Siebenjähriger soll Mitschülerin missbraucht haben
08.07.2007 um 10:03Der Übergriff eines Siebenjährigen auf eine gleichaltrige Mitschülerin in der vergangenen Woche hatte mit einer Rangelei unter Kindern offenbar nichts zu tun. Der Schulleiter der Fritzlar-Homberg-Schule in Tiergarten stellte gestern klar, dass es sich bei dem „sexuellen Übergriff keinesfalls nur um Doktorspielchen“ gehandelt habe. „Das war ein heftiger Vorfall. Sonst hätten wir nicht auf diese Art und Weise reagiert“, sagte Rektor Thomas Leeb. Der Junge war vom Unterricht suspendiert worden. Details zu dem Übergriff wollte Leeb nicht nennen.
Nach Tagesspiegel-Informationen soll der siebenjährige Cem B. (Name geändert) das Mädchen massiv in dessen Intimbereich angefasst haben, während vier andere Jungen das Opfer mit Gewalt festhielten. Der Vorfall geschah im Freizeitraum. Die Erzieherin sei anwesend gewesen, sagte Leeb. Sie habe die Tat aber nicht gesehen, weil das Ganze hinter einem Sofa passiert sein soll.
Wie berichtet, hatte der Schulleiter Cems Eltern am Montag einen Brief überreicht. In dem Schreiben wird erklärt, dass der Junge wegen eines „sexuellen Übergriffs“ bis zum 9. Juli vom Unterricht suspendiert ist. Anschließend habe es nach Angaben des Direktors ein Gespräch mit der Mutter des Jungen gegeben. „Sie hat das Vorgehen akzeptiert und selbst vorgeschlagen, mit dem Jugendamt Kontakt aufzunehmen“, sagt der Schulleiter.
Doch die Eltern wandten sich an die türkische Tageszeitung „Hürriyet“, die den Fall in die Öffentlichkeit brachte. Die Hürriyet schrieb: „Während die Deutschen die Tat des 17-jährigen Marco, der in Antalya aufgrund des Verdachtes der sexuellen Nötigung einer 13-Jährigen in Haft ist, als Flirt bezeichnen, haben sie den Siebenjährigen, weil er ein Mitschülerin sexuell genötigt habe, von der Schule entfernt.“
Die Eltern schilderten sowohl dem Tagesspiegel als auch der Hürriyet eine andere Version. Demnach sollen die vier Jungen mit dem deutschen Mädchen zusammen gespielt haben. Während des Spiels habe Cem das Mädchen an Bauch und Rücken gefasst und sie geschubst.
Der Schulleiter hingegen betonte, dass er „glaubhafte und detaillierte Beschreibungen“ des Vorfalls in Gesprächen mit den anderen Jungen erhalten habe. Zudem sagte Leeb, dass es erst kürzlich eine Schulkonferenz gegeben habe, weil Cem und die vier anderen Schüler bereits seit längerem Verhaltensauffälligkeiten zeigten und Vandalismus an der Schule begangen haben sollen. Die Suspendierung des Schülers diene vor allem dazu, „das Opfer zu schützen“, sagte Leeb. Zudem werde das Kollegium mit einer Schulpsychologin und dem Jugendamt über geeignete Hilfsmaßnahmen – sowohl für das Opfer als auch für den Täter – beratschlagen.
Die bei der Schulverwaltung auf Gewaltfragen spezialisierte Bettina Schubert erklärte, dass es vergangenes Schuljahr 24 Fälle von „sexuellen Übergriffen“ gegeben habe. Elf davon seien an Grundschulen geschehen. Diesen Trend bestätigen auch Wissenschaftler. Der Kinderpsychologe Wolfgang Bergmann (siehe Interview) meint, viele Kinder seien mit „sexualisierten Bildern aus den Medien vollgestopft“. Der Sexualforscher Norbert Kluge sagt, der Vorfall sei durchaus als sexueller Missbrauch zu bezeichnen: „Dabei kommt es nicht auf das Alter an.“
Nach Tagesspiegel-Informationen soll der siebenjährige Cem B. (Name geändert) das Mädchen massiv in dessen Intimbereich angefasst haben, während vier andere Jungen das Opfer mit Gewalt festhielten. Der Vorfall geschah im Freizeitraum. Die Erzieherin sei anwesend gewesen, sagte Leeb. Sie habe die Tat aber nicht gesehen, weil das Ganze hinter einem Sofa passiert sein soll.
Wie berichtet, hatte der Schulleiter Cems Eltern am Montag einen Brief überreicht. In dem Schreiben wird erklärt, dass der Junge wegen eines „sexuellen Übergriffs“ bis zum 9. Juli vom Unterricht suspendiert ist. Anschließend habe es nach Angaben des Direktors ein Gespräch mit der Mutter des Jungen gegeben. „Sie hat das Vorgehen akzeptiert und selbst vorgeschlagen, mit dem Jugendamt Kontakt aufzunehmen“, sagt der Schulleiter.
Doch die Eltern wandten sich an die türkische Tageszeitung „Hürriyet“, die den Fall in die Öffentlichkeit brachte. Die Hürriyet schrieb: „Während die Deutschen die Tat des 17-jährigen Marco, der in Antalya aufgrund des Verdachtes der sexuellen Nötigung einer 13-Jährigen in Haft ist, als Flirt bezeichnen, haben sie den Siebenjährigen, weil er ein Mitschülerin sexuell genötigt habe, von der Schule entfernt.“
Die Eltern schilderten sowohl dem Tagesspiegel als auch der Hürriyet eine andere Version. Demnach sollen die vier Jungen mit dem deutschen Mädchen zusammen gespielt haben. Während des Spiels habe Cem das Mädchen an Bauch und Rücken gefasst und sie geschubst.
Der Schulleiter hingegen betonte, dass er „glaubhafte und detaillierte Beschreibungen“ des Vorfalls in Gesprächen mit den anderen Jungen erhalten habe. Zudem sagte Leeb, dass es erst kürzlich eine Schulkonferenz gegeben habe, weil Cem und die vier anderen Schüler bereits seit längerem Verhaltensauffälligkeiten zeigten und Vandalismus an der Schule begangen haben sollen. Die Suspendierung des Schülers diene vor allem dazu, „das Opfer zu schützen“, sagte Leeb. Zudem werde das Kollegium mit einer Schulpsychologin und dem Jugendamt über geeignete Hilfsmaßnahmen – sowohl für das Opfer als auch für den Täter – beratschlagen.
Die bei der Schulverwaltung auf Gewaltfragen spezialisierte Bettina Schubert erklärte, dass es vergangenes Schuljahr 24 Fälle von „sexuellen Übergriffen“ gegeben habe. Elf davon seien an Grundschulen geschehen. Diesen Trend bestätigen auch Wissenschaftler. Der Kinderpsychologe Wolfgang Bergmann (siehe Interview) meint, viele Kinder seien mit „sexualisierten Bildern aus den Medien vollgestopft“. Der Sexualforscher Norbert Kluge sagt, der Vorfall sei durchaus als sexueller Missbrauch zu bezeichnen: „Dabei kommt es nicht auf das Alter an.“