Wenn ich die christlichen Mystiker von Meister Eckhart bis Willigis Jäger richtig verstehe, geht es darum: GOttes Wille zu wirken.
GOttes Wille ist tatsächlich immer auch der eigene - denn wir kommen aus GOtt, wir wurzeln in ihm. Diesen Willen als den eigenen zu erkennen ist freilich eine ganz andere Sache!
Der eigene Wille, wie wir ihn normalerweise verstehen, ist eine Illusion und führt in das "falsche Licht", wie es der Verfasser des 'Büchleins vom vollkommenen Leben' ausdrückte.
Tiefer betrachtet kommt es der Frage gleich: Was ist das wahre 'ICH' ?
Interessanterweise kommen fernöstliche Lehren und Glaubenssysteme immer wieder an dem selben Punkt an - es darf die Frage auch an rationale Menschen erlaubt sein: Wieso? Wie kann es sein, dass über Jahrtausende hinweg so viele Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen, mit verschiedensten historischen Hintergründen immer wieder zu den gleichen Schlüssen gelangen? Was hat diesen immer gleichen Faden in die verschiedensten (Welt-) Religionen gewirkt?
Das, was wir als 'Ich' benennen ist der manchmal mehr, meist jedoch weniger attraktive Zellsack, den wir im Spiegel sehen können: Definiert und bestimmt durch das Bewusstsein, das wir hier im stofflichen entwickelt haben, mal näher dran am wahren 'Ich', meist jedoch eher: Weit davon entfernt.
Was wir für unseren 'Willen' halten ist zumeist besser beschrieben mit 'Wünschen'. Nun ist jedoch ein klarer Wille etwas sehr anderes als ein lauer Wunsch.
Wie Freund weiter oben zitiert:
Wer sich selbst kennt, kennt seinen Herrn (Hadith)Nichts anderes meint wohl auch:
Mensch, erkenne Dich selbst!