15 Jährige ertrunken

Hallo zusammen,

Ich weiß nicht ob, das Problem, das ich habe wirklich hier her passt, aber ich schreibe es jetzt trozdem. In meiner Nähe ist vor drei Tagen ein 15 Jähriges Mädchen in einem Fluss (Bregenzer Ach) ertrunken. Diese Nachricht hat mich sehr erschüttert und ich weiß nicht wieso. Jeden Tag habe ich bisher geweint. Nur meine Freunde und Eltern sind nicht so angetan von diesem Vorfall, zwar sagen sie "Sehr tragisch" und "sehr traurige Geschichte", aber ich glaub ihr Tod hat irgendwie nur bei mir so einen starken Einfluss.

Ich habe diese Drei Tage immer wieder nachgedacht, wie es ihren Eltern und Freunden jetzt geht und habe auch einige Nachrichten gelesen, die sie als Abschied geschrieben haben. Nun habe ich immer mehr den Drang auf ihre Beerdigung zu gehen, obwohl ich noch nie mit ihr gesprochen habe, sie nie gesehen habe, noch haben meine Freunde sie gekannt.

Ich habe jetzt oft für sie gebetet und trozdem bin ich sehr traurig. Es fühlt sich an als ob ich eine gute Freundin verloren habe, obwohl ich sie, wie gesagt, überhaupt nicht kannte. Es ist als ob ich sie schon einmal gekannt habe.

Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie weiterhelfen, damit ich nicht mehr um sie trauere, bzw. damit ich verstehen kann, warum ich so trauere.

Danke!

Hört sich für mich nach Empathie an, warum es aber genau dieses Ereignis ist, dass dich stärker trifft, kann ich dir nicht sagen. Möglicherweise sind es bestimmte Umstände dieses Ereignisses, eigene Erlebnisse, oder andere Dinge die deine Gefühle verstärken.

Das kann ich dir nachempfinden!
Eine Erklärung habe ich dafür leider nicht, aber mir ging es vor kurzer Zeit genauso.
Ich denke du musst mit jemandem darüber reden, denn das hat mir sehr geholfen und die Last ist etwas abgefallen. Ich war in meinem Fall nicht auf der Beerdigung, weil ich die Person nicht persönlich kannte. Habe mir aber immer wieder die Traueranzeige angeschaut und der Familie Kondoliert.

@Saihtam
Auch, wenn ich jetzt hart klinge aber:
Ich glaube, du steigerst dich da in was rein.
Das ist nicht gut für dich.

Auf die Beerdigung solltest du nicht gehen, wenn sie nicht öffentlich ist.
Ich musste bei der Beerdigung meines Vaters solche Zaungäste miterleben und es war schrecklich.

Falls die Beerdigung öffentlich ist, könntest du hingehen und das ganze dann als definitiven Abschluss sehen - so machst du dich davon frei.

Wenn du später das Grab besuchst, kannst du dich auch verabschieden und die Trauer hinter dir lassen.

sexuelle frustration ist die ursache.

/thread

sexuelle frustation??

Ich glaube auch das du dich da nur reinsteigerst. Das legt sich höchst wahrscheinlich mit der Zeit. Trotzdem ist es traurig.

@Saihtam

War sie denn in deinem Alter? 15 Jahre ist ja nun verdammt jung, vielleicht nimmt es Dich darum so mit, weil sie so jung war und es sinnlos gewesen ist.

Tu dir selber einen Gefallen und geh nicht zur Beerdigung. Schreib deine Gedanken und Gefühle nieder und gehe ein paar Tage nach der Beerdigung an ihr Grab und leg den Brief dort ab, das wird Dir helfen und sie wird wissen, dass er für sie ist.
Danach mach dich völlig von dieser Situation frei und denke nicht mehr drüber nach. Der Tod kann jeden Treffen, egal welchen Alters, Religion und Geschlechts, damit musst du klar kommen.

Tanke kraft in dem du Musik hörst oder ein Buch liest, triff Freunde und rede ruhig über eine Gefühle.

Es kann sein, dass du selbst noch in der Pubertät bist und nicht weißt was passiert, dein Gefühlsleben spielt dann eh verrückt und man ist sich in dieser zeit eben noch nicht bewusst was passiert und warum es passiert.
Es ist eine Phase der Selbstfindung und das verwirrt Dich, aber es geht vorbei :)

Es liegt vermutlich daran, dass es in deiner nähe passiert ist. Denn was weit weg geschieht wie Hunder, Krankheit und Krieg - so ist dies nicht direkt. Sobald man aber Bezug dazu hat indem man es aus der nähe erlebt oder einer, den man kennt - dann verändert sich die Sichtweise darauf...

Saihtam schrieb:Nun habe ich immer mehr den Drang auf ihre Beerdigung zu gehen, obwohl ich noch nie mit ihr gesprochen habe, sie nie gesehen habe, noch haben meine Freunde sie gekannt.

Jetzt mal im erst, wie egoistisch ist das denn?!
Wenn man sich in Mitleid suhlen will, sollte man sich was anderes suchen und sich nicht anderen wegen einer Selbst-Beweihräucherung anderen aufdrängen.

pokpok schrieb:Jetzt mal im erst, wie egoistisch ist das denn?!
Wenn man sich in Mitleid suhlen will, sollte man sich was anderes suchen und sich nicht anderen wegen einer Selbst-Beweihräucherung anderen aufdrängen.

interessant wie man zu dieser Meinung kommen kann.... ich kapiers nur nicht. ;)

RobbyRobbe schrieb:Es liegt vermutlich daran, dass es in deiner nähe passiert ist. Denn was weit weg geschieht wie Hunder, Krankheit und Krieg - so ist dies nicht direkt. Sobald man aber Bezug dazu hat indem man es aus der nähe erlebt oder einer, den man kennt - dann verändert sich die Sichtweise darauf...

Das wird es sein. Außerdem hast du dich sehr mit dieser Person identifiziert, indem du die ganzen gefühlvollen Briefe und Nachrichten gelesen hast.

Der Nucleus accumbens mit seinen Dopaminrezeptoren ist bei Jüngeren noch im Aufbau und so kann es zu solcherlei Problemen kommen, auch Pubertätsdepression genannt.

Und keine Sorge, das ist natürlich erst der Anfang der Phase des Weltschmerzens.

Aber wie auch immer, ich würde mich hüten irgendwelchen wildfremden Menschen in ihrer dunkelen Stunde meine Aufwartung zu machen und mit einer selbstkonstruierten Melancholie zu belästigen!

@Jimmybondy schrieb:
Aber wie auch immer, ich würde mich hüten irgendwelchen wildfremden Menschen in ihrer dunkelen Stunde meine Aufwartung zu machen und mit einer selbstkonstruierten Melancholie zu belästigen!

Richtig!