hier einige Zitate von Michail Bakunin:
"Der Staat hat nicht nur die Aufgabe, die Sicherheit seiner Bürger gegen alle Angriffe von außen zu verteidigen, er muss im Inneren seine Bürger auch voreinander und jeden vor sich selbst beschützen. Denn der Staat - und dies ist sein grundlegender Charakterzug-, jeder Staat, wie auch jede Theologie, setzt voraus, dass der Mensch seinem Wesen nach und schlecht ist. [...] Wenn der Staat das Produkt eines zwischen den Menschen freiwillig abgeschlossenen Vertrages und das Gute das Produkt des Staates ist, müsste daraus folgen, dass er das Produkt der Freiheit ist! Diese Schlussfolgerung wäre gänzlich verfehlt. Der Staat ist selbst in dieser Theorie nicht das Produkt von Freiheit, sondern im Gegenteil das Produkt des freiwilligen Opfers und der Negation der Freiheit."
"eine offiziell und regelrecht von einer Minderheit zuständiger Männer, von tugendhaften Männern von Genie oder Talent, errichtete Vormundschaft zur Überwachung und Leitung des Betragens dieses großen, unverbesserlichen Schreckenkindes, des Volkes."
"Der Weltfrieden wird unmöglich sein, solange die heutigen Zentralstaaten existieren. Wir müssen folglich ihre Auflösung betreiben, damit auf den Ruinen dieser durch Gewalt und Eroberung von oben nach unten organisierten Zwangsgemeinschaften freie, von unten nach oben organisierte Einheiten entstehen"
"Die Existenz eines einzigen, begrenzten Staates setzt zwangsläufig die Existenz mehrerer Staaten voraus oder führt gegebenenfalls zu deren Bildung, da es ganz natürlich ist, dass die Individuen, die ihm nicht angehören und von ihm in ihrer Existenz und ihrer Freiheit bedroht werden, sich ihrerseits gegen ihn zusammenschließen. So ist also die Menschheit in eine Vielzahl einander fremder, feindseliger und bedrohender Staaten geteilt."
"Die politische Moral [war] stets der menschlichen Moral nicht nur fremd, sondern absolut entgegengesetzt. Dieser Widerspruch ist eine gezwungene Folge seines Prinzips: der Staat, der nur ein Teil ist, stellt sich auf und zwingt sich auf das Ganze; er ignoriert das Recht von allem, das, da es nicht der Staat selbst ist, sich außerhalb des Staates befindet, und wenn er dieses Recht ohne eigene Gefahr verletzten kann, so verletzt er es. - Der Staat ist die Negation der Menschheit."
"Um der Fiktion des freien, aus einem Gesellschaftsvertrag hervorgegangenen Staates aufrecht zu erhalten, müssen wir also annehmen, dass die Mehrheit der Bürger immer schon das notwendige Maß an Klugheit, Unterscheidungsvermögen und Gerechtigkeitsempfinden besessen hat, um die Würdigsten und Fähigsten zu wählen und an die Spitze zu stellen. Aber wenn ein Volk , nicht nur einmal und aus bloßem Zufall, sondern ständig, bei allen Wahlen, die es durchzuführen hat, während der ganzen Zeit seines Bestehens, ein solches Gerechtigkeitsempfinden, eine solche Klugheit an den Tag legt, müsste es da nicht selbst, in seiner Masse betrachtet, ein so hohes Maß an moralischer Gesinnung und Kultur erlangt haben, dass es keiner Regierung, keines Staates mehr bedürfte?"
http://www.anarchismus.at/txt1/bakunin5.htm