@Flaming_Tears Seit Ende der 60er Jahre verfolge ich die Politik - bzw. sehe ich mir Nachrichten an. Als ich in den 60ern ins Gym. kam, hatten wir auch Zeitgeschichte und das beinhaltete, daß wir mindestens 3x in der Woche die Zeitung lesen sollten oder die TV Nachrichten.
In diesen über 40 Jahren hat sich viel ereignet. Heute erkennt man europaweit in fast allen Ländern einen Trend zu den rechten Partein. Ich glaube jedoch nicht, daß die Finnen irgendwelche Ideen der Nazis in die Tat umsetzen werden.
In meiner Jugend der 60er Jahre lebten noch viele der alten Nazis, welche aktiv am Krieg teilgenommen hatten und überzeugte Nazis waren. Es gab viele bei uns in Österreich welche Hitler bis zu ihrem Tod ehrten und bewunderten. Diese Generation starb jedoch vor 20-30 Jahren aus.
Als ich ein Kind war wurde mir sehr viel aus dieser Zeit erzählt. Jeder hatte seine eigenen dramatischen Jahre erlebt und mir darüber erzählt. Auf jeden Fall ist es jedem schlecht ergangen. In den 60ern war ich ein Schüler und alle, welche älter als 40 Jahre alt waren, erzählten mir vom 2 WK.
Soweit mir bekannt ist, war die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg für Europa eine Katastrophe. Arbeitslosigkeit, Hungersnöte - vor allem auch in Österreich nach dem verlorenen 1 WK. Die große Monarchie Österreich-Ungarn gab es nicht mehr. Niemals hätten sie sich gedacht, daß sie den Krieg verlieren könnten.
Die folgenden 20 Jahre nach dem 1 WK. waren für die Österreicher, aber auch für die Deutschen, Italiener...usw. eine sehr schlimme Zeit. Als nun Hitler kam und den Leuten Arbeit und Wohnungen versprach, waren natürlich alle dafür - eh klar.
Auch international war Hitler in den 30iger Jahren beliebt. 1938 wurde A.Hitler vom Time Magazine als "Mann des Jahres" gewählt. Ein Jahr später wurde sogar Stalin "Mann des Jahres".
Hier sieht man, wie die Zeiten damals waren.
Leider wird in jedem Jahrzehnt die Geschichte anders dargestellt. Eine objektive Geschichtsdarstellung gibt es nicht. Weder in den 60er Jahren noch heute.
Was ebenfalls sehr wenige Leute wissen, daß der Antisemitismus seit dem Mittelalter in Europa sehr verbreitet war. Natürlich ging das von der Kirche aus. Sogar Marin Luther und Friedrich der Große waren überzeugte Antisemiten. Darüber wird heute nichts berichtet.
Es wäre doch ein Unsinn zu glauben, daß die Nazis den Antisemitismus erfunden hätten. Der war in Italien, Spanien, Frankreich - vor allem auch im zaristischen Russland weit verbreitet und die Königshäuser wie auch der hohe Klerus unterstützten es. Manchmal waren Juden gerne gesehen, im Bezug auf Geldverwaltung usw. Im Allgemeinen wurden die Juden in ganz Europa (außer im Osmanischen Reich) verfolgt. Manchmal wurden sie geduldet, wenn man sie brauchte.
Wie gesagt, es gibt heute eine allgemeine Tendenz zu den rechten Partein. Das war in den 60er und 70er Jahre nicht der Fall. Damals tendierten die Menschen eher nach Links - ins sozialistische Lager. Das ist auch bei mir der Fall.
Im Bezug auf Finnland sehe ich keine Gefahr. Ich habe eher andere Bedenken. Es wird wahrscheinlich weiterhin Kriege geben - jedoch keinen Weltkrieg. Viele Brandherde wird es auf der Welt geben. Heute haben wir das Problem der Überbevölkerung. Als ich ein Kind war, waren wir nun halb so viele Menschen als heute. Das kann unser Planet auf Dauer nicht tragen. Weshalb man hier nichts dagegen unternimmt, verstehe ich nicht.
Peter Wien