voodoobal
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Marode Brücken
05.04.2011 um 12:46Ich habe grade den Bericht beim WDR gelesen, was haltet Ihr von dem Bericht?
Noch ist es nicht zur Katastrophe gekommen. Viele Straßenbrücken im Land stehen nach Jahren der Beanspruchung und mangelhafter Instandhaltung an der Grenze der Belastbarkeit. Die Straßenbauer wissen nicht, wo sie zuerst anfangen sollen – so zahlreich und gravierend sind die Mängel. Die Autofahrer können sich derweil auf noch mehr Staus in NRW einstellen.
Zahlreiche und gravierende MängelAufgeplatzter Beton, Löcher in den Pfeilern, überall Rost – viele Brücken im Land befinden sich in desolatem Zustand. Sie sind in die Jahre gekommen und müssen dringend saniert oder neu gebaut werden. Beispiel: Die A40 bei Wattenscheid. Die marode Brücke wird abgerissen, der Neubau dauert noch bis 2013. Und mindestens solange staut es sich auf der verkehrsreichsten Straße durchs Ruhrgebiet. Ganz ähnlich: Die Wuppertalbrücke an der A1. Auch sie muss komplett erneuert werden, seit zehn Jahren wird hier schon gebaut. Nach 50 Jahren Dauerverkehr war sie am Ende, erklärt Rudolf Klopstein vom Landesbetrieb Straßen NRW. "Im Laufe der letzten 50 bis 60 Jahre sind die Verkehrsbelastungen immens gestiegen. Insbesondere der Schwerlastverkehr hat zugenommen. Die Bauwerke sind für die damalige Zeit – zwar mit entsprechenden Reserven – ausgelegt worden, aber den heutigen Anforderungen sind sie nicht mehr gewachsen."
Materialermüdung - schneller als erwartet
Bauarbeiten bei "laufendem" VerkehrIn den sechziger Jahren entstand eine Brücke nach der anderen. Spannbeton galt damals als Baustoff der Zukunft. Die Brückenbauer glaubten, dass eine solche Brücke eine Lebensdauer von mindestens 80 Jahren haben würde. Doch das Material ermüdete viel schneller als man erwartet hatte. "Wir haben uns im letzten Jahrhundert auf den Neubau konzentriert und sicherlich in der Ermangelung von Kenntnissen Fehler gemacht", sagt Professor Martin Mertens von der Hochschule Bochum. "Nun bekommen wir die Quittung. Wir müssen jetzt mit dem Bestand arbeiten und den instand setzen." Dazu kommt auch noch, kritisiert der Ingenieur und Brückenexperte, dass die Bauwerke jahrzehntelang nicht ausreichend gewartet worden sind. "Letztendlich muss man eine Brücke pflegen. Es gibt Verschleißteile zum Beispiel Beläge, Abdichtungen und Geländer auf Brücken, die regelmäßig erneuert werden müssen. Wenn man das nicht tut, kann es zu Schäden an der Konstruktion selbst kommen – und das kostet dann richtig Geld.
Riesiger Sanierungsstau
Jahrzehntelang nicht ausreichend gewartetEin riesiger Sanierungsstau ist zu bewältigen. In den nächsten zehn Jahren müssen rund 5.000 Brücken neu gebaut oder saniert werden. Geschätzte Kosten: 15 Milliarden Euro. Und: Die Bauarbeiten bei laufendem Verkehr dauern sehr lange. Mit den Dauerbaustellen geht der Stau Hand in Hand. Doch am Sanierungsprogramm führt kein Weg vorbei, weiß auch NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger (SPD). "Ich gehe davon aus, dass nun alle – ob nun Bund, Land und auch die Kommunen – systematisch die Brücken sanieren. Wir prüfen die Brücken in sehr, sehr kurzen Abständen, damit wir auch sicher sind, dass die Brücken in Ordnung sind. Wir werden über das Instandhaltungsprogramm auch die Brücken weiter sanieren. Die wesentlichen Aufgaben liegen aber hier beim Bund, bei den Autobahnen, bei den Bundesstraßen. Das sind sicher enorme Beträge – die gehen in die Milliarden."
300 Millionen Euro stehen in diesem Jahr zur Verfügung. Auf den ersten Blick ist das viel Geld, doch es reicht nur für das Dringlichste. In den nächsten Jahren werden viele Brücken, wie zum Beispiel die Wuppertalbrücke, zum Nadelöhr, die den Verkehr ausbremsen. Mal wieder eine schlechte Nachricht für die Autofahrer im Land.
Wie hoch schätzt Ihr die Gefährlichkeit der Brücken ein?
Und was denkt Ihr über die Prognose der Kosten wenn laut ADAC noch mal mehrere Milliarden für die Sanierung der Straßen dazu kommen.
Quellen.
Noch ist es nicht zur Katastrophe gekommen. Viele Straßenbrücken im Land stehen nach Jahren der Beanspruchung und mangelhafter Instandhaltung an der Grenze der Belastbarkeit. Die Straßenbauer wissen nicht, wo sie zuerst anfangen sollen – so zahlreich und gravierend sind die Mängel. Die Autofahrer können sich derweil auf noch mehr Staus in NRW einstellen.
Zahlreiche und gravierende MängelAufgeplatzter Beton, Löcher in den Pfeilern, überall Rost – viele Brücken im Land befinden sich in desolatem Zustand. Sie sind in die Jahre gekommen und müssen dringend saniert oder neu gebaut werden. Beispiel: Die A40 bei Wattenscheid. Die marode Brücke wird abgerissen, der Neubau dauert noch bis 2013. Und mindestens solange staut es sich auf der verkehrsreichsten Straße durchs Ruhrgebiet. Ganz ähnlich: Die Wuppertalbrücke an der A1. Auch sie muss komplett erneuert werden, seit zehn Jahren wird hier schon gebaut. Nach 50 Jahren Dauerverkehr war sie am Ende, erklärt Rudolf Klopstein vom Landesbetrieb Straßen NRW. "Im Laufe der letzten 50 bis 60 Jahre sind die Verkehrsbelastungen immens gestiegen. Insbesondere der Schwerlastverkehr hat zugenommen. Die Bauwerke sind für die damalige Zeit – zwar mit entsprechenden Reserven – ausgelegt worden, aber den heutigen Anforderungen sind sie nicht mehr gewachsen."
Materialermüdung - schneller als erwartet
Bauarbeiten bei "laufendem" VerkehrIn den sechziger Jahren entstand eine Brücke nach der anderen. Spannbeton galt damals als Baustoff der Zukunft. Die Brückenbauer glaubten, dass eine solche Brücke eine Lebensdauer von mindestens 80 Jahren haben würde. Doch das Material ermüdete viel schneller als man erwartet hatte. "Wir haben uns im letzten Jahrhundert auf den Neubau konzentriert und sicherlich in der Ermangelung von Kenntnissen Fehler gemacht", sagt Professor Martin Mertens von der Hochschule Bochum. "Nun bekommen wir die Quittung. Wir müssen jetzt mit dem Bestand arbeiten und den instand setzen." Dazu kommt auch noch, kritisiert der Ingenieur und Brückenexperte, dass die Bauwerke jahrzehntelang nicht ausreichend gewartet worden sind. "Letztendlich muss man eine Brücke pflegen. Es gibt Verschleißteile zum Beispiel Beläge, Abdichtungen und Geländer auf Brücken, die regelmäßig erneuert werden müssen. Wenn man das nicht tut, kann es zu Schäden an der Konstruktion selbst kommen – und das kostet dann richtig Geld.
Riesiger Sanierungsstau
Jahrzehntelang nicht ausreichend gewartetEin riesiger Sanierungsstau ist zu bewältigen. In den nächsten zehn Jahren müssen rund 5.000 Brücken neu gebaut oder saniert werden. Geschätzte Kosten: 15 Milliarden Euro. Und: Die Bauarbeiten bei laufendem Verkehr dauern sehr lange. Mit den Dauerbaustellen geht der Stau Hand in Hand. Doch am Sanierungsprogramm führt kein Weg vorbei, weiß auch NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger (SPD). "Ich gehe davon aus, dass nun alle – ob nun Bund, Land und auch die Kommunen – systematisch die Brücken sanieren. Wir prüfen die Brücken in sehr, sehr kurzen Abständen, damit wir auch sicher sind, dass die Brücken in Ordnung sind. Wir werden über das Instandhaltungsprogramm auch die Brücken weiter sanieren. Die wesentlichen Aufgaben liegen aber hier beim Bund, bei den Autobahnen, bei den Bundesstraßen. Das sind sicher enorme Beträge – die gehen in die Milliarden."
300 Millionen Euro stehen in diesem Jahr zur Verfügung. Auf den ersten Blick ist das viel Geld, doch es reicht nur für das Dringlichste. In den nächsten Jahren werden viele Brücken, wie zum Beispiel die Wuppertalbrücke, zum Nadelöhr, die den Verkehr ausbremsen. Mal wieder eine schlechte Nachricht für die Autofahrer im Land.
Wie hoch schätzt Ihr die Gefährlichkeit der Brücken ein?
Und was denkt Ihr über die Prognose der Kosten wenn laut ADAC noch mal mehrere Milliarden für die Sanierung der Straßen dazu kommen.
Quellen.
http://www.wdr.de/tv/westpol/sendungsbeitraege/2011/0206/marode-bruecken.jsp
http://www.wdr.de/tv/westpol/sendungsbeitraege/2011/0206/marode-bruecken.jsp