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Elias A. Zerhouni, mächtigster ARzt der Welt

9 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zerhouni ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Elias A. Zerhouni, mächtigster ARzt der Welt

19.03.2007 um 18:18
http://www.ostina.org/V/voices0702j.html

er will krebs heilen
was kann mandavon halten?


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Elias A. Zerhouni, mächtigster ARzt der Welt

19.03.2007 um 18:22
Elias Zerhouni im Interview: „Weniger Krebstote. Das hat es nie zuvor gegeben“
Dermächtigste Arzt der Welt über den möglichen Sieg über Krebs, Diabetes und Herzleiden

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EliasZerhouni, Direktor der National Institutes of Health (NIH), der mit Abstand größtenmedizinischen Forschungseinrichtung der Welt, über die völlig neue Sicht von Krankheitenund den möglichen Sieg über Herzleiden, Diabetes, Krebs, Alzheimer und Fettsucht.

profil: Dr. Zerhouni, manche Wissenschafter sagen, wir stünden am Beginn einerbiomedizinischen Revolution, welche die Medizin und unser Leben verändern wird.
Zerhouni: Ich würde noch weiter gehen. Dieses Jahrhundert ist das Jahrhundert derLife Sciences, so wie das vergangene Jahrhundert das Jahrhundert der Physik war. UnserLeben hat sich verändert, weil wir den Computer, den elektronischen Chip und völlig neueProduktionsmethoden entwickelt haben. Mit dem weiteren Fortschritt wird uns bewusst, dassdie gesellschaftlichen Herausforderungen mit der menschlichen Gesundheit und ihrenweltweiten Kosten zusammenhängen, mit Fragen der Umwelt und mit unserem Verhältnis zurUmwelt. All diese Probleme können durch ein besseres Verständnis der Wissenschaften vomLeben gelöst werden. Wir leben in einer äußerst innovativen Zeit im Bereich derbiomedizinischen Forschung und der Life Sciences generell.
profil: Könnte es sein,dass sich unsere Fähigkeit, Krankheiten zu behandeln, schon in den kommenden Jahrenderart tief greifend verändern wird, dass viele Krankheiten in 30 Jahren kein Problemmehr darstellen werden? Oder ist das noch Science-Fiction?
Zerhouni: Nein, das istkeine Science-Fiction. Ich könnte Ihnen anhand vieler Beispiele zeigen, dass das bereitspassiert. Vor 30 Jahren haben wir uns mit Krankheiten erst beschäftigt, wenn jemandbereits schwer davon betroffen war. So wurde Krebs erst spät entdeckt, sodass die meistenKrebspatienten innerhalb kurzer Zeit starben. Wer einen Herzinfarkt erlitt, starbinnerhalb einer Stunde. Wir sind draufgekommen, dass hohe Cholesterinwerte undBluthochdruck schädlich sind, daher haben wir Medikamente dagegen entwickelt. Jetzt, aufder nächsten Stufe, fragen wir uns, warum zehn bis 20 Prozent von uns eine bestimmteKrankheit entwickeln. Ist es die genetische Ausstattung, die Umwelt …
profil: … oderder Lebensstil?
Zerhouni: Eine Kombination von all dem. Jetzt wissen wir genug, umeine Krankheit nicht erst zu behandeln, wenn jemand wirklich krank ist. Wir müsseneingreifen, lange bevor jemand krank wird. Und wir müssen den Einfluss der heuteauftretenden chronischen Krankheiten zurückdrängen oder eliminieren.
profil: Welcherchronischen Krankheiten?
Zerhouni: In den USA zum Beispiel sind wir über die um sichgreifende Fettleibigkeit sehr beunruhigt. Denn die Fettsucht steht in Verbindung mit demAuftreten von Herzerkrankungen und Diabetes. Wir sind extrem beunruhigt über diezunehmende Fettleibigkeit bei Kindern. Denn diese Kinder werden früh in ihrem LebenDiabetes und Herzkrankheiten entwickeln und daher früher sterben.
profil: Was kannman dagegen tun? Anreize für eine Lebensstiländerung schaffen?
Zerhouni: Das ist eineder fundamentalsten Fragen, mit denen die heutige Gesellschaft konfrontiert ist. Diemoderne Gesellschaft wird nicht so sehr von Krankheiten wie Aids betroffen sein, sondernvon chronischen Krankheiten, Fettleibigkeit ist nur eine davon. Fettsucht ist aber nichtbloß ein medizinisches, sondern ein komplexes sozioökonomisches Problem.
profil:Inwiefern?
Zerhouni: Wir sitzen viel im Auto, jedes Gebäude hat einen Lift. Wir habenim NIH ein eigenes Strategieprogramm für die Fettsuchtforschung gestartet. Unsere Studienzeigen, dass unsere Maßnahmen sehr früh in der Kindheit ansetzen müssen. Aber dasGesundheitssystem allein wird es nicht schaffen. Es bedarf politischer Entscheidungen,Veränderungen in der Umwelt und in der Art, wie die Gesellschaft Vorteile desFortschritts wie Transport, Nahrung oder gesundes Leben sieht. Eine unserer Studien zeigtzum Beispiel: Wenn die Lifte in unseren Gebäuden, mit Ausnahme von Behindertenaufzügen,erst im dritten Stock beginnen würden und man bis dorthin zu Fuß laufen müsste, würdesich das Problem der Fettleibigkeit allein dadurch um 25 Prozent verringern.
profil:Aber was kann die Medizin tun?
Zerhouni: Der Fehler, den die Menschen machen, ist zuglauben, dass sie erfolglos sind, wenn sie nicht ihr Normalgewicht erreichen. Daher habenwir uns mit der Frage beschäftigt, wie viel Gewicht man verlieren muss, um wieder in dengesunden Bereich zu kommen. Es ist gar nicht so viel. Eine Gewichtsreduktion von fünf,sechs Kilogramm genügt zumeist schon, um das Diabetesrisiko um 80 Prozent zu senken.
profil: … aber ohne Bewegung wird das wohl nicht gehen?
Zerhouni: Klar, Bewegung,weniger Kalorien und ein verhältnismäßig geringer Gewichtsverlust. Aber das verstehen dieMenschen nicht. Sie geben auf und sagen: Ich kann mein Normalgewicht nicht erreichen. Fürden Einzelnen ist die Verhaltensänderung schwer zu erreichen, so etwas geht nur in derGruppe. Daher brauchen wir eine neue soziale Umwelt.
profil: Sollte es für dieVerhaltensänderung Anreize geben?
Zerhouni: Ja, wir müssen eher in RichtungGesundheit und nicht in Richtung Krankheit marschieren. Die Medizin kann dabei helfen,Komplikationen zu verhindern, sie kann dafür die wissenschaftlichen Grundlagen liefern,aber ohne die richtigen politischen, ökonomischen, sozialen und Versicherungsanreize wirdes schwer, das Problem zu lösen.
profil: Die größten Killer in den hochentwickeltenLändern sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Wird die Biomedizin imstande sein,diese Leiden so zu bekämpfen, dass sie nicht mehr zum Tod führen?
Zerhouni: Dasgeschieht bereits. Die Mortalitätsrate bei Herzerkrankungen und Schlaganfall istzumindest in den USA um beinahe 60, 70 Prozent gesunken.
profil: Allein durchmedizinische Interventionen?
Zerhouni: Medizinische Intervention, mit dem Rauchenaufhören, Diät, Bewegung, all das. Einen wichtigen Einfluss haben Medikamente zurKontrolle des Blutdrucks und des Cholesterinspiegels. Das funktioniert. Außerdem forschenwir intensiv, um zu verstehen, was am Anfang des Krankheitsprozesses geschieht. Wirwissen, dass Herzerkrankungen möglicherweise mit Entzündungsprozessen in einer frühenLebensphase zusammenhängen. Wir wissen nur noch nicht, warum. Liegt es an derNahrungszusammensetzung, oder sind es andere Gründe? Sobald wir die genaue Ursachegefunden haben, werden wir imstande sein, Herzerkrankungen zu verhindern. Und wir machendabei große Fortschritte.
profil: Und welche Fortschritte machen Sie bei Krebs?
Zerhouni: In den USA zum Beispiel sinkt die Gesamtzahl der Krebstoten seit zweiJahren, obwohl die Bevölkerung gewachsen und älter geworden ist. Das ist einzigartig, dashat es nie zuvor gegeben, seit wir darüber Aufzeichnungen führen.
profil: Aufgrundbesserer Medikamente?
Zerhouni: Aufgrund mehrerer Dinge. Erstens hat dieRaucherentwöhnung die Lungenkrebsrate gesenkt, das ist vielleicht der wichtigste Punkt.Das Zweite sind frühzeitige Gesundheits-Checks. Wir wissen, dass die rechtzeitigeEntfernung von Darmpolypen Dickdarmkrebs verhindert. Durch regelmäßige Checks ist dieDarmkrebsrate um etwa 50, 60 Prozent zurückgegangen. Wir machen bei diesen Krebsartengroße Fortschritte. Heute überleben 65 Prozent der Krebspatienten ihre Krankheitmindestens fünf Jahre, vor 30 Jahren waren es 23 Prozent.
profil: Es kommt wohl auchauf die Krebsart an?
Zerhouni: Gewiss. Der einzige wirkliche Fortschritt beimLungenkrebs ist auf die Raucherentwöhnung zurückzuführen. Aber wir machen großeFortschritte in der Krebsbehandlung. Die heutigen Thera- pien sind weniger giftig alsfrüher, und die Leute überleben länger. Aber bei bestimmten Krebsarten, wie demBauchspeicheldrüsen- oder dem Lungenkrebs, sind wir medizinisch nicht vielweitergekommen. Was können wir tun? Wir machen Fortschritte bei der intensivenErforschung der Frage, was eine Zelle zur Krebszelle macht.
profil: Sie erforschendas so genannte Microenvironment, also die mikroskopische Welt in der und rund um dieKrebszelle?
Zerhouni: Ja, und da gibt es eine neue Theorie, die besagt, dass Krebsmöglicherweise durch Stammzellen verursacht wird. Wir nähern uns diesen Fragen ausverschiedenen Richtungen. So haben wir etwa das Krebs-Genom-Projekt gestartet. Wir suchennach genetischen Mutationen, welche zur Krebsentstehung führen, oder nach den Ursachen,warum bestimmte Gene an- oder abgeschaltet werden.
profil: Das heißt, Sie suchennach jenen Veränderungen, welche die Krebszelle ausmachen?
Zerhouni: Genau, weil eineKrebszelle von einer Vielzahl von DNA-Abnormalitäten gekennzeichnet ist. Die Frage ist:Welche davon sind ausschlaggebend? Wir wissen es nicht. Daher haben wir uns einebestimmte Krebsart in verschiedenen Individuen angeschaut und gefragt, welcher gebrocheneTeil des DNA-Strangs taucht in allen Individuen gleichermaßen auf. Auf diese Art findenwir neue genetische Pfade, die uns beispielsweise Hinweise darauf geben, warum der Krebswächst oder warum er Metastasen bildet.
profil: Und wenn Sie das einmal verstehen,was können Sie dann tun?
Zerhouni: Sehr gezielte Therapien entwickeln. Das geht nichtüber Nacht, aber wenn ich mir zum Beispiel zehn mutierte Gene derselben Brustkrebsartansehe und weiß, welche zwei davon wichtig sind, weil sie bei all diesen Tumorenauftreten, muss ich genau diese zwei Gene attackieren. Wir sind dabei, derartige Dingeherauszufinden. So haben beispielsweise zwei Forschergruppen, eine in den Niederlandenund eine in den USA, mithilfe eines Genchips 250 Brustkrebsgene untersucht und dabeiherausgefunden, dass, wenn 16 dieser Gene eine bestimmte Charakteristik aufweisen, diebetreffenden Patientinnen keine Chemotherapie benötigen. Das ist ein bedeutenderFortschritt, denn bisher wurden alle Brustkrebspatientinnen in den USA mit Chemotherapiebehandelt.
profil: Und wie lange wird es dauern, bis diese Entdeckung klinischumgesetzt wird?


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Elias A. Zerhouni, mächtigster ARzt der Welt

19.03.2007 um 18:22
Er soll es erstmal schaffen. Mit guten Vorsätzen kommt man nicht weit.


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Elias A. Zerhouni, mächtigster ARzt der Welt

19.03.2007 um 18:22
Zerhouni: Das ist bereits der Fall. Wir machen dazu klinische Studien. Die amerikanischeArzneimittelbehörde hat soeben den entsprechenden Test zugelassen. Zwischen einerEntdeckung und der klinischen Umsetzung vergehen oft 15, 20 Jahre, weil es all diesorgfältigen Sicherheitstests geben muss. Aber von einem zukünftigen Standpunkt ausbetrachtet, werden uns Herzkrankheiten und Krebs nicht mehr in dem Maße beschäftigen, wiesie uns heute beschäftigen. Indem die Menschen immer älter und immer rüstiger alt werden,werden andere Probleme auftauchen.
profil: Alzheimer?
Zerhouni: Lassen Sie michzuerst etwas anderes sagen: Herzschwäche. Daher ist es wichtig, neue Zugänge zu diesemProblem zu entwickeln.
profil: Welche Art Herzschwäche?
Zerhouni: Ein Nachlassender Pumpleistung, einfach so, wie ein Muskel schwächer wird. Während die Zahl derkoronaren Herzerkrankungen sinkt, wird Herzschwäche verbreiteter auftreten, weil dieLeute älter werden. Wir müssen diese Vorgänge besser verstehen und investieren daher vielin die diesbezügliche Forschung. Das ist das eine. Das andere sind degenerativeErkrankungen des Gehirns wie Alzheimer, Parkinson und andere Demenzformen. Wir müssendarauf vorbereitet sein, denn diese Krankheiten werden bald genauso wichtig sein wieHerzerkrankungen und Krebs, wenn nicht wichtiger.
profil: In Frankreich gibt esbereits mehr als 800.000 Alzheimer-Patienten, in Deutschland mehr als eine Million.
Zerhouni: In Amerika haben wir derzeit vier Millionen Alzheimer-Patienten. Wenn wirdagegen nichts tun können, werden wir 16 Millionen haben.
profil: Was wäre der ersteSchritt, um diese Krankheit einzudämmen?
Zerhouni: Frühe Diagnose.
profil: Undwenn Sie wissen, dass die Krankheit kommt, was dann?
Zerhouni: Wir forschen intensivdaran und machen dabei Fortschritte. Als ich zum Direktor der NIH bestellt wurde, habeich mir angesehen, was wir im Bereich Nanomedizin gemacht haben, um zu frühen Diagnosenzu kommen. Wir haben innovative Forschung gefördert. Heute verfügen wir über einen Test,der per Analyse der Rückenmarksflüssigkeit Spuren von Alzheimer 15 bis 20 Jahre im Vorausentdecken kann. Das Zweite ist eine bildgebende Diagnose, mit der sich eine Anhäufung vonabnormalen Proteinen, das sind die für Alzheimer charakteristischen Amyloid-Plaques, imGehirn feststellen lässt.
profil: Heißt das, dass Sie zu verstehen versuchen, wasbei der Krankheitsentstehung auf molekularem Level passiert, damit Sie dann bestimmteMoleküle attackieren können?
Zerhouni: Exakt. Aber neben Alzheimer gibt es eine Reiheanderer degenerativer Erkrankungen, die zu mannigfachen Behinderungen bei älterenMenschen führen und die uns in Zukunft große Probleme machen können. Wir müssen dasverhindern. Daher befassen wir uns intensiv nicht nur mit Herzschwäche und Alzheimer,sondern auch mit Osteoporose, und zu einem wachsenden, ganz großen Problem wird derVerlust der Sehkraft.
profil: Die Macula-Degeneration?
Zerhouni: Unter 65 ist esdie diabetische Retinopathie, die zum Verlust der Sehkraft führt, über 65 dieMacula-Degeneration. Wir arbeiten hart daran. Und wir hatten im vergangenen Jahrtatsächlich einige Durchbrüche bei der Macula-Degeneration. Erstens haben wirherausgefunden, dass es keine degenerative Erkrankung, sondern eine Gefäßentzündung ist …
profil: … die gar nichts mit Diabetes zu tun hat?
Zerhouni: Nein, absolutnichts. Durch Genanalysen und Vergleiche zwischen Erkrankten und Nichterkrankten habenwir entdeckt, dass die Krankheit mit Entzündungen zusammenhängt.
profil: Entzündungscheint zunehmend ein bedeutendes Thema in der Medizin zu sein. Vor drei Monaten hat dasWissenschaftsmagazin „nature“ eine Studie publiziert, die belegt, dass das Bauchfettüberall im Körper Entzündungsprozesse auslöst.
Zerhouni: Absolut richtig, warum? Wirbeobachten jetzt ein und denselben Vorgang aus verschiedensten Richtungen. So ist zumBeispiel Alzheimer laut unseren Forschungsergebnissen ebenfalls eineEntzündungserkrankung. Und bei Herzerkrankungen gibt es den Verdacht aufEntzündungsprozesse als Ursache schon lange. Dann entdeckten wir, dassEntzündungsprozesse eine komplementäre Kaskade, eine Immunantwort im Auge, auslösen, ebendie Macula-Degeneration. Offenbar ist das bei allen Autoimmunerkankungen so.
profil:Sie haben den Verdacht, dass Entzündungen die Ursache vieler Krankheiten sind?
Zerhouni: Das geht quer über alle Krankheitsprozesse, die wir kennen. Daher habe icheine Initiative mit der Bezeichnung „NIH Road Map“ gestartet, wo Wissenschafter ausverschiedensten Bereichen die Gemeinsamkeiten von Krankheiten diskutieren. Eine davon istEntzündung, die jetzt zum eigenen Forschungsbereich wird. Viele Krankheiten wurden imLauf des 20. Jahrhunderts durch Beobachtungen wie Blutdruck oder Cholesterinspiegelcharakterisiert. Das ist ziemlich plump. Im 21. Jahrhundert sind wir dabei, dieseKrankheiten zu reklassifizieren. Wir untersuchen ihre fundamentalen Mechanismen. Dabeikönnte es sein, dass es eine Verbindung zwischen Fettleibigkeit, Diabetes undHerzkrankheiten gibt. Dass diese Krankheiten, die wir bisher getrennt betrachteten, inWahrheit verschiedene Manifestationen ein und desselben molekularen Problems sind.
profil: Gibt es eine Verbindung zwischen Entzündung, Stammzellen und Krebs?
Zerhouni: Entzündung ist die Antwort des Körpers auf etwas, sei es autoimmun oderextraimmun. Dieses Etwas löst ein Signal aus. Das Signal rekrutiert andere Zellen, dieherbeieilen, um eine angegriffene Zelle zu killen oder in den programmierten Zelltod zutreiben. Die abgestorbenen Zellen müssen erneuert und das lädierte Gewebe regeneriertwerden. Deshalb eilen Stammzellen herbei, um die Gewebsreparatur zu bewerkstelligen. Dasist die Art und Weise, wie normalerweise eine Wunde heilt. Es ist die Entzündung, die vorInfektion schützt, sie reinigt und heilt. Das ist der Weg, wie Entzündung und Stammzellenzusammenkommen, um Gewebe zu reparieren und zu regenerieren.
profil: Hat dieWundheilung etwas mit der Krebsentstehung gemeinsam?
Zerhouni: Einige Abläufe sindsehr ähnlich. Für die Wundheilung müssen neue Blutgefäße gebildet werden, und dasselbegeschieht in Tumoren. Wir können den menschlichen Organismus nicht verstehen, wenn wirnur ein Molekül zu einer bestimmten Zeit beobachten. Wir benötigen einen Zugang zumSystem, zu den Interaktionen der molekularen Abläufe und wie sie zusammenhängen. Es istwie bei einem bedruckten Schaltkreis eines Computers. Wenn Sie nur einen Teil davonbetrachten, verstehen Sie das Gesamtbild nicht. Das ist es aber, was wir tun müssen.
profil: Wenn Sie die Zusammenhänge auf molekularer Ebene erkunden, dann istNanomedizin ein bedeutendes Thema. Wie weit ist die nanomedizinische Forschung?
Zerhouni: Im Labor werden nanotechnologische Methoden schon dazu verwendet, umgenauere Analysen zu bekommen. Weniger weit fortgeschritten ist die Nanomedizin beiklinischen Anwendungen. Aber einzelne Beispiele gibt es bereits. So werden etwa an derRice University in Houston, Texas, zur Behandlung von Hirntumoren thermische Therapienmithilfe von Infrarotstrahlen angewendet.
profil: Im Zusammenhang mitNanotechnologie?
Zerhouni: Ja, dabei werden mikroskopisch kleine Goldpartikel in dieBlutbahn injiziert. Diese Nanopartikel wandern dann in den Tumor. DurchInfrarotbestrahlung von außen akkumulieren diese winzigen Partikel Hitzeenergie, sodasssie die Krebszellen ringsum abtöten. Von dieser Art Therapien werden Sie mehr und mehrsehen. So beschäftigen wir uns jetzt beispielsweise mit Nanopartikeln alsTransportvehikel von Genen oder von Wirkstoffen. Aber die meisten Dinge auf diesem Gebietpassieren derzeit noch im Labor. So haben wir beispielsweise mikroskopisch kleine Laborsauf Chips angeordnet. Ein solcher Chip ist imstande, anhand einer Urinprobe innerhalb von30 Minuten herauszufinden, welche Organismen eine Infektion verursachen. Das heißt, inZukunft wird man keine komplizierten Laboranalysen mehr benötigen, das können Sie injeder Ordination erledigen.
profil: Werden all diese viel versprechenden Dinge diemedizinische Behandlung verteuern?
Zerhouni: Schwer zu sagen. Mein Eindruck ist, dasswenn wir früher intervenieren und wissen, bei wem die Intervention Sinn macht, dieBehandlungen viel zielgenauer passieren werden. Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Heute werdenin den USA vielleicht 100 Millionen Menschen mit Cholesterinsenkern behandelt. Aber wirwissen, dass nur 20 Prozent davon an Atherosklerose erkranken werden. Daher wissen wir,dass wir viel zu viel Statine verschreiben. Das ist der Grund, warum wir viel prädiktiversein müssen, damit die Behandlung viel zielgerichteter und individualisierter ist. Daswird die Behandlungen hoffentlich kostengünstiger machen. Aber es ist klar, dass späteInterventionen, wie wir sie heute machen, teuer sind.
profil: Können Sie einBeispiel nennen?
Zerhouni: Nehmen Sie Herzerkankungen. Wenn Sie ein bisschenübergewichtig sind und einen höheren Blutdruck haben, dann können Sie das leicht durchkörperliche Betätigung und weniger Salz in der Nahrung in den Griff bekommen. Das kostetpraktisch nichts. Aber wenn Sie Bluthochdruck und einen hohen Cholesterinspiegel haben,dann benötigen Sie Medikamente, die zehn Dollar am Tag kosten. Und wenn man spätinterveniert, dann benötigen Sie eine Bypassoperation, die 100.000 Dollar kostet. Dahererforschen wir auch, wie man Gesundheitskosten senken kann.
profil: Was kann derEinzelne selber tun, täglich Aspirin gegen Entzündungen schlucken?
Zerhouni: DasErste ist, informiert zu sein, was heute nahezu für jeden via Internet möglich ist. Wirnennen es die „Gesundheitsalphabetisierung“. Das Zweite ist ein gesunder Lebensstil.Täglich 30 Minuten zu Fuß gehen hat einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit,speziell bei älteren Leuten. Die Menschen glauben, dass sie, wenn sie 55 oder 60 Jahrealt sind, körperliche Kondition nicht mehr nötig haben. Das ist der größte Fehler.
profil: Sie verlieren Muskelmasse und werden früher oder später hilfsbedürftig.
Zerhouni: Genau. Vor allem im späteren Leben ist körperliche Bewegung besonderswichtig, ebenso gesunde Ernährung und Nichtrauchen. Aspirin ist gut. Ich nehme täglichein Baby-Aspirin. Es reduziert Entzündungsprozesse, die wahrscheinlich mit unsererLebensweise zusammenhängen.


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Elias A. Zerhouni, mächtigster ARzt der Welt

19.03.2007 um 18:35
zieht euch den präsidenten von gambia rein-er meint er könne AIDS heilen ha


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Elias A. Zerhouni, mächtigster ARzt der Welt

19.03.2007 um 19:08
hab ich im spiegel gelesen..aber nur dienstags kann er aids "heilen"

wenn dermal stirbt und bei der autopsie öffnen die ihm den schädel, dann finden die auch nureinen kleinen zettel wo drauf steht :

"Ich schulde dir ein Hirn.gez.GOTT."


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Elias A. Zerhouni, mächtigster ARzt der Welt

19.03.2007 um 19:09
Der mächtigste amtlich Bekloppte der Welt....!!!!!


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Elias A. Zerhouni, mächtigster ARzt der Welt

19.03.2007 um 20:16
ist das nicht george w ...?


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Elias A. Zerhouni, mächtigster ARzt der Welt

19.03.2007 um 20:23
"hab ich im spiegel gelesen..aber nur dienstags kann er aids "heilen"

wenn dermal stirbt und bei der autopsie öffnen die ihm den schädel, dann finden die auch nureinen kleinen zettel wo drauf steht :

"Ich schulde dir ein Hirn.gez.GOTT.""

...hey, als Mod. sollte man sich schon bisschen diplomatischer äussern...


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