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Blind durch ein Minenfeld, unverletzt
03.06.2017 um 20:49Guten Tag Leute,
Ich habe mich heute hier angemeldet, um ein unglaubliches Erlebnis mit euch zu teilen. Vorab möchte Ich klarstellen, dass Ich bis heute niemals an Gott, den Himmel und irgendwelche Engel oder übernatürlichen Kräften o.Ä. geglaubt habe oder glaube. Für mich ist das Universum reine Wissenschaft - zumindestens glaubte Ich felsenfest bis heute an diesen Gedanken ohne jemals gezweifelt zu haben.
Um die Geschichte erzählen zu können, ist es wichtig hier von Anfang an zu beginnen: Meine Eltern kommen aus dem Kosovo, Ich wurde hier vor mehr als 20 Jahren geboren. Mein Vater hat sein ganzes Leben im Kosovo damit verbracht, für die Freiheit und Demokratie in unserem Land zu kämpfen (an dieser Stelle bitte keine politischen Diskussionen, darum geht es nicht). Er hat 5 Jahre in Gefängnis in Jugoslawien verbracht, weil er politischer Aktivist war. Er hat sich während der Zeit der vielen kosovarischen/albanischen Familienstreitereien, die damals ausschliesslich mit Mord beendet wurden, dafür eingesetzt die Familienoberhäupter der jeweiligen Streitparteien zu versöhnen, ohne das weiteres Blut fließen muss. Während des Krieges 1998/1999 war er in leitender Position in den schwierigsten Kriegsgebieten unterwegs, um das Ziel der Freiheit zu erreichen. Laut seiner Aussage tat er letzteres, um zu verhindern dass die Kinder (wir) irgendwann in den Krieg ziehen müssten.
Sein Leben nahm jedoch etwa 2 Wochen vor Kriegsende sein Ende. Er starb nachdem er erfolglos versuchte die Leiche seines zuvor gefallenen Freund/Kammeraden zu bergen - alles in allem also ein heroisches Leben. Das ganze passierte in Bergen, auf 2260m Höhe zwischen Kosovo und Albanien.
Das Kosovo war nach dem Krieg komplett vermient, ausländische Streitkräfte der NATO haben das Land aber heute so gut wie entschärft. Es gibt kaum Gebiete, die nach wie vor vermient sind.
18 Jahre nach dem Tod meines Vaters besuchte Ich wie gewohnt am Jahrestag sein Grab im Kosovo. Mit Verwandten entschlossen wir uns aber, zum genauen Punkt, also dem Ort an dem er starb, zu gehen. An diesem Ort wurde eine Platte mit seinem Namen montiert. Wir mussten 2 Stunden lang durch unwegsames Gelände fahren und dann 3 Stunden lang klettern und marschieren, um diesen Punkt zu erreichen. Wir waren etwa 10 Cousins, liefen kreutz und quer, planlos durch die Berge bis wir den Ort fanden. Keiner von uns achtete auf seine Schritte und wir liefen teilweise, getrennt in 3er/4er Gruppen verschiedene Wege und erkundeten das Gebiet um uns mithilfe der Aussagen von Veteranen die dabei waren und die wir seit Jahren hörten, ein klareres Bild von der Situation zu verschaffen, in der mein Vater starb. Wir verbrachten etwa 2 Stunden dort, machten Fotos, Videos, aßen Fleisch und Brot, schauten uns Krater von NATO Bomben und ehemalige Bunker und Schützengräben genaustens an. Wir wollten eben die Geschichten die wir bis dahin gehört hatten, mit den Bildern verbinden.
Zufällig sahen wir, völlig unerwartet, einen Bauer mit einem Hund der am Tee sammeln war. Wir riefen ihn und er sagte uns wir sollten aufpassen, da es hier in dem Gebiet eine aktive Miene geben würde. Wir sahen die Miene und waren geschockt wie nah sie doch an uns war. Wir liefen irgendwann wieder runter, diesmal achteten wir etwas mehr auf unsere Schritte, erkannten jedoch nichts. Nachts kamen wir dann wieder zuhause an.
Am nächsten Tag alarmierten wir die nähstgelegende Polizeistation und gaben Ihnen die Koordinaten und Fotos. Wir haben die Miene auch mit Steinen umkreist, damit keiner drauftritt.
Gestern Abend hat die FSK (eine Art kosovarische Armee), gemeldet, dass keiner diesen Ort besuchen sollte, weil das komplette Gebiet immernoch aktiv vermient sei. Die FSK traute sich nicht, das Problem selber zu lösen und bat sogar die in Kosovo stationierten US Armys um Hilfe. Der Amerikaner sagte, dass er es nicht glauben könnte, das niemand verletzt worden ist. Laut meinej Informationen wurde das Gebiet komplett gesperrt, und alleine bis zum Einbruch der Dunkelheit wurden über 12 Mienen in unmittelbarer Nähe gefunden. Eine davon beispielsweise lag etwa 5 Meter neben der Miene, die wir geneldet hatten.
Um auf den eigentlichen Punkt zu kommen: Wie kann es sein, dass wir alle ahnungslos und blind durch ein Mienenfeld gelaufen sind, ohne dass einer draufgetreten ist? Ich finde dafür absolut keine Erklärung und muss zu geben, dass mein ganzes Weltbild sich zurzeit auf den Kopf stellt. Ich verstehe nicht, wieso wir überhaupt noch leben und versuche mir zu erklären, wie gering die Wahrscheinlichkeit war, da unverletzt rauszukommen? Die Armee Leuten die dort waren sind dann mit einem Helikopter der Amerikaner wieder runter, weil Sie bei Nacht Angst hatten, auf weitere Mienen zu stossen.
Was haltet ihr davon?
Ich habe mich heute hier angemeldet, um ein unglaubliches Erlebnis mit euch zu teilen. Vorab möchte Ich klarstellen, dass Ich bis heute niemals an Gott, den Himmel und irgendwelche Engel oder übernatürlichen Kräften o.Ä. geglaubt habe oder glaube. Für mich ist das Universum reine Wissenschaft - zumindestens glaubte Ich felsenfest bis heute an diesen Gedanken ohne jemals gezweifelt zu haben.
Um die Geschichte erzählen zu können, ist es wichtig hier von Anfang an zu beginnen: Meine Eltern kommen aus dem Kosovo, Ich wurde hier vor mehr als 20 Jahren geboren. Mein Vater hat sein ganzes Leben im Kosovo damit verbracht, für die Freiheit und Demokratie in unserem Land zu kämpfen (an dieser Stelle bitte keine politischen Diskussionen, darum geht es nicht). Er hat 5 Jahre in Gefängnis in Jugoslawien verbracht, weil er politischer Aktivist war. Er hat sich während der Zeit der vielen kosovarischen/albanischen Familienstreitereien, die damals ausschliesslich mit Mord beendet wurden, dafür eingesetzt die Familienoberhäupter der jeweiligen Streitparteien zu versöhnen, ohne das weiteres Blut fließen muss. Während des Krieges 1998/1999 war er in leitender Position in den schwierigsten Kriegsgebieten unterwegs, um das Ziel der Freiheit zu erreichen. Laut seiner Aussage tat er letzteres, um zu verhindern dass die Kinder (wir) irgendwann in den Krieg ziehen müssten.
Sein Leben nahm jedoch etwa 2 Wochen vor Kriegsende sein Ende. Er starb nachdem er erfolglos versuchte die Leiche seines zuvor gefallenen Freund/Kammeraden zu bergen - alles in allem also ein heroisches Leben. Das ganze passierte in Bergen, auf 2260m Höhe zwischen Kosovo und Albanien.
Das Kosovo war nach dem Krieg komplett vermient, ausländische Streitkräfte der NATO haben das Land aber heute so gut wie entschärft. Es gibt kaum Gebiete, die nach wie vor vermient sind.
18 Jahre nach dem Tod meines Vaters besuchte Ich wie gewohnt am Jahrestag sein Grab im Kosovo. Mit Verwandten entschlossen wir uns aber, zum genauen Punkt, also dem Ort an dem er starb, zu gehen. An diesem Ort wurde eine Platte mit seinem Namen montiert. Wir mussten 2 Stunden lang durch unwegsames Gelände fahren und dann 3 Stunden lang klettern und marschieren, um diesen Punkt zu erreichen. Wir waren etwa 10 Cousins, liefen kreutz und quer, planlos durch die Berge bis wir den Ort fanden. Keiner von uns achtete auf seine Schritte und wir liefen teilweise, getrennt in 3er/4er Gruppen verschiedene Wege und erkundeten das Gebiet um uns mithilfe der Aussagen von Veteranen die dabei waren und die wir seit Jahren hörten, ein klareres Bild von der Situation zu verschaffen, in der mein Vater starb. Wir verbrachten etwa 2 Stunden dort, machten Fotos, Videos, aßen Fleisch und Brot, schauten uns Krater von NATO Bomben und ehemalige Bunker und Schützengräben genaustens an. Wir wollten eben die Geschichten die wir bis dahin gehört hatten, mit den Bildern verbinden.
Zufällig sahen wir, völlig unerwartet, einen Bauer mit einem Hund der am Tee sammeln war. Wir riefen ihn und er sagte uns wir sollten aufpassen, da es hier in dem Gebiet eine aktive Miene geben würde. Wir sahen die Miene und waren geschockt wie nah sie doch an uns war. Wir liefen irgendwann wieder runter, diesmal achteten wir etwas mehr auf unsere Schritte, erkannten jedoch nichts. Nachts kamen wir dann wieder zuhause an.
Am nächsten Tag alarmierten wir die nähstgelegende Polizeistation und gaben Ihnen die Koordinaten und Fotos. Wir haben die Miene auch mit Steinen umkreist, damit keiner drauftritt.
Gestern Abend hat die FSK (eine Art kosovarische Armee), gemeldet, dass keiner diesen Ort besuchen sollte, weil das komplette Gebiet immernoch aktiv vermient sei. Die FSK traute sich nicht, das Problem selber zu lösen und bat sogar die in Kosovo stationierten US Armys um Hilfe. Der Amerikaner sagte, dass er es nicht glauben könnte, das niemand verletzt worden ist. Laut meinej Informationen wurde das Gebiet komplett gesperrt, und alleine bis zum Einbruch der Dunkelheit wurden über 12 Mienen in unmittelbarer Nähe gefunden. Eine davon beispielsweise lag etwa 5 Meter neben der Miene, die wir geneldet hatten.
Um auf den eigentlichen Punkt zu kommen: Wie kann es sein, dass wir alle ahnungslos und blind durch ein Mienenfeld gelaufen sind, ohne dass einer draufgetreten ist? Ich finde dafür absolut keine Erklärung und muss zu geben, dass mein ganzes Weltbild sich zurzeit auf den Kopf stellt. Ich verstehe nicht, wieso wir überhaupt noch leben und versuche mir zu erklären, wie gering die Wahrscheinlichkeit war, da unverletzt rauszukommen? Die Armee Leuten die dort waren sind dann mit einem Helikopter der Amerikaner wieder runter, weil Sie bei Nacht Angst hatten, auf weitere Mienen zu stossen.
Was haltet ihr davon?