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Der Hochmütige „Satan“ wird aus dem Himmel verbannt.
(Mihály
Zichy)
Im Christentum ist der Teufel der Inbegriff der Bosheit, er wird
auch (abweichend von der alttestamentarischen Bedeutung dieser
Namen) „Satan“ oder „Luzifer“ genannt [1] . Der Teufel wird hier
als ein eigenständiges Geistwesen vorgestellt, das danach mit
seinem freien Willen nicht unter der direkten Herrschaft und der
direkten Befehlsgewalt Gottes steht. Der Teufel wird dabei als ein
aus dem Himmel gefallener Engel
angesehen, der gegen Gott rebellierte und seitdem die Welt
heimsucht.
Im Christentum hat sich weiterhin die Vorstellung entwickelt,
dass der Teufel die Schlange im Garten in Eden war, der die Menschen zur
Erbsünde verführt hätte, wodurch
die einzig mögliche Heilung davon durch das Opfer des Jesus von Nazareth nötig geworden sei.
In der Tradition des Christentums wird der Teufel als Verfasser der
Lügen und die Ursache des Bösen in der Welt stigmatisiert, der auf der Erde herumgeistert und
auf Menschen und die Welt einwirkt, etwa, indem er Menschen Lügen
sagen lässt oder Unheil für Menschen verursacht. Viele fundamental
gläubige Christen und besonders auch freikirchliche Christen nehmen an, dass ein
ungläubiger Mensch vom Teufel besessen sein kann oder als Teufel
wirken kann. Viele liberale Christen sehen die Bedeutung des
Teufels jedoch in metaphorischer, d.h.
übertragener Weise. Die Antwort auf die Frage „Warum gibt es das Böse in der Welt?“ wird so in
liberalen christlichen Kreisen, in übertragener Weise mit dem
Teufel beantwortet, obwohl die Existenz eines personifizierten
Geistwesens, das auf der Welt herumgeistert, abgelehnt wird. [2] .
Es muss hier betont werden, dass diese Vorstellungen sich nicht auf
die hebräische Bibel, stützen können, noch
vom Judentum gelehrt werden oder etwa
zur Zeit des Lebens des Jesus von Nazareth gelehrt wurden. Diese
Vorstellungen und etwaige ihnen zugrunde gelegte Interpretationen
des christlichen Alten und Neuen Testaments sind dagegen
mittelalterliche volkstümliche mythologische Vorstellungen und
mittelalterliche christliche Lesarten der biblischen Schriften
(siehe Kapitel „Judentum“, weiter unten).
Im Neuen Testament wird Satan
als „Der große Drache, die uralte Schlange, die Widerwirker und
Satan heißt“ (Offenbarung 12,7) und „Fürst des
Vollmachtsgebiets der Luft“ (Epheser
2,2) vorgestellt. Das christliche Verständnis beinhaltet zudem,
dass die Schlange, die im Garten Eden Eva versuchte, vom Teufel gebraucht worden
oder auch eine Erscheinungsform des Teufels gewesen sei. In
Offenbarung 12,9 und
20,2 wird Satan als die Urschlange bezeichnet. Auch die Aussage
Jesu aus dem Johannesevangelium (8,44
EU) stützt dies, da dort Satan
und nicht die Schlange als der Vater der Lüge bezeichnet wird. Kurz
in der Bibel vor Noah ohne Namen und besonders ausführlich als
Azazel im apokryphen Buche Henoch wird er als einer der Gottessöhne erwähnt, welche durch ihr Begehren
der Menschentöchter mit diesen die Nephilim, die „Riesen der Vorzeit“ zeugten.
Im Neuen Testament wird Satan mit einem Engel des Lichts
verglichen (2. Korintherbrief
11,14) und als personifiziertes Geistwesen vorgestellt, das stets
als Teufel agiere. So heißt es: „der Widerwirker sündigte von
Anfang an“ (1. Johannes
3,8). Und außerdem war er „ein Menschentöter von Anfang an und hat
nicht in der Wahrheit gestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist“
(Johannes 8,44).
Bei Jesaja 14 findet sich ein
Spottlied auf den König von Babel, von dem eine Stelle später von
christlicher Tradition auf den Satan bezogen wurde, ursprünglich
aber eine Anspielung auf die Gestalt des Helel, aus der babylonischen Mythologie ist, das Gegenstück zum
griechischen Gott Helios. Der Bezug auf
den König wird schon anfänglich klargemacht:
„4 da wirst du dieses Spottlied
anstimmen über den König von Babel und sagen: Wie hat aufgehört der
Unterdrücker, aufgehört das Anstürmen!“
Die Stelle selbst lautet:
„12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du
Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert,
Überwältiger der Nationen! 13 Und du, du sagtest in
deinem Herzen: »Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über den
Sternen Gottes meinen Thron aufrichten und mich niedersetzen auf
den Versammlungsberg im äußersten Norden. 14 Ich will
hinaufsteigen auf Wolkenhöhen, dem Höchsten mich gleichmachen.« -
15 Doch in den Scheol wirst du hinabgestürzt, in die
tiefste Grube.“