@ObrienDanke für die einleuchtende Antwort.
So wird es wohl sein.
Aber dann ist die Schuldenuhr nicht das, wofür wir sie halten.
Denn wenn ich einen bestimmten Betrag Schulden habe, ohne dass ich noch weitere Schulden anhäufe, und die Schulden auch nicht tilge, wachsen die Schulden durch den Zinseszins exponentiell immer schneller, schließlich ins Unermessliche.
Umgekehrt ist es bekannter (mein Beispiel passend zu Pfingsten):
Hätte Josef zu Christi Geburt einen Pfennig zu vier Prozent Zinsen angelegt, hätte sich - allein durch den Zinseszinseffekt - im Jahre 1750 das Anlagevermögen so vervielfacht, dass man hätte davon einen Batzen Gold vom Gewicht der Erde kaufen können.
Das Problem ist: Bis jetzt ist auf der Erde nur so viel Gold gefunden worden, dass man nur einen Würfel aus Gold mit der Kantenlänge von etwa 20 Metern daraus herstellen könnte.
Und wenn der Goldwürfel 20 Kilometer groß werden könnte, wäre der Wahnwitz unübersehbar.
Übrigens hätte man vom inzwischen weiter wachsenden Anlagevermögen im Jahre 1990 einen Batzen Gold mit dem Gewicht von 890 Erdplaneten kaufen können.
Und das mit einem einmaligen Einsatz von einem halben Eurocent zu 4 Prozent angelegt.
Klar, dass das Beispiel hinkt. Aber im Prinzip macht es die Problematik klar, vor allem die Schuldenproblematik.
Und schließlich reden wir hier nicht von Cent, sondern von fast unaussprechlichen Geldmengen... die sich entsprechend vervielfachen oder oder eben dem Gegenteil.
Ich glaube, die Schuldenuhr blendet das Zinsproblem aus.
Wie alle es ausblenden, so dass alles in sich stimmig erscheint.
Die Schuldenuhr läuft nicht nur zu langsam, ihre Geschwindigkeit wächst auch viel zu langsam.
Die Schuldenuhr ist eine Gefälligkeitsuhr.
An ihrer Stelle könnte auch nur ein riesengroßer mahnender Zeigefinger stehen.
Sie läuft immer so schnell, wie es die jenigen, die sie ansehen, noch verkraften.
Würden die wahren Verhältnisse irgendwo offenbar werden, bräche vielleicht Anarchie aus, sollten nicht gerade ein paar wichtige Fussballspiele anliegen.
Die Schuldenuhr ist immer praktisch im Hintergrund zu zeigen wenn es um Erhöhung von Sozial- Bildungs- und ähnlichen Ausgaben geht. So kann man anschaulich drohen, was auf unsere Kinder zukommt, wenn wir uns nicht mäßigen.
Ich hatte schon mal eine Diskussion "Bei wem sind wir, der Staat verschuldet", sie ist schnell versandet , Du kannst ja mal reinsehen.
Würde offenbar werden, dass jeglicher Schuldenabbau sowieso illusorisch ist, würden alle Blasen platzen.
Auch wenn wir das Spiel mitspielen, sollten wir den RESET- Knopf im Kopf behalten.
Wir sind das Volk.
(Und mit den Rep´s bin ich Deiner Meinung)