam aussieht, dann hättest du niemals auch nur daran gedacht, dass die Vermenschlichung hier zutreffen kann. Dein Urteil ruht vermutlich auf Unwissenheit bezüglich der Einheit Gottes in der islamischen Denkrichtung. Du kannst ja einen Thread bei Interesse aufmachen und ich erkläre dir, wieso es absolut keine Vermenschlichung des islamischen Gottes gibt. Aber hier gehört dieses Thema eindeutig nicht hin.

Du hast mich anscheinend auch missverstanden. Genau darum ging es mir ja. Mir ging es darum zu zeigen, dass diese Argumentation keinen Sinn hat. Das die Aussage "extreme fanatische Monotheisten" genau auf dem selben Niveau ist, wie die Ariosophie bei den Polytheisten. Wie ich schon schrieb ging es darum, auf dem selben Niveau zu antworten und zu zeigen, dass solche Aussagen sinnlos und falsch sind. Denn es ist absolut klar, dass die germanische Mythologie nichts mit der Ariosophie zutun hat. Aber genauso klar sollte es auch sein, dass die Fanatiker nichts mit irgendeiner monotheistischen Religion zutun haben. Du kannst das WTC gerne als Ergebnis des FSM anführen, als Trotzreaktion würde ich meinen. Aber vielleicht solltest du lieber die Wahrheit oder zumindest deine Überzeugung anführen, statt eine Unwahrheit als Trotzreaktion zu verbreiten. Es ging hier um eine Aussage von einem anderen User, also sollten wir dieses Thema hier abschließen.

Du hast übrigens einen Link von Schopenhauer gepostet "Die Kunst, Recht zu behalten". Ich hoffe, dir geht es in dieser Diskussion nicht nur darum Recht zu behalten, denn dann habe ich keine Interesse an einer Diskussion. Irgendwann polemisiert man nur noch und verwirrt sich, statt für etwas Klarheit zu sorgen. Zudem hoffe ich, dass du vom letzten Kunstgriff die Finger lässt.


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Der Asatru - Glaube

21.05.2011 um 09:15
@Hadi

Eigentlich wollte ich nicht in eure interessante Diskussion zwischenfunken. Wollte dir aber schnell noch was erklären.
Zitat von HadiHadi schrieb:Ich weiß nicht ob Odin sterben wird, denn das soll ja noch passieren. ^^ (Ragnarök kommt ja noch) Aber vermutlich starb er schon dabei, denn sonst hätten wir was von ihm gehört, stattdessen musste sein Sohn ihn rächen und Fenrir töten. Bei der Tötung ist auch nicht die Rede von der Befreiung Odins, also höchstwahrscheinlich tot.
Natürlich wird Ragnarökr noch kommen. Es ist schließlich auch der Weltenbrand, wo nicht nur die Götter sterben. Und ja, auch Wotan/Odin wird sterben. Viele werden sterben. (Thor/Donar wird z.B. durch die Weltenschlange Nidhögg getötet.) Aber nach dem Ragnarökr wird es, laut EDDA, eine neue Zeit geben.
Zitat von HadiHadi schrieb:Was bringen solche Götter, was an ihnen ist überhaupt göttlich und wofür Fulltrui und Feste und Rituale/Gebete
Fulltrui bedeudet, man weiht sein Leben diesem einen Gott. Das heißt u.a., man lebt nach den Attributen dieser Gottheit. Für mich ist dieser dann auch mein Schutzgott. (Das ist aber reine Ansichtssache! Da es noch die Fylgia gibt.) Und es gibt nicht nur Hel und Walhall. Es gibt verschiedene Orte, wo man hinkommt. Für die wirklich heldenhaften "Krieger" gibt es Walhall und Folkwang. Folkwang ist die Halle der Freyja. Die Gefallenen werden genau geteilt. Verstorbene Kinder kommen zur Frigg. Alles Beispiele. Aber die meisten kommen zur Hel. Aber das ist wiederum für viele nur ein Übergangspunkt. Dort wird man geprüft. (Dazu später genaueres!) Nach der Prüfung, bleiben die einen bei Hel. Das ist aber nicht nur schlimmes. Denn auch Baldur wird bis Ragnarökr bei Hel verweilen. (Oder tut es schon (Ansichtssache))
Andere werden zu ihrem Fulltrui kommen und wieder andere, die die Prüfung nicht bestanden haben, werden von Nidhögg geradezu vernichtet.
Rituale/Feste werden kurz gesagt veranstaltet, um die Götter zu ehren. Sie haben alles erschaffen. Sie lenken uns. Sie schützen uns. U.s.w.

Das Thema ist aber zu komplex, um es mal eben hier zu beschreiben. Ich zähle mich jetzt gut 7 Jahre zu den Ásatrúarmenn und habe immer noch nicht alles verstanden. Lerne immer noch dazu.

ps: Und wir beten nicht!


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Der Asatru - Glaube

21.05.2011 um 09:21
@Hadi

Hier ist mal ein Gedanke zum Totenreich der Hel.

Der ELIWAGAR-Fluss names GJÖLL strömt am tiefsten hinab in die ewige Finsterniß des Abgrundes…-und wer ihm folgt gelangt schließlich an ein magisches Gitter,welches das Tor des HELGRIND-Zaunesbildet,der das das Reich der „Unterwelt/Todes-Göttin“HEL umschließt.-Nur das eisige Wasser des „Totenflusses“ GJÖLL fließt ungehindert hindurch.-Von Norden her kommt man dann zur „Totenbrücke“ GJALLARBRU welche den dunklen Strom über-spannt und die ganz aus den Gebeinen der Toten besteht.-Die jungfräuliche Riesen-Hexe/Seherin MODGUD-die den Aufruhr der sterbenden Seele entfacht,bewachtdiese Brücke und wer sie einmal überschritten hat, der bleibt für gewöhnlich im Reich der Toten gefangen.Am anderen Ufer aber wacht der „Höllen-Hund“(Warg)GARM,der die Verstorbenen mit seinem lauten undschrecklichen Gebell empfängt.-Alle Geister nehmen anfangs diesen Weg und man sieht ihren langen,nieendenden Zug ins Herz der Unterwelt,welches sich genau unter der Hauptwurzel des Weltenbaumes be-findet und damit direkt unterhalb von MIDGARD.-Die einen Geister sind niedergeschlagen und fürchten sich,während die anderen erhobenen Hauptes ihrem unausweichlichen Schicksal entgegen gehen…-Durch ein weiteres,geheimnisvolles Tor aber trennen sich die Schaaren der Geister:-Die einen gelangen von Westen her an die Pforten ELJUDNIR´s-dem „Palast des Elends“,-nachdem sieein totes und wüstes Land der Dunkelheit,der Dornen und scharfen Steine hinter sich gelassen haben, indem heulende Gespenster und schreckliche Dämonen ihr Unwesen treiben.-Madenzerfressene Leichname pflastern den Weg und die schwülen Winde in den sich die Aaskrähentreiben lassen und Fliegenschwärme summen stinken erbärmlich nach Verwesung und Fäkalien.-An ELJUDNIR´s Tor,welches FALLANDAFORAD(„fallende Gefahr“)genannt wird, wird man vom Knecht der Todesgöttin-GANGLATI-(„Langsamtritt“)erwartet,einem buckligen,zahnlosen und glatzköpfigen Tattergreis der von Runzeln und Warzen übersäht ist.-Doch im Palast der HEL hört der Schrecken keineswegs auf…-Nun wird man der Magd-GANGLOT-(„Trägschritt“)übergeben,die einen durch die bizarren Gänge führt,welche an das Innere von Gedärmen erinnern und voll von öbszon-widernatürlichen Kunstwerken des Bösen sind.-All die Taugenichtse,Sünder,Diebe und Mörder,die Ausgestoßenen,Verdammten und derletzte Abschaum der Welten wird schließlich in HEL´s Halle geladen.-An den schwarzen Tisch HUNGR(„Hunger“)auf dem das rostige Sägemesser SULTR(„Verschmachtung“)liegt,mit dem die Göttin das letzte Fleisch von den Knochen der Verstorbenen löst.Und zu guter letzt teilt sie mit ihren Erwählten das Bett,welches KOR(„Sarg“)genannt wird und das vomVorhang BLIKJANDABOL(„blinkendes Unheil“)umgeben ist…-Nur wenige wagen es,sich mit der nachtschwarzen,giftschuppigen und stinkenden Seite der Göttin HEL zu vereinigen,um wahrlich den Weg der „Un-Sterblichkeit“zu beschreiten!.-Denn diejenigen die es übers Herz gebracht haben,selbst ihr ein wenig LIEBE zu schenken und sie als einen wichtigen Aspekt des Kosmos zu erkennen vermochten,-werden ihre andere Seite kennenlernen.-Ihre linke Seite ist dunkel und schrecklich wie der Westteil ihres Reiches,-doch ihre rechte Körperhälfteist elfenhaft schön,mit glatter,seidiger Haut und umgeben von einem herrlichen Duft!...-So ist auch der Ostflügel ihres Palastes üppig und behaglich eingerichtet und in der Festhalle findenunbeschreibliche Orgien der Fresslust,Sauferei der schamlosesten Sexualität statt.-Und wenn es zu Streiteren kommt gibt es keine Toten mehr,denn alle an dieser Tafel sind bereits totund erzählen sich gegenseitig von ihren Erinnerungen an das vergangene Leben.-Hierher gelangen auch jene Krieger die nicht aufrecht,mit dem Schwert in der Hand im Kampf gefallensind,-sondern an Altersschwäche den sog.“Strohtod“gestorben sind.-Selbst Götter wie etwa Odins Sohn BALDUR verbringen hier im Osten der HEL ihre Wartezeit,wie auch der Rest der „Toten-Geister“ die hier einen Zwischenstopp einlegen.Worauf sie warten?...-Manche sind nur „Schatten“ ihrer selbst.Wenn die Erinnerung an sie verblasst,lösen sich die Schatten auf und werden mit der eisigen Flut deserstarrten Flüsses GJÖLL in den unendlichen Abgrund der ewigen Finsterniß des GINUNNGAGAPgerissen,um für immer im Strom der Zeit zu verblassen!!!...-Einige wenige warten auf ihre „Wieder-geburt“ im Dieseits.Wieder andere erholden sich hier nur und bedenken ihre Taten im Leben,da nun der „Schleier“ gelüftet wurde un sie alles ERKENNEN können.Sie warten darauf in die Spähren ihrer FULTRUI abzureisen.Und doch haben es einige GÖTTER vollbracht,- „bei lebendigem Leibe“ zur HEL zu fahren ,um dieGöttin zu bitten den „Licht-Gott“BALDUR wieder gehen zu lassen und sind heil an Körper und Geistin die Heimat zurückgekehrt.-Und weiterhin heißt es,das BALDUR eines Tages durch die letzte Dunkelheit reisen wird ,wie dieSonne am Ende eines langen Tages durch das Reich der Nacht.-Doch durch den Tod im Abgrund schimmert bereits die Morgenröte der Wiedergeburt und ein neuesZeitalter,an dessen Anfang Feuer und Eis steht!....-

Nun,viele werden sich sicher fragen ob die schreckliche,dunkle Seite der HEL nicht irgendeine Beeinflussug durch das Christentum ist und behaupten das es sowas im "heidnischen Glauben" ja gar nicht gibt...
Die Sache ist aber die,das es auch hier sehr wohl solche Vorstellungen gab!.
Diese ewige "Freude,Licht und Liebe" Thematik stammt aus den modernen ESO-Kreisen und nichts weiter.
Auch die DUNKLE und schreckliche Seite gehört zur Gesamtheit des Kosmos!.
Das Ganze hat aber weniger mit einer "Strafe der GÖTTER" zu tun(allerdings AUCH,denn auch sie haben ja gewisse "Gebote" gesetzt...),als vielmehr mit einer Art von "karmischen" Gesetz,also von URSACHE und WIRKUNG!!!.
Wer sich also schwerwiegend "versündigt" übertritt,diese GESETZE und bugsiert sich damit SELBST ins Abseits!.
Wer ANGST vor dem "TOD" hat,der wird automatisch auch eine schreckliche Vision von HEL erhalten...
Wer mutig und reinen Gewissens diese Regionen durchwandert und sich nicht davon beindrucken lässt,gelang automatisch in die schöneren Regionen des Totenreiches.
Das es diese dunklen Regionen gibt,bestätigt auch die "Nahtod-Forschung" in der (bereits wissenschaftlich anerkannten Parapsychologie!),die Leute die bereits klinisch "tot" waren,wiederbelebt haben und dort gibt es eben nicht NUR die schönen "Lichttunnel,Liebende Ahnen und Engels/Elbengestalten" Storys,sondern durchaus auch sehr,sehr erschreckende Berichte!!!!.
Alles in allem liegt es immer nur an uns SELBST in welchem Bewußtseins-Zustand wir über die letzte Schwelle schreiten werden,wenn sich der Schleier hebt...


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Bran. ehemaliges Mitglied

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Der Asatru - Glaube

21.05.2011 um 09:43
Ich möchte noch hinzufügen, dass nicht ich der Verfasser dieses Textes bin. Es ist das Gedankengut eines Goden. (Denkt, was Ihr wollt!)
Ich bin aber von dieser Ansicht überzeugt.


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Bran. ehemaliges Mitglied

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Der Asatru - Glaube

21.05.2011 um 10:38
Ich muß mich berichtigen. Die Götter sterben zwar beim Ragnarökr. Aber nicht in dem Sinne Sterben, das sie sich in Nichts auflösen.(Nirwana)

So wie die Menschen nach dem Tod in die nächste Welt kommen, so kommen auch die Götter in die "nächste Welt".

Hier noch ein Zitat
In der Prosa Edda und in der Vers/Lieder-Edda finden wir den sog."südlichen Himmel" ANDLANG der sogar noch ÜBER Asgard liegt!.
Noch über Andlang befindet sich der DRITTE HIMMEL namens WIDBLAIN und in diesem liegt der goldene Saal von GIMLE.
Dieser soll sogar RAGNARÖK überstehen!.
In diesem dritten und höchsten Himmel soll dann der "Starke von Oben" erscheinen "der alles lenkt"...
Nur MUSS dieser Gott unbedingt der christliche JEHOVA sein???.
Das ist auch NUR eine Auslegung und Interpretation von eben christlich angehauchten Leuten!!!.
Eine ALternative wäre da auch BURI/BURR der ja immerhin der VATER von ODIN ist und bereits neben YMIR existierte ,oder aber es handelt sich vielleicht um ODIN selbst der ja quasi "wieder-geboren" wird.
Nur eben "wieder-geboren" und transformiert, verändert und erhöht,der seine Herrschaft abgibt und nun als erhabener,verborgener ALLVATER die Geschehnisse beobachtet und mehr im Verborgenen lenkt.
In diesem Sinne sind sie nicht "weg" oder vernichtet,sondern eben nur transformiert worden und walten von einer höheren Warte aus.

Es klingt sicherlich nach christlichem Gelaber. Aber vergesst nicht, dass das Christentum sich bei den anderen bedient hat.


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Der Asatru - Glaube

21.05.2011 um 13:38
Zitat von HadiHadi schrieb:Ich frage immer noch, was diese Götter bringen und wofür es Kulte um sie und für sie gibt.
Alle Götter sind im Mensch. Im Innen, nach aussen projeziert. So wie alles aus dem Innen,nach Aussen projeziert wird. Alle Schöpfungsgeschichten sind die geschichten des menschen und sein Entstehen, seine Psyche, sein Ego.
Alle Kulte um sie, sind Kulte für das Innere Befinden und Evolution des Menschen.
Verehren wir einen Gott im aussen, verschleudern wir unsere Energie nach aussen.
Verehren wir den Gott oder Götter, im Inneren, in uns, dann (er-)halten wir die Kraft dieser Götter.


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21.05.2011 um 15:27
@Hadi
Zitat von HadiHadi schrieb:Demnach sind alle Menschen gleich, denn egal ob Peter oder Hannes, alles Menschen. Individualität wird allen abgesprochen, somit haben sie auch keine Unterschiede und kein eigenes Bewusstsein. Einer ist Jeder und Jeder ist Einer und es existiert ein Kollektivbewusstsein.
Woher hast du denn sowas?
"gleichberechtigt" sind alle Menschen!
"gleichberechtigt" sollte man alle Religionen behandeln!
Das bedeutet doch nicht dass der Monotheismus =Polytheismus" ist :D
Zitat von HadiHadi schrieb:Aber da dies nicht so ist, bitte ich dich doch Odin Allvater sein zu lassen und Zeus Olympus. Es ist eine Behauptung deinerseits, dass es keinen Unterschied zwischen den Göttern gibt, ich sehe jedoch einen sehr großen Unterschied.
Die "persönlichkeit" eines Gottzesbildes variiert selbstverständlich oO
Aber alles bleiben GOTTTESBILDER

Zitat von HadiHadi schrieb:Doch unser Punkt sollte nicht darauf fixiert sein, denn im Endeffekt geht es hier immer noch um die Asen und Wanen, bleiben wir also bitte dabei. Sonst haben wir am ende einen Mythologie-Salat.
Wir können ALLES ansprechen - und den Monotheismus habe ich gekonnt eingefügt!

Zitat von HadiHadi schrieb:Du siehst in allen Gottesbilder, aber jedes Bild hat sein Individualität und vielleicht versteckt sich hinter einem ja etwas Wahres. Du kannst das nicht ausschließen, deshalb solltest du vielleicht nicht ganz so pauschal an die Sache herangehen und offen für alles bleiben.
Ich bin offen für alles :D
Zumindest für Logik und Dinge die Sinn machen ;)
Darum bin ich Atheist :engel:
Weil ich eben sowohl den Polytheismus als auch den Monotheismus verstanden habe!
Zitat von HadiHadi schrieb:Ich habe aus meiner Vermutung keine Gewissheit gemacht, nach der Mythologie ist das aber die wahrscheinlichste Annahme. Wo hier schon wieder Subjektivität sein soll ist mir schleierhaft.
"VErmutungen und wahrscheinliche Annahmen" über eine Götterwelt die du anscheinend doch nicht so sehr verstanden hast --> Subjektivität!
Zitat von HadiHadi schrieb:Es ist mir klar, was das Wort Gott bezeichnet. Die Fragen wurden dennoch nicht von dir beantwortet. Ich frage immer noch, was diese Götter bringen und wofür es Kulte um sie und für sie gibt.
Wenn du weisst was "Gott" bezeichnet - wieso pochst du dann immernoch auf der "Allmacht" aber verstehst nicht dass "göötlich" ungleich "Allmacht" bedeutet!
Sondern einfach "höher als der Mensch"

Was Kulte bringen?
Ich schrieb es bereits :
Sie stärken die Gruppenzugehörigkeit!
Zitat von HadiHadi schrieb: Wenn deine Definition von Gott einfach jedes Wesen ist, dass etwas Übernatürliches kann, dann betest du also an und glaubst an sie als Gott.
Ich persönlich nicht :D
Aber du machst schonwieder (denselben Fehler!)
Aus dogmatischer Sicht nimmst du an "Gott" würde automatisch "Anbetung" oder "opferung" bedingen!
Aber das tut es nicht! Das ist DEIN MONOTHEISTISCHES DOGMA!

Im Polytheismus gibt es das nicht!
Dort gibt es Geister, Wanen Nornen etc - aber sie müssen nicht angebetet werden!
Opfer sind nur dafür da wenn man direkt mit dem Gott persönlich in Kontakt treten möchte!

@Hadi
Du musst dich lösen von deinen Dogmen des Monotheismus!
Ansonsten wirst du den Polytheismus NIEMALS verstehen!

Andere sehen "Gott" nunmal anders als du!
Nicht "allmächtig" "persönlich" "monotheistisch"
Zitat von HadiHadi schrieb:Was bringt dir das, was ist der Sinn der Sache? Welche Wahrheit steckt dahinter und wer ist dann der Schöpfer?
Lies die Schöpfungsgeschichte oO
Also nicht deine ^^
Sondern die der Asen
Zitat von HadiHadi schrieb:Dann ist Fenrir also auch ein Gott, somit ist meine Frage berechtigt, warum die Ásatrú ihn nicht als Fulltrui haben.
Weil er keine grossartige Sympathiefigur ist vielleicht?
Weil ein Fulltrui eher sowas wie ein persönlich nahestehender Gott ist?
Und wer mag schon den Sohn von Loki dem Lügner?
Den fetten bösen Wolf?
Manche Asen oder Wanen eigneten sich nunmal nicht zum Fulltrui ^^
Wer mag schon einen "Heel"? :D
Niemand mag die!


Zitat von HadiHadi schrieb:Denn dieser Gott scheint mächtiger als Odin zu sein, der seines Zeichens Allvater sein soll.
Dogmenalarm!
Warum denkst du muss ein "Allvater" der "stärkste" sein?
Wie kommst du darauf?
Zitat von HadiHadi schrieb:Nach deiner Definition sind dann aber die Alben, mythischen Tiere, Zwerge, Walküren, Nornen, Jöten und sogar Thursen auch Götter, nur die armen Menschen nicht.
Teilweise schon! Walkyren Jöten Riesen Nornen Wanen - alles übernatürliche Wesen mit sonderbaren Eigenschaften! =Götter! Dem Menschen fremd und wunderlich meist stärker oder wissender als sie!
Und du merkst: Man muss nicht alle anbeten! Trotzdem sind sie in "göttlich!" "übernatürlich"
Zitat von HadiHadi schrieb:Wenn alle diese Wesen Götter sind, warum werden hauptsächlich nur die Wanen und Asen als Götter(geschlecht) in der Mythologie erwähnt?
Weil sie am meisten in das Geschick des Menschen eingreifen sollen vielleicht?
Wer schreibt schon Dinge auf die keinen interessieren?
Zitat von HadiHadi schrieb: Warum werden dann die Asen angebetet und was ist dann der Sinn der ganzen Sache?
-.-
Um ihre Hilfe zu bitten - Was denn sonst?
Aus Spass?
Zitat von HadiHadi schrieb: Was ist dann der Wert eines "Gottes", wenn alle plötzlich zu Gott werden? Merkst du nicht langsam selbst, was du da behauptest?
"Dogmenalarm"
Wer sagt denn dass "göttlich" bedeutet "besser"?
Sie sind eine andere Sphäre als die Menschen - JA
Aber sie haben auch ihre eigenen Sorgen!
Sie sind eben NICHT ALLMÄCHTIG!
Und deshalb ist es auch möglich dass es über den Göttern noch weitere Kräfte gibt .. Schicksal zb was zum Ragnarok führen wird - und die Götter können nix machen!

Wenn alles zu Gott wird - Was soll ich da merken?
Du musst dich von deien DOGMEN trennen?
Hier sind weder die Asen noch die Nornen allmächtig!
Göttlich bedeutet NICHT(-)ALLMÄCHTIG!
Zitat von HadiHadi schrieb:Du vermutest hier selbst etwas, nämlich, dass du wüsstest was der Sinn aller monotheistischen Religionen ist, auch hier muss ich dir leider widersprechen.
Du widersprichst mir?
Dann weiss ich es nicht?
Aber du weisst es?^^
Zitat von HadiHadi schrieb:Zudem, die Erklärung für die Entstehung der Welt enthält viele Widersprüche in der Mythologie. Also ist der Sinn immer noch ziemlich auf der Strecke geblieben.
Als ob da der Koran besser sei :D
Zitat von HadiHadi schrieb:Das können wir natürlich, aber dieses Können bringt keinem etwas, erschwert einem die Suche nach einer möglichen Wahrheit und ist sinnlos. Das wird alles zu einem Hobby und ich könnte die Church of J.R.R. Tolkien gründen.
:ok: Korrekt!
Obwohl es sowas eig überflüssig ist :D
Du hast schon
das FSM
das rosafarbene unsichtbare Einhorn
die Ori
Church of Subgenius
den Eriskult
Cthulhu-kultisten
uvm

Noch eine weitere Religionsparodie brauchen wir wahrscheinlich nicht ^^
Zitat von HadiHadi schrieb: Also frage ich mich, was bringt mir dieser Glaube? Brauche ich sowas? Ist das ein Hobby? Was Gott in den monotheistischen Religionen angeht, so hat es einen Sinn und unser Handeln wird beurteilt.
Valhall Auch der Polytheismus hat seinen Sinn!
Nur weil es ein anderer Sinn ist - siehst du ihn nicht?
Dogmenalarm!
Zitat von HadiHadi schrieb:Das sieht dann so aus: Odin und Jahwe. Glaube ich an Odin oder nicht, für mich entsteht dadurch weder Vor- noch Nachteil.
Irrtum!
Als Gläubiger machst du ihm Geschenke und erbittest seinen Segen!
Glaubst du nicht an ihn - wirst du wohl kaum in seinen Segen bekommen - Aber denMUSS auch niemand haben - Wer ohne kann - Wieso nicht?
Zitat von HadiHadi schrieb:Glaube ich aber an Jahwe, so kann für mich Vorteil enstehen aber kein Nachteil.
Die Hölle?
Zitat von HadiHadi schrieb:Wenn das Götterbild deiner Meinung nach also eine Entwicklung durchlebt hat, dann ist die monotheistische Vorstellung die aktuellere und angepasstere. Somit hast du gerade selbst den Sinn der alten Götter genommen und zugeben, dass Ásatrú einer alten Vorstellung hinterjagen. Darum ging es mir. Nicht mehr, nicht weniger.
:D Das missinterpretierst du!
"Gottesbilder" sind meiner Erkenntnis nach "Menschenbilder"
Ja - der Monotheismus mag auf dem Psychologischen Feld den Menschen abbilden -
aber er hat eins verloren! Die Angepasstheit an die Natur!
("Macht euch die Erde untertan!")
Während im Polytheismus eine EINHEIT mit der Natur angestrebt wird - will der Monotheismus herrschen!
Beide Gottesbilder zusammen ergeben ein deutliches Bild vom Menschen!
Der Mensch hat sich entwickelt zum Despoten auf Erden!
Und hat damit den Monotheismus als Selbstspiegel erschaffen!
So wie der Polytheismus die NAtur und die Einheit ausgedrückt hat (frei ob er jetzt wahr ist oder nicht :D ) so macht der Monoheismus es anders!

Die alten Götter verlieren nicht ihren Sinn - Nein
Eine Rückkehr in den Polytheismus würde ich sogar begrüssen!
Und der Anthropomorphismus kann hier eindeutig nicht angewandt werden, lieber Thermometer. Ich hoffe du kennst Definition davon. Anthropomorphismus bezeichnet das Zusprechen menschlicher Eigenschaften auf Tiere, Götter, Naturgewalten und Ähnliches (Vermenschlichung). Wenn du also den islamischen Monotheismus und weißt wie der Tauhid im Islam aussieht, dann hättest du niemals auch nur daran gedacht, dass die Vermenschlichung hier zutreffen kann. Dein Urteil ruht vermutlich auf Unwissenheit bezüglich der Einheit Gottes in der islamischen Denkrichtung.
Du irrst dich!
Der Mensch erfindet eigenen Eigenschaften!
Zb mit einem Selbstbewusstsein auf Nichts gebaut!
Plötlich überhöht sich ein mensch selbst !
Er belügt sich selbst - er schafft eiN Ego was ihm garnicht gehört!
Und dieses Ego lässt sich auch auf eine Gottheit schieben!
Und so ist eine monotheistische Gottheit erklärbar welche der Mensch als "Einheit" "Eins" "ahad" "Alles" ansieht weil er seine eigene Selbstüberschätzung an sein Gottesbild weitergegeben hat!
Somit wäre der Gott eines Narren eben ein Narr!
Der Gott eines Naturverbundenen der alles in der Natur als vielfältig sieht wäre ein pantheon an Naturgöttern! (Pan Nymphen etc)
Der Gott eines Egozentrikers wäre wohl dementsprechend ein monotheistischer Gott dem alle Schöpfung untergeordnet ist! (!)
Zitat von HadiHadi schrieb:Du hast mich anscheinend auch missverstanden. Genau darum ging es mir ja. Mir ging es darum zu zeigen, dass diese Argumentation keinen Sinn hat. Das die Aussage "extreme fanatische Monotheisten" genau auf dem selben Niveau ist, wie die Ariosophie bei den Polytheisten. Wie ich schon schrieb ging es darum, auf dem selben Niveau zu antworten und zu zeigen, dass solche Aussagen sinnlos und falsch sind. Denn es ist absolut klar, dass die germanische Mythologie nichts mit der Ariosophie zutun hat. Aber genauso klar sollte es auch sein, dass die Fanatiker nichts mit irgendeiner monotheistischen Religion zutun haben. Du kannst das WTC gerne als Ergebnis des FSM anführen, als Trotzreaktion würde ich meinen. Aber vielleicht solltest du lieber die Wahrheit oder zumindest deine Überzeugung anführen, statt eine Unwahrheit als Trotzreaktion zu verbreiten. Es ging hier um eine Aussage von einem anderen User, also sollten wir dieses Thema hier abschließen.
Wohow!
DU hast mit dem Ariosophismus angefangen!
Und ihn dem Asatru untergeschoben!

Legion4
hatte damit nicht angefangen!

Und ich wollte dir zeigen dass sowas nicht funktioniert!
ICH wollte das aus dem Thread raushaben!
Aber du musstest es nocheinmal anführen!
Können wir also bitte soetwas einfach rauslassen
Immerhin hast du grade zugegeben
dass Asatru in der Tat nichts mit dem Ariosophismus zu tun hat...
Also wäre das Thema für mich erledigt?
Oke?


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Bran. ehemaliges Mitglied

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Der Asatru - Glaube

21.05.2011 um 16:01
@Thermometer
Zitat von ThermometerThermometer schrieb:Wer mag schon einen "Heel"? :D
Niemand mag die!
Da muß ich dir widersprechen! Es gibt eine Menge, die Hel als Fulltrui haben. Sie darf man auch nicht nur als böse ansehen. Sie hat ein dunkle, wie eine helle Seite. Aber das weißt Du ja sicher. Warum die zwei Seiten, erkennst Du an meinem Beitrag zur Hel. Auch ist sie nicht böse, weil sie das Totenreich regiert. Zuvor war das Wotan´s Aufgabe, die er dann an Hel übertrug, damit er sich seinen anderen Aufgaben widmen konnte.
Auch Loki wird oft zum Fulltrui "ernannt". Und ein Lügner ist er ja eigentlich auch nicht. Er ist ein Widersacher. Er baut auch viel Mist, den er dann meist wieder gerade rückt.


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Der Asatru - Glaube

21.05.2011 um 17:31
@Bran.
Ein Missverständnis :)

Ein "Heel" bezeichnet im Wrestling einen Bösewicht der bewusst zum Bösewicht hochstilisiert wird und dem "Face" (dem guten Helden) somit Sympathien zufliegen lassen soll!

Als ich mir den Mythos aber nocheinmal durch den Kopf habe gehen lassen habe ich gemerkt dass diese Beschreibung als "Heel" trotzdem nicht auf die Göttin Hel oder den Fenriswolf zutrifft!

Auch hast du Recht dass Loki nicht direkt der "Gott der Lügen" ist - sondern dass das bloss eine von vielen Darstellungen von ihm ist!
Korrekterweise ist Loki sehr zwiespältig zu betrachten - Blutsbruder Odins - aber auch Verbannter!
Freund - und Feind der Götter.


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Der Asatru - Glaube

21.05.2011 um 21:27
@Bran.
Vielen Dank für deine Beiträge. Sie klären auf und sind sinnvoller als so manch andere Antwort die davor kam und danach gefolgt ist. Sie bestätigen jedoch auch das, was ich schon schrieb und kritisiert habe. Die Götter werden ihr Ende finden, wenn Ragnarök startet. Ob danach eine andere Zeit folgt ist hier irrelevant, denn anscheinend sind die Götter ebenfalls einer höheren Macht untergeben. Egal wie die Macht heißt. Der Tod den die Götter finden können ist ein menschliches Attribut und ein Gott müsste über diesen menschlichen Attributen stehen. Natürlich wird mir Thermometer widersprechen und sagen, dass dies meine subjektive Vorstellung von einem Gott ist und die Dogma-Keule schwingen. Ich aber sehe dies als eine objektive Sichtweise. Ich versuche wirklich objektiv mir dies alles vorzustellen und es endet alles mit der selben Schlussfolgerung. Die erste Ursache wird hier nicht erklärt und die Götter haben alle menschliche Schwächen. Ist der Tod der die Götter befallen kann nicht etwas, was über diesen Göttern steht? Wer steht über dem Tod und sollte ein Gott nicht über dem Tod stehen? Wie entstand der Tod und wer ist für dies alles verantwortlich? Die Mythologie gibt den Göttern menschliche Züge und erklärt nicht "The first Cause". Wäre dies aber die Wahrheit, wären diese Götter die Wahrheit, müsste es dafür eine Erklärung geben. Wir müssten den Ursprung kennen, was hier nicht der Fall ist.

@Thermometer
Es ging nicht um Gleichberechtigung, dies schrieb ich auch nirgends. Es ging um die Individualität und um die Unterschiede jedes einzelnen Wesens. Aber jetzt hast du es richtig ausgedrückt, natürlich sind das alles Gottesbilder, sie sind aber nicht gleich und auch nicht gleich zu behandeln. So wie alle Menschen und doch nicht gleich sind, und nicht gleich behandelt werden können. Da geht es nicht um die Gleichberechtigung. Gleichberechtigung handelt vom Recht, Gleichbehandlung aber ist nicht möglich. Zum einem gibt es die Billigkeit, zum anderen sind Menschen so unterschiedlich, dass eine absolute Gleichbehandlung eine Ungerechtigkeit wäre.

Du gehst davon aus, dass du ein sehr objektiver und logischer Mensch bist und dich sehr gut mit dem Monotheismus und dem Polytheismus auskennst. Dennoch hast du in dieser Diskussion bewiesen, dass dem nicht so ist und du, zumindest was den Monotheismus betrifft noch viel lernen musst. Denn du scherst alle Denkrichtungen unter einen Kamm, obwohl ich dir versichern kann, dass du eine Denkrichtung absolut nicht verstanden hast.

Unterstelle mir nicht in jedem zweiten Satz Subjektivität. Es gibt nun einmal in einigen Detailfragen keine ausreichenden Fakten, da muss man die wahrscheinlichste Annahme annehmen. Oder soll ich mir die Augen in dieser Detailfrage verbinden? Wenn ich las, dass Odin verschlungen wird und du mir die Frage nach dem Tod stellst, dann sage ich "höchstwahrscheinlich schon". Denn die logische Konsequenz ist der Tod, jedoch stand nichts von seinem Tod in dem Text. Also wäre es eine Lüge, dies als Fakt zu verkaufen und zu sagen, er wird sicher sterben. Das ist also eine richtige Sicht- und Herangehensweise, du aber möchtest mir natürlich einfach nur Subjektivität unterstellen.

Ich poche keineswegs auf die Allmacht, wo schrieb ich das ich Allmacht erwarte? Ich erwarte aber sicherlich von meinem Schutzgott, dass er mich auch beschützen kann. Da kannst du nicht sagen, ja dein Schutzgott wird dir aber an Ragnarök nicht helfen können. Wenn das so ist, dann bringt er mir als Schutzgott leider nicht sehr viel. Das ist Fakt und darum geht es. Außerdem kann man nicht einfach "Gruppenzugehörigkeit" bei so einem Thema als Grund angeben. Das banalisiert und vereinfacht alles, die alten Heiden wären damit sicherlich nicht zufrieden, genauso wenig wie ich. Man kann auch zusammen was unternehmen und so die Gruppenzugehörigkeit stärken, für Kulte kann das kein Grund sein. Kulte sind einen Schritt weiter.

Es ist kein Fehler hier zu sehen. Wenn alle Wesen in den Mythologien Götter sind, nach deiner Definition, dann erkläre mir, warum nur die Asen und Wanen als Göttergeschlecht gelten? Wieso zählen die anderen übernatürlichen Wesen nicht zum Göttergeschlecht? Deine Erklärung die du abgegeben hast, muss ich wohl nicht kommentieren. Die Frage ist immer noch offen. Du sagst "vielleicht, weil", obwohl du mich davor noch kritisiert hast wegen "vermutlich". Und wenn es darum gehen würde, was wen interessiert, dann wäre das keine Offenbarung sondern ein Vorgänger eines Fantasy-Romans... Außerdem muss man es ja nicht Anbetung nennen, trotzdem sind das Handlungen für die Götter. Ob es Opferungen, Tänze oder eben Anbetung ist, es zielt auf das selbe hinaus.

Die Schöpfungsgeschichte enthält viele Widersprüche und verwirrt mehr, als es aufklärt. Sogar bei Ask und Embla gibt es keinen Konsens, genauso wenig wie bei der Entstehung der Asen. Oder bei der Entstehung von Ýmir.

Jetzt wird es banal. Jetzt geht es bei den Göttern um Sympathie. Das wird dann alles zu einem Spiel und zu einem Hobby. Ich finde den und den richtig cool, der ist mein Fulltrui. ...

Ich wiederhole mich, der Allvater ist nun einmal der Allvater. Da sollte dir doch klar sein, dass es keinen Sinn ergibt, wenn der Allvater tot ist.

Um Hilfe zu bitten. Schön, dass du das sagst. Aber ich glaube eher, dass sie tatsächlich aus Spaß diese Kulthandlungen vollziehen. Denn wenn es darum geht, Hilfe zu erbitten, dann sollten sie lieber Odin vergessen, der macht es nicht mehr lang. Denn wenn das Schicksal und der Tod über den Göttern stehen, dann sind die übernatürlicher als diese Götter und mächtiger. Somit sind sie göttlicher als die Götter. Es geht hier nicht um Allmächtigkeit, dennoch um Maßstäbe die dein Verstand dir gebietet. Wenn alle zu Göttern werden, dann gibt es hier keinen Sinn mehr. Aber mal nebenbei was gefragt, was ist denn übernatürlich? Was ist unser Maßstab für übernatürlich? Unsere eigene Macht? Alles was über unserer eigenen Macht steht ist also übernatürlich? Warum ist unsere Macht eigentlich Maßstab, warum nicht die Macht der Fliegen? Dann hätten wir mehr Götter als uns lieb ist, wir selbst wären auch welche. Merkst du es immer noch nicht?

Ich bin nicht allwissend, aber ich bin mir absolut sicher, dass du keine Ahnung vom islamischen Monotheismus hast. Und was die Widersprüche angeht, da ist der Quran eindeutig besser. Daran gibt es keinen Zweifel.

Wie du sehen kannst, sagst du auch selbst, wenn du ohne kannst, wieso nicht? Also gibt es keinen Sinn und keinen zwingenden Grund für diese Handlungen und für diesen Glauben. Somit gehen wir immer weiter in Richtung Sinnlosigkeit, bis wir am ende ein Salat voll von Fragen, Widersprüchen und Verwirrungen haben.

Da hast du etwas falsch verstanden. Mit dem Glauben an Jahwe geht auch die richtige Handlung einher. Das heißt, die Hölle ist dann kein Nachteil. Glaube ich nicht an Jahwe, dann ist mir die Hölle versprochen worden. Also glaube ich an Jahwe und lebe ein gutes Leben, habe ich die Hoffnung auf ein Paradies. Verloren habe ich dadurch in dieser Welt nichts. Glaube ich nicht an Jahwe, so gäbe es die Möglichkeit einer Hölle. Gewonnen habe ich dadurch in dieser Welt nichts.

Wie wir ganz klar sehen können spricht hier wieder deine Unwissenheit vom Monotheismus. Der islamische Monotheismus spricht in keinster Weise davon, die Erde zu unterwerfen und sie ist angepasster an die Natur, als alle anderen. Natürlich wirst du diese Worte von mir nicht glauben, aber du wirst auch nicht danach forschen und vielleicht einen Thread öffnen, damit du Gewissheit hast. Denn du möchtest nicht erkennen. Da kannst du mir auch nicht widersprechen, denn du siehst dich als einen Wissenden an und denkst dir, du hast das nicht nötig. Ich wäre ja nur ein Monotheist der durch seine Dogmen geleitet wird. So machst du dich selbst zu einem Tauben und Blinden.

Lieber Thermometer, um dir mit deinen eigenen Worten zu antworten. Einen größeren Irrtum werde ich vermutlich nicht lesen. Du bestätigst mit jedem Satz deine Unwissenheit über den islamischen Monotheismus. Ich zeige dir hier einen kleinen Ausschnitt, damit du erkennst, dass du noch gar nichts darüber weißt.

https://www.youtube.com/watch?v=FkpnMqqMqCE

Von den Reden von Amir al-Mu'minin Imam Ali (a.) wird überliefert:

"Als Dhi'lib al-Yamani ihn (a.) fragte: 'Hast du deinen Herrn gesehen, o Befehlshaber der Gläubigen?', erwiderte er (a.) sodann: 'Würde ich etwas anbeten, was ich nicht sehe?'

Daraufhin fragte Dhi'lib: 'Und wie siehst du Ihn?'

Da sagte Imam Ali (a.): 'Wehe dir, o Dhi'lib ... Die Augen sehen (erreichen) Ihn nicht durch direkte (physische) Sicht. Doch die Herzen können Ihn durch den wahren Glauben wahrnehmen. Er ist bekannt durch die Beweise. Er wird beschrieben durch die Zeichen. Er kann nicht verglichen werden mit den Menschen. Und Er kann nicht erreicht werden durch die Sinne.

O Dhi'lib ... Mein Herr ist allen Dingen nah, ohne sie physisch zu berühren. Er ist von ihnen entfernt, ohne sich abzutrennen. Er spricht, ohne nachdenken zu müssen. Er ist offensichtlich, aber nicht physisch. Er hat sich Selbst augenscheinlich gemacht. Er ist abgegrenzt, aber nicht durch Distanz. Er ist nahe, aber ohne Opfern Seiner Erhabenheit. Er bestimmt, aber ohne Eifer. Er formt, aber ohne die Hilfe von Körpergliedmaßen. Er erzielt, aber nicht durch List. Er ist fein/zart, aber nicht verborgen.

Er ist groß, aber nicht arrogant. Er ist erhaben in Seiner Erhabenheit. Er kann nicht beschrieben werden in Seiner Erhabenheit. Er ist prächtig in Seiner Größe. Er kann nicht beschrieben werden als schwer. Er hört, aber es kann nicht gesagt werden, dass Er das Seh-Organ verwendet. Er sieht, aber kann nicht erreicht werden durch das Sehvermögen. Er ist barmherzig, aber es kann nicht gesagt werden, dass Er Schwäche im Herzen hat.

Er war vor allen Dingen, sodass nichts vor Ihm war. Und Er ist nach allen Dingen, sodass nichts nach Ihm sein wird. Er ist in allen Dingen, ohne mit ihnen verschmolzen zu sein, und ebenso ohne von ihnen abgetrennt zu sein. Er existiert, doch ohne die Notwendigkeit zu existieren. Er handelt ohne Zwang. Er bestimmt, doch ohne die Notwendigkeit der Bewegung. Orte können Ihn nicht eingrenzen, und die Zeit kann Ihn nicht eingrenzen. Eigenschaften können Ihn nicht definieren (ohne gebührenden Respekt).

Die Notwendigkeit des Schlummers überkommt Ihn nie. Seine Existenz selbst geht der Zeit voraus. Sein Dasein geht der Nichtexistenz voraus. Seine Ewigkeit geht allen Anfängen voraus. Er war der Herr, bevor es irgendetwas gab, das Herr (von etwas) war. Und Er war Gott, bevor es irgendetwas gab, das Gott (von etwas) war. Er war bekannt, bevor es irgendetwas gab, das bekannt ist. Er hörte, bevor es irgendetwas gab, das gehört wurde. Gesichter geben sich Seiner Erhabenheit hin. Herzen erzittern in hohem Maße aufgrund der Ehrfurcht vor Ihm. Seelen bemühen sich verzweifelt, Sein ganzes Wohlgefallen zu erreichen.

Übersetzt aus:
Nahjul-Balagha & Al-Kafi von Mariam Al-Azraa

Meine letzten Worte dazu: Ich habe es nicht den Ásatrú untergeschoben, das ist eine Unterstellung. Aber das sollte uns jetzt nicht weiter aufhalten.


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