sorry, wegen dem langen copy-paste-text ... aber ich könnte es nicht so gut
selber ausdrücken :-)
also,
@kickinbarain ... hier sind die antworten:
Heide sein - was ist das?Der Intercity fährt in den Bahnhof ein und hält. Ein Mann steigt ins Abteil.
Jung, dynamisch, unbedarft? - Versuch einer Einschätzung. Ich nehme mein
Buch wieder auf und lese weiter. Nach einer Weile bemerke ich, wie mein
Gegenüber sich bemüht, möglichst unauffällig den Titel meiner Lektüre zu
entziffern, das feurige Sonnenrad auf dem Buchumschlag mag ihn dazu
veranlaßt haben. Ein wenig soll er noch zappeln, dann klappe ich das Buch
zu, halte es ihm unter die Nase und sage: "Im Tanz der Elemente, Kult und
Ritus der naturreligiösen Gemeinschaften, Verfasser Björn Ulbrich, Jahrgang
63, Ingenieur des technischen Umweltschutzes, Arun Verlag. Sehr
interessant, Kostprobe gefällig?" Er wird etwas verlegen, fasst sich aber
schnell und dankt. Nebenbei erwähnt er, daß er Vikar der Evangelisch-
Lutherischen Kirche in Deutschland ist und ihn das Thema sehr interessiert.
Und tatsächlich fängt er ein Gespräch über "Religion" an, christlicher natürlich.
"Mönch, du gehst einen schweren Gang", denke ich mir. Allmählich zielen
seine Fragen darauf ab, herauszubekommen, was mein Bekenntnis ist. Bisher
habe ich ihm das nicht gesagt, denn wir befinden uns noch im Stadium des
"Vorgeplänkels". Dann aber fragt er direkt:
"Ja, was sind Sie denn nun eigentlich? Katholik sind Sie nicht, Evangelischer
Christ sind Sie nicht, Moslem nicht, Freimaurer auch nicht, bei "Jude ?" kam
Ihnen beinahe etwas hoch, was also sind Sie ?" Seine Neugier ist groß.
"Ich bin ein germanischer Heide", sage ich ruhig.
"Ach was", entfährt es ihm, "woran glauben Sie denn da ?"
Nach einem Augenblick des Überlegens antworte ich so:
"Diese Frage läßt sich nicht mit einem Satz beschreiben, denn Heidentum ist
etwas sehr Vielschichtiges. Man muß es von verschiedenen Seiten
betrachten und wird es dennoch nie ganz ergründen können. Auch können die
einzelnen Gesichtspunkte jetzt nur kurz gestreift werden, aber fangen wir
einfach mal mit einigen typisch heidnischen Gedanken an :
Dem Heidentum wohnt ein "aristokratisches Lebensideal" inne, das
Christentum stellt dagegen "den Ärmsten der Armen" besonders heraus,
"seelig sind die Armen im Geiste" heißt es in der Bergpredigt. Damit kann sich
der Heide nicht anfreunden. Das Heidentum hat ein anderes Menschenideal.
Der besonnene, nach Wissen strebende, leistungsfähige, auf seine Kraft
vertrauende und verantwortungsbewußte Mensch ist Vorbild.
Den Konflikten des Lebens tritt der Heide "gelassen" gegenüber. Seine Ethik
gründet sich u.a. auf die Wahrung der eigenen Ehre und die Achtung der Ehre
des Ebenbürtigen und nicht wie im Christentum auf eine angebliche
"Erbsünde", die die ersten Menschen unverständlicherweise dadurch auf sich
luden, daß sie nach Wissen (!) strebten.
Die heidnische Ethik gründet weiterhin auch auf der Bejahung des Körpers,
das Streben nach Gesundheit, Schönheit und Wohlgeratenheit von Seele und
Leib. Letzterer ist nicht wie im Christentum das "sündige" Gefäß der Seele,
die sich nach christlicher Auffassung vom Körper loslösen kann und dann
entweder in den Himmel auffährt oder in die Hölle verstoßen wird. Seele und
Körper sind für den Heiden zwei Seiten ein und derselben Medaille. Verehrung
der Ahnen, Erkennen der Verschiedenartigkeit der Menschenrassen,
Eingebundensein in die Natur, Bejahung der Erde statt deren Verneinung als
ein "Jammertal", wie es das Christentum tut, sind weitere Eckpunkte
heidnischer Ethik.
Auch die Gottes- bzw. Göttervorstellungen sind verschieden. Das Christentum
hat sich einen Gott erschaffen, der nicht von dieser Welt sein soll. Er steht
außerhalb von ihr. Deshalb fällt es den Christen recht leicht, zu behaupten,
"ihr" Gott habe die Welt erschaffen, ohne daß sie je daran denken, das auch
mal zu beweisen. Christen lassen ihren Gott als "Weltenschöpfer" auftreten -
einfach so. Außerdem behaupten sie, daß er jenseits der menschlichen
Unzulänglichkeiten stehe, jenseits von "gut" und "böse", somit das "Absolute"
sei, eben das "absolut Gute und Wahre". Daraus folgt aber, daß alles, was er
nicht ist, "böse" und "unwahr" sein muß.
Im Heidentum gibt es diesen Absolutismus nicht. Das Heidentum weiß längst
und beachtet es auch, daß es keine absoluten Wahrheiten gibt. Es kennt nicht
die Trennung seiner Götter von der Welt - im Gegenteil, die Welt ist nach
heidnischer Auffassung von Gottheiten und Göttlichem durchwoben. Man muß
allerdings wieder lernen, es zu erkennen.
Das ist ja gerade das Gefährliche am Christentum, und noch mehr am
Judentum, daß es sich im Besitz der absoluten Wahrheit wähnt, sich von
daher als "auserwählt" betrachtet und sich deswegen auch im Besitz des
moralischen Rechts und sogar der moralischen Pflicht sieht, mit
messianischem Eifer Bekehrungsarbeit leisten zu müssen, was bisher
immerhin etlichen Millionen Menschen das Leben gekostet hat, ohne daß die
Verursacher je zur Rechenschaft gezogen wurden. Es bleibt zu hoffen, daß
diese Ideologie und der von ihr verursachte Schaden auch einmal unter
diesem Gesichtspunkt genauer unter die Lupe genommen wird.
Eine Vielzahl von Bibelstellen belegt die Auserwähltheits-Anmaßung der
christlich-jüdischen Ideologie (z.B.: Deuteronomium 12,2-3; 13,7-10; 13,15-17;
20,17; Jesaia 80,12; Lukas 19,27). Man sollte dort ruhig mal nachlesen, um
die ganze Ungeheuerlichkeit dieses Hochmuts und dieser Diskriminierung der
Andersdenkenden zu begreifen.
Im Heidentum gibt es diesen Ausschließlichkeitsanspruch nicht. Einem
germanischen Heiden würde es nicht im Traum einfallen, einen
andersrassigen Menschen, einen Neger z.B., zum Glauben an nordische
Götter "zu bekehren". Andererseits würde er selbstverständlich den religiösen
Kult des Negers als Ausdruck des "anderen Menschseins" achten, solange er
nicht davon bedroht wird. Darum darf das Heidentum sich zu Recht als
duldsam bezeichnen - im Gegensatz zum Christentum, das durch seine
Missionstätigkeit zahllose Völker und deren Kulturen ausgelöscht hat und dies
ungestraft auch heute noch tut, wie man im Falle der derzeitigen
evangelischen Missionstätigkeit z.B. in Papua-Neu Guinea und Polynesien
sehen kann.
Das heidnische Gedankensystem, das eine Vielzahl von Göttern kennt, läßt
nicht nur die Vielzahl der ihnen geweihten Kulte zu, sondern auch eine
Vielzahl von Sitten, Gebräuchen, gesellschaftlichen Systemen,
Weltanschauungen. Dem Heiden ist andererseits klar, daß die von den
Christen in Anspruch genommene "absolute Wahrheit" nichts anderes ist, als
das "Resultat eines Urteils, das gewisse Leute zu einer bestimmten Zeit der
Geschichte gefällt haben", und daß diese "Wahrheit" somit schon von der
Entstehung her nichts Absolutes sein kann, sondern etwas völlig Subjektives
ist.
Die Vielschichtigkeit und die Toleranz des Heidentums verhindern das
Aufkommen dogmatischer Unduldsamkeit, propagieren die gegenseitige
Achtung und den Respekt der Meinungen, Anschauungen, sowie der
kulturellen Ausdrucksweisen - letztendlich der Eigenart der verschiedenen
Rassen voreinander. Eine heidnische Feministin, Adrienne Rich, sagt das so:
"Die Wahrheit - eine Wahrheit - gibt es nicht. Wahrheit ist weder ein einzelnes
Etwas noch ein System. Wahrheit ist ständig zunehmende Komplexität. Und
diese Komplexität verlangt Dialoge, nicht Dogmen, wie sie z.B. das
Christentum laufend aufstellt". Papst Pius XII. hat noch im Jahre 1950 die
"leibliche Auffahrt Mariens in den Himmel" zum Dogma erhoben, das alle
katholischen Christen glauben müssen. Ein Heide wird ein solches Verlangen
strikt ablehnen.
Die christliche Bekehrungstheologie, verbunden mit religiöser und politischer
Intoleranz, lebt von ihrem Sendungsbewußtsein. "Gehet hin in alle Welt und
lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters u.s.w....", heißt es in
der Bibel, neues Testament. Diese Lehre reduziert die Mannigfaltigkeit der
Welt auf ein einziges Modell, nämlich "ihr" Modell allgemeiner Glückseligkeit.
Und da sie mit Mord und Totschlag unseren Ahnen aufgezwungen wurde und
heute eher mit List und Tücke verbreitet wird, ist es verständlich und zugleich
erfreulich, daß sich immer mehr Menschen von ihr abwenden.
Leider hat diese Lehre auf die Politik abgefärbt, denn die Theorie der
"absoluten und einzigen Wahrheit" ist heute die Grundlage für die von unseren
Politikern und ihren Hintermännern angestrebte "Welteinheitskultur". In ihrer
ideologischen Verbohrtheit können sie nicht begreifen, daß jede multikulturelle
Gesellschaft eine multikriminelle Gesellschaft sein muß. Die Menschen sind
leider nicht nur am friedlichen Zusammenleben interessiert. Immer wieder gibt
es Einzelne sowie Gruppenbildungen, die ihren Willen und ihre Vorstellungen
den anderen aufzwingen wollen. Andererseits gibt es Gruppen die in Ruhe
unter sich bleiben wollen. Für letztere ist der tägliche Anblick und das
ständige Umgebensein von Fremden, die ihr andersartiges Wesen hier
ausleben, ihre Sitten uns aufzwingen wollen und nicht selten unser Eigentum
als Beute sehen, eine immer unerträglicher werdende Provokation, die zu
Abwehr- und Haßreaktionen führen muß, was die derzeitige Lage in
Deutschland auch widerspiegelt. In einer multikulturellen
Gesellschaft wird die Entwicklung dieser Tendenzen geradezu
herausgefordert. Der multikulturelle Balkan und die multikulturellen USA sind
beredte Beispiele, wie weit das führt und daß Rassenunruhen und ethnische
Kriege geradezu vorprogrammiert sind.
Die heidnische Anschauung der Welt dagegen bewahrt nicht nur die Vielfalt
der kulturellen und religiösen Überzeugungen, sondern auch die biologischen
Erscheinungen und Ausdrucksformen der ganzen Menschheit. Dem
Heidentum ist bekannt, daß die Menschenarten in verschiedenen Naturräumen
entstanden sind, und daß sie sich an diese im Laufe ihrer Entwicklung optimal
angepasst haben. Eskimos werden am Äquator nicht unbedingt die ihnen
zusagenden Lebensbedingungen finden und umgekehrt fühlen Afrikaner in
Nord-und Mitteleuropa sich sicherlich nicht heimisch.
Da es im Heidentum weder eine absolute Wahrheit gibt, noch einen
Absolutheitsanspruch eines einzigen Gottes, kennt das Heidentum auch keine
ideologisch verbrämten Kriege, im Gegensatz zu den monotheistischen
Religionen wie Christentum, Islam und Judentum. Das Christentum führte von
den ersten Jahrhunderten bis in die Gegenwart "christliche Kreuzzüge" nicht
nur zur "Bekehrung" Andersdenkender, sondern auch aus wirtschaftlichen und
politischen Interessen. Der Vietnamkrieg und der Krieg gegen den Irak wurden
in den USA ausdrücklich als "Kreuzzüge" bezeichnet. Der Islam kennt den
"heiligen Krieg", mit dem die "Ungläubigen" überzogen werden dürfen. In der
Bibel sind die ersten von unzähligen Vernichtungskriegen zur Beseitigung
"ungläubiger Goim" geschildert. Das wurde sogar institutionalisiert, nämlich
durch den "Cherem". Der Cherem ist ein "Heiliger Bann", ein vom Judenrat
verhängter Generalboykott gegen Personen oder auch ganze Länder. Nach
diesem, mit dem harmlos klingenden Wort "Boykott" bezeichneten Akt, wird,
laut Bibel, der gefangene Feind samt dem erbeuteten Gut zu "Gottes Ehren"
als "Cherem" der Vernichtung(!) zugeführt(Num.21/2). Die Weihe der
Kriegsbeute kann, anders als bei gewöhnlichen Opfern, nur durch "völlige
Vernichtung" vollzogen werden (1.Samuel 15). "Der Cherem beschränkt sich
nicht nur auf den äußeren Feind der Juden, auch der Feind Jehovas (also
jeder Heide), verfällt ihm"(Exodus 22/19). "Eine abtrünnige Stadt wird samt
ihren Einwohnern und ihrer Habe als Ganzopfer(!) dem Herrn (Jehova)
dargebracht"(Deuteronomium 13/16ff). "Der Genuß einer gebannten Sache ist
verboten"(Deut.13/18).
Dieser Cherem wurde zu allen Zeiten ausgesprochen und dauerte jeweils so
lange, bis sich die Verhältnisse für das Judentum wieder günstig entwickelt
hatten. Der Cherem gegen Spanien z.B. dauerte rund 450 Jahre (1492 -
19.3.1935). Am 6.9.1933 wurde (veröffentlicht in der "New York Times vom
7.9.1933) ein Cherem gegen Deutschland ausgesprochen und zwar vom
Oberrabbiner von New Jersey, B.A. Mendelson, im Namen der "Assembly of
Hebrew Orthodox Rabbis of the USA and Canada". Dieser Cherem wurde nicht
nur so dahinverkündet, sondern in feierlicher Form "zelebriert". Als Teil des
Rituals wurden zwei schwarze Lichter angezündet und drei Signale aus dem
Schofar, eines Widders Horn, geblasen. Dieser Cherem wurde bisher nicht
zurückgezogen.
Wer sich, wie das Christentum und vor allem das Judentum, im Besitz der
alleinigen und "richtigen" Wahrheit wähnt, der sieht im Gegner immer nur den
bösen Feind, den Verbrecher, den "Bösen", der außerhalb der eigenen Reihen
steht, da sich das Gute ja nur innerhalb der eigenen Welt befinden kann. Die
Folge dieses Denkens ist nicht die faire Auseinandersetzung, sondern die
Ausrottung und Vernichtung des Andersdenkenden. Besonders deutlich kam
das in den beiden letzten beiden Weltkriegen zutage. Wer die Kriege der
größten christlich-jüdischen Nation, der USA, betrachtet, wird erkennen, daß
der Feind immer zuerst als eine Art "Teufel" verleumdet wurde. Diese Teufel
waren mal die Indianer, mal die Nationalsozialisten, mal die Nordkoreaner, mal
die Vietnamesen, mal Gaddafi, mal die Russen, mal die Iraker. Derzeit
suchen die USA neue Teufel...
Aus der Bibel abgeleitet wurde der Begriff des "Amalek", des Heiden, der
allein seiner Existenz wegen ausgerottet werden müsse. Die Bibel ist
geradezu durchzogen von Kriegen gegen "Amalek", mit unmenschlichsten
Praktiken, wie Tötung von Greisen, Frauen und Kindern, die schon König
David "unter eiserne Sägen und Zacken und eiserne Keile legte und in
Ziegelöfen verbrannte"(2.Sam 12.31). Hamburg, Dresden und Hiroshima sind
Beispiele aus neuerer Zeit.
Im vergangenen Jahr wurden weltweit 36 Kriege geführt. Dabei kämpften
katholische Christen gegen evangelische Christen (Nordirland), katholische
und orthodoxe Christen gegen Moslems (Sudan, Bosnien), orthodoxe Christen
gegen katholische Christen (Kroatien) um nur einige zu nennen.
Das germanische Heidentum ist nicht "pazifistisch" im linksliberalen Sinne.
Es ist aber auch nicht kriegslüstern, was man Dutzenden von Päpsten
vorhalten muß. Das Heidentum schätzt Tapferkeit und Mut in jeder Lage,
Kühnheit und Wehrhaftigkeit bis hin zur Todesverachtung, wenn es um die
Existenz von Familie, Sippe, Volk, Land, geht. Es verlangt auch Opfer für ein
großes Ziel, z.B. die Wahrung und Einigung unserer germanischen
Art. Macht zu wollen und sich ihrer verantwortungsvoll und bedachtsam zu
bedienen, wird im Heidentum durchaus als erstrebenswert betrachtet.
Den Monotheisten, also Christen, Moslems und Juden, erscheint der
Widerspruch gegen ihre Dogmen als "Gotteslästerung". Heiden sehen im
Widerspruch eher ein anregendes Moment. Der Widersprechende ist nicht der
böse Gotteslästerer oder Ketzer, der verbrannt werden muß, sondern der
Gegenspieler in einem auszutragenden Konflikt. Dieser wird nach
germanischen Grundsätzen in Fairness ausgetragen, dabei kann die
Diskussion durchaus hart sein. Der Gegner jedoch wird mit der gleichen
Würde und Menschlichkeit behandelt, wie man sie selbst erwartet.
Das Verhältnis der Heiden zu ihren Göttern ist ganz anders als das der
Monotheisten zu ihrem einen Gott. Dieser thront als unfehlbarer Patriarch über
seinen sündigen Kindern. Ihm ist Liebe entgegenzubringen, da es im
Verweigerungsfall sonst eine ewige Höllenstrafe gibt. Aus Angst und Furcht
vor dieser ewigen Verdammnis wird diesem Gott gehuldigt, wird Geld und Gut
geopfert, werden Gelübde abgelegt. Der Mensch erniedrigt sich zum Wurm.
Das Heidentum kennt diese Gegenüberstellung - hier Gott der Allmächtigte, da
der sündige Mensch - nicht. Einen einzigen Gott kennt das Heidentum nicht.
Es hat eine Vielzahl von Göttern, die nichts anderes sind als Synonyme für
"das Göttliche in der Welt" in seinen vielfältigen Erscheinungen. Das Göttliche
steht nach Auffassung des Heidentums innerhalb der Welt und innerhalb des
Menschen. Damit ist der Mensch potentiell "göttlich" und es ist nun
verständlich, warum es schon bei den Griechen höchstes Streben des Helden
ist, "göttergleich" zu werden. Nach monotheistischer, jüdisch-christlicher
Auffassung wurden die ersten Menschen von Jehova aus dem Paradies
vertrieben, weil sie vom Baum der Erkenntnis gekostet hatten, weil sie so
werden wollten wie Gott.
Im Heidentum sind, entsprechend den Forschungen von C.G.Jung die Götter
nichts anderes als "Archetypen des menschlichen Seins", sind Urheber ihrer
selbst, ihrer eigenen Existenz. Sie sind damit Produkte des ewigen
Weltenlaufs, ebenso wie der Mensch Ergebnis eines fortlaufenden
Werdungprozesses ist.
Für den Heiden ist das Göttliche nicht der große, "von Ewigkeit an seiende
Zampano", sondern das Göttliche ist für den Heiden das ständig Werdende,
das sich Entwickelnde, das sich Steigernde des Lebens. Das ist der
Unterschied zu den Monotheisten (Christen, Moslems, Juden). Letztere haben
sich einen Gott erfunden, der den Evoltionsgesetzen der Welt nicht untersteht,
sondern als absoluter Anfang und absolutes Ende außerhalb des Werdens,
außerhalb der Natur stehen soll. Daher ist das Verhältnis der Monotheisten zu
Ihrem Jehova ein Verhältnis der Gegenüberstellung. Der an einen einzigen,
monotheistischen Gott glaubende Mensch steht einem von ihm erfundenen
Phantasiegebilde gegenüber und hat sogar noch - welch ein Hohn - vor diesem
seinem Wahn, Angst.
Das Verhältnis des Heiden zu seinen Göttern ist ganz anders. Wenn man so
will, sind auch sie Phantasiegebilde. Mathematisch gesehen hat aber die
Existenz heidnischer Götter genau die gleiche Wahrscheinlichkeit wie die
Existenz des christlich-jüdisch-islamischen Gottes. Das Verhältnis des
Heiden zu seinen Göttern ist das Verhältnis zu einem auffordernden Ideal.
Denn im Gegensatz zum Christen, der nur die Gebote und Verbote seines
Gottes demütig auszuführen hat, dem aber das Streben nach eigener
Göttlichkeit verboten ist, verlangen die heidnischen Götter-Ideale vom
Menschen, daß er sich bemüht, ihnen gleichzuwerden.
Heidnische Götter sind weniger als "Personen" aufzufassen, sondern mehr als
Archetypen. Archetypen sind tief in unserem Unterbewußtsein verankerte
Wertevorstellungen, die sich rassespezifisch im Laufe der menschlichen
Entwicklungslinien gebildet haben, und die aus unserem Unterbewußtsein
heraus weitgehend unser Empfinden beeinflußen.
Den Monotheisten ist der "Gehorsam in den Belangen des Glaubens" der
höchste Beweis eigener Religiosität, auch wenn es immer nur ein Glauben
bleibt an ein Bekenntnis, das armselige Menschen einst schufen, vielleicht
durch Mehrheitsbeschluß, vielleicht durch Anordnung eines einzelnen von
ihnen.
Der Heide dagegen sieht in der eigenen Vernunfterkenntnis den höchsten
Beweis der Göttlichkeit des Menschen. Er glaubt nicht an irgendetwas oder
irgendwen, so wie der Christ dies tut. Der einzelne Heide weiß - individuell
unterschiedlich - viel oder wenig über das Göttliche der Welt und er
verwirklicht mehr oder weniger dieses Wissen in sich und durch sich. Für den
Heiden ist die Welt, die Natur, etwas Heiliges, ebenso die Innenwelt der
Menschen, ihr von Rasse zu Rasse verschiedenes Wertempfinden und ihre
Selbstachtung. Da für den Heiden sowohl Welt als auch Mensch heilig sind,
können diese natürlich nicht mit einer "vererbten Sünde" belastet sein und von
ihr erniedrigt werden. Wenn sie aber keine Erbsünde - der Begriff allein ist eine
Beleidigung - haben, dann brauchen sie auch nicht davon erlöst zu werden.
Christen hoffen auf Erlösung durch einen Fremden, einen Juden, den sie sich
dazu erfunden, denn geschichtlich läßt sich der christliche Sohn Jehovas
nicht nachweisen. Also wird umso fester an seine Existenz geglaubt.
Christliche Logik nennt sich das. Wenn also die von den Christen so sehnlich
herbeigeflehte Erlösung stattgefunden haben wird, was werden die in den
Himmel aufgefahrenen Christen dann die ganze Ewigkeit lang tun?
Frohlocken? Lobpreisen? Vielleicht werden sie die ganze Erlösung
verwünschen, wenn die große Langeweile beginnt...
Der Heide kennt keine Erlösung, er möchte sich diese auch energisch
verbitten. Er lehnt die bizarre Idee von der Erbsünde ab. Es handelt sich
sowieso um eine typisch priesterliche Erfindung, die nach dem altbekannten
Schema abläuft: Zuerst wird ein paar Dummen irgendein Schwachsinn
eingeredet, z.B. daß sie von Geburt her mit einer "Sünde" belastet seien. Hat
man genügend "Gläubige" von der Sorte beinander, kann man schon dreister
auftreten und nach und nach die Gleichstellung seiner Wahnidee mit
ernstzunehmenden Anschauungen erreichen. Durch Unverfrorenheit und
Brutalität gelangt man schließlich zur Macht. Jetzt kann man die Dummen
und die Gezwungenen zur Kasse bitten.
Der heidnische Mensch fühlt sich aufgefordert, sein Leben frei zu führen und
sich von den Idealen, die schon seine Ahnen "Götter" nannten, leiten zu
lassen. Im Christentum ist das Streben des Menschen nach Gottähnlichkeit
und -ebenbürtigkeit Hochmut und somit schwerste Sünde. Für den Heiden ist
es die Voraussetzung für sein Menschentum. Der Heide verfügt über die
Freiheit und fühlt sich in der Pflicht, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten zu
verwirklichen und dem Göttlichen in sich zur Geltung und Entfaltung zu
verhelfen. Für den Heiden ist die Freiheit des Menschen ausschließlich eine
Frage seiner Willensstärke. Untermensch, Mensch, Übermensch zu sein - es
liegt in seiner Hand, Nietzsche erkannte das.
Eine Sündenideologie wie im Christentum gibt es im heidnischen Denken
nicht. Umsomehr aber gilt der Begriff der Verantwortlichkeit. Der Freiheit des
Heiden steht sein Verantwortungsgefühl dem Menschen, der Welt und der
Natur gegenüber.
Die schriftlich niedergelegten Gesetze der Christen und Juden finden beim
Heiden Ablehnung, unter anderem auch deswegen, weil sie zu stark die
Lachmuskulatur strapazieren. Das ist für die ersten Kontakte des christlichen
Monotheismus mit dem Götterglauben unserer Ahnen nachgewiesen. Mariä
Empfängnis eines "Gottessohnes" durch den "Heiligen Geist", wobei der
biedere Zimmermann Josef zum Hahnrei gemacht wurde - darüber kicherten
vielsagend die Germanenfrauen schon vor 1500 Jahren. Die Missionare
machte das wütend. Und auch die Frage, "ob ihr allmächtiger Gott einen Stein
machen kann, der so schwer ist, daß er ihn nicht mehr heben kann", wird sie
nicht gerade erfreut haben.
Alle monotheistischen Religionen begründen ihre gegen die Menschen
ausgeübte weltliche Macht aus der göttlichen Autorität ihrer Priesterkaste, die
angeblich "Mittler zwischen Gott und Mensch" sei. Das Heidentum lehnt diese
Begründung ab. Es gibt wohl im Heidentum den Leiter einer Gemeinschaft,
eines Tanzes, eines Gesangs oder einer anderen, vielleicht sogar kultischen
Handlung. Das aber hat eher organisatorische Gründe, einen religiösen
Machtanspruch begründet eine solche Tätigkeit nicht.
Der Monotheist christlicher, jüdischer oder islamischer Richtung glaubt an
einen absoluten Anfang, unter dem er die "Erschaffung der Welt" durch seinen
Jehova versteht. Er glaubt auch an ein absolutes Ende, das durch das
"Jüngste Gericht" eingeleitet wird, in dem Jehova dann die gläubigen Schafe
von den teuflischen Heiden trennt und erstere zu sich nimmt, letztere in die
Hölle scheucht. Die Zeit zwischen dem Garten Eden und dem jüngsten
Gericht ist die "schreckliche Zeit des irdischen Jammertals". Am Ende steht
die totale Friedseligkeit, die Einebnung aller Unterschiede, die Gleichmachung
aller Menschen auf ein allgemeines Mittelmaß. Das Paradies der Christen ist
die totale Verneinung der Vielfältigkeit der Natur, des Menschen und des
Menschlichen. Es ist in allen Punkten die entsetzliche Vision der "Schönen,
neuen Welt", die Aldous Huxley als ernstzunehmende Warnung an die
Menschheit richtete.
Das Heidentum hat andere Vorstellungen. Es kennt und erkennt das ewige
Sterben und Werden in der Natur. Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
sind für den Heiden untrennbar ineinander verwoben. Daher ist heutiges
heidnisches Leben keine Rückkehr in den vergangenen Zustand der
Altvorderen, sondern ein Rückgriff auf frühere Traditionen, die im Jetzt gelebt
und für das Morgen weiterentwickelt werden.
Für den Christen liegt sein Ursprungsort, das "Paradies", auf immer
unerreichbar fern, seitdem er daraus verstoßen wurde. Das Ziel, dem alle
Christen zustreben, der "Himmel", liegt ebenfalls weit im Unbekannten,
Unerreichbaren, jenseits von Zeit und Raum. Der Christ irrt auf der Welt umher
und ist von daher ein wahrhaft Entwurzelter, ein religiöser Nomade. Hier finden
wir auch die Erklärung für die Geringschätzung, die der christliche Glaube
allen Formen der Bodenständigkeit, der Familientradition und der
Heimatverbundenheit beimißt. Christus selbst verlangt bekanntlich von seinen
Anhängern, daß sie Vater und Mutter, Ehefrau und Kinder verlassen und nur
ihm nachfolgen sollen - eine im Heidentum nicht vorstellbare Zumutung.
Für den Heiden ist der Ort der Herkunft und der Abstammung ein heiliger Ort,
es ist das Mutterland, der Geburtsort, dem er wie seiner leiblichen Mutter
stets verbunden sein wird. Hier wurzeln seine Lebensfäden, hier ist seine
heilige Mitte, hier ist der Kristallisationspunkt seiner Identität. Von gleich
großer Bedeutung ist für den Heiden das Leben seiner Vorfahren. Sie
genießen bei ihm höchste Wertschätzung, gleichwie seine Familie, seine
Sippe und die Menschenrasse, der er angehört. Diese sind seine "Nächsten",
die er liebt, weil er weiß, daß er mit ihnen nicht nur geistig, sondern vor allem
auch biologisch verbunden ist.
Die Erfahrung des Göttlichen soll der Christ in der Kirche finden.
Glockengeläute erinnert ihn mehr oder weniger aggressiv daran, daß es wieder
mal Zeit ist, "Gottesdienst" abzuleisten. Hier, in der Kirchengemeinde, soll er
auch mitbekommen, daß er nicht der Einzige ist, der sich nach christlichen
Geboten und Vorschriften richtet ohne lange darüber nachzudenken, sondern
daß noch viele andere das gleiche tun. Der Spötter Georg Bernard Shaw hat
den Gedanken der Massensuggestion, der dahintersteckt, treffend
beschrieben: "Dung ist gut - Millionen Fliegen können nicht irren!"
Andererseits soll der Christ im stillen Kämmerlein mit seinem Herrn sprechen,
ihn anbeten, mit ihm handeln und verhandeln. Gelübde gegen materielle
Vorteile tauschen - ein typisch mosaisches Prinzip.
Der Heide sucht und findet das Göttliche nicht nur in der Natur und ihren
manigfachen Äußerungen, sondern auch in den Werken hervorragender
Menschen. Ein Sonnenuntergang kann genauso bewegend sein wie ein
Gedicht, eine Ballade, ein Gemälde oder ein Musikstück. Aber auch die
Gemeinschaft sucht der Heide auf, vor allem zur Feier seiner
Gemeinschaftsfeste und zur Dokumentation seines Freiheitswillens. Hier
findet er auch eine weitere Gelegenheit, sein Ideal vom göttlichen und freien
Menschen kultisch auszudrücken."
Der Herr Vikar war recht still geworden. Zu einer Diskussion kam es leider
nicht mehr, denn er mußte aussteigen. Ob ihn diese "Predigt" ein wenig
nachdenklich gemacht hatte?
du kannst zwar machen was du willst, aber nicht wollen was du willst