Fundamentalismus in der Türkei weitet sich aus
27.01.2008 um 04:00
Dieser Beitrag wird jetzt leider etwas lang, kann jeder lesen der wirklich verstehen möchte wo die Ursachen für die Ausdehnung islamischer Gedankentum in der Türkei liegen, nicht nur dort.
Ich muss dafür so ausholen als ob es off topic erscheint aber an den Schlussfolgerungen wird sicher aufleuchten was das mit der heutigen Türkei zu tun hat.
Ich glaube wir befinden uns in einer Zeit wo sich alte Konstellationen immer schneller verändern.
Ich möchte versuchen ein paar Hinweise zu geben auf welche Ursachen, Erscheinungen wie die zunehmende islamisierung, beruhen.
Ich denke das solche Probleme wie der Islam vs. Nationalismus/Kemalismus/Verwestlichung ein kulturelles Problem ist, natürlich umfasst die Gesamtheit der Kultur auch jegliche Politik aber indem man es als kulturelles Problem sieht erweitert sich der Horizont unserer Untersuchung. Nimmt man es als politisches Problem wahr beschränkt sich die Betrachtung auf die Gegenwart und nahe Vergangenheit, jedoch reichen die Ursachen viel weiter.
Der Ausgangspunkt meiner Überlegung fängt mit der sehr gut untermauerten Tatsache an das eurasische Kulturen/Völker im Vergleich zum Rest der Welt immer überlegener waren.
Deswegen weil das eigentlich Problem der Widerspruch zweier Weltanschaungen ist die regelmäßig und in verschiedener Form und Intensität auftreten.
Man könnte sich jetzt fragen wieso stellt Eurasien das Ausgangspunkt der Überlegung dar.
Der Grund ist folgende, es gibt überall kulturelle Konflikte, jedoch sind die für die Menschen von größter Bedeutung die sich nicht leicht entscheiden lassen und von jahrtausender alter Dauer sind.
z.B. die Kultur der amerikanischen und australischen Ureinwohner und Afrikas konnte beim Aufeinandertreffen mit Europärn sich nicht als Widerstandsfähige Zivilisation behaupten, die Kultur löst sich fast auf wenn die eine Seite in allen Gebieten dominiert und seine Zivilisation auf Kosten der andere ausweitet.
Dies ist in Amerika und Australien geschehen wo heute hauptsächlich Menschen europäischer Abstammung leben, in Afrika nicht, dafür gibt es besondere Gründe ...
Der europäische Kolonialismus ist nicht irgendeine politische Erscheinung einer Zeitepoche, sie zeigt uns das bestimmte Völker aus einer ganz bestimmten Region in der Lage waren alle anderen zu übertreffen.
Das waren aber nicht nur die Europär, auch die orientalischen und asiatischen Völker hatten einen Vorsprung gegenüber dem Rest, den Europärn kam es nur gelegen das sie in einer Zeit aufstiegen wo die koloanialisierung sehr entfernter Kontinente möglich war z.B. durch Entwicklung in der Schiffsfahrt
Es sind also die eurasischen Völker die hervorstechen, sie sind es deren Kultur gegenüber dem Rest enorm überwiegt aber untereinander in Eurasien existiert ein jahrtausender alter Konflikt zwischen hauptsächlich drei Kulturregionen, ein Kräftemessen was keine schnelle Entscheidung brachte sondern ein ewig andauerndes hin und her von abwechselnder Dominanz und Niederlage.
Die Europär kolonialisierten natürlich auch islamische Völker und asiatische, jedoch war es nicht nachhaltig genug, der Kolonialismus über den Orient und Asien löste sich auf während es in Amerika und Australien eine komplette Zivilisationsverschiebung stattfand zum gunsten europäischer Zivilisationen, das selbe konnte man mit Asiaten und Muslimen nicht machen. So wie auch die islamischen Eroberungen bis nach Wien nichts nachhaltiges waren und die Historiker wissen, zu der Schnelligkeit islamischer Eroberungen hat auch viel Toleranz für die eroberten Regionen beigetragen, hätten die Muslime diese Völker abschlachten versucht wäre der inere Widerstand und der der Nachbarn so hoch gestiegen das die Muslime zurückgedrängt worden wären.
Eurasische Völker konnten sich also nicht gegenseitig so auslöschen wie die Europär amerikanische Ureinwohner auslöschen konnten, zum Teil unabsichtlich durch Krankheiten ....
Jetzt müsste bei diesen Überlegungen im Bezug auf heute etwas aufleuchten.
Nämlich die Nachvollziehbarkeit für die Existenz und Nachhaltigkeit eurasischer Kulturkonflikte.
Und natürlich das Thread Thema betreffend noch etwas: Es gibt in Eurasien hauptsächlich drei große Kulturregionen, das ist die orientalisch-islamische Kultur, die östlich-asiatische und die westlich-europäische.
Man beobachtet das alle drei befristete Zeiten der Überlegenheit und Unterlegenheit hatten, einst eroberten Mongolen fast ganz Eurasien, heute ist die Mongolei eine Bauerngesellschaft. Oder das Erindertum aus dem chinesisch indischen Raumgebiet wo rauf wir so so grundlegende Dinge wie das Buchdruck zurückführen.
Europa war im Mittelalter und noch anderer Zeiten kein dominantes Europa, das änderte sich später bekanntlich bis heute.
Die islamischen Reiche waren auch mal einst Zentren von Wissenschaften und des bedeutensten Handels, daraus ist ein Teil der dritten Welt heute entstanden... usw. usf.
Die europäische Kultur hat aber glaub ich eine ziemlich besonders heftige Blüte erreicht, ich weiß nicht genau ob eine solche Überlegenheit asiatischer und islamischer Reiche je existierte.
Würde aber nicht überraschen da Europa auf die Erfolge seines globalen Kolonialismus aufbauen kann und auf so nachhaltiger Erfolge wie Amerika und neuer Superwirtschaften wie die USA, die erstaunlicherweise auch in einer ganz bestimmten Geographierichtung liegt ganz nach eurasischem Vorbild... dazu könnte ich auch viel schreiben...
Jedoch scheint selbst dieser enorme Vorteil den die europäisch-westliche Kultur langsam nachzulassen bzw. es verhindert nicht das Asien sich immer wieder besser behauptet, ob nun der kalte Krieg oder die heutigen wirtschaftlichen Entwicklungen.
Und was ist mit der dritten Kultur, des nahen und mittleren Ostens der nach Nordafrika ausstrahlt und großen Teilen Asiens?
Durch wirtschaftlich, politisch u. militärische Entwicklung sticht die islamische Welt nicht heraus und ist gegenüber dem Westen das betreffend sehr schwach.
Aber es tut sich dennoch was, die kulturelle Indendität erringt vereinzelt neuen Aufschwung, es ist der Islam der auch da ist wenn Wirtschaft, Politik und Militär zu den schwächsten der Welt gehören.
Der Islam existiert meiner Meinung nach heute aber überwiegend oberflächlich, denn die westliche Kulturausstrahlung bleibt nicht ohne Folgen, wie auch in Asien.
Ganz heikel ist es an den fließenden Grenzen dieser Kulturen, ein Land das mitten in so einer Grenze steht ist die Türkei, jeder kennt die Gespräche über die Unterschiede zwischen West und Ost Türkei, manche reden von zwei verschiedenen Welten.
Und diese existieren zusammen in einem Staat und sind fast gleichwertig in Menge.
Das führt zu der Türkei den wir heute kennen, und da wie gesagt Asien und islamische Welt nachholen registriert man auch in der Türkei eine Vermehrung islamischer Aktivitäten.
Bleibt noch zu klären welche Faktoren es heute konkret sind die Asien und islamische Welt wieder selbstbewusster und stärker werden lässt.
Und auch das betreffend suche ich sehr tiefgehende Ursachen, ein Grund könnte die verstärkte Vernetzung sein, man hat heute umfangreichere Kenntnisse über die anderen und politische Erreignisse können schneller und wirksamer übermittel werden als früher.
Man könnte sagen Asien und die islamische Welt bekommen mehr Einblick in den Westen und umgekehrt, das führt zu vermehrten Reaktionen aufeinander, dabei kann es große Veränderungen und Entwicklungen geben, vergleichbar mit dem Entwicklungswettbewerb im kalten Krieg.. Asien lernt wie gierig von Europa und den USA und die Muslime haben besonders durch militärische Begegnungen Kontakt mit Europa und den USA. Die Muslime stehen Europas Kern näher als die Asien.
ps: Warum so weit ausholen? xD Wer meint man könne das Problem effektiv lösen indem ma islamische Fundamentalisten in der Türkei bekämpft der irrt. Das wäre nur die Bekämpfung von Symptomen, der eigentliche Antrieb der islamisierung nimmt davon keinen nachhaltigen Schaden.